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Wirtschaftsthemen Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz

Karl
Karl
Administrator

Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von Karl
Ich habe hier den Raubtierkapitalismus schon öfters thematisiert[/url] und versucht darzustellen, wie irreal weit das Vermögen der Superreichen von dem der Normalbürger entfernt ist und welche Folgen das haben wird. Das Vermögen der Reichen und Superreichen explodiert, während die Armen immer ärmer werden und die Mittelschicht immer kleiner.

Dies ist das Szenario, in dem sich die Menschen von den althergebrachten Parteien abwenden und glauben, ihr Heil in den Armen einer AfD finden zu können, obwohl diese eher den Wirtschaftsliberalismus weiter fördern würde und keine Umverteilung von oben nach unten plant wie die Linke. Das aber kapieren sie nicht, weil sie Parteiprogramme nicht lesen und vor allem [u]gegen
"die da oben" sind.

Gestern kam in der ARD eine sehr gute Sendung von Beckmann 'Die geteilte Gesellschaft'. Beckmann macht hier noch einmal den Punkt, dass es höchste Zeit ist, dem Auseinanderdriften der Gesellschaft Einhalt zu gebieten.

Wer wirklich Interesse daran hat, dass sich unsere Gesellschaft friedlich weiter entwickelt, der darf vor schwerwiegenden systemischen Eingriffen in unser Wirtschaftssystem nicht mehr zurückschrecken. Es muss eine Neuverteilung der Vermögen geben.

Ich möchte ergänzen: Das Nachdenken über ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle, Vermögenssteuer, gleicher Lohn für Arbeit (im TV-Beitrag wurde eine Werbeagentur als erfolgreiches Beispiel für einen Einheitslohn für alle, vom Chef bis zur Sekretärin, genannt) dürfen keine Tabus mehr sein. Nachdenken ist notwendig und Handeln ist angesagt. Zu spätes Handeln führt zum Systemzusammenbruch.

Karl
Edita
Edita
Mitglied

Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 01.06.2016, 10:08:49
Lieber Karl,
ich habe jetzt eine 3/4 Std. überlegt ob ich Dir eine PN schicke, oder ob ich es hier schreibe, ich habe mich jetzt für hier entschieden, weil ich denke, daß nicht nur ich diese Meinung habe, Du kannst es ja notfalls löschen!

Gerade dieses Thema kann man nur noch in einer Gruppe ernsthaft diskutieren, denn egal wer was hier über das Auseinanderdriften schreibt, der wird sofort aus Bayern als Querulant, Nörgler, Neider, keine Ahnunghaber, nicht Vorsorger, Politikerbasher, Unzufriedener mit dem eigenen Leben, oder Ähnlichem tituliert und angepfiffen, und das nervt gewaltig, man ist nur noch mit Richtigstellung beschäftigt und das eigentliche Thema wird somit seitenlang untergraben! Du siehst ja, wieviele Leute meist noch Beiträge schreiben, sie haben einfach keine Lust mehr, höchst arrogant provoziert, nur noch auf persönliche Unterstellungen reagieren zu müssen!

Edita
Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 01.06.2016, 10:59:52
Was sollen diese "uneindeutigen" eindeutigen Hinweise- wen du hier als Querulant einstuft.
Wenn du dich beschweren willst, solltest du mit "Namen und Adresse" arbeiten und nicht mit eindeutigen Andeutungen.
Solange dein "Abschusskandidat" nicht gegen Forenregeln verstößt,musst du schon hinnehmen, dass Meinungen geäußert werden, die nicht konform gehen mit der Mehrheitsmeinung.
--------
Ich sehe auch die Gefahr des Auseinanderdriftens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.
Dabei sehe ich allerdings erhebliche Schwierigkeiten, wenn es um größere Eingriffe in Wirtschaftssysteme geht. Dafür ist die Wirtschaft zu stark globalisiert.
Vorschläge, wie "Einheitslöhne" sehe ich sehr skeptisch, da sie nur in Kleinstbetrieben ganz spezieller Branchen funktionieren können.
Ansonsten wurden ähnliche Themen hier schon mehrfach mit großer "Streitfreudigkeit" diskutiert.

