Umwelt und Klima Grüner Beton?

qilin
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Grüner Beton?
geschrieben von qilin
2013 werden voraussichtlich 3,4 Mrd. Tonnen Zement hergestellt. Würde man diese Masse über New York ausgießen, ergäbe das eine rund 14 Meter starke Betondecke - in Zukunft wird es noch viel mehr werden, wegen der regen Bautätigkeit in Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien. Zement galt schon immer als wichtiger Rohstoff für unsere Zivilisation, vom 2000 Jahre alten Pantheon in Rom bis hin zu modernen Wolkenkratzern und Autobahnen.
Doch das hat seinen Preis: Zum Leidwesen des Klimas stellt man die heute am weitesten verbreitete Form des Materials, so genannten Portlandzement, durch das Brennen von Kalkstein und Ton in riesigen Öfen her. Dabei entweicht für jede Tonne des Baustoffs nahezu eine Tonne Kohlendioxid in die Atmosphäre. Etwa fünf Prozent aller von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen stammen aus dieser Produktion. Den Ausstoß zu reduzieren ist nicht leicht, denn dabei handelt es sich nicht nur um einen weit verbreiteten Rohstoff, sondern auch um einen der komplexesten bekannten Stoffe der Materialwissenschaften.
Die Ankündigung von Kohlenstoffdioxidsteuern sowie der Emissionsrechtehandel haben die Industriekonzerne der Welt nun allerdings dazu gebracht, sich für eine grüne oder nachhaltige Zementproduktion zu engagieren. Ihre Ansätze sind vielfältig - sie unterstützen die Grundlagenforschung ebenso wie sie darauf drängen, internationale Bauvorschriften zu reformieren. Falls erfolgreich, ließe sich der CO2-Ausstoß der Zementindustrie um 50% senken.
schorsch
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Re: Grüner Beton?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf qilin vom 03.05.2013, 09:34:00
Dabei nicht zu vergessen: Jeder zu betonierte Quadratmeter Boden verhindert das Versickern von Regenwasser. Jeder betonierte oder asphaltierte Platz und jede Strasse lässt hunderte Kubikmeter Regen sofort der Kläranlage oder den Flüssen zufliessen.

Als ich noch fischte, stand ich mal bei Regen am Ufer und hatte die Schnur mit dem Köder auf Grund. Plötzlich kam von Westen her ein teuflischer Gestank. Und ein paar Minuten später trieb eine dicke Brühe auf mich zu. Ich zog schnell die Schnur ein und machte mich auf die Suche nach dem Verursacher des Gestankteppichs. Ich fand ihn: Die örtliche Kläranlage war durch den Regenguss überfordert worden; die Schleusen öffneten sich - und die ganzen Tonnen von Klo-Kegel trieben als Teppich den Fluss herunter!

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