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Wirtschaftsthemen Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen

Mitglied_81b4260
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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2013, 09:20:37
Das erinnert mich an die wiederholt geäußerten Meinungen der Threadeinstellerin, dass jeder, der arbeiten will, Arbeit findet und Harz-empfänger sich sozusagen auf ihrem warmen Bärenfell aufruhen wollen.

LG mart
Drachenmutter
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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Drachenmutter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.02.2013, 09:20:37
Ich erinnere mich an einen Konsumentenboykott, der Wirkung zeigte.

Konsumentenboykott

Brent Spar

Warum soll er nicht auch bei Amazon Wirkung zeigen?

Einfach mal abwarten und Tee trinken.

woelfin
bukamary
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Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von bukamary
als Antwort auf Mareike vom 18.02.2013, 09:02:45
Eigentlich wollte ich ja schon auf Deinen vorhergehenden Beitrag antworten.
Bei dem von Dir dort eingesetzter Link geht es um eine Kampagne "Gleiche Arbeit - Gleiches Geld". Diese Initiative läuft bereits seit 2008.
Das Vorgehen von Amazon und nicht nur von amazon, ist also schon seit langem bekannt. Eigentlich hätte man spätestens bei den ersten Hinweisen auf die zunehmende Anzahl der sogenannten Aufstocker, reagieren können und müssen.
Der eigentliche Skandal für mich ist, dass Gewerkschaften, Kirchen u.ä. da lange genug zugesehen, davon profitiert haben.
Daran etwas zu ändern hatten und haben Politiker und andere wohl kein Interesse. Es scheint mir, dass es immer noch bequemer ist, wenn die Beitrags- und Steuerzahler diese Machenschaften subventionieren um die Gewinne, Renditen zu maximieren und zwar auf Kosten derer, die ausgebeutet werden. Und wir Konsumenten spielen das Spiel mit. ich befürchte, dass sich inzwischen das System soweit verselbstständigthat, dass wir fast garnicht mehr anders können.

Mir stellen sich inzwischen einige anderen Fragen. Können und dürfen Politiker überhaupt noch ihre eigene Meinung vertreten oder gar schon äußern oder wird unsere Politik nicht schon längst von Lobbyisten gemacht.
Am Samstag, 16.02.2013 las ich im Südkurier den Artikel "Datenschutz - Debatte in der Schieflage" von Detlef Drewes. Da geht es um die im Europaparlament anstehende Debatte zu diesem Thema. Hier gibt es wohl die Vorhaltung, dass die Grundlagen für diese Debatte z.T. wortgleich von den Lobbyisten, zu denen u.A. auch Amazon gehört, übernommen worden (s. dazu auch "Lobbyplag.eu")

Liegt hier nicht die gleiche Systematik zu Grunde?

Danke Mareike für den Link "ein -skandal-der-keiner-ist". Das ist zwar jetzt etwas OT gehört für mich aber dazu. Das verhalten der Security - Leute: wer die Szene etwas beobachtet, sich für die Strukturen interessiert und vielleicht auch noch persönlich menschen kennt, die dort arbeiten, hätte eigentlich schon sehen können, dass hier durchaus eine mehr oder weniger deutliche Nähe zum sehr rechten Rand besteht (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen). Das möchte ich zwar hier an dieser Stelle nicht näher ausführen, ist eigentlich auch schon wieder ein Thema für sich. Aber ich denke es bedingen sich hier mehrere Faktoren gegenseitig.
Nur noch so viel: ich kann mich nicht ganz des Eindrucks erwehren, dass bei diesem Thema ganz schnell dicht gemacht wird. So ganz nach dem Motto "Der Teufel scheut das Weihwasser".

Jetzt ist bei mir genug Chaos im Kopf, aber vielleicht habe ich nur zu wenig gegoogelt.

bukamary

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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Na bitte! Von wegen "schlecht recherchiert"!
Jetzt zieht Amazon erste Konsequenzen aus dem Sturm der Entrüstung, den die Recherchen hervorgerufen haben und zieht seinen rechtsradikalen Sicherheitsdienst schonmal ab. Und Verdi verhandelt über einen Tarifvertrag.
Es geht also doch, wenn Dinge ruchbar werden, woran man wieder einmal sieht, wie wichtig es ist, solche Praktiken zu veröffentlichen und auch wie wichtig es ist, dagegen zu protestieren, allen Schönrednern und Verharmlosern zum Trotz.

Und wer da glaubt, Amazon würde das nun tun, weil er das Herz für die Menschen dadurch entdeckt hat, der/die irrt sich ganz gewaltig.
Natürlich fürchten sie jetzt um ihre Werbeverträge und dass ihre Geschäfte zurückgehen, was nach diesem Bericht schon begonnen hat.

