Umwelt und Klima Wie gefährlich sind Kohlekraftwerke?

Mit den niedrigen Preisen der CO2-Zertifikate ist Kohlestrom gegenüber Strom aus Gaskraftwerken kostengünstiger – allerdings auch weitaus klimaschädlicher: Kohlekraftwerke stoßen pro erzeugte Kilowattstunde mehr als die doppelte Menge an CO2 aus, weil zum einen Gas zu einem geringeren Anteil aus Kohlenstoff besteht und zum anderen der technische Wirkungsgrad von Gaskraftwerken deutlich höher liegt als der von Kohlekraftwerken.

Danke Dieter,

diese Information interessiert mich sehr. Dann wurde der niedrige Preis für die CO2-Zertifikate in Brüssel also festgesetzt, um Kohlestrom zu begünstigen. E.on fand diesen Entschluss m. W. gar nicht gut, die setzen dann wohl mehr auf Gaskraftwerke?

Karl

...........

Übrigens, im Krankenhaus sterben durch Behandlungsfehler, diesen bekannten Krankenhausviren usw mindestens 10 mal mehr als die im Spiegel genannten wegen Kohlekraftwerken! ............

So darf man nicht argumentieren. Sonst könnten ja alle Verursacher, die etwas weniger als xxxx Umweltgift verursachen, mit dem Finger auf xxxx zeigen und sagen: "So lange der da die Umwelt noch mehr vergiftet als ich, unternehme ich nichts, um meine Vergiftungen zu reduzieren!"

Themawechsel: Dass man Umwelt- (verschmutzungs-)Zertifikate kaufen kann, mit denen man angeblich Umwelt-freundliche Projekte irgendwo auf der Welt unterstützen kann, finde ich einen Skandal. Denn da werden Projekte unterstützt, die erst noch erfunden werden müssten, damit sie verbessert werden könnten. Konkret (angenommenes Beispiel): In einer Grossstadt, wo pro Quadratkilometer hunderttausend Menschen wohnen, kommen aus einem Fabrikschlot Riesenmengen an CO2, welche die ganze Stadt vergiften. Der Betreiber kauft Umwelt-Zertifikate, mit denen er ein Projekt im Himalaja unterstützt, wo auf einen Quadratkilometer gerade mal 0,2 Menschen leben. Was nützt das den Stadtbewohnern?

Hallo Dieter48,

vielen Dank für die umfassende Information.

Zu a) und b):
..das hatte ich fast vermutet, bzw. befürchtet. Tatsächlich findet man eine beträchtliche Anzahl von CCS-Studien über Gesellschaftliche Akzeptanz, Geologische und Wirtschaftliche Aspekte ..etc, aber leider nichts über die damit zweifellos verbundene Ausdünnung des Sauerstoffs in der Atmosphäre. Wo doch ansonsten Klimaschutz mit an erster Stelle auf die Fahnen fast aller Parteien und Organisationen geschrieben wird.

zu c) bis f):
daß wir längerfristig sowohl auf Kohle-, sowie auf Atomstrom verzichten könnten, ist auch meine Hoffnung. Aber, was ist mit der "Kurzfristigkeit"? Ist es tatsächlich realistisch, anzunehmen oder zu hoffen, daß innerhalb der bis 2020 noch verbleibenden nächsten 7 Jahre die Gesellschaft allein aus regenerativen Energiequellen mit ausreichenden Energiedienstleistungen versorgt werden kann? Nun, das Einhalten eines festgesetzten Zeitplans ist m.E. auch nicht soo wichtig. Wichtig ist eigentlich nur, daß auf dieses Ziel hingearbeitet wird. Ob das dann in 7 oder 17 Jahren der Fall sein wird, ist im Prinzip egal.
Aber: Wird es überhaupt jemals so weit kommen, daß die fossilen Kraftwerke komplett von regenerativen Energiequellen abgelöst werden? Oder ist nicht eher zu befürchten, daß sich ein "Gleichgewicht" zwischen regenerativen und Kohle-/Gas-Kraftwerken einstellen könnte, da man die fossilen KW "dann schon mal hat" und damit Kohle nicht nur verbrannt, sondern auch "gemacht" werden kann. Die skandalös niedrigen Preise der CO2-Zertifikate für Kohlekraftwerke setzen dem Ganzen noch eins obendrauf!

..Und während des gesamten Zeitraums, bis zu diesem zukünftigen Zeitpunkt, werden fossile Brennstoffe "lustig" weiter ausgegraben und verbrannt...! Die bis dahin verursachten Schädigungen der Atmosphäre - ob nun mit der CCS-Technologie (->Sauerstoffentzug) oder ohne sie (->Treibhauseffekt) - lassen sich dann wohl kaum noch rückgängig machen.

