Wirtschaftsthemen Bitcoins und andere

Karl
Karl
Administrator

Bitcoins und andere
geschrieben von Karl

Ich gestehe, ich verstehe nichts davon und deshalb staune ich nur noch, wenn ich Nachrichten über die Höhenflüge der digitalen Währungen höre.

Bei den schwindelerregenden Summen, um die es sich dabei inzwischen handelt, verstehe ich jedoch genug, um zu begreifen, dass diese digitalen Währungen auch in der realen Welt immer wichtiger werden.

Wer unter uns versteht genug von digitalen Währungen, um mich (und andere) darüber aufzuklären:

1. Wie funktionieren diese Währungen?
2. Was bedeutet der Aufstieg der Bitcoins et al. für andere Währungen, z. B. für "Gold"? Für die Wirtschaft?
3. Was würde ein eventueller Absturz der digitalen Währungen ins Bodenlose für die Realwirtschaft bedeuten?
4. Verstärken die digitalen Währungen die Kluft zwischen denen, die etwas besitzen zu denjenigen, die nichts besitzen?
5. Könnte es sein, dass digitale Währungen andere Währungen komplett verdrängen?

Karl

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 15.12.2017, 14:16:47

Karl, dieses Thema mit den Kryptowährungen wird kaum einer im Detail verstehen, außer er beschäftigt sich seit längerer Zeit damit.
Z.B. wurden Bitcoins von den meisten noch als Blödsinn und Spinnereien abgetan. Doch bin ich davon überzeugt dass sich in einer digitalen Welt auch das digitale Geld behaupten wird. 
Ich lasse es aber lieber einenvExperten erklären Zwinkern
Bruny

Kryptowährungen - Erklärung

Sebastian
Sebastian
Administrator

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von Sebastian

Das ist Tatsächlich ein komplexes Thema, aber ich versuch es mal zu zu erklären, kurz und hoffentlich verständlich.

Das Ziel an Bitcoins, bzw. Cryptowährungen allgemein ist, eine eigene und fälschungssichere Währung erstellen zu können, aus diesem Grund gibt es ja nicht nur Bitcoin sondern auch Litecoin, Ether und noch mindestens 500 andere Cryptowährungen, sogenannte Altcoins (Alternative Coins).

Die meisten, wenn nicht alle Cryptowährungen basieren auf einer sogenannten Blockchain, also eine Kette mehrerer Blöcke.
Dies macht die Cryptowährungen auch enorm fälschungssicher, da jede vorhergehende Transaktion in jedem Kettenglied abgelegt ist und das weltweit, auf verschiedenen Datenbanken. Wenn man also eine Transaktion fälschen möchte, muss man weltweit die vorhergehenden Transaktionen auch fälschen können.

Man kann sich Cryptowährungen ungefähr so vorstellen, wie die Währungen, die manche Gemeinden erfunden haben (Regionalgelder).

Was ein Aufstieg des Bitcoins für die Wirtschaft bedeutet, kann ich nicht beurteilen, das Prinzip der Blockchain wird aber definitiv eine riesige Rolle in der Zukunft spielen, wenn nicht sogar einen großteil der heutigen Transaktionen austauschen. Vermutlich wird es im Online-Banking eine tragende Rolle spielen, ein paar Banken experimentieren mit der Blockchain bereits.

Wenn z. B. der Bitcoin scheitert, wird vermutlich nicht viel passieren, da man damit momentan eh sehr wenig anfangen kann, das Prinzip der Blockchain wird jedoch weiter bestehen bleiben. Dadurch werden Cryptowährungen die echten Währungen in den nächsten paar Jahren auf jeden Fall nicht verdrängen.

Ob dadurch die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird, wage ich zu bezweifeln. Das macht der heutige Aktienmark ja auch nicht.
Wenn man jedoch vor ca. 6 Jahren eine Menge Bitcoins gekauft hat, gehört man jetzt vermutlich zu den Reichen.

 


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RE: Bitcoins und andere
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sebastian vom 15.12.2017, 16:05:50
Wenn man jedoch vor ca. 6 Jahren eine Menge Bitcoins gekauft hat, gehört man jetzt vermutlich zu den Reichen.
geschrieben von iftra_kull
Und genau das macht es zu einer Ab-Art bekannter Schneeballsysteme.
Eine ganz blendend aufgezogene Idee. In Kaisers neuen Kleidern.

