Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen

Wirtschaftsthemen gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 07.03.2013, 10:28:44
...denn Kosten und Preis der Ware verhalten sich in der Marktwirtschaft nicht unbedingt parallel.

...deswegen zahlt der Käufer dennoch stets die gesamte Rechnung.
Wie das Ergebnis dann für das Unternehmen intern aussieht, ist doch eine ganz andere Sache.
Das Unternehmen wird sich zwar stets an einer evtl vorhandenen Konkurrenz orientieren (müssen) mit der gesamten Preisgestaltung.

Aber auch das ändert nichts daran, dass der Käufer stets alles bezahlt:
die Abgaben des Unternehmens und auch dessen Gewinne.
Anders kann das System gar nicht laufen. Ein Unternehmen muss zumachen oder pleite gehen mangels Einnahmen von nicht mehr vorhandenen Käufern.

Damit halten sich die vom Käufer zu zahlenden Beträge in Grenzen.
Es sei denn man heisst 'Microsoft' oder William Gates.
hobbyradler
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Mitglied

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2013, 11:39:21
...deswegen zahlt der Käufer dennoch stets die gesamte Rechnung.

Hört sich gut an, stimmt auch, trifft aber den eigentlichen Kern dieser Diskussion lediglich am Rande.

Der augenblickliche Stand ist der, dass die kleinen Käufer von Energie, den Käufer von Aluminium oder ähnlichen Produkten mit hoher Energiebilanz, subventionieren. Das ist die momentane Unverschämtheit.

Das Urteil ist sehr zu begrüßen.

Ciao
Hobbyradler
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
das gute an der vom olg düsseldorf verfügten nichtigkeit der schwarz-gelben nacht-und-nebel-aktion leuchtet ein: bisher mussten viele stromkunden die entgelte für die nutzung des stromnetzes weniger großer unternehmen mitbezahlen. die eigentümer dieser unternehmen freuten sich darüber, denn ihre taschen füllten sich zu lasten der zumeist privaten haushalte. jetzt geht das nicht mehr.
die großen energieintensiven unternehmen müssen zahlen (sogar zurückzahlen) und ihre kosten selbst tragen. sie müssen die gestiegenen kosten in ihre produkte (aluminiumteile oder chemische produkte oder golfplatznutzungen oder was auch immer) einpreisen. das ist gut so. der normale stromkunde ist jetzt frei von diesen kosten. auch die in brüssel sehen subventionen gar nicht gerne.
wohl dem land, das rechtsstaatlich verfasst ist, in dem die justiz das letzte wort hat.
---
w.

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Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hobbyradler vom 07.03.2013, 12:07:25
...kleinen Käufer von Energie, den Käufer von Aluminium oder ähnlichen Produkten mit hoher Energiebilanz, subventionieren.

Sehe ich nicht so. Ich sehe, dass diese (auch nachträglichen) Kosten auf den Endverbraucher umgelegt werden. Sprich die Ware wird teurer. 'Subventionieren' würde ich auf keinen Fall sagen wollen; denn wir hätten ja selbst den Vorteil von preiswerterer Ware, die nicht mit so hohen Einstandskosten beaufschlagt ist/war.

Dass dadurch der kleine Verbraucher gar entlastet werden wird, ist zwar zunächst vordergründig vorstellbar und wünschenswert, ist aber gar nicht mal denkbar.
Der wird seine Beiträge mindestens in gleicher Höhe (weiterhin) leisten müssen, da es ja so Gesetz ist.

Zudem wird die interne Rechnung zur Gewinnoptimierung bei den Unternehmen davon nicht tangiert werden, die werden ihre 'Marge' in jedem Fall einfahren. Und somit die (gestiegenen) Kosten einfach alle weitergeben.
Es ist auch undenkbar, dass Investoren deswegen sich mit einem geringeren Anteil zufrieden geben werden. Angesichts des Urteils, auf dass man zeigen kann, ist das auch undenkbar und unnötig.
Höchstens noch denkbar, dass dieses oder jenes Unternehmen verschwinden wird. Was den Nachteil hat, dass es wieder zu einer Konzentration auf einige besonders Große kommen wird. Und damit ein 'Monopol' zustande kommt. Ein 'Monopol' (Marktbeherrschung), gegen das auch eine Behörde machtlos ist. Siehe Ölmulties. Es gibt nichts Neues unter der Sonne, und Geschichte wiederholt sich.

Und noch einmal zum x-ten male:
Unternehmen zahlen ihre Kosten niemals selber, sie nehmen das Geld vom Käufer. Und der zahlt immer alles tutto completto.
Unternehmen leiten das Geld des Käufers somit anteilig in voller Höhe einfach weiter als Steuern/Abgaben und als Gewinn an die Investoren.
Jedes Unternehmen handelt so, muss so handeln, um bestehen zu können. Je höher die Abgaben, desto höher der Preis, den der Käufer zahlen muss.
Ein Unternehmen kann gar nicht anders handeln; auch die Heilsarmee nicht, die aus Spenden und Goodwill lebt.

