Forum Tierschutz etc. Tierschutz Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?

Tierschutz Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?

Mitglied_3fbaf89
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Rispe vom 08.08.2021, 11:56:55

Ach Rispe, ist das denn nun nötig?

Du hast anfangs geschrieben

Eine Freundin von mir, die etwas von Pferden versteht und selber reitet, ist der Meinung, dass jede Pferdedressur und das Parcourreiten generell verboten werden sollte, weil es immer auf Tierquälerei beruht. Sie hat mir erklärt, dass es einem Pferd völlig widerstrebt, über Hindernisse zu springen,und immer mit großer Angst verbunden ist, egal, wie man es trainiert. Das sei absolut nicht artgerecht, sagt sie.


Genau das aber stimmt eben nicht -  wird aber immer wieder von Leuten behauptet, die keine Ahnung von Pferden haben und gerne beruft man sich dann auf "eine Freundin, die das ja alles weiß" .. 

Es geht hier nicht um Löwen , deren Dressur ich genau so verabscheue wie jede Vorführung von Wildtieren im Zirkus usw. Es geht um die Tatsache, dass es eben Pferde gibt, die sehr wohl gerne springen und solche, die es nicht tun. Die Veranlagung dazu ist bereits bei Jungtieren zu erkennen - schau Dir doch das Video an, was ich eingestellt habe - dann siehst Du, wie "bedroht" das Tier sich fühlt-

Für ein wenige Wochen altes Fohlen ist ein Heuballen, der über das Karpalgelenk vorne und das Sprunggelenk hinten ausgeht, durchaus ein Hindernis, das eine bestimmte Technik erfordert - und die ist angeboren oder auch nicht. So wie es bestimmte sportliche Veranlagungen beim Menschen ja auch sind. 
Ein bisschen Ahnung von Pferden habe ich auch konnte quasi im Sattel sitzen bevor ich richtig laufen konnte und die Familie auf väterlicher Seite züchtet noch heute Trakehner , was sie schon vor 100 Jahren in Ostpreußen machten.  Und mein Großvater war stets stolz darauf, niemals auch nur ein einziges Pferd "für König und Vaterland" abgegeben zu haben, lieber hat er Strafe bezahlt.-

Mir geht es darum, dass PETA und Co nun gleich wieder den ganzen Reitsport verteufeln und daas ist einmal mehr dumme Wichtigtuerei
ingo
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von ingo
als Antwort auf hobbyradler vom 08.08.2021, 11:49:28

@hobbyradler: Ich antworte mal auf Deinen Beitrag, weil er der objektivste ist. Da ich mich nicht traue, hier meine( differenzierende) Meinung zu schreiben, beschränke ich mich mal auf die mir bisher gehörten Fakten und auf meine Beobachtungen und bitte ansonsten darum, dieser Tage Presse und TV dazu zu verfolgen.

-Die Reiterin war schon fix und fertig, bevor sie die Gerte benutzt hat.
-Gerten sind bei Pferderitten Gang und Gäbe; speziell beim Rennsport.
-Die Trainerin hat die Reiterin angeschrien, als die in einem totalen psychischen Ausnahmezustand befand. Wenn die Trainerin in dem Moment "Aufhören" gerufen hätte, was sie angesichts der Verzweiflung der Reiterin hätte tun müssen, hätte die Reiterin nach meiner festen Überzeugung auch aufgehört.
-Die Eigentümerin des Pferdes hat der Reiterin vor dem Betreten des Parcours gesagt, dass sie sehr zügig einreiten soll, damit das Pferd sich gar nicht erst im Stadion hätte umgucken können. Sie ist wohl nach dem Ritt der Russin davon ausgegangen, dass das Pferd bereits am Eingang verweigert hätte, wenn es Zeit zum Umsehen gehabt hätte.
-Diese Gerte war "abgepuffert", war also weicher, als normale Gerten
-Die deutsche Reiterin, der das bei den letzten Spielen ähnlich ergangen ist, war vor Ort und hat im Studiogespräch gesagt: Das Pferd ist nicht geschlagen worden und hat gewiss keine Striemen davongetragen.

