Wirtschaftsthemen Festhypotheken

lars
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Festhypotheken
geschrieben von lars
Bei uns werden neu sehr günsige Hypotheken von den Banken angeboten. Z.B. Auf 2 Jahre 1.58% auf 3 Jahre 1.95%

Ich denke für die Banken ist das im Moment immer noch die sicherste Anlage, werde jedenfalls zugreifen!
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lars
klaus46
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Re: Festhypotheken
geschrieben von klaus46
als Antwort auf lars vom 30.05.2009, 20:47:48
Kauf dir lieber Krügerrand 1 Unze Goldmünzen.

Der Goldpreis steigt.
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klaus46
carlos1
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Re: Festhypotheken
geschrieben von carlos1
als Antwort auf klaus46 vom 30.05.2009, 22:56:30
Wenn der Goldpreis steigt, dürfte es für einen Einstieg schon etwas spät sein. Gold dient nach herkömmlicher Deutung der Krisenabsicherung. Wer sich aber an Krisen erinnert, wird nicht allzuu viel Gutes über Gold als Wertsicherungsbaustein in privater Hand hören. In Krisen kann der Staat den Goldhandel schlicht unterbinden (Goldbesitz in privater Hand als Straftatbestand), eine Zwangsabgabepflicht für Goldmünzen und Goldbarren auferlegen. So geschehen in Deutschland vor dem 2. Weltkrieg. Gold trägt keine Zinsen und unterliegt Preisschwankungen. 1979 fand letztmals eine Goldhausse statt. Erst in letzter Zeit hat sich der Goldpreis erholt und steigt stark an. Allerdings kann niemand sagen, wie er sich einstellen wird, wenn die Zentralbanken große Goldmengen auf den Markt werfen. Der Goldpreis wird in Dollar festgelegt, unterliegt somit auch Währungsschwankungen gegenüber dem Euro. Empfehlenswert wären nach Fachleuten Goldzertifikate.

Die Sache mit dem Betongold ist ebenso trügerisch. Die Zinsen sind niedrig. Auch hier in Deutschland. Die Banken weisen preisgünstige Zinssätze aus, aber wer auf die Angebote eingeht, wird bald feststellen, dass sie gar nicht so erpicht darauf sind ihr Geld an Häuslebauer zu geben. Das hat Gründe.

In einem Thread bei Wirtschaftsthemen hier im Forum wurde die Frage nach dem Wert der Immobilien als Inflationsschutz bereits diskutiert. Hoffnungen auf die legendäre Wertsteigerung sind eine Selbsttäuschung. Es sind Legenden. Seit 1970 haben sich in Deutschland - von ganz hervorragenden Lagen mal abgesehen - Immobilien nicht gelohnt, rechnet man die Geldentwertung und Instandhaltungskosten mit ein. Im Moment verlieren Immobilien an Wert. Sie verloren an Wert schon seit Mitte der 90er Jahre.

Wer eine Immobilie erwirbt, weil er darin wohnen will und die Unabhängigkeit schätzt, der wird gut daran tun, weil er sich daran erfreut und die Immobilie ihm nützt. Aber gewaltige Renditeerwartungen sind fehl am Platz. Die mögliche Rendite ergibt sich erst beim Verkauf des Objektes. Dazu muss erst einmal ein Käufer gefunden werden. Dafür wäre ein steigendes Einkommensniveau ein gutes Signal. Ist das zu sehen? Dann die steigende Unsicherheit am Arbeitsplatz, der Rückgang des Anteils an der Bevölkerung bei Jüngeren.

c

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klaus46
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Re: Festhypotheken
geschrieben von klaus46
als Antwort auf carlos1 vom 01.06.2009, 09:51:11
ZITAT : In Krisen kann der Staat den Goldhandel schlicht unterbinden (Goldbesitz in privater Hand als Straftatbestand), eine Zwangsabgabepflicht für Goldmünzen und Goldbarren auferlegen.

Schwarzhandel war damals auch verboten.
Trotzdem betrieb fast jeder Schwarzhandel.
Ohne Schwarzhandel lief nichts.

Das wird unter deiner Version wieder so laufen.
Gold war u. wird immer ein Tauschobjekt sein.(Genau wie Edelsteine)
Egal was sich der Staat für Repressalien einfallen läßt.
Goldzertifikate sind im Ernstfall wertloses Papier, gerade noch zum Feuer anmachen geeignet.

Wer unter diesen Gesichtspunkten Gold kauft,will damit nicht spekulieren sondern Sicherheiten ansammeln.
Zinsen sind da auch uninteressant.