Von mir aus können wir diesen Thread aber gern abschliessen; denn weitere Argumente -als die rauhe Wirklichkeit- kann ich nicht bringen.
Außer dass wir die nächste Zukunft abwarten.
Und ich meinen bekannten Kasten Maggi verwette, dass diese Kosten weiter steigen werden, eben dank des Selbstschusses.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2013, 14:43:11
Hallo digizar,

egal wie du argumentierst. Es gibt keinen gerechten Grund, dass der normale Haushalt andere, sei es Unternehmer oder deren Kunden, subventioniert. Es ist bei der Energie eine schlimme Einmischung in die Marktwirtschaft.

Nenne mir einen einleuchtenden Grund, warum es gut ist, dass z.B. ein Harz4 Empfänger einem Industrieunternehmen mehr Gewinn bringt, einem Facharbeiter des Industrieunternehmens vielleicht ein Einkommen Richtung 40.000 - 50.000 Euro beschert, oder dem Käufer eines A6 den Kaufpreis reduziert.

Ciao
Hobbyradler
olga64
olga64
Mitglied

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2013, 14:43:11
Genau so ist es: der Käufer zahlt erhöhte Preise für die von ihm gewünschten Produkte, da Energiekosten ja ebenfalls ein Kalkulationsfaktor sind. Kommt es noch schlimmer für die Untenehmen, wandern sie in Länder aus, wo es billiger ist (Fernost, USA, Russland usw.) - dann werden hier Arbeitsplätze in grossem Umfange abgebaut und die Menschen sind arbeitslos. Ob es dann noch hilft, einige Cents weniger für STrom zu bezahlen? Ich glaube nicht - wenn die Stromrechnungen nicht ganz so hoch sind, werden wieder viele verführt werden, nicht Strom zu sparen. Dies ist aber die einzige, sichere Möglichkeit, seine Kosten in den Griff zu bekommen für eine Energienwende, die das Volk wollte, aber nicht dafür Opfer bringen möchte. Olga

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hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf olga64 vom 07.03.2013, 16:03:38
Subventionen sind für eine Marktwirtschaft immer schlecht. Man braucht nur an das sinnlose hin und her transportieren der Ware denken. Nachfolgend eines von vielen Beispielen.
Karl
Karl
Administrator

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 07.03.2013, 16:03:38
Wettbewerb ist doch die Maxime des Kapitalismus. Wettbewerb funktioniert aber nur, wenn keine verfälschenden Subventionen gezahlt werden. Und Subventionen werden nur gezahlt, wenn vorher intensiv "Lobbyarbeit" betrieben wurde.

Gerade die großen Stromverbraucher benötigen einen Anreiz zum Stromsparen, d. h. sie sollten einen realistischen Preis zahlen, damit sie entsprechende Innovationen vornehmen.

Wirtschaftspolitisch ist das, was die Bundesregierung beschlossen hat, widersinnig hoch drei. Sie sind vor den Lobbyisten eingeknickt. Warum wohl?

Karl
Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 07.03.2013, 17:04:31
Gerade die großen Stromverbraucher benötigen einen Anreiz zum Stromsparen, d. h. sie sollten einen realistischen Preis zahlen, damit sie entsprechende Innovationen vornehmen.

Ich denke, genau das umgekehrte wird der Fall sein; denn das tun sie schon jetzt zwecks Gewinnoptimierung für Investoren/Anteilseigner. Das ist eine größere sozusagen finanzwirtschaftlich erzwungene Vorgabe (Rentablität), um eben möglichst hohe Gewinne ausschütten zu können, als jede Sparmaßnahme.

Jetzt werden dagegen die evtl! (von mir aus ungerechtfertigten) Gewinne eben abgeführt als Steuer. Da bleibt nicht mehr viel für Investitionen übrig.
Das ist aber auch wieder nicht im Sinne des Ganzen, nämlich Strom/Energie zu sparen UND neue Quellen zu erforschen und zu erschließen.
Ergo werden die Verbrauchspreise sogar für alle noch über das jetzt beschlossene Maß hinaus steigen.

Dann müssten jetzt auch folglich die Subventionen -wie erwähnt- wegbleiben. Die Subventionen für Forschungs- oder Objekterstellungen meine ich. Die wird so schnell in der Summe keine privatwirtschaftliche Sammlung aufbringen können.

Letztendlich werden wir auch deshalb nicht um die beherrschbare! Kernenergie herumkommen. Aber anderes Thema.
sammy
sammy
Mitglied

Re: gute nachricht -> auch große stromverbraucher müssen zahlen
geschrieben von sammy
als Antwort auf olga64 vom 07.03.2013, 16:03:38
Genau so ist es: der Käufer zahlt erhöhte Preise für die von ihm gewünschten Produkte,.....

nun olga64, zumindest werden die Produkte erst einmal produziert und beworben, ehe der Kunde ein gewünschtes Produkt kauft. Grundsätzlich stimmt es zwar, der Käufer zahlt die Entstehungskosten und den Gewinn. Wie die Gewinne oftmals aussehen, lässt sich ja anhand von vielen Preisnachlässen absehen. Hier zeigt sich doch am Besten wie Konkurenz das Geschäft belebt und der Kunde sehr wohl auf eine seriöse Unternehmenspolitik einwirken kann, er tut leider nicht oft genug.

sammy

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