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Umfragen Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"

Jesse Berr
Jesse Berr
Mitglied

Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von Jesse Berr

(von den Administratoren genehmigt)

Liebe Mitglieder des Seniorentreffs,

mein Name ist Jesse Berr und ich schreibe gerade an meiner Masterarbeit im Studiengang Gerontologie (Alterswissenschaften) an der Friedrich-Alexander Universität in Nürnberg.

Inhaltlich beschäftige ich mich mit sogenannten digitalen Assistenztechnologien. Dazu gehören zum Beispiel ein digital vernetztes Blutdruckmessgerät oder Sturzsensoren in der Wohnung.

Hintergrund ist, dass solche Technologien zukünftig möglicherweise eine größere Rolle spielen könnten, wenn es um Fragen der Gesundheitsversorgung, oder des selbstbestimmten Wohnens geht.

Dass das Thema hochaktuell ist, zeigen auch die vielen diesbezüglichen Beiträge in diesem Forum.

Bislang ist jedoch noch nicht viel bekannt darüber, wie ältere Menschen solche Technologien bewerten und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.

Ich lade daher alle Menschen ab dem Alter von 60 Jahren ein, an der Umfrage teilzunehmen, die unter dem nachfolgenden Link aberufen werden kann.

Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenzsysteme"

Sie müssen für die Teilnahme an der Umfrage über keine besonderen Vorkenntnisse verfügen. Die Beantwortung der Fragen dauert ungefähr 5 - 10 Minuten.

Ich freue mich über Jeden der teilnimmt und sehr gerne dürfen Sie die Umfrage auch mit Freunden und anderen Personen teilen.

Aus den vielen Beiträgen in diesem Forum ist zu entnehmen, dass hier eine große Bereitschaft besteht die Wissenschaft zu unterstützen und sich oft im Nachgang auch spannende Diskussionen entwickeln.

Gerne stehe ich Ihnen für Fragen zur Verfügung und freue mich über Ihre Rückmeldungen.

Vielen Dank im Voraus und mit besten Grüßen

Jesse Berr

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Jesse Berr vom 17.08.2020, 15:03:27

Die Fragen/Antworten sind dreideutig. So ist eine 'Bewertung' nicht möglich.
Auch wäre es gescheiter, vorgegenbene Kästchen 1-2-3-4-5.. anzuzeigen.
Habe abgebrochen.
Kann Mensch besser machen.

Beispiel:
Was ist gemeint?
Ablehnung/Zustimmig zu *Bedenken* oder zur Sache *AssistenzSysteme*?
Die eine Antwort hebt die andere auf.

Starke Ablehnung 1 2 3 4 5 6 7 Starke Zustimmung
Ich habe Bedenken, dass digitale
Assistenzsysteme zu viele persönliche
Gesundheitsdaten messen.


 

margit
margit
Administrator

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von margit
als Antwort auf Jesse Berr vom 17.08.2020, 15:03:27

Hallo Jesse,

ich bin gerade Deinen Fragebogen durchgegangen und bin dabei sehr nachdenklich geworden.

Im Prinzip bewerte ich die angebotenen Überwachungssysteme sehr positiv. Obwohl ich Bedenken habe, ob der Datenschutz tatsächlich immer eingehalten wird.

Für Betroffene wie Angehörige oder Pflegepersonal mag es eine große Beruhigung sein, dass es bald entsprechend gute und bezahlbare Überwachungssysteme gibt. Und solang die Betroffenen selbst darüber frei bestimmen können, ob sie diese benutzen wollen, ist alles bestens.

Ich fühle mich noch fit und gesund und würde solche Systeme auch akzeptieren, wenn ich einmal zu der Überzeugung kommen sollte, dass sie mir im Alltag weiterhelfen.

Aber wenn ich mir vorstelle, von lieben Menschen ohne mein Zutun mit diesen Segnungen versehen und so total überwacht zu werden, gruselt es mich.

Einmal den Blutdruck hochjagen, und schon meldet sich die Arztpraxis?

Einmal ausschlafen wollen - und schon kommt die Kontrolle?

Einmal mich frei bewegen zu wollen - und schon werde ich überwacht oder wieder eingefangen?

Wo bleibt die persönliche Freiheit?

Wer entscheidet bei alten Menschen über die Anwendung dieser Hilfen? Werden sie angeordnet oder nur auf Wunsch und mit Einverständnis der Betroffenen eingesetzt?

Diese Fragen sind für mich essentiell wichtig. Vielleicht kannst Du sie in Deine Überlegungen einbeziehen.

Margit
 


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Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von Monja_moin

Ich habe mir den Fragebogen Digitale Assistenztechnologien angeschaut ohne ihn auszufüllen.
 
Nach meiner Sichtweise gleicht ein solcher Assistent einer Totalüberwachung.
 
- wer ein digitales Blutdruckgerät hat und benutzt, daß die Meßwerte speichert, weiß auch wie hoch der Blutdruck sein darf. Da bedarf es keiner besonderen Meldung an den Arzt.
Wenn der Blutdruck öfters zu hoch ist und nicht nur einmalig, wird er von selbst zum Arzt gehen.
 
- Bewegungssensoren; damit werde ich total überwacht wann ich aufstehe oder zu Bett gehe und ob und wie lange ich zwischendurch einfach mal faul bin oder ausruhe.
 