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klaus46
carlos1
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Re: Festhypotheken
geschrieben von carlos1
als Antwort auf klaus46 vom 01.06.2009, 10:41:14
"Schwarzhandel war damals auch verboten.
Trotzdem betrieb fast jeder Schwarzhandel.
Ohne Schwarzhandel lief nichts." klaus46

Nach Kriegsbeginn und wahrend des Krieges gab es kaum Schwarzhandel, da die Rationen ausreichten. Das schließt nicht aus, dass privat getauscht wurde. Verbreiteter privater Tausch ist aber noch kein organisierter Schwarzer Markt. In akuten Notzeiten mit Hunger nach dem Krieg waren Zigaretten (Zigarettenwährung!), Schuhe, Butter, Fahrradreifen u.ä. gefragt, nicht Gold. Edelmetall ist als Tauschojekt nicht gefragt, wenn die Grundbedürfnisse nicht abgedeckt sind und der Besitz außerdem streng verboten ist. Jemand, der Gold auf dem Schwarzmarkt tauscht, begibt sich in Lebensgefahr, da er denunziert werden kann.

Gold kann einen Wert in echten Notsituaitionen besitzen, wenn es darum geht jemand zu bestechen. Flüchtlinge nähten ihren Kindern und sich Goldmünzen in die Kleider ein. Da kann eine Goldmünze schon mal helfen, dass ein gnädiger Fährmann einer Familie über die Elbe hilft, wie im Jahr 1945 geschehen. Wer solche Situationen unmittelbar als bevorstehend ansieht, sollte schon Goldmünzen kaufen. Die Vorstellung, dass Gold und Edelsteine "immer ein Tauschobjekt sein werden" ist irrig. Du hast auch Recht, wenn du behauptest Zertifikate seien auch nicht immer sicher. Aber für die nächste Zeit und zum Wiederabstoßen sind sie besser geeignet.

Der Mythos Gold verzaubert immer noch. Es fühlt sich so schön schwer an und glänzt. Aber essen kann Gold niemand. Wenn du etwas zu essen haben willst, benötigst du jemand, der dir für den schönen Schein das Notwendige gibt. Dass es so kommt, dafür gibt keine Sicherheit.
c
klaus46
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Re: Festhypotheken
geschrieben von klaus46
als Antwort auf carlos1 vom 01.06.2009, 17:27:16
Im Krieg u. auch danach haben die Bürger bei den Bauern Schmuck gegen Lebensmittel getauscht,wenn denn Lebensmittel von denen abgegeben werden konnten.

Wenn wir jetzt auf eine Währungsreform zugehen,viele Anzeichen sprechen dafür,sind deine Goldzertifikate nur noch auf dem Klo zu gebrauchen.
Genauso alle anderen Wertpapiere.
Ich hoffe,du hast die Ursachen der heutigen Finanzkrise verstanden.
In schlechten Zeiten sind physische Werte gefragt.
Dazu zählt auch Gold,Lebensmittel u.s.w.
Und wie du schon sagtest,z.B. Zigaretten,Fahrradreifen u.A.
Auch in schlechten Zeiten gibt es immer noch genügend Bürger,die das ausnützen u. z.B. physische Werte als Tauschobjekte annehmen,weil sie vorrausschauend z.B. Lebensmittel gebunkert haben.
Denunzieren ist auch heute an der Tagesordnung,das ist nichts Neues.
Mit diesem Risiko mußt du in guten u. schlechten Zeiten leben.
Wer heute vorrausschauend lebt,legt sich z.B. wieder Lebensmittelvorräte an,wie unsere Großeltern u. Eltern das getan haben.
Wer heute vorrausschauend denkt,steigt um von nicht physischen auf physische Werte.
Wer heute vorrauschauend handelt,beendet jegliche Geschäftsbeziehungen mit Banken u. Sparkassen u. schafft sich dafür physische Werte an.
Natürlich gelten meine Vorstellungen nur für Bürger,die sich solch eine Vorgehensweise leisten können.
Wenn ich nur von einem Kredit zum anderen Kredit lebe,d.h.,ständig verschuldet bin,geht sowas nicht.
Wenn ich kein Geld übrig habe,geht sowas natürlich auch nicht.
Wenn ich aber etwas übrig habe u. nicht auf die elenden Zinsen angewiesen bin,geht das.
--
klaus46

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carlos1
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Re: Festhypotheken
geschrieben von carlos1
als Antwort auf klaus46 vom 01.06.2009, 23:29:15


