Wirtschaftsthemen Anstand und Moral
Anstand und Moral sind nun nicht gerade die Attribute, die Banken auszeichnen. Die "Hypo Real Estate" (HRE) hat mal wieder voll unter Beweis gestellt, dass sie von den ehrenwerten Begriffen meilenweit entfernt ist. Die HRE hatte trotz Milliardenverluste ihren "gehobenen" Mitarbeitern 25 Millionen EURO an Bonus ausgezahlt. Und das aus Steuergeldern!
Erst vor wenigen Tagen musste die Bundesregierung eine Aufstockung der Staatsgarantien auf mehr als 140 Milliarden EURO (!!) vornehmen.
Kein Wunder das der Unmut durch alle Parteien geht. Ich frage mich jedoch: wie viel Arroganz der Banker wollen wir eigentlich noch dulden?
Hafel
miriam
Mitglied
Re: Anstand und Moral
Anstand und Moral sind nun nicht gerade die Attribute, die Banken auszeichnen.[...]
Kein Wunder das der Unmut durch alle Parteien geht. Ich frage mich jedoch: wie viel Arroganz der Banker wollen wir eigentlich noch dulden?
Du hast völlig Recht, Hafel.
Nur: wie soll das konkret aussehen, wenn wir diese Arroganz und den Mangel an Anstand nicht mehr dulden?
Gruß von Miriam - die dafür keine praktische Antwort findet...
miriam
Mitglied
Re: Anstand und Moral
Eigentlich gehen die Fragen noch weiter: gibt es sie noch, die soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik, die unter anderem eine ihrer sine qua non-Bedingungen war?
Dazu sagte neulich Heiner Geisler in einem Interview: "Die soziale Marktwirtschaft ist nicht überholt, sie gibt es nicht mehr"
Weiter sagte der ehemalige Bundessozialminister, sich auf die Harz IV Empfänger beziehend: "die soziale Marktwirtschaft kannte keine Ausgrenzung."
Und bei Friedhelm Hengsbach (Sozialethiker), fand ich den Satz:
"Es hat eine Zeit gegeben, da konnte man annehmen dass das real existierende Wirtschaftssystem in eine soziale Marktwirtschaft gefasst ist. Das ist nicht mehr der Fall."
Wenn man Friedhelm Hengsbach liest, stellt sich mir spontan die Frage, ob niemand von den Wirtschaftsexperten dieser Regierung ihn kennt, niemand ihn gelesen hat?
Na ja, die Antwort darauf fällt nicht schwer – man muss nur eine der Reden von Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, hören – und weiß gleich, dass er sich fern von solchen kritischen Analysen hält.
In einem Land in dem immer mehr der Finanzkapitalismus dominiert, lesen höchstens die Geschädigten solch kritische Worte die sich eigentlich an die Bänker, Finanzexperten bzw. an die Regierung, richten sollten.
Friedhelm Hengsbach schreibt auch:
"Was destruktiv ist am Kapitalismus, ist diese Schieflage der Machtverhältnisse, dass Menschen ausgebeutet werden, dass Menschen als Produktionsfaktoren gehandelt werden, entlassen, wieder eingestellt werden, als Spielball in den Händen der Kapital-Eigner."
Zum Schluss nochmals Heiner Geissler:
"Unsere Demokratie ist massiv in Gefahr, weil eine entsolidarisierte Gesellschaft letztendlich auch das Vertrauen in die Demokratie zerstört. Wenn das nicht gestoppt wird oder keine Gegenbewegung einsetzt, dass Europa und die Regierungen als politisches Ziel angesehen werden, dann sehe ich sehr skeptisch der Zukunft der Demokratie entgegen."
Dies sind nur einige Gedanken zum Rahmen in dem die HRE sich bewegt.
Miriam
Dazu sagte neulich Heiner Geisler in einem Interview: "Die soziale Marktwirtschaft ist nicht überholt, sie gibt es nicht mehr"
Weiter sagte der ehemalige Bundessozialminister, sich auf die Harz IV Empfänger beziehend: "die soziale Marktwirtschaft kannte keine Ausgrenzung."
Und bei Friedhelm Hengsbach (Sozialethiker), fand ich den Satz:
"Es hat eine Zeit gegeben, da konnte man annehmen dass das real existierende Wirtschaftssystem in eine soziale Marktwirtschaft gefasst ist. Das ist nicht mehr der Fall."
Wenn man Friedhelm Hengsbach liest, stellt sich mir spontan die Frage, ob niemand von den Wirtschaftsexperten dieser Regierung ihn kennt, niemand ihn gelesen hat?
Na ja, die Antwort darauf fällt nicht schwer – man muss nur eine der Reden von Rainer Brüderle, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, hören – und weiß gleich, dass er sich fern von solchen kritischen Analysen hält.
In einem Land in dem immer mehr der Finanzkapitalismus dominiert, lesen höchstens die Geschädigten solch kritische Worte die sich eigentlich an die Bänker, Finanzexperten bzw. an die Regierung, richten sollten.
Friedhelm Hengsbach schreibt auch:
"Was destruktiv ist am Kapitalismus, ist diese Schieflage der Machtverhältnisse, dass Menschen ausgebeutet werden, dass Menschen als Produktionsfaktoren gehandelt werden, entlassen, wieder eingestellt werden, als Spielball in den Händen der Kapital-Eigner."
Zum Schluss nochmals Heiner Geissler:
"Unsere Demokratie ist massiv in Gefahr, weil eine entsolidarisierte Gesellschaft letztendlich auch das Vertrauen in die Demokratie zerstört. Wenn das nicht gestoppt wird oder keine Gegenbewegung einsetzt, dass Europa und die Regierungen als politisches Ziel angesehen werden, dann sehe ich sehr skeptisch der Zukunft der Demokratie entgegen."
Dies sind nur einige Gedanken zum Rahmen in dem die HRE sich bewegt.
Miriam
Anstand und Moral sind nun nicht gerade die Attribute, die Banken auszeichnen. Die "Hypo Real Estate" (HRE) hat mal wieder voll unter Beweis gestellt, dass sie von den ehrenwerten Begriffen meilenweit entfernt ist. Die HRE hatte trotz Milliardenverluste ihren "gehobenen" Mitarbeitern 25 Millionen EURO an Bonus ausgezahlt. Und das aus Steuergeldern!
Erst vor wenigen Tagen musste die Bundesregierung eine Aufstockung der Staatsgarantien auf mehr als 140 Milliarden EURO (!!) vornehmen.
Kein Wunder das der Unmut durch alle Parteien geht. Ich frage mich jedoch: wie viel Arroganz der Banker wollen wir eigentlich noch dulden?
Hafel
Hallo Hafel,
Du sprichst mir aus dem Herzen.
Meine Geduld war 2008 schon am Ende.
In einer Sekundenentscheidung habe ich unserer Bank verklagt - Einzelheiten führen zu weit - und gewonnen. Alle Fonds und Versicherungen habe ich aufgelöst, die Hypothek beglichen, alles frei gemacht.
Meine Bank verfügt nur noch über die Verwaltung der Monatseinkünfte und Verbindlichkeiten.
Niemals wieder werde ich "banknahen Vertrauenspersonen" die Oberhoheit über mein Geld überlassen.
Grüße von Marija