Tierschutz Nutztiere?

Der-Waldler
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RE: Nutztiere?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Karl vom 19.07.2020, 18:31:01

Lieber Karl,

es ist gar nicht so schwer. Vegetarisch sowieso nicht, aber auch vegan zu leben, fiel mir überraschend leicht.

Liebe Grüsse

DW

mane
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RE: Nutztiere?
geschrieben von mane
als Antwort auf pschroed vom 19.07.2020, 15:08:54
Liebe Mane.
Es ist ein delikates Thema, bei vielen Menschen ist dieses traurige Thema noch nicht angekommen, zu sehr wird die Verspeisung der Tiere in unserer Kultur aufrechterhalten, wir reduzierten die Einladungen bei vielen Bekannten, weil ich einen grossen Ekel empfinde.
geschrieben von pschroed

Lieber Phil,
diese Menschen verdrängen, was sie eigentlich wissen müssten, besonders nach dem Geschehen bei Tönnies und anderen Großschlachtereien. Jede Beschäftigung mit diesem Thema führt dazu, dass eigene Glaubenssysteme hinterfragt werden müssten und das ist anstrengend.
Fast jeder Vegetarier oder Veganer hat vor seinem Umstieg ähnlich gedacht. Die meisten Menschen essen aus Gewohnheit Fleisch, dieses braucht aber nicht unumstößlich zu sein. Es gilt einen eigenen Weg zu finden, der nicht auf dem Leid anderer Lebewesen basiert.
Mane
 
mane
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RE: Nutztiere?
geschrieben von mane
als Antwort auf Edita vom 19.07.2020, 16:55:50
..... mit der Etablierung der Fleisch- und Wurstindustrie vor 5 Jahrzehnten, wurde nicht nur der Handel angefacht und Arbeitsplätze geschaffen, es wurde auch das Tier entseelt und versachlicht, oder vielleicht auch gerade deswegen ....... die Menschen sollen keine Gewissensbisse kriegen .......
Als sich alles noch um das Fleischerhandwerk drehte, war die Welt der Tiere noch ordentlicher, nun geht das Handwerk schier zugrunde und die Achtung vor Tier und Mensch sowieso .........

Und Handwerksbetriebe wie Metzger, sind nach zwei oder drei Generationen wegen der Industrialisierung mit einhergehender Dauer-Verbilligung von Fleisch und Wurst zum Aussterben verurteilt ..... 
Aber die Menschen werden dabei nicht besser, das Gegenteil ist der Fall, sie werden hemmungsloser ........

Edita

Hallo Edita,

paradox empfinde ich, dass manchen Tieren eine Seele und Leidensfähigkeit abgesprochen wird, während andere über alle Maße verhätschelt werden und viel Geld dafür ausgegeben wird, wenn sie krank werden. Du hast recht, dies dient dazu, das Gewissen zu beruhigen.

Wem sprichst du die Hemmungen ab, Edita?

Ich hoffe, dass Massentierhaltungen abgeschafft werden, dass die Menschen ihren Fleischkonsum um mindestens ¾ zurückschrauben und Bauern ihre Höfe aufrechterhalten können und ihre Tiere, wie es früher einmal üblich war, halten können. Dazu müsste auch das Fleisch teurer werden.
Mane
 

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mane
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RE: Nutztiere?
geschrieben von mane
als Antwort auf Der-Waldler vom 19.07.2020, 17:10:00
Die Frage ist für mich immer, ob derjenige, der von all dem Kenntnis erlangt, Konsequenzen zieht.

Meiner Auffassung nach dürfte es das Wort "Nutztier" gar nicht mehr geben. Gegenstände kann man "nutzen", und Tiere sind selbst im Gesetzbuch keine "Sachen" mehr, obwohl sie nach wie vor so behandelt werden.

Für mich gab es damals nur eine Konsequenz, als ich 1980 oder 81 erste Kenntnisse über all das erhielt: Ich wurde Vegetarier. Als ich dann (leider sehr spät) begriff, dass Tiere auch nicht weniger leiden für Milch und Milchprodukte, und dass für jede eierlegende Henne (auch aus der sogenannten "Bio"-Haltung) mindestens ein Hahn geschreddert (!) wird, war mir klar, dass ich mich fortan nur noch vegan ernähre.

