Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab

Wirtschaftsthemen Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 18.06.2017, 22:27:23
Stimmt gegen Menschen mit starken Gefühlen kommt man nicht an, besonders nicht bei solchen die als einzige die Statistiken verstehen.
Haben diese nicht selten die Meinungshochheit gepachtet.
Grüßle
Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 18.06.2017, 22:31:43
Welternährungstag: Nie war der Hunger größer | ZEIT ONLINE - Die Zeit
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von freddy-2015
Diese Zahlen von Karl(Spiegel) sind nicht neu, ich hatte sie auch bereits vor einiger Zeit mal in einem anderen Zusammenhang eingestellt.
Die Armut nimmt ab, allein aus einem einfachen Grund.
Die Geldströme haben sich verschoben wie es Karl ja bereits beschrieben hatte.
Die Zahl der armen Menschen hat sich eigentlich nicht dramatisch verkleinert, aber andersrum die Zahl der Gesamtbevölkerung hat sehr stark zugenommen und der Mensch orientiert sich immer an Zahlen im negativen Sinn.
Afrika ist das beste Beispiel, dort wächst die Zahl der Menschen rapide.
Wie kann das sein wenn doch so viele verhungern.????
Jeder der an Hunger stirbt ist einer zuviel und das ist nicht nur eine moraliche Angelegenheit, sondern hat auch eine andere Bedeutung.
Es könnte jeden von uns treffen wenn die Weltbevölkerung so weiterwächst.
Also was tun wir dagegen.?
Spenden bringt nichts, aber Länder wie China, Pakistan und Indien machen es uns vor.
Trotz Armut wird Verbesserung erreicht und die kann jeder nachprüfen an Hand von Geldströmen und BIP.
China nummer 1
USA 2
Indien 3
Japan 4
Deutschland 5
Russland 6
Brasilien 7
Indonesien 8
Grossbrit. 9
Frankreich 10

Brasilien und Indonesien sind für mich sehr interessante Länder, gelten sie doch als arm und zum Teil stimmt es, dass ist das Kreuz mit der Statistik aber Fakt ist den Ländern geht es wesentlich besser als vor 30 Jahren und es hungern weniger Menschen prozentual.

Wie gesagt Hunger in Prozenten ausdrücken geht nicht weil zu viele noch daran sterben.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von Karl
als Antwort auf freddy-2015 vom 19.06.2017, 00:15:49
Ich gehe davon aus, dass wir alle ein ehrliches Interesse daran haben, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen. Schließlich ist es für die Einschätzung der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung essentiell, die Realität möglichst so zu erkennen, wie sie ist, nicht so wie wir sie gerne hätten.

Die vielgescholtenen statistischen Methoden sind ein Hilfsmittel, um Entwicklungen zu verstehen, auch komplexe, nicht immer intuitive.

Einige der notwendigen Werkzeugen und Ergebnisse werden in folgendem Film auf ARTE (auf Deutsch!) gut erklärt.



Sehr spannend ist z. B. am Ende die Feststellung, dass in den Ländern, in denen am meisten Menschen aus der Armut in relativen Wohlstand gerutscht sind, z. B. in China und Indien, gleichzeitig die Ungleichheit am stärksten zugenommen hat, dies trotz - wie in China - einer kommunistischen Ideologie, die sich eigentlich die Gleichheit auf die Fahnen geschrieben hat.

Haben wir also die Wahl zwischen Gleichheit in Armut oder Wohlstand zum Preis der Ungleichheit? Dies ist ein weiterer sehr interessanter Diskussionspunkt. Das wird im Film nicht so pointiert gefragt, aber ist eine mögliche Folgerung aus den Fakten. Aber ist sie auch notwendig?

Interessant die Feststellung, dass das Land mit der größten "Gleichheit" Dänemark ist. Dänemark gehört gerade nicht zu den armen Ländern.

Karl
Karl
Karl
Administrator

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 19.06.2017, 08:17:01
Leider nur auf Englisch, aber didaktisch hervorragend aufbereitet und sehenswert die ökonomische Entwicklung der Welt von dem Schweden Hans Rosling.



Seine Präsentation belegt meinen Punkt aus dem Eröffnungsbeitrag. Die Fakten erklären auch den Niedergang der kommunistischen Idee, denn der Kapitalismus ist erfolgreich nicht nur für die Reichen!

Karl
Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 19.06.2017, 08:17:01
Karl, ich bin nun wahrlich keine Verteidigung der kommunistischen Ideologie in der Jetztzeit. Der ursprüngliche Gedanke mag durchaus seine Berechtigung gehabt haben, jedoch litt er darunter dass der Mensch an sich habgierig und sich selbst am nächsten ist.
Und China mag zwar nach außen den Kommunismus vor sich her tragen, jedoch ist er längst vom härtesten Kapitalismus eingeholt worden.