Meine wertfreien Gedanken:
Für dieses Ereignis gibt es zwei Hauptverantwortliche:
-Das IOC mit der Regel, dass die Frau dieses Pferd besteigen musste, weil es bei der Russin  "nur" dreimal verweigert hatte
-Die Trainerin, weil sie diesem Nervenbündel nicht zugerufen hat "Aufhören". Trainer sind auch genau dafür da, in Krisensituationen sachgerecht einzugreifen.

Und nun warte ich mal ab, was in den nächsten Tagen noch zum Thema veröffentlicht wird. Das gehört sich ebenso, wie, den Verlauf einer Gerichtsverhandlung abzuwarten, bevor man jemanden verurteilt. Interessant wird übrigens sein, zu erfahren, ob die Trainerin das Pferd wirklich mit der Faust geschlagen hat......

Mitglied_3fbaf89
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 08.08.2021, 11:49:28

Ich schrieb doch bereits, dass diese Trense in Deutschland absolut verboten ist in Turnieren - wer dar schlussendlich "Schuld" ist, spielt eigentlich doch gar keine Rolle - was eine Rolle spielt, ist das unsportliche und völlig unangemessene Verhalten der betreffenden Frau, die auf dem Pferd saß und die schon heulend in den Parcours ritt. Mit nur etwas Sinn und Gespür wäre sie gar nicht erst losgeritten anstatt sich so gehen zu lassen. DAS hätte Größe bewiesen. Jetzt anderen die Schuld zuzuweisen bringt nichts.

Horst Stern schrieb schon vor vielen Jahren als junger Journalist das Buch "So verdient man sich die Sporen" , das empfehle ich heute noch jedem, der reiten lernen will oder der viel meint zu wissen, abr nichts auf die Reihe bekommt. Jeder Pferdefreund und jeder Reiter sollte es lesen, denn neben vielen Lachattacken, die es auslöst, fallen da auch  Reitern, die es eigentlich zu wissen meinten, die Groschen . Er beschreibt vieles leicht verständlich, das man mit seinem Pferd gleich ausprobieren kann und einen staunen lässt -  und man sollte es immer wieder lesen. Denn, so schreibt er, es geht nicht von heute auf morgen, dass man mit seinem Pferd "ein Kopf und ein Hintern" ist ...
 


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Rosi65
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf pschroed vom 08.08.2021, 11:39:20

Es wäre sehr begrüßenswert, wenn man das Springreiten im modernen olympischen Fünfkampf durch eine Alternative einfach ersetzen würde.
Seitdem der Urvater, Baron de Coubertin, vor über hundert Jahren, diesen Fünfkampf erfunden hat sind ja viele interessante Sportarten hinzugekommen. Inlineskating, BMX-Radfahren, Sportklettern oder vielleicht sogar Stabhochsprung würden sich hier sicher als guter Ersatz anbieten.
Dann gäbe es auch keine gequälten "Verlosungspferde" mehr, dem Zuschauer würden erschreckende Szenen erspart bleiben, und der aktive Sportler könnte sich voll und ganz auf seine eigene Leistungsfähigkeit konzentrieren.
Somit bekäme die Bezeichnung "Moderner Fünfkampf" auch endlich wieder einen Sinn.

Rosi65
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich möchte hier noch einen Beitrag der international bekannten Pferdeosteopathin, Akupunkteurin und Bestsellerautorin  Julie von Bismarck  zitieren - sie bringt es auf den Punkt. 