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ttrula
ttrula
Mitglied

Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von ttrula
Karls Ansicht, dass es unumgänglich ist, über grundsätzliche Änderungen nachzudenken, teile ich absolut.

Edita möchte ich sagen, dass viele Bayern anders denken und selbstgefälligen Schafscheiß als solchen erkennen und abheften in die Ablage P.
Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 01.06.2016, 10:08:49
Ohne jetzt auf Beckmann einzugehen.
Meine intern immer aufkeimende Frage/Idee ist:
Warum macht unsere Regierung nicht einen auf Reichwerden, sondern überlässt es irgend welchen Konzernen und Pfeffersäcken.
Was die können, das sollte eine fähige Regierung doch durchaus auch hinkriegen. Auch sie müsste sich allerdings an Marktregeln halten; und darin ist der Mindestlohn und das 'Grundgeld' einfach nicht vorgesehen. Und es macht auch keinen Sinn; denn eines Tages würden deswegen alle Räder stillstehen. So etwas gibt kein System auf Dauer her.

Warum wird dann über diesen 'Unfug' überhaupt diskutiert, wenn er nicht nur nicht praktikabel, sondern auch noch 'tödlich' ist. Beispiele wo das in die Hose ging, haben wir genug. Es ist am Ende niemand mehr da der die letzte Rechnung bezahlen können wird - obwohl er gar möchte.

Was uns noch erwartet, ist weiterschreitende Automatisierung. Da liegt der größte und fetteste Hase in der Kuhle. Das wird totgeschwiegen, und wer diese Thema anreißt, kriegt zu hören, daß wir 'jede Menge' Arbeitskräfte brauchen zum Überleben. Schaumermal, ich bin da anderer Meinung.

Irgend etwas wird passieren, aber das ist eher nichts Gutes, sondern der erwähnte Sprengsatz. Es wurde bereits zu viel vergeigt, als dass ein reibungsfreies Umlenken noch helfen könnte.
Umverteilen von Reich zu Arm endet letztendlich zwangsweise darin, dass niemand mehr etwas haben wird.

Mahlzeit.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von JuergenS
Die Überschrift hört sich nach Systemwechsel an, der aber scheinbar nicht von "unten" angestossen wird, sondern, wie auch hier, intellektuell.
Die wenn auch labile Balance, die in D. herrscht, die mit einem gigantischen Schuldenberg, kaum mehr Thema, einhergeht, ist sicher gestört, das Auseinanderdriften ist Fakt.
Ich bezweifle allerdings, ob solch eine Diskussion hier im ST nur das geringste nützt, solange dieses eher linke Thema nicht von Linken und oder plus Grünen instrumentalisiert wird.
Die sind bei diesem Thema alle so friedlich, parlamentarisch und weichgespült.
Ich hab das Gefühl, prinzipiell will hier kaum jemand was ändern, weil Erdrutsche befürchtet werden, die "den Reichen" die Lust nehmen würde, in Deutschland weiter zu investieren, zu forschen, zu entwickeln, zu produzieren.

Servus(übrigens auch aus Bayern )

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pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von pschroed
Karl, ich glaube es sieht jeder ein daß der Reichtum schlecht verteilt, aber wie einige Vorgänger - Schreiber es schon beschrieben hat, wird das in Bezug der wirtschaftlichen Globalisierung nur sehr schwer wenn überhaupt umsetzbar sein. Die Linke in Frankreich hatte schon eine schmerzliche Erfahrung hinnehmen müssen in Bezug der Reichensteuer.

Karl ich finde es gut wenn eine Partei sich für eine bessere Verteilung einsetzt, ich kann zwar nicht nachvollziehen daß man ohne breites globales Konzept immer wieder hinausschreit wir müssen die Banken herannehmen, die Reichen höher besteuern wenn man dieses System (was mir auch nicht gefällt) ändern will dann sollte man sich auch den Konsequenzen bewusst sein.