- Ortungssensor; noch schlimmer, Kontrolle pur wohin ich gehe, wie lange ich mich dort aufhalte usw. Fehlt nur noch ein eingebautes Mikrofon damit kontrolliert werden kann mit wem ich mich über was unterhalte. ;-)
 
- Sturzsensoren; mag nützlich für einige sein. Wer allerdings Sturz gefährdet ist, da gibt es gute Notrufarmbänder, so kommt auch direkt schnelle Hilfe.
 
Mir käme solch ein Assistent nicht ins Haus.
 
Monja.
 
 

 

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Monja_moin vom 17.08.2020, 22:13:49

Hallo, Jesse,

ich habe den Fragebogen auch ausgefüllt. Es ist gut, dass Sie sich damit beschäftigen, auch wenn ich grosse Skepsis habe, solche Geräte selbst zu nutzen.

Ein paar Gedanken dazu:

Mir persönlich würden solche Geräte viel zu sehr in mein Privatleben eingreifen. Das ist ähnlich wie es die sogenannten "Helikopter-Eltern" machen, die ihren Kinder GPS-Armbändern, -Anhänger oder ähnliche  Sender umhängen, um jederzeit die Kontrolle über das Kind zu haben. Ich gehe auf die 70 zu, und möchte nicht wieder in einen kindlichen Zustand zurückgeführt werden. Dafür nehme ich natürlich in Kauf, dass mir bei einem Sturz oder einem Herzinfarkt nicht oder nicht schnell genug geholfen werden könnte, sofern ich allein zuhause wäre. Aber ich bin der Meinung, dass gewisse Risiken zum Leben gehören und man nicht alles absichern kann (oder auch will). Und ich weiß, wovon ich rede, da ich bereits zwei Herzinfarkte hinter mir habe.

Dennoch wünsche ich Ihnen viele neue Erkenntnisse und eine gute Masterarbeit!

Der Waldler

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Jesse Berr vom 17.08.2020, 15:03:27

Endlich mal eine studentische Umfrage, die (von mir aus zu beurteilen) keine fatalen Fehler aufweist. Da macht man gerne mit!

Gratulation!


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werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von werderanerin

Lieber Jesse,

habe soeben auch die Fragen beantwortet, dennoch kommt man schon auch dabei ins grübeln...grundsätzlich würde ich solche "Assistenztechnologien" positiv bewerten , egal ob einzeln oder in Kombination.

Sie könnten vor allem alleinlebenden Menschen ggf. im Alltag behilflich sein, eine Krankheit besser zu "überwachen", von wem auch immer , um im Fall des Falles schnell handeln zu können.

Letzlich wäre für mich aber wichtig, dass meine eigenen Daten nur bedingt und ganz zielgerichtet weitergegeben werden.
Da aber habe ich meine Bedenken, ob dies wirklich eingehalten würde.

Alles Gute für dich und deine Arbeit wünscht

Kristine



 

barbarakary
barbarakary
Mitglied

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von barbarakary
als Antwort auf Jesse Berr vom 17.08.2020, 15:03:27

Ortungssysteme sind m.E. nach dann wichtig, wenn eine demente Person wegläuft. Kommen geistig gesunde Personen in eine Notlage, so wäre ein Notruf-Armband o.ä. bei Alleinstehenden auch eine Lösung. Dies kann man bei der Umfrage nicht ausreichend klarstellen....

Viel Erfolg! Lg barbarakary

Karl
Karl
Administrator

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von Karl
als Antwort auf werderanerin vom 18.08.2020, 10:49:13

Es gilt ja die Schweigepflicht des Arztes und diese wird nicht dadurch ungültig, dass die Daten (verschlüsselt!) elektronisch übermittelt werden. Ich persönlich würde alle mir hilfreichen und mich schützenden Hilfsmittel verwenden, wenn ich körperlich hinfällig, aber noch geistig fit wäre. Sollte ich irgendwann trotz des STs dement werden, würde ich vertrauen, dass meine Verwandten verantwortliche Entscheidungen für mich treffen.

Karl

Jesse Berr
Jesse Berr
Mitglied

RE: Umfrage Masterarbeit "Digitale Assistenztechnologien"
geschrieben von Jesse Berr
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.08.2020, 19:49:54

Hallo Digi,

herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit für die Umfrage und die konstruktive Kritik genommen haben.
Die Rückmeldung, dass die Fragen und Antworten im Teil zu der Privatsphäre mehrdeutig verstanden werden können habe ich nun schon häufiger bekommen. Es wäre sicher klug gewesen hier noch einen eindeutigen Hinweis zu ergänzen, wie die Frage zu beantworten wäre. Ich werde das in der Arbeit bei der Analyse des Fragebogens diskutieren.

Grundsätzlich ist es so, dass die Forschung zu dem Thema der Assistenztechnologien noch am Anfang steht. Es fehlen bislang noch etablierte Erhebungsinstrumente auf die ich mich hätte beziehen können. So wird das Thema Privatsphäre beispielsweise vorwiegend im Kontext Sozialer Netzwerke oder dem Online-shopping diskutiert.
Die Erkenntnis, dass das von mir gewählte Erhebungsinstrument für die Privatsphäre in dem Kontext der digitalen Assistenztechnologien ggf. weniger gut geeignet ist, trägt in diesem noch jungen Feld dann auch zur Wissensbildung bei.

Viele Grüße
Jesse Berr


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