Und ich sage auch nicht, dass jede Statistik für die Katz ist. Aber jede Statistik ist interpretierbar und sie wird meistens in Auftrag gegeben. Ein Beispiel: Das statistische Bundesamt meldet wie viel Rüstungsexport von Deutschland in andere Länder ausgeführt wird. Es kennt auch die Länder in die exportiert wird, es kennt aber nicht die tatsächlichen Zahlen, da kein Betrieb Produkte die für den multi use Gebrauch entwickelt oder hergestellt wurden, sie als solche kennzeichnet. Und tatsächlich wurden die ersten Platinen nicht mit dem Hintergedanken von Krieg entwickelt. Dass Computer und Software sehr wohl eine gefährliche Waffe sein können, wissen wir alle, jedoch werden sie nicht als solche deklariert.

Und ich mache Armut nicht ausschließlich an Hunger fest. Auch Armut ist interpretierbar. Wenn du mehr materielle Dinge hast als ich, bist du nicht zwingend reich und ich nicht arm. Wenn aber meine Nachbarin von Job zu Job rast und am Ende des Tages 8,00 € erhält, ist sie arm und ihr Auftraggeber ein Ausbeuter der täglich reicher wird.

Und so wird die Globalisierung für die einen ein Segen und für die anderen der sichere Untergang sein. Wie das zu ändern wäre, weiß ich nicht. Vielleicht würde ein Klimaschutz und eine andere Entwicklungshilfe der Weg zum Ziel sein.
Ich würde es allem anderen vorziehen, auch wenn das kurzfristig viel Energie und Kraft benötigen wird.

Bruny

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Wingman
Wingman
Mitglied

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von Wingman
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.06.2017, 09:31:51
Wenn man das hier so liest könnte man die Vermutung äußern das Wissenschaftler die besseren Menschen wären.

Das stimmt so natürlich nicht. Auch Wissenschaftler sind ganz normale Menschen. Unter ihnen befinden sich genauso viele Scharlatane wie im Rest der Menschheit.

Wenn ich als Unternehmer selbst ein Scharlatan bin und eine Studie in Auftrag gebe so bemühe ich mich natürlich auch einen Scharlatan unter den Wissenschaftlern zu finden der das was ich als "Wahrheit" verkünden möchte, auch bestätigt.
Kurz gesagt. Sage mir wer die Studie bezahlt hat und ich sage Dir was bei der Studie rausgekommen ist.

Das gilt natürlich nicht für alle Studien weil die meisten Wissenschaftler über jeden Zweifel erhaben sind ... aber dennoch gibt es die schwarzen Schafe. Fakt ist das eine handwerklich gut gemachte Studie, die also schlecht oder gar nicht angreifbar ist, aber das falsche oder ein unerwartetes Ergebnis aufweist auch schon mal vorzeitig abgebrochen wird oder in einer tiefen Schublade verschwindet.

Beim Thema Übergewicht bin ich ja parteiisch, weil ich ja selbst ein "gesundes" Übergewicht habe. Mein Hausarzt sagt immer ich habe mein ganz eigenes Idealgewicht. Nun ... würde er das nicht sagen ... würde ich mir einen anderen Hausarzt suchen.

Nehmen wir mal das Rauchen. Es galt früher als Statussymbol, als Zeichen von Freiheit ... und und.

Egal. Heute weiß wirklich jeder Raucher das rauchen zwar gesellig macht aber nicht gesundheitsfördernd ist.
Aber wenn heutzutage Studien belegen das passiv rauchen gefährlicher ist als das eigentliche rauchen dann fasse ich mir doch an den Kopf und sage das da was schief gelaufen ist.

Ich habe früher 80 Zigaretten pro Tag geraucht ... und mich über die militanten Nichtraucher geärgert. Doch dann haben sich mein Körper und ich geeinigt das es für MICH wohl besser ist nicht mehr zu rauchen. Mittlerweile 11 Jahre rauchfrei setze ich mich immer noch gern zu den Rauchern, weil es dort gemütlicher ist als bei den Nichtrauchern.

Ich möchte hier eine Lanze brechen für das Bauchgefühl das oft belacht wird. Von allen Menschen auf der Welt kenne ich meinen Körper am Besten. Ich habe eine gute Bildung und eine mittlere Intelligenz doch ich vertraue meinem Urteil mehr als jeder Studie. Obwohl mein Bauchgefühl ... ähnlich wie wissenschaftliche Studien ... mal so und mal so ausfällt.

Bernd
lupus
lupus
Mitglied

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von lupus
als Antwort auf Wingman vom 19.06.2017, 09:38:44
Natürlich ist das bei Studien, die in einer auf Statistik basierenden Aussage münden so wie du beschrieben hast. Ist aber eben bevor man seinem Bauchgefühl vertraut notwendig die Ausgangswerte, z.B. Stichprobenumfang usw. und die Aussage von der Mathe her zu prüfen.
Ich sah einen Vortrag eines Mathematikers vor Ärzten zu Aussagen über Statistiken. Von über 40% der Ärzte wurden die Ergebnisse falsch interpretiert. Ohne mathematische Grundkenntnisse geht es eben nicht.
Neulich bei Hirschhausen: (aus dem Gedächtnis) Intensive Handynutzung erhöht das Hirntumorrisiko um 40%!
Die Basiswerte dazu: von 100000 Menschen haben 5 Hirntumore, nach Handynutzung +40% also 7! Das sind 0,002% mehr.
lupus
(in Abschweifung zum Thema Armut )
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von freddy-2015
Wenn wir einigen Statistiken nicht glauben können oder wollen, wie ist es denn mit der Überbevölkerung oder dem Hunger.??