Oder ist das alles gar nicht so schlimm, wie ich mir das vorstelle?

ReWo47

Hallo daddy60,

..meine Güte! Hört denn diese Stänkerei nie auf?
Immerhin freue ich mich, daß Du es diesmal geschafft hast, wenigstens einen einzigen Satz zum Thema beizutragen (vierter Abschnitt, erster Satz).

Ich hoffe, mich in Zukunft zurückhalten zu können, auf Deine Brüskierungen zu antworten.

ReWo47

ReWwo47, warum sollen fossilbefeuerte Kraftwerke gefährlich sein?????
Die Emissionsgrenzwerte der Abgase sind festgelegt und werden protokolliert und behördlich überwacht. Es gibt Rauchgasentschwefelungsanlagen, Entstickungsanlagen, Abwasserbehandlungsanlagen, Kühlwasseraufbereitungsanlagen,
Ionenaustauscheranlagen mit überwachten Neutralisationsbecken, hochwirksame Elektrofilter, Kühlturmabflutüberwachung, usw., usw.
All das gibt es nicht bei den vielen über die Bundesrepublik verteilten Kaminofenfeuerungen, die in den 6 Monaten Betriebszeit mehr Feinstaub emittieren
als alle Verkehrsmittel zusammen im ganzen Jahr!

Grums

...jajaja, und die Betreiber sagen, das sei ja CO2-neutral, weil nur das Gift freigesetzt werde, das ja einmal schon in der Atmosphäre gewesen sei. Sie sagen aber nicht, dass sich in Jahrmillionen abspielte, was heute in Monaten rückwärts passiert!

schorsch, die Politik bestimmt doch, was in der Luft - oder besser - in der Atmosphäre abgelagert, verteilt, usw.
werden darf.
Die Kraftwerksbetreiber sind doch keine Verbrecher.
Sie halten die für sie gültigen Gesetze ein.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass uns die Politiker über
den Betrieb von Kraftwerken vergiften wollen. Grums

gestern stiess ich auf dieses thema, und las mit interesse insbes. rewos ausführungen.
auf der suche nach fotos eines ausgestorbenes tieres, stiess ich auf nachfolgendes video.
der vortrag ist lang (gefesselt hat er mich ab ca. min 15), vielleicht interessiert's?
referent ist Dr.Helmut Böttinger, den ich bisher nicht kannte.
falls er hier nicht genehm ist, bitte ich um löschung meines beitrages. [folgen von fettnäpfchen habe ich satt.]
margarit

Ja, ReWos Ausführungen finde ich auch sehr interessant.

Dr. Böttiger kannte ich auch nicht, habe mich ein wenig schlau gemacht - er wurde 1940 geboren, studierte Theologie und Soziologie, war Vikar und Lehrer. Seit seiner Pensionierung beschäftigt er sich mit Umweltfragen. Naturwissenschaften sind nicht sein Fachgebiet, und das wird auch bei seiner Argumentation klar. In seinem Buch 'Kernenergie: Gefahr oder Nutzen' vertritt er u.A. die Meinung, eine gewisse Menge von Kernstrahlung wäre durchaus gesundheitsfördernd - mit ein Grund, KKW zu befürworten; und eine Erhöhung des CO2-Gehalts der Atmosphäre hält er für unbedenklich. Da Kohlekraftwerke mehr Radioaktivität freisetzen als KKW (im Normalbetrieb), hat er gegen diese vermutlich auch keine Einwände... Interessant, aber ganz ernst nehmen kann ich das nicht

() qilin

ReWo47,

sehr interessante Beitrage zu Deinem Thema.

Trotzdem habe ich ein paar Fragen.

1) Überprüft nicht der Gesetzgeber die Einhaltung der genehmigten Emissionswerte der Kohlekraftwerke?
2) Müssen nicht alle behördlich vorgegebenen Messungen
protokolliert werden?
3) Müssen nicht alle Meßwertüberschreitungen und Störfälle der Behörde gemeldet werden?
4) Haben nicht die in den Kohlekraftwerken installierten Elektrofilter,
Rauchgasentschwefelungsanlagen,
Entstickungsanlagen,
Ionenaustauscheranlagen,
Neutralisationsbecken,
Kühlwasserreinigungsanlagen,
Abwasserbehandlungsanlagen,
usw., usw. behördlich genehmigte Wirkungsgrade
hinsichtlich ihrer Abscheidung, sodaß die Bevölkerung vor
Kontaminationen geschützt sind?

Vielen Dank und viele Grüße Grums