Gut so, mich freut's. Vor allem freut es mich, dass es noch kritische Journalisten gibt, die durch Recherchen und Veröffentlichungen die Dinge zum Besseren verändern.
Genau dies erlebe ich auch immer wieder bei Veröffentlichungen von Menschenrechtsorganisationen. Man muss die Dinge beim Namen nennen.
Empört Euch!
Ich empfehle dazu das Buch von Stephane Hessel.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 15.02.2013, 18:14:13
Im Übrigen sind Unterkünfte und Mahlzeiten in aller Regel selbst zu finanzieren, ansonsten sind sie als Lohnersatzleistung bei der Steuererklärung anzugeben.

Frau Olga, wirklich helfen tut ihre Konsequenz nicht, die Leute verlieren ihren Job und sind dann wieder auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen.

Von den Betroffenen selbst muss es kommen, damit auch der Staat gezwungen wird zu handeln.

-ein_lächeln_
geschrieben von ein_


Ich habe Ihren Bericht aufmerksam gelesen, komme aber leider nicht ganz klar damit:
Wenn jemand Unterkunft und Mahlzeiten selbst bezahlt, hat er auch die Wahl, wo und was er isst und wie und wo er wohnt. Da es im geschilderten Fall um ausländische Leiharbeitnehmer handelte, weiss ich nicht, ob Sie - Verehrteste - wirklich die Steuermodalitäten in deren Heimatländern so genau kennen.
Verbraucher-Boykotts helfen sogar sehr gut, allerdings sollten sie nicht nach kurzer Zeit wieder einschlafen, wie dies ja leider in den meisten Fällen so ist, bis der nächste Skandal auftaucht.
Nochmals: die ausländischen Leiharbeiter, um welche es geht, fallen keinesfalls der "deutschen GEellschaft" zur Last - sie sind ja längst in ihre Heimatländer zurückgereist.
Nun zwingen Sie also "den Staat" - wer glauben Sie, verbirgt sich hinter diesem Begriff Staat? Doch wir alle als Gesellschaft - ich bin aber sicher, die meinen mal wieder die (westlichen) Politiker mit Ihrer Aufforderung - oder täusche ich mich?
Und dann nochmals die zur Diskussion stehenden ausländischen Leiharbeitnehmer: glauben Sie wirklich, diese kennen die deutsche Sozialgesetzgebung so gut? DAs tun ja nicht mal die meisten Deutschen.Olga
Mareike
Mareike
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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf bukamary vom 18.02.2013, 10:33:03
Vorhin habe ich den Blog: "Amazon und Ausbeutung der Leiharbeiter.... " gelesen, ua einen Beitrag von Traute über Arbeisverhältnissen in den neuen Ländern. Mir wird immer klarer: Einen Boykott von Amazon verändert nichts, das Problem wird nur verlagert.

Kleine Betriebe können ohnehin nicht konkurieren, wenn sie überleben wollen, können sie auch nur auf 400Euro-Basis beschäftigen und/oder in Spitzenzeiten auf Leiharbeit zurückgreifen.

Mareike

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olga64
olga64
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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 18.02.2013, 16:06:40
Auch bei Amazon wird niemand in diesen Hilfsjobs arbeiten müssen, der eine abgeschlossene Schuld- und BErufsausbildung hat. Diese Unternehmen saugen den Bodensatz der Menschen auf, die keine andere Chance sehen - es sei denn, sie pochen auf staatliche Transferleistungen. Deshalb gilt auch hier: Bildung und Ausbildung schützt vor solchen Unternehmen. Sollte Amazon nun in Deutschland verboten werden (woran ich nicht glaube), verlieren wiederum ca 10.000 Leute ihre Jobs, die ja grossenteils in sehr strukturschwachen Gegenden stattfinden. Olga
Mareike
Mareike
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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 18.02.2013, 16:11:09
Den Begriff "Bodensatz" empfinde ich als diskriminierend, warum wählen Sie nicht den Begriff Hilfsarbeiter?

Mareike
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 18.02.2013, 16:11:09
Diese Unternehmen saugen den Bodensatz der Menschen auf, die keine andere Chance sehen - es sei denn, sie pochen auf staatliche Transferleistungen. Deshalb gilt auch hier: Bildung und Ausbildung schützt vor solchen Unternehmen....
geschrieben von olga


Ich empfinde die Bezeichnung von "Bodensatz" als Löschkanditat für die Webmasterei.

Es empört mich unerhört, Menschen aus anderen Ländern, die dort mit (guter) Ausbildung auch nach langer Arbeitstätigkeit etwa 300 bis 400 Euro verdienen, wobei die Lebenshaltungskosten höher als in Deutschland liegen und wo es praktisch fast keine staatlichen Transferleistungen gibt, derartig zu disqualifizieren.

mart
clara
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Re: Amazon - das Ausbeuter-Unternehmen
geschrieben von clara
als Antwort auf Mareike vom 18.02.2013, 16:25:28
Den Begriff "Bodensatz" empfinde ich als diskriminierend, ...

Mareike

Ich schließe mich an! Es gibt sogar Menschen mit einem langen Studium (mit Abschluss), die solche Arbeiten annehmen müssen.

Clara

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