Stimmen diese Annahmen oder werden wir im TV nur desinformiert um mehr Geld zu spenden.??

Lohnt es sich für kapitalorientierte Lebensmittelerzeuger denn überhaupt diese Menge an Nahrung zu erzeugen.??

Wenn die Menschen kein Geld haben, wie können dann die Bauern ihre Ware verkaufen, an wen.??

In Indien ist es mittlerweile bei einigen Bauern zur Manie geworden Ernteerträge zu bunkern um den besten Preis an der Börse abzuwarten.
Einige erzielen ein hohen Gewinn und andere Null.
Da ist die Ernte verfault verschimmelt.
Da war die Gier grösser als die Vernunft.

Eine Entwicklungshilfe kann nur in Ländern greifen wo es keinen Krieg gibt und keine Korruption.
Wingman
Wingman
Mitglied

Re: Früher war nicht alles besser: Die Armut auf der Welt nimmt ab
geschrieben von Wingman
als Antwort auf lupus vom 19.06.2017, 11:42:05
Natürlich ist das bei Studien, die in einer auf Statistik basierenden Aussage münden so wie du beschrieben hast. Ist aber eben bevor man seinem Bauchgefühl vertraut notwendig die Ausgangswerte, z.B. Stichprobenumfang usw. und die Aussage von der Mathe her zu prüfen.
Ich sah einen Vortrag eines Mathematikers vor Ärzten zu Aussagen über Statistiken. Von über 40% der Ärzte wurden die Ergebnisse falsch interpretiert. Ohne mathematische Grundkenntnisse geht es eben nicht.
Neulich bei Hirschhausen: (aus dem Gedächtnis) Intensive Handynutzung erhöht das Hirntumorrisiko um 40%!
Die Basiswerte dazu: von 100000 Menschen haben 5 Hirntumore, nach Handynutzung +40% also 7! Das sind 0,002% mehr.
lupus
(in Abschweifung zum Thema Armut )

Ich möchte das Thema auch nicht zerklopfen.

Vielleicht nochmal eine Bemerkung.

Ich hatte mal einen Arbeitskollegen der wissenschaftlich dachte und ein Mathegenie war. Der konnte einem wirklich so zwischen Tür und Angel mal eben die Relativitätstheorie nicht nur erklären sondern entwickeln. Und dies in einem Deutsch das man sofort in den PC eingeben konnte ohne auch nur ein einziges Wort verändern zu müssen.
Ein Genie das man aber erst beim vierten oder fünften Hinsehen erkannte weil er so unendlich langsam dachte ... und auch sprach.

Ich halte mich selbst für eher mittelmäßig intelligent und hatte große Ehrfurcht vor dem Mann, von dem ich sehr viel gelernt habe.

Trotzdem er ein Superhirn war war er mir in meiner bzw. unserer Arbeit nicht überlegen weil ich ein Überschlagstyp bin. Mich interessiert nicht der absolute Wert einer Zahl sondern die Relation zu einer anderen Größe. Für mich war es immer wieder ein Ritterschlag wenn er nach 10 fach längerer Überlegung zum gleichen Ergebnis kam, das dann aber auch wesentlich genauer war.

So war er beispielsweise der Meinung man muß den grundlegenden Aufbau eines Computers, Chips und Maschinensprache beherrschen um eine anständige Programmierung bzw. Bedienung des Rechners zu gewährleisten. Das ist natürlich Nonsens. Das wäre ja so als müßte man bei einem Auto Motor und Getriebe auseinander nehmen können nur um ein Auto von A nach B zu fahren.

Intelligenz ist für mich wenn man ein komplexes System in viele kleine Stücke zerhackt, vereinfacht und dann Stück für Stück löst. Superhirne neigen oft zahlenverliebt dazu vorhandene Abkürzungen im Denkprozess nicht oder viel zu spät zu erkennen.

Meine Denkweise auf das Diagramm angewendet bedeutet.

Der Reichtum dieser Welt besteht aus einem Ganzen. Dieses Ganze sind also 100%. Der Anteil der Reichen sei 90%, das der Armen 10%.
Wenn die Reichen also reicher werden müssen die Armen zwangsläufig ärmer werden. Es ist mathematisch unmöglich das sowohl Reiche wie Arme reicher werden. Das wäre ja ein perpetuum mobile.
Das geht nur wenn man statistische Größen einführt, Anzahl der Menschen, Entwicklung der Wirtschaft.... etc.pp. die mit dem eigentlichen Problem nichts zu tun haben und es nur verwischen sollen.

Bernd

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