 
Hallo Waldler,

es kommt darauf an, wie nah der Mensch diese Kenntnisse an sich heranlässt. Überzeugte Fleischesser werden Gründe suchen und auch finden, was für regelmäßigen Fleisch- und Wurstgenuss spricht. Kaum jemand hat einen Großschlachthof in der Nähe und bekommt mit, was darin wirklich passiert, denn diese liegen in der Regel in abgeschotteten Gebieten.

Ich hatte diesen Thread auch eröffnet, um zu zeigen, dass wir keinen Unterschied zwischen sog. Nutztieren und Haustieren setzten sollten. Dazu habe ich Videos von Schweinen eingesetzt, denen es nach einem Aufenthalt in einem Massenbetrieb vergönnt ist, zu zeigen, was in ihnen steckt:

Schweine gehören zu den intelligentesten und meist unterschätzten Säugetieren. Man geht davon aus, dass sie mehr Kommandos lernen können als Hunde und sind sehr neugierig. Mit Rüssel und den Zähnen untersuchen sie alles, was ihnen begegnet. Sie hören auf ihren Namen und bleiben ruhig liegen, wenn ein anderes Tier zum Futtertrog gerufen wird. Sie haben eine Form von Selbstbewusstsein und können sich selbst im Spiegel erkennen.


Vielleicht können die Schicksale und Besonderheiten der einzelnen Tiere berühren und Änderungen im eigenen Denken und Verhalten anstoßen.

 
RE: Nutztiere?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 20.07.2020, 09:50:51
Ich hoffe, dass Massentierhaltungen abgeschafft werden, dass die Menschen ihren Fleischkonsum um mindestens ¾ zurückschrauben und Bauern ihre Höfe aufrechterhalten können und ihre Tiere, wie es früher einmal üblich war, halten können. Dazu müsste auch das Fleisch teurer werden.
Mane
 
geschrieben von mane
Solange Frau Klöckner Landwirtschaftsministerin ist, könnt ihr das weitgehend vergessen. Die Frau macht Politik mit Charme und Lächeln, ich kann dieses ständige Grinsen von ihr inzwischen nicht mehr sehen.
Alles wird weggelächelt, nichts wird durchgesetzt; sie setzt konsequent auf Freiwillligkeit, obwohl seit Jahren klar ist, dass die nichts bringt.Und obendrein kriminalisiert sie noch Tierschützer, kann man hier nachlesen: Ministerin will Tierquäler schützen
mane
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Mitglied

RE: Nutztiere?
geschrieben von mane
als Antwort auf Karl vom 19.07.2020, 18:31:01
Das ist mein Ziel, aber ich halte es noch nicht durch.

Karl
geschrieben von karl

Lieber Karl,

ich denke, wir sollten die Umstellung nicht überstürzen und auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn es uns nicht direkt gelingt. Mein Ziel ist eine vegetarische Ernährungsweise und setze mich dabei nicht unter Druck.
Übergangsweise werde ich mich nach Fleischersatz-Produkten umschauen. Diese sind leider meist hochverarbeitet, man muss sich nur mal die Zutatenliste anschauen.
Mane
 

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RE: Nutztiere?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 20.07.2020, 11:23:18

Gerade eben habe ich mir ein interessantes Interview dazu angehört mit einem Biobauern, hört doch mal rein, ist interessant: Friedrich Ostendorff, Biobauer und agrarpolitischer Sprecher der Grünen

Mitglied_b12f0f2
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RE: Nutztiere?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mane vom 20.07.2020, 11:23:18


Übergangsweise werde ich mich nach Fleischersatz-Produkten umschauen. Diese sind leider meist hochverarbeitet, man muss sich nur mal die Zutatenliste anschauen.
Mane
 
geschrieben von mane
Da kann ich dir aus langjähriger -erfahrung widersprechen,Mane

es gibt so viele Möglichkeiten,ein schmackhaftes und nahrhaftes Essen  zu bereiten,
man sollte sich mal kundig machen!
Es gibt viele Arten von Pilzen,die auf verschiedene Arten zubereitet,immer wieder schmecken.
Und,man muss nicht immer die fertigen Ersatz-Fleischprodukte kaufen,die angeboten werden.

