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Wirtschaftsthemen Europa braucht den Euro nicht

Mitglied_bed8151
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Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
thilo sarrazins these (zugleich titel seines buches) entspricht einer verbreiteten stimmung. eurokraten sehen das anders. die malen den untergang des abendlandes an die wand. wenn der euro scheitere, scheitere europa, sagte einst eine aus der eurokratie. ich denke, sarrazin ist näher dran an der wahrheit.

--
Wolfgang
Medea
Medea
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Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von Medea
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2012, 04:35:53
Kommt zwar selten vor, aber hier teile ich
Deine Meinung.

M.

hugo
hugo
Mitglied

Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2012, 04:35:53
hm wolfgang,,ich kann diesen Gedankengängen nicht folgen,,

soweit ich das überblicke ist der Euro weit und breit (besonders in Europa aber auch darüber hinaus bis in die Türkei, nach Ägypten, in der Karibik usw)eine gängige und sehr gefragte Währung.

Fast alle Menschen die ich kenne lieben den Euro, sie können nicht genug davon bekommen und hätten gerne noch viel viel mehr davon,,ich auch.

Das einige Staaten derzeit ihre finanziellen fiskalpolitischen, wirtschaftlichen Hausaufgaben sehr miserabel erledigten, würde ich keinesfalls dem Euro in die Schuhe schieben sondern den schlechten bzw schlecht eingehaltenen Vereinbarungen, Abmachungen, Verträgen.

Wer nicht bereit oder in der Lage ist mit dem Euro eine vernünftige Haushaltspolitik zu machen, der wird das auch mit jeder anderen Währung kaum schaffen.

Ich denke z.B. wenn die Griechen vom Euro abgekoppelt werden, dann werden sie noch mehr als bisher zum Spekulationsobjekt für Betrüger, für Währungsmanipulationen usw,,

sie werden schuften können auf Teufel komm raus,,,ihre Produkte werden sie ganz leicht absetzen können, aber sie werden niemals einen gerechten oder gar lohnenden Preis dafür aushandeln können,,,,sie werden Vieles fast verschenken müssen,,,

die Deutschen werden dann wieder in Griechenland Urlaub machen weils dort dann halb so teuer ist wie bei anderen Mittelmeeranrainern,
,, die Neckermann, Thomas Cook und co werden reichlich Gewinne einfahren,,einige wenige Griechen werden sich dumm und dämlich verdienen aber die große Masse wird arm bleiben und eines Tages geht das von vorne los mit Aufnahmeformalitäten und Zeremonienen- Gezetere,, zum Euro,,

der gesamte Euroraum -aus Sicht der Länder gesehen- krankt doch gegenwärtig,,fast alle sind gewaltig verschuldet und anstatt zusammen zu rücken noch viel mehr gemeinsame Sachen zu machen (nicht nur die Verteidigungsstrategie vom Ami vorschreiben zu lassen und die Flächernstillegungsprämien aus Brüssel kassieren usw,)

Was macht eine gut funktionierende Familie in der Not ?? sie rückt enger zusammen, alle ziehen in 1 Haus, nutzen eine TV-Schüssel, wirtschaften sparsam weil mit Großpackungen usw,,und wenns dann wieder flutscht und floriert,,,dann bekommt Jeder Sein Haus, Sein Auto, Seine Yacht

aber Europa wills umgekehrt packen,,Jeder will erstmal alles haben und dann?? sind alle überschuldet,,,interessante Strategie,,hat sich aber nicht bewährt,,

und jetzt einzelne Mitglieder vom gemeinsamen Tisch wegzudrängen anstatt sie aufzubauen,,,,sehr motivierend wär das sicher nicht für mich,,,manch einer würde mindestens einen Flunsch ziehen und beleidigt seiner eigenen Wege gehen (und dies trotz enorm geringer Erfolgsaussichten,,)

hugo


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Karl
Karl
Administrator

Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2012, 04:35:53
Europa wird auch ohne EURO weiterhin bei Google Earth auffindbar sein, aber politisch würde die Aufgabe des EUROS einen enormen Rückschritt bedeuten.

Natürlich wurden bei der Einführung der gemeinsamen Währung riesige Fehler gemacht. Es wurde versäumt, parallel die Vereinigten Staaten von Europa zu schaffen, aber dann muss eben jetzt in diese Richtung weiter gedacht werden, anstatt den Weg zurück zu wählen. Das ist meine Meinung hierzu.

Karl
Mitglied_a280fd8
Mitglied_a280fd8
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Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 22.05.2012, 06:25:00
Ich bin kein Eurokrat im engeren Sinn des Wortes und male daher auch nicht den Untergang des Abendlandes an die Wand, falls der Euro abgeschafft werden sollte.
Ich gebe aber zu bedenken, dass der Euro auch einen gewissen Symbolwert im Hinblick auf die weitere politische Entwicklung Europas besitzt. Eine Rückkehr zu den jeweiligen Landeswährungen wäre - mal ganz abgesehen von den enormen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft der Mitgliedstaaten - gerade auch für unser Land ein Schritt in die falsche Richtung.

