Tierschutz Manifest

Karl
Karl
Administrator

Re: Manifest
geschrieben von Karl
als Antwort auf Gerdd vom 17.04.2016, 16:10:39
Hallo zusammen,

das ist ein sehr wichtiges und spannendes Thema. Ich möchte den Punkt machen, dass die Bevölkerungsentwicklung des Menschen auf der Erde seit Christi Geburt nicht exponentiell ist (die Verdopplungszeiten wären konstant), sondern hyperexponentiell, d. h. die Verdopplungszeiten haben sich verkürzt!

Quelle

Allerdings hat sich nach den neuesten Prognosen der UN das Bevölkerungswachstum etwas verlangsamt und es wird etwa 2100 ein Plateau von mehr als 10 Milliarden erreichen ( s. hier).

Die Kinderzahl ist in armen Ländern höher als in entwickelten Ländern, deshalb kommt der Entwicklung dieser Gesellschaften eine besonders große Bedeutung zu.

In Bezug auf die Ernährung wird es innovative Lösungen geben müssen. Fleisch muss in seiner Bedeutung zurück gedrängt werden. Die optimale Ernährung für die Masse Mensch ist vegetarisch oder sogar vegan.

Persönlich gefällt mir die Anordnung der Erdgeschichte auf dem Ziffernblatt einer Uhr nicht so gut, weil die 12 oben doch wie eine Krönung und irgendwie wie ein Abschluss aussieht. Besser ist die Anordnung auf einer Zeitleiste. Hierfür hatte ich einmal für Vorträge folgendes Bild entworfen:



Würde die Spanne zwischen zwei Teilstrichen auf der Zeitleiste (1 Milliarde Jahre) einem Meter entsprechen (wie bei der Projektion an die Wand mit einem Diaprojektor erreichbar), würden 1000 Jahre einem Mikrometer entsprechen. Die Zeit seit Christi Geburt (wie oben im ersten Bild dargestellt) würde gerade einmal 2 Mikrometer ausmachen und wäre nur mit dem Mikroskop sichtbar!

Der Vorteil dieser Ansicht ist, dass sofort ersichtlich wird, dass der Mensch, falls die Erdgeschichte nur ein wenig weitergeht, nicht mehr als ein Übergangsglied in der Evolution sein kann.

M. E. wird der Mensch in wenigen "Mikrometern" vollständig von seinen eigenen Geschöpfen (Robotern, KIs etc.) ersetzt worden sein. Wen das überrascht, hier noch einmal der Link zu einer Diskussion, die wir erst kürzlich hatten.

Karl
Gerdd
Gerdd
Mitglied

Re: Manifest
geschrieben von Gerdd
Danke Karl!

Ich greife mal zwei Dinge (Scans) aus Deinem Beitrag raus, die mich gerade beschäftigen:
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Der erste Scan könnte eine Verbindung herstellen zum thread "Manifest zu den Grundrechten der Tiere".
(Der Umweg über Fleischproduktion kann/soll (aus vielfältigen Gründen) nicht mehr gegangen werden.)
Der zweite Scan untermauert meine vorher geäußerte Feststellung zum Papst/Kondome.

hzl Gerdd
Karl
Karl
Administrator

Re: Manifest
geschrieben von Karl
als Antwort auf Gerdd vom 17.04.2016, 17:37:55
Lieber Gerdd,

das Manifest ist sehr gut geschrieben und ich unterstütze die Intention, die den Erhalt der Artenvielfalt beinhaltet und auch den Tieren ihr Lebensrecht einräumt. Es scheint wahrscheinlich in den Augen vieler konsequent zu sein, deshalb auch die Gentechnik zu verbannen. Das sehe ich nach wie vor (wie früher bereits öfters formuliert) anders. Ich bin nicht für ein generelles Gentechnikverbot, sondern würde dies jeweils projektbezogen beurteilen wollen.

Karl

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lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Manifest
geschrieben von lalelu
@ Gerdd und Chopra,

wir sind uns einig: die Vorstellung, dass die Menschheit immer schneller wächst, die Ressourcen der Erde aber nicht unerschöpflich sind, ist alles andere als beruhigend. Wenn es so weiter geht, wird es nur wenige Generationen nach uns für immer mehr Menschen ums nackte Überleben gehen – ohne Rücksicht auf andere, denn schon Bertolt Brecht wusste: „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“.

Deshalb geht es mir wie dir, Gerdd: ich finde es unverantwortlich, wenn man heute immer noch gegen Geburtenkontrolle ist. Du hast den Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro aus Karls Link erwähnt. Es ist mir unbegreiflich, dass man eins der drängendsten Zukunftsprobleme aus dem Abschlussdokument streicht, weil man sich katholischem, muslimischem und fundamentalistischem Widerspruch beugt.