Der Aufschrei über das, was beim Fünfkampf in Tokio zu sehen war, ist groß. Mich persönlich haben diese Bilder genauso abgestoßen wie jeden anderen normal denkenden Menschen. Aber verwundert haben sie mich nicht. Seit Jahren bin ich der Meinung, dass das Reiten im Fünfkampf durch eine Disziplin ersetzt werden sollte, in der kein Tier involviert ist. Zum Verständnis: Moderner Fünfkampf kommt aus dem Militär und sollte einen möglichst athletischen Soldaten hervorbringen. Damals konnte aber zumindest jeder Soldat in der Kavallerie reiten und war am Pferd ebenso ausgebildet wie im Schießen und Fechten - damit will ich sagen: der Kavalleriesoldat verbrachte genauso viel Zeit auf dem Pferd wie am Boden und war durch eine harte und disziplinierte Reitschule gegangen mit dem Ziel, das Pferd so wenig wie möglich zu stören und es so gut wie möglich zu unterstützen. Pferde waren wertvoll.
Heute ist das Reiten beim Fünfkampf nicht mehr und nicht weniger als eine Disziplin von fünf und das Pferd dabei genauso ein Teil der Ausrüstung, wie der Degen zum Fechten, die Pistole zum Schießen oder die Schuhe zum Laufen. Eigentlich sogar weniger: die meisten Fünfkämpfer werden wohl eigene Laufschuhe, eigene Degen, eigene Schusswaffen haben, aber die Pferde werden vom Veranstalter zur Verfügung gestellt und dann von den Teilnehmern „genutzt“, um den Parcours zu bewältigen. Alles, was echte Reiterei ausmacht, also die enge Beziehung zum Pferd, die feinste Kommunikation und Abstimmung, das extreme Vertrauen auf beiden Seiten, findet hier überhaupt nicht statt. Es ist mir absolut unerklärlich, wie eine solche buchstäbliche „Nutzung“ als Sportgerät von den ach so um das Pferdewohl besorgten nationalen und internationalen Verbänden toleriert werden kann. Die Ausrede der Fünfkampf habe seinen eigenen Verband zählt einfach nicht. Es wird geritten, es kommen Pferde zum Einsatz und damit sollte es ja wohl absolut selbstverständlich sein, dass dies genauso unter die Verantwortung der Reit- und Pferdeverbände fällt wie jede andere Disziplin. Noch einfacher wäre es allerdings, und das möchte ich noch einmal ganz dringend anraten, die Disziplin Reiten zu streichen und stattdessen einen Hürdenlauf oder sonst etwas einzufügen, in dem der Athlet nur auf sich selbst angewiesen ist und nicht auf ein hochsensibles, extrem empfindliches Lebewesen, welches zu reiten und korrekt zu behandeln Jahre(!!!) intensivster Ausbildung und Selbstbeherrschung erfordert.
Es ist ja für die Athleten auch nicht schön, wenn sie dann am Ende scheitern, weil das Pferd eben kein Sportgerät ist - sondern ein denkendes, fühlendes, extrem sensibles Fluchttier.
In diesem Sinne, unterstützen Sie mich gerne in meiner Forderung nach dem Austausch der Disziplin Reiten im Fünfkampf. Es wäre für alle Beteiligten besser.
Ihre, Julie von Bismarck

pschroed
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Rosi65 vom 08.08.2021, 13:20:06

Liebe Rosi.

Es tut mir leid für die Tiere, genau wie die Galgon Hunderennen, oder blutigen Stierkämpfe, sowie die Hühnerkämpfe und viele andere, absurde tierische Sportarten, ich vertrage das nicht, es sind Lebewesen wo mit der vom Menschen aus purer Angst angetrieben ,die armen Kreaturen gehorchen müssen und das nur für die Geldgier , nein es müsste verboten sein.

Was jetzt mit dem Pferd passiert ist, hat auch etwas positives, ein grosser Teil der Gesellschaft ist möglicherweise etwas wachgerüttelt worden. Phil.


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Rispe
Rispe
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Rosi65 vom 08.08.2021, 13:20:06

Ich habe schon vor einigen Tagen eine Petition dagegen unterschrieben. Vielleicht möchtest du das (oder andere) ja auch tun, hier der Link: Moderner Fünfkampf ohne Reiten!

pschroed
pschroed
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Rispe vom 08.08.2021, 14:17:51

Unterschrieben, danke Rispe. Phil.

Rosi65
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf Rispe vom 08.08.2021, 14:17:51

@Rispe

 Gerade unterschrieben (Stand: bereits 75556 Unterschriften)!👍 DANKE!

Herzlichen Gruß
   Rosi65

Klara39
Klara39
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RE: Die armen Pferde, hat das noch mit Sport zu tun ?
geschrieben von Klara39
als Antwort auf Rosi65 vom 08.08.2021, 14:48:07
Hab auch grad unterschrieben!
Klara

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