Wirtschaftsthemen Angeschlagene GM-Tochter

youngster
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Angeschlagene GM-Tochter
geschrieben von youngster
Daimler will nichts von Opel wissen

Stuttgart/Rüsselsheim (StN) - Der Autokonzern Daimler hat eine Beteiligung am angeschlagenen Konkurrenten Opel ebenso abgelehnt wie BMW.

Quelle: StN 23.02.2009

Was wird wohl aus Opel noch werden? Wie ist denn eure Meinung dazu?
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youngster
baerliner
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Re: Angeschlagene GM-Tochter
geschrieben von baerliner
als Antwort auf youngster vom 23.02.2009, 17:35:45
Dementis sind immer eine Bestätigung dafür, dass an Gerüchten was dran ist.

Folglich wird OPEL in irgendeiner Form mit Daimler und/oder BMW "kooperieren".
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baerliner
hafel
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Re: Angeschlagene GM-Tochter
geschrieben von hafel
als Antwort auf youngster vom 23.02.2009, 17:35:45
Es ist schon richtig, wenn Opel nicht innerhalb weniger Wochen ein belastbares Rettungskonzept offen legt, dann sind fast 25 000 Arbeitskräfte in Gefahr. Die gleiche Zahl dann nochmals bei den Zulieferern!

Es gibt sehr viele starke Argumente, dass sich der Staat nicht zum Retter von Industriekonzernen aufspielen sollte. Ob diese alte marktwirtschaftliche Lehre weiter hilft, sei dahin gestellt.

Mal am Beispiel der USA:
Nach deren Sicht handelte die US-Regierung richtig, als sie im vergangenem September Lehman über die Klinge springen ließ. Heute steht klar fest: Könnten die Amerikaner die Zeit zurückdrehen - sie würden anders handeln. Denn die Lehmann-Pleite brachte die zerstörerische Lawine der Finanzkrise erst richtig ins Rutschen.

Eine vergleichbare Wirkung könnte auch die Opel-Pleite für die deutsche Autoindustrie haben. Es ist wohl ein marktwirtschaftlicher Sündenfall? Wer weiß dass, es gibt bisher keine Beispiele.
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hafel

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rolf †
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Gebranntes Kind...
geschrieben von rolf †
als Antwort auf baerliner vom 23.02.2009, 17:50:41
Warum sollte sich Daimler nochmal die Finger verbrennen?
Auf dem deutschen Markt würden sie die Konkurrenz unterstützen und international auch keinen Vorteil davon haben.
Bei BMW sehe ich es ähnlich, die eigene Palette reicht doch.
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rolf
hugo
hugo
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Re: Angeschlagene GM-Tochter
geschrieben von hugo
als Antwort auf hafel vom 23.02.2009, 18:03:12
hallo hafel, hm marktwirtschaftlicher Sündenfall, na das ists doch wohl allemal,,was da jetzt diskutiert, frohlockt, bedauert, gemutmaßt, gehofft, verdächtigt und behauptet wird, geht auf keine Kuhhaut.

Die Einen bedauern die Geheimniskrämerei, die Anderen verurteilen vorzeitige Mutmaßungen über vermutliche Insolvenz und damit zusammenhängende Auftragsrückgänge, die nun tatsächlich -schon wegen der Gerüchte- zur Zurückhaltung der Kunden führen und zu einer weiteren Schädigung,,(die von Einigen Kontrahenten ja gewünscht sein könnte und diese erfreuen dürfte,,)usw,,

Was ich in den letzten Tagen hörte und las von Betroffenen aus den verschiedenen Firmen die staatliche Stütze erhoffen,,,,hört man die Beschäftigten,,könnte man mitweinen und ihnen alle Hilfe unserer Regierung wünschen,, hört man die Betriebsräte und Gewerkschaften könnte man ebenfalls weinen, hört man die Unternehmer, auch da könnte man mit denen zusammen weinen und Hilfe erhoffen,,(gestern z.B bei Anne Will die Opelaner ein Nadelfabrikant und Politiker für und gegen die Firma Schaeffler,,

Da fasse ich mich als ungelernter, zwangsweise mitlaufenden Bürger eines hochgerüsteten Kapitalismusvorzeigestaates,,an den Kopf und frage mich: wo sind nur all die Tugenden und Marktmechanismen und Gesetzmäßigkeiten des Kapitalismus geblieben ?

Diese Selbstregulierungen die Selbstreinigung, die Vogel- friss- oder stirb Mentalität, die Großen fressen die Kleinen und Schwachen damit es vorwärts gehen kann, die Untauglichen, Unfähigen und Hinderlichen werden vom Markt gefegt.,

all das was man mal gelernt hat, wird nun über den Haufen geworfen, wird durchmischt mit sozialistisch anmutenden Gehabe welches noch vor Kurzem den Untergang des östlichen Wirtschaftsgebildes verursacht haben soll.

Auf die folgende Argumentation bin ich ja sehr gespannt,,wenn sich diese Maßnahmen als erfolglos, ja schädigend, oder als hilfreich erweisen sollten.

Egal was kommt, den Kaptalismuskritikern werden gerade Argumente in die Hände gegeben, welche sie aus der Richtung wohl niemals erwartet hätten *g*


ps warum sollte z.B. Daimler nicht warten bis Opel von der Treuhand für einen Euro zu bekommen ist und nach 2 Jahren Wartefrist -wie üblich- abwickelt und somit einen Konkurrenten fast ohne Aufwand für immer los ist ?
so kenne ich das aus den Anfängen der Nachwendegoldgräberund Leichenfleddererzeit,, sollten sich die Zeiten denn soo geändert haben ?
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hugo
hafel
hafel
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Re: Angeschlagene GM-Tochter
geschrieben von hafel
als Antwort auf hugo vom 23.02.2009, 18:46:16
Nun Hugo, meine Bemerkung: "marktwirtschaftlicher Sündenfall", bezog sich auf das klare ein-mal-einz der Marktwirtschaft. Normalerweise muss der Markt sich selber regulieren und hat da der Staat auch nix zu suchen. Im Fall Schaeffler ohnehin (das ist aber hier nicht Gegenstand der Diskussion).

Ich habe ja auch, wie Du unschwer erkennen kannst, im Konjunktiv geschrieben und dabei ein Beispiel (aus der USA) gebracht, wenn der Staat nix tut.
--
hafel
arno
arno
Mitglied

Re: Angeschlagene GM-Tochter
geschrieben von arno
als Antwort auf hugo vom 23.02.2009, 18:46:16
Hallo, lieber hugo,

ich denke, Du liegst mit Deinem Beitrag nicht daneben.
Eine treuhänderische Abwicklung von Opel - oder wie sie
sonst genannt werden wird - wäre im Sinne aller anderen
Autoproduzenten, um einen Konkurrenten ohne Kampf los zu werden.
Produktionsüberkapazitäten sind ja vorhanden!
Diese Form des Plattmachens hat nichts mit Selbstregulierungen
des Marktes zu tun. Der Konzentrationsprozeß auf immer weniger
Produzenten wird so ohne Wettbewerb beschleunigt.
Wo das hinführt, ist jetzt schon erkennbar, obwohl das kaum
jemand wahrhaben will!

Viele Grüße
--
arno

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