Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern

Wirtschaftsthemen EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern

arno
arno
Mitglied

EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von arno
Hallo,

"am 1. März 2009 beginnt die EU-Kommission mit dem Aufkauf
von 30.000 Tonnen Butter und 109.000 Tonnen Magermilchpulver,
um die Milchpreise auf dem europäischen Binnenmarkt zu
stabilisieren.Die Europäische Kommission trägt mit ihrem
verantwortungslosen Krisenmanagement die Probleme der EU
auf dem Rücken der Entwicklungsländer aus“,
kritisiert Marita Wiggerthale, Handelsexpertin von Oxfam Deutschland.

Es werde versäumt, die strukturellen Probleme der europäischen
Milchwirtschaft anzugehen.
Wie so oft, kann man ja mit Steuergelder die Preise stabilisieren
und künstlich hochhalten!
Ob das die Verbraucher wollen?

Viele Grüße
--
arno
Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf arno vom 28.02.2009, 23:24:28
Es werde versäumt, die strukturellen Probleme der europäischen
Milchwirtschaft anzugehen.
Wie so oft, kann man ja mit Steuergelder die Preise stabilisieren
und künstlich hochhalten!
Ob das die Verbraucher wollen?

---------------------

Ganz bestimmt nicht,Arno.
Ist ja nichts neues bei uns,die Preise künstlich
hoch halten.

Doch wenn es noch dorthin kommt,wo es gebraucht wird,
zum Beispiel in die Entwicklungsländer wie Du schreibst,
dann bin ich mit dieser Lösung zufrieden.

Lieben Gruß,Astrid
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2009, 23:36:00
@astrid

wie sollen aber die entwicklungsländer eine leistungsfähige und gewinnbringende milch- und fleischindustrie aufbauen, wenn die EU diese länder mit billigst-produkten überschwemmt? zu diesen subventionierten tiefstpreisen kann dort keiner ein huhn verkaufen.

es lohnt sich nichtmal für die bauern vor ort ihre produkte zum markt zu bringen, weil dort die EU-produkte zu dumping-preisen verschleudert werden. so verdienen wiedermal nicht die einheimischen erzeuger, sondern ausländische zwischenhändler und korrupte beamte dieser staaten.

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hugo
hugo
Mitglied

Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von hugo
als Antwort auf dutchweepee vom 01.03.2009, 01:51:07
wenn die überflüssigen Nahrungsmittel dazu eingesetzt werden kurzzeitig die allernötigste Hungerhilfe zu sichern,,(in Lagern von Vertriebenen wie z.B im Sudan)ok

Wenn sie jedoch dazu führen, das die ortsansässigen Bauern ihre Produkte nicht mehr los werden, ist das keine Hilfe mehr, dann ist das künstliche Verarmung und weiteres Abhängigmachen,,

Das ist wie z.B diese schlimme Aktion Altkleidersammlung usw,,

der ganze Norden Afrikas ist überschwemmt mit diesen Textilien,,,und von da aus überschwemmen sie den Kontinent.

Die gesamte Erzeuger-, Transport-, Verarbeitungs-, und Verteiberkette einheimischer Ware, geht kaputt bzw kann sich gar nicht erst entwicklen.
Die Bauern , die Weber, die Näher, Schneider usw,,,nix,, alles Pleite,,und Wir sind dran schuld. --



tausende Tonnen Altkleider und Schuhe aus Europa auf Tunesiens Märkten, soweit das Auge reicht,,,überall diese gelben und blauen deutschen Plastesäcke voller Lumpen, Textilien, Kleider usw,,


hugo
Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 01.03.2009, 01:51:07
Hallo Dutchweepee,
ich meinte es anders.
Nicht Gewinn damit machen,
sondern die Butter und Milch
kostenlos verteilen.
Ihr müßtet doch meine Einstellung
kennen,bin immer für Hilfe.
Denn Butterberge hier lagern,
kostet ja auch,warum dann nicht
gleich weiterleiten???

Lieben Gruß,Astrid
arno
arno
Mitglied

Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2009, 12:21:05
Hallo, astrid,

Nein!

Keine Subventionen für eine Überschußproduktion!
Weniger Kühe!