Fragen:
Was passiert mit den zu versteuernden Gewinnen/Verlusten?
Wie wird in konvertierbare, gängige lokale Währung umgetauscht?
Wo bleibt die Möglichkeit, diese BitCoins jederzeit beim Bäcker gegen Brötchen einzutauschen?
Und was sagt die Bank zu einer Hypothek, die für ein Haus aufgenommen wird - mit der 'Sicherheit' einer BitCoin-Währung?

Die Idee einer globalen Währung, oder eines globalen Währungssystems, scheint blendend gut zu sein, scheitert jedoch schon daran, dass nicht jeder lückenlos und sicher mit BitCoins bezahlen kann, bspw keinen Zugang zum Internet hat. Und dass der Empfänger (in Timbuktu?) diese Zahlung in Bitcoins auch akzeptiert. Der kann aber vorort damit kein Brötchen kaufen.

Wenn es also diese momentanen Gewinner gibt, dann muss es zwangsweise auf der anderen Seite auch die Verlierer geben; besonders bei einer fiktiven Währung. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis das System kracht. Die Idee ist so blendend gut, dass sie viele Gehirne vernebelt, und blind macht gegen Fakten.

Aber bis dahin kann durchaus Geld 'verdient', erspekuliert werden, sofern diese Bitcoins bei einem zu erwartenden Crash dann überhaupt noch irgend etwas Wert sein sollten. Wie würden denn evtl angesammelte BitCoins (zwischenzeitlich, in Bröckchen) umgewandelt werden können in eine lokale, gängige Währung, die bei einem Crash noch gültig ist? No way.
Somit werden sich wohl Versandhäuser (Amazon, ...) sehr zurückhalten mit 'Spielgeld' annehmen. Und der Zahnarzt wird auch seine blinkenden Titan-Zähne extra breit grinsend zeigen.

Auf der anderen Site - niemand wird davon arm, wenn er mal 100 € ins System einlegt und abwartet.
Das ist ja die Bedingung, ins System einsteigen und mitmischen zu können. Wo bleiben diese 100 € ?
Damit darf der Einzahler dann persönlich zusehen, wie andere vor ihm (scheinbar) millionenschwer wurden.

In kurzen Worten ...
Was nützen mit 86 Zillionen Rubel, wenn ich sie nicht umtauschen kann in ein Zahlungsmittel das auch OttilieNormala akzeptiert?
Karl
Karl
Administrator

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von Karl
als Antwort auf Sebastian vom 15.12.2017, 16:05:50

Danke Sebastian.

Das mit der Blockchain habe ich verstanden. Diese Idee scheint sehr gut zu sein, ist aber nicht konkurrenzlos

iftra_kull
Ob dadurch die Kluft zwischen Arm und Reich größer wird, wage ich zu bezweifeln. Das macht der heutige Aktienmark ja auch nicht.
Da bin ich anderer Ansicht. Viele Erben großer Vermögen verdienen aufgrund ihrer Aktien Geld im Schlaf und haben die Gewinne deutlich geringer zu versteuern als Arbeiter (oder Programmierer) ihren Vedienst durch Arbeit.

Karl

P.S.: Der Hype um die Blockchain-Alternativen
Sebastian
Sebastian
Administrator

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von Sebastian
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2017, 16:51:00

Wie das mit den Gewinnen und Steuern aussieht, kann ich dir nicht beantworten. 

In Lokale Währung kann jederzeit umgetauscht werden, man kann sogar zwischen den Cryptowährungen umtauschen. 

Das die Möglichkeiten fehlen, mit Bitcoins etwas kaufen zu können ist ja momentan auch das größte Problem daran und durch den stark schwankenden Kurs will das momentan auch keiner (z. B. die Spieleplattform Steam hat den Kauf mit Bitcoins vorerst pausiert). 

Die Annahme mit dem Internet ist falsch, genau das ist ja der Vorteil, da man für Cryptowährungen nicht zwingend eine Bank zum Handeln braucht, sondern lediglich einen Internetzugang. 

Bitcoins sind lückenlos und sicher, bzw die Blockchain, auf der Botcoin basiert. Wenn man seine Botcoins offline speichert, können diese auch nicht geklaut werden.  