"sehr günstige Hypotheken von den Banken angeboten. Z.B. Auf 2 Jahre 1.58% auf 3 Jahre 1.95%. ....immer noch die sicherste Anlage, werde jedenfalls zugreifen! "lars

"Im Krieg u. auch danach haben die Bürger bei den Bauern Schmuck gegen Lebensmittel getauscht,wenn denn Lebensmittel von denen abgegeben werden konnten." klaus46

"Wenn wir jetzt auf eine Währungsreform zugehen,viele Anzeichen sprechen dafür,sind deine Goldzertifikate nur noch auf dem Klo zu gebrauchen.
Genauso alle anderen Wertpapiere.Das
Ich hoffe,du hast die Ursachen der heutigen Finanzkrise verstanden.
In schlechten Zeiten sind physische Werte gefragt." klaus46


@lars
".. die sicherste Anlage." Kann das eine Anlage sein, die an Wert verlieren wird? Ein Angebot für eine Hypothek: 1,95% für drei Jahre, 1,58% für zwei Jahre. Und danach? Dann erfolgt die Anschlussfinanzierung. Sie sieht wohl etwas anders aus. Von Sicherheit ist die Rede. Sicherheit für was denn? Soll man auf solche Angebote bauen? Ja, wenn kein Häuschen vorhanden ist. Aber als Sicherheit, nur zur Geldanlage? Das Gefühl sagt ja, aber der Verstand sagt nein.

Die Vorstellung im letzten Kriege hätten Bürger den Bauern auf dem Lande Schmuck für Lebensmittel geboten - en masse wie es sich versteht - ist unzutreffend. Die deutsche Zivilbevölkerung litt keinen Hunger, auch wenn die Lebensmittel rationiert waren. Es ging nicht üppig zu, aber die Leute hungerten nicht. Grund: Lebensmittel aus dem besetzten Europa wurden nach Deutschland geschafft. Die anderen Völker hungerten dewegen, nicht ab er die Deutschen. Mit dem Kriegsende hörte der Selbsbedienungsladen in Europa auf. Mio von hungernden Flüchtligen mussten aufgenommen werden. Jetzt begann die furchtbare Not, die Wanderungen aufs Land zwecks "Organisieren". Jetzt wurde getauscht. Kein Ortsbauernführer und Blockwart überwachte mehr die Landwirte.

Die Vorstellung einer Währungsreform ist nicht aus der Luft gegriffen. Der gewaltige Geldüberhang, der im Augenblick durch einen spendablen Staat entsteht, muss wieder abgebaut werden. Aber bereits Jahre vor 2007, als die Finanzmarktkrise zu wirken begann, war dieser Geldüberhang gegeben. Dramatische Folgen für die Geldentwertung hatte er nicht. Er wirkte sich aber aus. Warum er sich nicht dramatisch auswirkte, lag an der Globalisierung. Die Preisüberwälzungsspielräume waren infolge des Großen Angebots auf dem Weltmarkt nicht gegeben. Eine Hyperinflation oder eine Währungsreform könnte es nach einem großen kriegerischen Konflikt geben, nach der Zerstörung wichtiger Produktionszentren, wenn also die steigende Nachfrage nicht durch ein entsprechendes Angebot gedeckt werden könnte. Ein "niemals wird das geschehen" gibt es nicht. Alles kann eintreten. Nur ist die Wahrscheinlichkeit eher gering. Deshalb ist Nüchternheit wichtig. Angst ist kein guter Ratgeber. Goldzertifikate sind immerhin an Goldindices gebunden, also an reale Werte. Ich würde mir keine kaufen. Zertifikate waren mir immer unverständlich. würde Goldmünzen schon zweimal nicht kaufen. Seit genau 30 Jahren sind sie eine der schlechtesten Anlagen gewesen. Im Link gibt es dazu einige Hinweise.

Die Spekulation in Rohstoffe - also auch Sachwerte - zeigt deutlich die Schwächen der Sicherheitsapostel. Der Preis für den knappen Rohstoff Rohöl ist seit Sommer 2008 von 150 USD pro Barrel auf 35USD im Dezember 2008 gesunken. Seitdem ist er wieder auf 65USD gestiegen. Die Rohstoffpreise sind seit einem Jahr im Sinkflug. Rio Tinto, einer der großen Eisenerzlieferanten hat die Preise vor kurzem um 30% gesenkt. Jetzt müsste eigentlich ein panikartiger Run auf Rohstoffe einsetzen und die Preise in die Höhe jagen. Aber außer bei dem gelben Edelmetall findet aber nichts dergleichen statt.