@Karl

deine Graphik über das immer rasantere Bevölkerungswachstum veranschaulicht es überdeutlich: die Zeit drängt, wenn wir die Bevölkerungsexplosion noch stoppen wollen.

Zu deiner Aussage:
Die Kinderzahl ist in armen Ländern höher als in entwickelten Ländern, deshalb kommt der Entwicklung dieser Gesellschaften eine besonders große Bedeutung zu.
geschrieben von Karl


Mit dieser Aussage rennst du bei mir offene Türen ein. Kinderreichtum ist besonders in armen Ländern mit niedrigem Bildungsstand verbreitet. Investition in Bildung für alle (auch und besonders für Mädchen) sowie Überzeugungsarbeit und kostenlose Verhütungsmittel sind die wirksamsten Verhütungsprogramme.

Noch ein paar Bemerkungen zu deiner Zeitleiste und deiner Prognose:

Der Vorteil dieser Ansicht ist, dass sofort ersichtlich wird, dass der Mensch, falls die Erdgeschichte nur ein wenig weitergeht, nicht mehr als ein Übergangsglied in der Evolution sein kann.

M. E. wird der Mensch in wenigen "Mikrometern" vollständig von seinen eigenen Geschöpfen (Robotern, KIs etc.) ersetzt worden sein. Wen das überrascht, hier noch einmal der Link zu einer Diskussion, die wir erst kürzlich hatten.
geschrieben von Karl


Karl, wir werden es nicht mehr erleben, ob du mit deiner Prognose recht behältst. Falls ja, würden die hier diskutierten Probleme zum größten Teil gelöst werden, denn Roboter und wie auch immer geartete KIs brauchen keine Nahrung, auch keine vegetarische oder vegane, und sie vermehren sich wahrscheinlich nur dann, wenn es aus rationalen Gründen erforderlich ist.

Von mir nicht ganz ernst gemeint – oder vielleicht doch?

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die „Zutaten“, aus denen Computer sich selbst herstellen könnten, dann noch in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen oder ob der Mensch bis dahin die Erde „leergeräumt“ hat.

Lalelu
Karl
Karl
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Re: Manifest
geschrieben von Karl
als Antwort auf lalelu vom 17.04.2016, 20:22:41
Um die Diskussion um den emotionalen Aspekt, die Nähe von Mensch und Tier, zu bereichern, auch die Neugierde teilen wir uns: Was es da wohl zu sehen gibt?



Karl

P.S.: @ lalelu, Nahrung brauchen alle lebenden Systeme, das ist der Energiebedarf.
lalelu
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Re: Manifest
geschrieben von lalelu
als Antwort auf Karl vom 18.04.2016, 10:57:46
@ Karl, lach, diese Art von Neugier kenne ich sehr gut – bei unseren Enkeln und Hunden und auch bei einer der fünf Katzen meiner Tochter.

Was den Energiebedarf betrifft: es ist mir klar, dass Computer „Nahrung“ in Form von Energie benötigen. Ich vermute aber, dass es in Zukunft einfacher sein wird, ausreichend Energie zu produzieren und sogar über weite Strecken zu transportieren als unbelastete und wohlschmeckende Lebensmittel für eine Menschheit, die sich explosionsartig vermehrt und auf einer ausgebeuteten Erde lebt.

Die Vorstellung, dass man vielleicht (??) in der Lage sein wird, die Menschheit mit synthetisch hergestellter Nahrung satt zu bekommen, reißt mich nicht gerade vom Hocker.

Lalelu

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schorsch
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Re: Manifest
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Karl vom 17.04.2016, 17:03:57
Die Evolution wird so weitergehen:

- Der Mensch rottet sich teilweise selber aus;

- der Mensch rottet alle Tiere aus;

--- einen Teil frisst er auf;

--- ein Teil wird durch Verdrängung ausgerottet;

- wenn es keine Tiere mehr gibt, frisst der Mensch auch noch die dadurch frei werdende Nahrung;

- der Mensch rottet auch noch diese Nahrung aus;

- der Mensch wird wieder zum Kanibalen;

- der letzte Mensch frisst den zweitletzte Menschen auf.

Alles darf wieder von neu beginnen.....
Karl
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Re: Manifest
geschrieben von Karl
als Antwort auf schorsch vom 18.04.2016, 11:23:56
Nun ja schorsch,

es steht zu hoffen, dass dies so nicht geschieht.

Karl

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