Viele Grüße
--
arno

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rolf †
rolf †
Mitglied

Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2009, 12:21:05
Kostenlos Abgabe an Hilfsorganisationen ja, Preisdumping in den "Entwicklungsländern" NEIN
Im Übrigen sollte es in einer Marktwirtschaft so sein, daß die Produktion durch die Nachfrage bestimmt wird, Wer zu viel produziert, hat dann eben falsch kalkuliert und muß das Risiko selbst tragen.
--
rolf
carlotta
carlotta
Mitglied

Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von carlotta
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.03.2009, 12:21:05
weißt du astrid ich kenn mich schon lange nicht mehr aus. egal was wir tun, es wird immer falsch sein. früher hab ich mich oft gefragt warum es nicht möglich sein soll unseren riesigen lebensmittelüberschuss dorthin zu bringen wo die menschen hungern müssen. heute, wenn ich meine ausgemusterte kleidung zur caritas bringe, frage ich mich, ob ich helfe, oder ob ich dazu beitrage die verelendung noch zu vermehren. diese ganze struktur ist für mich nicht leicht zu durchschauen. das bekenne ich hier, obwohl mich jetzt manche für dumm halten werden.

carlotta
contraklaus
contraklaus
Mitglied

Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von contraklaus
als Antwort auf hugo vom 01.03.2009, 10:53:14
""Die gesamte Erzeuger-, Transport-, Verarbeitungs-, und Verteiberkette einheimischer Ware, geht kaputt bzw kann sich gar nicht erst entwicklen.
Die Bauern , die Weber, die Näher, Schneider usw,,,nix,, alles Pleite,,und Wir sind dran schuld. --""


Deine Feststellung muss ich leider auch für das im Süden Afrikas liegende Tansania bestätigen.
Ich habe über drei Jahre in dem Land gearbeitet und habe auf meinen Reisen gerade diesen Aspekt besonders beachtet.
Vorwiegend Kleider"spenden" aus Deutschland sind es, die innerhalb kürzester Zeit die sich gerade entwickelnde Textilindustrie vollständig zerstört haben.
Für die Menschen in dem Land ist es wohl ein Unterschied, ob ich eine Jeans aus eigener Produktion kaufe, oder ob ich eine noch tragbare Jeans zu unter 10%des Neupreises kaufe.Es bleiben also 90% meiner geplanten Ausgaben für andere Dinge übrig.
Das Geschäft machen dabei vorwiegend deutsche Geistliche, die dort als Pfarrer oder Missionare offiziell arbeiten, den Hauptteil ihres " Geschäfts " aber mit Altkleidern aus Deutschland abwickeln.
Die Altklammotten werden übrigens in alten, ausgedienten Eisenbahncontainern angeliefert, die ebenfalls noch gewinnbringend gehandelt werden.
Unsere deutschen Pfaffen fungieren übrigens in dem " Geschäft" nicht als Einzelhändler ; sie verscheuern die deutschen Alttextilien ballenweise an einheimische Händler, die dann mit dem Ballen auf ihren Schubkarren von Markt zu Markt ziehen und versuchen, in recht kurzer Zeit ihra " Waren " abzustoßen , um dann beim Pfaffen den nächsten Ballen zu kaufen.
Dassd mit diesem " System" die einheimische Wirtschaft auf der Strecke bleibt, leuchtet wohl ein.
Nahe der Großstadt Mbeya im südlichen Hochland von Tansania musste deshalb ein gerade mal ein Jahr altes neu erbautes Textilwerk, in dem Jeansstoffe und Hemdenstoffe produziert werden sollten, geschlossen werden, weil ein geordneter Absatz nicht mehr möglich war.
Seit meiner Rückkehr nach Deutschland sehe ich jeden Sammelcontainer für Colpingwerk und besonders für die Caritas mit ganz anderen Augen.
Es sollen schon viele Millionen sein, die durch die katholischen deutschen Pfaffen aus deutschen Kleiderspenden " erwirtschaftet " wurden.
Meine Altkleider wandern seitdem konsequent in den Müll......

hugo
hugo
Mitglied

Re: EU entsorgt erneut Butterberge und Milchseen zu Dumpingpreisen in Entwicklungsländern
geschrieben von hugo
als Antwort auf contraklaus vom 01.03.2009, 17:20:50
danke contraklaus,,das haste ja sehr drastisch aber dafür einprägsam geschildert,,das sollten viele Mitteleuropäer mal verinnerlichen,

Es gab übrigens letztes Jahr eine TV Reschersche wo diese Textilmafia und ihre Zugwege gezeigt wurden,, aber wer guckt das schon und wer denkt da einige Wochen später noch daran.

Das muss man tatsächlich in Afrika vor Ort gesehen haben, was sich da abspielt.

und wenn ich die riesigen Schuhberge sehe dann kommen mir doppelte Zweifel

In Indien, China usw da vergammeln ganze Landstriche im Umkreis der Betriebe ist fast jedes Trinkwasser verseucht, die Böden sind so belastet, dass kein Gemüse mehr gezogen werden kann,,und in Afrika kann sich keine Lederindustrie entwicklen weils keine Nachfrage gibt

da weiß ich nicht, soll ich mich drüber freuen oder ärgern..


--
hugo

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