Das Problem an Bitcoins ist wie erwähnt, dass es keinen Gegenwert hat und momentan nicht groß verwendet werden kann, bzw keiner machen wird, wegen dem enormen Kursschwankungen. (Google: 10.000 BTC für zwei Pizzen) 

​​Ob und wann der BTC Kurs einbrechen wird oder ob er noch enorm steigen wird, kann ich nicht beurteilen - das überlasse ich den Experten. Auch empfehle ich niemandem BTC oder Altcoins zu kaufen, genauso wie ich niemandem Aktien empfehlen würde. Das muss man selbst entscheiden, ob man das Geld riskieren und im Zweifelsfall komplett verlieren möchte. 
 


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Karl
Karl
Administrator

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von Karl
als Antwort auf Sebastian vom 15.12.2017, 17:52:49

Eine Frage habe ich noch. Bitcoins werden ja völlig am Staat vorbei gehandelt.

Wird der Staat dann um alle Steuern auf Gewinn und Handel mit Bitcoins betrogen?

MWSt. z. B. auf Transaktionen, die der Staat nicht kennt, kann er ja auch kaum eintreiben.

Karl



 

Sebastian
Sebastian
Administrator

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von Sebastian
als Antwort auf Karl vom 16.12.2017, 16:29:40

Gute Frage, kann ich leider selbst nicht beantworten.

Kryptowährungen wie Bitcoins sind virtuelle Währungen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, hat Bitcoins & Co. als Rechnungseinheiten eingestuft. Kryptowährungen sind somit kein gesetzliches Zahlungsmittel, sondern mit Devisen vergleichbar. Aus steuerlicher Sicht bedeutet das, dass Kryptogeld als privates Geld eingestuft wird.

Bitcoins und Co. versteuern
 
Federstrich
Federstrich
Mitglied

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von Federstrich

In der gegenwärtigen Form haben die Bitcoins auch keine rosige Zukunft, da sie immense Stromfresser sind, die reale Ressourcen verbrauchen und weil die Rechenpower vor allem mit schmutzigem Strom in China erzeugt wird. Eine weniger ressourcenfressende Umstrukturierung der Bitcoins scheint aber möglich.
Federstrich
Stromfresser und Klimakiller

hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

RE: Bitcoins und andere
geschrieben von hobbyradler

Wenn man sich über Bitcoin informieren will, ist wikipedia sehr umfassend dazu geeignet. Eine bessere Quelle habe ich zu Bitcoin nicht gefunden.

Danke für die Eröffnung dieses threads. Vermutlich hätte ich mich sonst nicht so intensiv mit Erklärungen zu Bitcoins beschäftigt. Doch einsteigen werde ich nicht. Unschuldig


Gegen Ende des sehr informativen Wikipedia Artikels werden einige Beispiele zur nachvollziehbaren Anwendung genannt.

z.B:

Ab Juli 2016 erlaubt die Schweizer Stadt Zug versuchsweise bis Ende 2016 das Bezahlen von Beträgen bis umgerechnet 200 Schweizer Franken am Schalter der Einwohnerkontrolle. Es ist dies die erste staatliche Behörde weltweit, welche Bitcoin in einem Pilotversuch akzeptiert.[258]


Seit November 2016 kann man an allen SBB-Automaten in der Schweiz mit einem Mobile-Wallet Bitcoin erwerben. Der Service wird von der Firma SweePay angeboten und stellt das größte Bitcoin ATM-Netzwerk der Welt dar.[259][260


Seit 10. Juli 2017 können Bitcoins und andere digitale Währungen in jeder der 1.800 österreichischen Post-Filialen gekauft werden. Dazu arbeitet die Post mit der Wiener Plattform bitpanda zusammen.[263][264]


Am 1. August 2017 wurde die Bitcoin-Blockchain gespalten; seitdem existiert neben Bitcoin die neu entstandene Kryptowährung Bitcoin Cash.[265]


Am 7. Dezember 2017 wurde im Schweizer Kanton Neuenburg erstmals eine Gesellschaft zur Eintragung ins Handelsregister angemeldet, deren Kapital mit Bitcoin liberiert worden ist.[266]


Ab Januar 2018 kann ein kleiner Betrag der Gemeindesteuern in Chiasso in Bitcoin bezahlt werden. Akzeptiert werden Beträge im Wert von umgerechnet 250 Franken.[267]

Wikipedia Erklärungen zu Bitcoin

Ciao
Hobbyradler

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