Selbstverständlich ist es sinnvoll Maßnahmen durchzuführen, die zu Einsparungen beim Energieverbrauch führen. Dazu wird Geld benötigt, z. B. von der Sparkasse. Aber dadurch wird in Zukunft Geld eingespart. Durch hohe Invetitionen in Gebäudetechnik und erneuerbare Energien ist es mir gelungen den Jahresverbrauch im kalten Winter auf rd. 4 Liter Öl pro qm zu senken. Warmwasser inclusive. Das ist besser als Goldkauf. Zu diesem Zweck aber breche ich doch die Beziehungen zu einer Bank nicht ab und horte Lebensmittel in Erwartung der Endzeit.

c.

klaus46
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Re: Festhypotheken
geschrieben von klaus46
als Antwort auf carlos1 vom 02.06.2009, 08:17:32
Alle klaro carlos1.

Ich gehöre nicht zu den Bürgern,die versuchen,anderen ihre Meinung mit aller Gewalt aufzuzwingen.
Ich akteptiere,das du nicht meiner Meinung bist.
Aber ich akzeptiere nicht die Gründe , die du angeführt hast.
Aber wir zwei , zumindest ich nicht,werden unsere Meinung wohl nicht mehr ändern,zumal ich schon jahrelang nach meinen Vorstellungen lebe.
Also lassen wir es gutsein.
Es bringt mir nichts,noch seitenweise zu versuchen,dich vom Gegenteil zu überzeugen.
Das sähe mir auch mehr nach Rechthaberei aus,u. darauf bin ich nicht scharf.
Schade,das dieses Thema wohl sonst niemanden hier im ST interessiert.

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klaus46
carlos1
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Re: Festhypotheken
geschrieben von carlos1
als Antwort auf klaus46 vom 01.06.2009, 23:29:15

"Wer heute vorausschauend lebt, legt sich z.B. wieder Lebensmittelvorräte an,wie unsere Großeltern u. Eltern das getan haben.
Wer heute vorrausschauend denkt, steigt um von nicht physischen auf physische Werte." klaus46

Vorausschauend handeln, heißt so handeln, dass die Zukunft gut bewältigt werden kann. In der Ökologie spricht man auch von Nachhaltigkeit. Deine Ansichten sind verbreitet. Mir sind sie in der eigenen Familei begegnet. Ein Gartengrundstück als Eigentum, der Traum meiner Schwiegermutter. Dann kann nichts passieren. Selbst wenn das Atomkraftwerk in der Nähe in die Luft fliegt, könnt ihr Gemüse anbauen. So sprach und dachte sie. Ein Haus musste her. Manche schaffen sich noch Aktien an. Brauereiaktien z.B., denn eines ist sicher: Bier wird immer getrunken. Das stimmt schon. Konservativismus hat seine guten Seiten, aber andererseits schadet jede Übertreibung. Diese Generation der Eltérn und Großeltern war geprägt durch 2 Weltkriege und 2 Inflationen (eine Hyperinflation 1923 und eine verdeckte 1945 bis 1948 im Westen). Das geht aus den Köpfen nicht raus.

Crashphilosophien habe ich schon in den 80ern studiert. Seitdem hat es wiederholt gekracht. 1987 im Oktober derart, dass die Leute sagten, jetzt gehe der Kapitalismus den Bach runter. Dabei hatte der seine Blütezeit (und "Blütenzeit" = Zertifikate, Derivate, Credit Default Swaps und anderes Zeug) erst noch vor sich.

Ich werde nie versuchen andere zu anderen Überzeugungen zu bekehren. Hier geht es auch weniger um Geld als vielmehr um Zukunftsstrategien und die Gestaltung unserer Zukunft durch Vorsorge. Deine Feststellung, dass das Interesse gering sei, trifft zu.

c.

lars
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Re: Festhypotheken
geschrieben von lars
als Antwort auf carlos1 vom 02.06.2009, 08:17:32
Gebe dir in vielem Recht carlos. Auch ich habe Sparmassnahmen getroffen, z.B. mit Erdwärme für die Heizung,190m wurde gebohrt, das lohnt sich, bezahle für meinen Hausteil noch ca.20 Euro für Strom im Monat für die Wärmepumpe! Klar hat die Anlage gut 25'000 Euro gekostet, für mich die Hälfte, aber kann sich schnell amortisieren, denken wir nur an die hohen Oel oder Gaskosten!
Und ein paar "Goldvreneli" habe ich natürlich noch carlos.
lars

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