Mercedes - BMW - VW und andere, die packen ihre Produktionslinien in Kisten und weg sind sie, in Länder wo sie eventuell noch weniger Steuern bezahlen.
So wie diese Firmen beim Neuaufbau in anderen Länder ihre Linien zusätzlich noch moderner wieder aufbauen und noch weniger Arbeiter beschäftigen.

Sobald die alten Linien sich selbst bezahlt haben ist es den Manager egal.

Wie schon geschrieben, ich bin sofort dafür daß jeder 1500 Euro gratis pro Monat bekommt, aber irgendeiner muss das Geld produzieren um es zu bezahlen.

Persönlich sehe ich ein grösseres finanzielles Problem auf uns zukommen wenn eventuel der BREXIT eintritt, ich glaube dann werden wir ein finanzielles Börsen Gewitter erleben, wo sich schon so manches von selbst regulieren wird und wir wieder alle froh sein können wenn es wieder bergauf geht.

Phil.
Edita
Edita
Mitglied

Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 01.06.2016, 13:07:37

Servus(übrigens auch aus Bayern )


Ich weiß!

Ich weiß auch nicht so recht, wie man dem beikommen kann, denn die Leute, die es jetzt schon betrifft, immerhin sind es 2,1 Millionen, und davon sind bei Gott nicht alle bildungsfern, fühlen sich wahrscheinlich von " zu schwach " bis " zu enttäuscht " oder gar " beschämt ", ganz abgesehen davon, daß sie in einem 80 Millionen Volk noch relativ gut kaschierbar sind, und der Rest der knapp 78 Millionen scheint es noch nicht wirklich glauben zu wollen oder zu können!

Fakt ist jedoch, und das ist meine Meinung, ausschließlich berücksichtigte und auf Gedeih und Verderb praktizierte GLOBALE MARKT- und FINANZWIRTSCHAFT, bedeutet, und das wiederum auch global, destruktive Dominanz in allen national erforderlichen und zur Befriedigung der jeweiligen Menschen ausreichende gesellschaftspolitische Bedürfnisse, wie Soziales, Bildung und Kultur!
Die Armutsschere driftet ja nicht nur in Deutschland auseinander und darum ist das m.M.n. auch ein Punkt, den man unbedingt hinterfragen sollte, " GLOBALE MARKTWIRTSCHAFT UM JEDEN PREIS? "
Und wo bleiben die Wirtschaftsethiker, wann melden sie sich zu Wort, und .......wann können Politiker endlich bestraft werden, wenn sie ihnen anvertrautes Geld wie die Steuergelder verplempern und verschleudern oder einfach auch .....nicht eintreiben, so daß man oder frau dann mal so eben 100 Millionen spenden kann, wenn's ungemütlich wird!

Edita
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von pschroed
ZITAT FRANKFURTER ALLGEMEINE

Der französische Präsident François Hollande: Die Reichensteuer war ein Symbol für seinen linken Wahlkampf.

Dieser Steuer weinen wenige Franzosen eine Träne nach, selbst im linken Lager der Politik: Die französische Reichensteuer von 75 Prozent für Einkommen über 1 Million Euro wird vom 1. Januar 2015 an nicht mehr angewandt. So wie die Regierung von Anfang an versprochen hatte, läuft sie nach zwei Jahren aus. Bis Anfang Februar dieses Jahres führen die Unternehmen die Steuer zwar noch ab, doch die Referenzzeit für ihre Bemessung – die Jahre 2013 und 2014 – ist abgelaufen.

