Wellness freizeit - stress - ?

neuerdings genieße ich waldspaziergänge, sonnenuntergänge und
dergleichen. früher musste selbst in der freizeit action sein.

vielleicht muss man sich erst der eigenen endlichkeit bewusst werden,
um das leben bewusst wahrzunehmen?

Das hört sich gut an, Karin - wenn Sie dies wirklich so wollen, ist es vermutlich auch richtig.
Unter Action versteht aber sicher jeder was anderes: bei mir gehören schon gewissen Programme und Zeitabläufe dazu. Z.B. mehrmals wöchentlich meinen Sport, meine sozialen Projekte, meine Treffen mit Freunden (natürlich auch mit meinem Partner), aber auch die persönlichen Ruhephasen mit viel Lesen, Filmen usw. Dazu kommen natürlich auch so profane Dinge wie ARbeiten in Haus und Hof, die ja auch sein müssen.
Ich denke, so wie es einem jeden gefällt, wird er sein persönliches Programm gestalten -wichtig ist für mich,dass es keiner mir aufzwingt, sondern ich die Herrin meiner Entscheidungen bin. War ja Jahrzehnte anders als ich einen Arbeitsvertrag zu erfüllen hatte. Weiterhin viel Freude -Olga

Geht mir nicht anders, Karin. Seit ich in Spanien lebe bin ich deutlich ruhiger geworden. Das schönste für mich ist eine Wanderung, mit meiner Morena, durch das Campo. Der zarte Duft der Zitronen- und Orangenblüten lädt zum Durchatmen ein. Und ich entdecke bei meinen Streifzügen immer neues aus der Natur. Vor einigen Tagen habe ich einen Kapernstrauch entdeckt. Zeit und Muße zu haben ist eine Rarität in unserer schnelllebigen Zeit.

Gruß, Bruny

Auch in Spanien dürfte es ja allmählich kühler werden und dann regnen usw.? Blühen da jetzt wirklich die Zitronen usw.?
Was ich schon an Deutschland sehr schätze, sind die vier Jahreszeiten. Der Frühling mit der ungeheuren Aufbruchstimmung, der Sommer, sofern es einen geben sollte, der goldene Herbst und auch der kahle Winter. Ich wohne ja an einem oberbayerischen See, wo ich dies richtig miterlebe - die Stadt ist aber nicht zu weit weg, damit ich auch meinen nie gesättigten, kulturellen Hunger schnell stillen kann.
Über Weihnachten fliege ich wieder eine Woche nach Fuerteventura. Freunde von mir überwintern dort von November bis April - letztes Jahr besuchte ich sie zum ersten Mal. Es war wunderbar, vor allem die morgendlichen Strandläufe zum Bäcker und die Abende mit Kaminfeuer und gutem Wein und Essen. Freue mich schon sehr drauf - die Kanaren haben ja das ganze Jahr über ein anständiges Klima. Olga

neuerdings genieße ich waldspaziergänge, sonnenuntergänge und
dergleichen. früher musste selbst in der freizeit action sein.

vielleicht muss man sich erst der eigenen endlichkeit bewusst werden,
um das leben bewusst wahrzunehmen?

ich persönlich geniesse das nicht "neuerdings", sondern habe mich
schon immer gerne in flur und wald aufgehalten. "man" muss sich nicht erst in späteren jahren der eigenen endlichkeit bewusst werden. oft ist es dann zu spät...............

b.

Früher habe ich stundenlang am Klavier gesessen---natürlich auch gespielt
und manchmal auch dazu gesungen,z.B. Lieder,die ich getextet und meine Mann vertont hatte.

Wir haben auch regelmässige Waldspaziergänge mit unseren Kindern gemacht,mit allerlei "Einlagen" war das für alle gut und schön.

Irgendetwas Lustiges hatte ich immer parat,oder wir haben dabei Schnitzeljagden gemacht,oder verstecken gespielt,lLieder gesungen oder umgedichtet.

Aber eine ganz besonders wichtige Entspannung war für mich,
als alle ausgeflogen waren, immer:

Waldspaziergang mit meinen jeweiligen Hunden !
Alleine oder mit Nachbarinnen,die auch Hunde hatten.

Nicht umsonst wohnte ich stets in Waldnähe

Gudrun,

brauch das Grünzeug einfach

Das stimmt natürlich - nur z.B. bei mir waren tägliche Waldspaziergänge nicht möglich,da ich den Vertrag mit meinem Arbeitgeber zu erfüllen hatte, der massiv etwas gegen eine solche Vorliebe von mir gehabt hätte. Auch den permanenten Gedanken an meine Endlichkeit habe ich damals sicher verdrängt; sonst hätte ich bestimmt vieles in meinem Berufsleben gar nicht mehr angefangen,wenn ich mir unsicher gewesen wäre, das Ende nicht mitzuerleben.
Und am Wochenende war dann noch vieles zu erledigen - deshalb geniesse ich oder wir alle es jetzt so sehr, dass wir die Möglichkeiten dazu haben, es ausgiebig zu tun. Das sollten wir auch tun, so lange es noch möglich ist. Olga

vielleicht kommt die innere einkehr erst mit dem erleben,
daß freunde/kollegen von einst/nachbarn krank werden oder
gar sterben.

meine freundin ist etliche jahre älter als ich, sie beschäftigt
sich mehr und mehr mit dem tod. wie wird das sterben sein, wie
soll ich meinen tod ordnen, bzw. das erbe verteilen?
wie will ich begraben sein? sollen meine kinder die bürde
der grabpflege später haben?

ogott - es wird herbst........

ich habe viel mühe, sie stets aufzumuntern, sie auf andere
gedanken zu bringen.

bringt es auch mich jetzt auf solche gedanken?

klar ist jedem bewusst, daß das leben 'endlich' ist.
nur in jüngeren jahren denkt man sorgloser, wird nicht so
oft mit dem tod konfrontiert, zum glück.

aber gedanken sind momentaufnahmen, kommen und gehen wie sie
wollen -

wahrscheinlich hat man jetzt mehr zeit, um alles um sich herum
besser wahrnehmen zu können.

oder es ist die melancholie des herbstes.

Ich denke so:

unheilbar krank sein,
trotzdem gerne leben
Aufgaben ganz bewußt --im Rahmen-- zu übernehmen und erfüllen
alles so regeln,daß Angehörige oder Fremde im Wennfall übersichtlich Angaben,Verfügungen etc sichtbar vorfinden

(hängt als Kopien in Klarsichthüllen an der Wohnungstür,im Original im Schreibschrank,griffbereit abgeheftet
und,was erforderlich, notariell beglaubigt)
Hausärztin ist involviert,
Unterkunft bzw.Aufnahme meiner Haustiere gesichert,

so kann ich beruhigt leben,solange mir lebenswertes Leben gewährt wird.

Ich weiß,daß die Zeit sehr begrenzt ist,
aber,ich denke einfach nicht daran!!

Denn jede Stunde Leben ist ein kostbares Geschenk,
das will ich mir nicht mit Ängsten
oder unnötigen Streßsituationen einengen und belasten.

"Blacky's "
Ausspruch:

Altwerden ist nichts für Feiglinge

beherzige ich allzu gerne!

Gudrun