Einfach mal kundig machen und dann schmeckt's auch

meint old_go,

die auch daran erinnert,dass wir früher,z.B. im Krieg, nicht täglich Fleisch auf dem Tisch hatten ,trotzdem hat es uns geschmeckt

 
mane
mane
Mitglied

RE: Nutztiere?
geschrieben von mane
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.07.2020, 11:19:20
Ich hoffe, dass Massentierhaltungen abgeschafft werden, dass die Menschen ihren Fleischkonsum um mindestens ¾ zurückschrauben und Bauern ihre Höfe aufrechterhalten können und ihre Tiere, wie es früher einmal üblich war, halten können. Dazu müsste auch das Fleisch teurer werden.
Mane
 
geschrieben von mane
Solange Frau Klöckner Landwirtschaftsministerin ist, könnt ihr das weitgehend vergessen. Die Frau macht Politik mit Charme und Lächeln, ich kann dieses ständige Grinsen von ihr inzwischen nicht mehr sehen.
Alles wird weggelächelt, nichts wird durchgesetzt; sie setzt konsequent auf Freiwillligkeit, obwohl seit Jahren klar ist, dass die nichts bringt.Und obendrein kriminalisiert sie noch Tierschützer, kann man hier nachlesen: Ministerin will Tierquäler schützen

 
Hallo marina,
danke für die Einstellung der Videos.
Ich gebe dir recht, dass sich gezeigt hat, dass Freiwilligkeit in der Fleischindustrie wenig bringt. Sie wird eher dazu genutzt auf dem Rücken der Belegschaft und unter kreativer Umgehung geltender Regeln maximal Profit zu erwirtschaften.
Wichtig ist, dass die Verbraucher genau über die Haltungsbedingungen der Tiere informiert werden oder sich informieren können.

Auch die Fleisch-Verpackungen sollten nicht mit der Abbildung von glücklichen Tieren versehen sein. Das ist, genau wie @karl s Kommentar zu den „fröhlichen“ Tieren, die das Schild auf dem Dach eines Tönnies-Schlachthofs zeigt, eine Verhöhnung des Tierleids. Auf die Verpackungen gehören Abbildungen der Haltungsbedingungen, was vielleicht einige Käufer vom Kauf abhalten würde.

Was die Kriminalisierung der Tierschützer betrifft, denke ich, dass man das differenzierter sehen muss.
Mit ihrem Vorstoß ist Klöckner nicht allein. CDU/CSU und SPD haben eine Verschärfung der Strafen im Koalitionsvertrag festgeschrieben (Zeile 4014). Die FDP verlangt, Tierschutzorganisationen die Gemeinnützigkeit abzuerkennen, wenn Aktivisten in Ställe einbrechen. Das könnte das finanzielle Aus für Organisationen bedeuten oder zumindest ihre Arbeit erheblich erschweren.

Ich sehe zwar auch, dass die staatlichen Kontrollen offensichtlich nicht ausreichen, um das Tierleid in den Ställen aufzudecken, finde aber wichtig, dass seriöse Tierschutzorganisationen am Werk sind.
Es scheint dort auch „schwarze Schafe“ zu geben, z.B. die sich mit den Bildern über Missstände nicht sofort den zuständigen Behörden wenden und anzeigen, sondern über längere Zeit ansammeln und dann als Paket an Medienunternehmen verkaufen. Tierschutzmotive haben dabei nur Alibifunktion. Meiner Meinung nach, gibt es durchaus „legitime Einbrüche“, die ausschließlich der Dokumentationen von Tierschutzverstößen dienen sollten.
Mane
 
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RE: Nutztiere?
geschrieben von mane
als Antwort auf mane vom 21.07.2020, 13:10:04

Hallo old_go,

wir sind mittlerweile bei einmal pro Woche Fleisch angelangt und ich sehe kaum Probleme, dass wir bald ganz vegetarisch leben werden.
Wenn ich mich an vergangene Versuche in dieser Richtung erinnere, kommen mir, besonders in meiner veganen- oder der Rohkost-Zeit, Tage in den Sinn, als ich einen starken Hunger auf fetthaltige gebratene Speisen hatte. Ich aß jede Menge Avocados, doch auch die konnten das Verlangen nicht stillen. Damals habe ich mir ab und zu panierte in Öl gebratene Tofu-Schnitzel gegönnt und ich fühlte mich danach besser.
Es geht mir darum, dass ich meine angestrebte Ernährungsweise durchhalte, darum werde ich nicht allzu dogmatisch sein und auch auf meinen Körper hören.
Was rein vegetarische Kost angeht, esse ich sehr gerne Kartoffeln, Reis oder Nudeln mit Rohkostsalat und gegartem Gemüse. Damit komme ich meistens gut klar.

Gruß Mane

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