Christian Schubert
Autor: Christian Schubert, Wirtschaftskorrespondent in Paris.
Folgen:

Die Reichensteuer war ein Symbol für den linken Wahlkampf von François Hollande. Im Februar 2012 hatte er sie überraschend angekündigt. Gemäßigte Sozialisten rieten ihm ab, etwa der heutige Wirtschaftsminister Emmanuel Macron, der Frankreich wegen des konfiskatorischen Steuersatzes als „Kuba, nur ohne Sonne“ bezeichnete. Doch Hollande, der 2011 alle Franzosen oberhalb eines Nettoeinkommens von monatlich 4000 Euro als „reich“ bezeichnet hatte, hielt an dem Vorhaben fest. Den internationalen Rufschaden nahm er in Kauf oder er unterschätzte ihn. Ausländische Investoren und Personalberater berichteten, dass sie Frankreich mit zwei Zahlen in Verbindung brächten: 35 für die 35-Stunden-Woche und 75 für die 75-Prozent-Steuer.

Verschiedene Gelegenheiten, die Steuer vorzeitig abzuschaffen, ließ Hollande verstreichen, weil er es sich mit seinen Anhängern im linken Spektrum nicht verscherzen wollte. So wies der französische Verfassungsrat die Steuer zurück wegen ihrer Ungleichbehandlung für Ehepaare und Alleinstehende. Daraufhin entschied sich die Regierung für einen Umweg: Die Steuer hatten die Unternehmen für alle ihre Mitarbeiter mit einem Einkommen oberhalb von 1 Million Euro zu zahlen. Der Schauspieler Gérard Depardieu verließ zwar Frankreich Richtung Belgien und dann nach Russland, doch Freiberufler und Künstler waren letztlich von der Reichensteuer ausgenommen.

Gemessen an dem Aufruhr, den die Steuer erzeugte, erbrachte sie nur kümmerliche Einnahmen: nach Regierungsschätzungen rund 420 Millionen Euro, verteilt über 2 Jahre. Nur rund 470 Unternehmen haben die Steuer nach Regierungsangaben für etwa 1000 Führungskräfte bezahlt. Der Steuersatz betrug dabei in Wahrheit lediglich 50 Prozent, weil die Arbeitgeber Sozialabgaben von 25 Prozent geltend machen konnten. Große Unternehmen fanden zum Teil Wege, um die Steuer zu umgehen, etwa durch die Meldung von Managern im Ausland.

Wer 2014 noch reicher wurde.
Laut einer Untersuchung des Senats traf die Steuer vor allem kleinere Unternehmen: 40 Prozent von ihnen hatten einen Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro. Für viele Schlagzeilen sorgten die französischen Fußballvereine, die zeitweise mit Streik drohten. 2014 überwiesen die Erstligaklubs wegen der Reichensteuer 40 Millionen Euro an den Fiskus; mehr als die Hälfte davon kam vom Spitzenklub Paris Saint-Germain, der dem der Golfstaat Qatar gehört. Aufgrund der Proteste deckelte die Regierung die Maximalbelastung der Unternehmen auf 5 Prozent ihrer Umsätze. Außerdem konnten sie die Steuerbelastung von der Körperschaftssteuer absetzen.

Heute will die französische Regierung das Kapitel der Reichensteuer so schnell wie möglich abschließen. Nach massiven Steuererhöhungen in der ersten Hälfte von Hollandes Amtszeit stehen nun Entlastungen der Unternehmen und bürokratische Vereinfachungen im Vordergrund. Dies soll Frankreich wettbewerbsfähiger und attraktiver für ausländische Investoren machen.
tessy
tessy
Mitglied

Re: Das Auseinanderdriften von Arm und Reich ist ein Sprengsatz
geschrieben von tessy
als Antwort auf Edita vom 01.06.2016, 14:10:03
Zustimmung, Edita!

In allen Bereichen geht es nur um Gewinnmaximierung und das betrifft inzwischen auch Menschen mit sehr guter Bildung bzw. sehr guter Berufsausbildung. Aufstiegschancen sind fast nicht mehr gegeben, Kreativität wird oft unterdrückt.

Zu diesem Thema gäbe es sehr viel zu sagen, sich auszutauschen, aber.....

Bevor ich mich engagiere - in spätestens 24 Stunden sind alle Themen "durcholganisiert" und es bleibt ein Gefühl von Ärger und Enttäuschung zurück.
Lieber nicht....

Gruß
Tessy

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