Bei der Einführung des Euro wurde nicht genügend bedacht, dass vor allem die südeuropäischen Länder im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Stabilität ein großes Risiko auch für die übrigen Staaten Europas darstellen, und dass sich das eines Tages rächen könnte - was ja inzwischen auch geschehen ist. Man hätte diese Länder damals gar nicht erst aufnehmen sollen. Was ja nicht bedeutet hätte, dass sie auf ewig ausgeschlossen geblieben wären.

Nun ist "das Kind in den Brunnen gefallen" und es wird sehr schwer, es wieder herauszuholen. Vielleicht würde eine (vorübergehende) Rückkehr der sogenannten Krisenstaaten zu ihrer nationalen Währung Europa eine Atempause verschaffen, die dann aber auch dazu genutzt werden sollte, den Kontinent nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch weiter zu entwickeln. Europas Kleinstaaterei ist nicht mehr zeitgemäß.
hugo
hugo
Mitglied

Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2012, 07:28:49
Nun ist "das Kind in den Brunnen gefallen" und es wird sehr schwer, es wieder herauszuholen


hm,,fred,,so lange wir solch irre Politiker haben die es nicht packen wollen/können/dürfen,,das solch irre Spekulanten wie Großbanken und deren Hedgefondsbetreiber darauf Wetten abschließen können (und dabei noch Riesengewinne erwarten dürfen),,,das Griechenland pleite gehen wird,,brauchen wir uns nicht zu wundern das es Leute/Spekulanten gibt welche alles daransetzen das aus Ihrer Wette ein Riesenerfolg wird,,,ergo Griechenland Pleite gemacht wird,,

blöd finde ich das es irre gibt die nun massenhaft unser Geld -mit der Behauptung den Griechen helfen zu wollen- dafür ausgeben das diese Pleite noch viel teurer wird, indem dieses Geld auf verschiedenen Wegen doch noch in die Taschen der Bänker und deren Eigner wandert und Wir und die Griechen außer höheren Schulden nix davon haben.

hugo

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adam
adam
Mitglied

Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von adam

Wenn es Europa bis Mitte dieses Jahrhunderts nicht gelingt eine Einheit zu bilden, werden dessen einzelne Staaten gegenüber der Welt in der Bedeutungslosigkeit versinken.

Der Euro ist nur ein Teil, der für diese Einheit notwendig ist. Dazu gehört eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik, eine gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik, aufgebaut auf gemeinsamen kulturellen Erungenschaften der Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

--

adam
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von rolf †
hat ihn aber.
Es war ein großer Fehler, ihn einzuführen, bevor die Anpassungen in Steuer-, Wirtschafts- und Sozialrecht erfolgten.

Eine Rückkehr zu den Nationalwährungen ist jetzt zwar möglich, aber wohl kaum bezahlbar.

Auch Deutschland würde dabei endgültig in den Ruin getrieben, Kredite auf dem Weltmarkt nicht mehr zu bezahlen etc.

Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
deutsche fantasterei

der fehler aller fantasten ist, dass sie das, was ihrer meinung nach sein sollte, mit dem verwechseln, was sein wird.

--
Wolfgang
hafel
hafel
Mitglied

Re: Europa braucht den Euro nicht
geschrieben von hafel
Niemand wird hier ernsthaft bestreiten, dass in Europa schwere Fehler begangen wurden. Nur ist Kritik ohne Lösungen, billige Nörgelei.

Wenn sich wieder einmal Sarrazin quer zum Mainstream stellt, dann ist das in erster Linie seinem Bucherfolg geschultert. Querdenker haben immer Teile der Bevölkerung auf ihrer Seite. Immer wenn man sich gegen die politische Szene in Stellung bringt, gibt es Beifallklatscher.

Den Euro zu opfern ist schon deshalb großer Unfug, weil diese historische Entscheidung nicht mal so eben rückwärts abgewickelt werden kann. Und es ist noch gar nicht entscheiden, ob die gemeinsame Währung wirklich scheitert --- wie von Sarrazin suggeriert wird.

Dennoch legt er an vielen Stellen die Finger in die Wunde, aber das war bereits vor seiner Buchveröffentlichung bekannt. Natürlich wurden gravierende Fehler begangen, die eigenen Spielregeln ignoriert und Anzeichen der Verwerfungen ausgeblendet. Alles wurde bisher lange vorher – ohne Sarrazin – erkannt.

Nur ist die Polit-Lektüre von Sarrazin keine brauchbare Bedienungsanleitung für die Zukunft. Die größte Schwäche ist, dass Sarrazin vergessen hat plausible Lösungen aufzuzeigen. Ich wiederhole noch einmal: Kritik ohne Lösungen ist einfach nur billige Meckerei, wo gerne Leute mit aufspringen, denen es gerade mal so in den politischen Kram passt.

Hafel

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