Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?

Wirtschaftsthemen Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?

olga64
olga64
Mitglied

Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von olga64
Bei Siemens drohen gewaltige Entlassungen; ebenso bei der Commerzbank - weitere werden folgen, wenn sich die ERgebnisse in den Jahresberichten abzeichnen.
Sind die guten ökonomischen Zeiten für deutsche Arbeitnehmer nun ebenfalls vorbei? Wandern viele Firmen ab, dorthin, wo die Arbeitskosten und vor allem die Energiekosten geringer erscheinen? Dies hätte dann für die Unternehmen dann auch den Vorteile, dass dort die "neuen" Kunden sind, die im Gegensatz zum verarmenden und vergreisenden Europa mehr Geld ausgeben wollen.
Wie kann dies geändert werden?Olga
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von JuergenS
Da ehemals Insider, glaube ich, dass Siemens nie sozusagen eine "sichere Bank" war, denn erstens war Siemens fast seit Beginn international aufgestellt, trotz Schwerpunkt Deutschland, Zweitens war es seit Jahrzehnten das verfolgte Ziel, dort Arbeitsplätze zu schaffen, wo auch die Abnehmer-Märkte waren resp. sind.

Das Augenmerk liegt natürlich auf den bekannten Firmen, der Wandel wird also tatkräftig weitergehen, weil Massenprodukte natürlich an vielen Stellen auf der Welt billiger hergestellt werden können.
Bei der Coba geht es möglicherweise um andere Strategien, weil man ja ohne Kundennähe in Deutschland nicht auskommen kann.
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von schorsch
Ist euch noch nie aufgefallen, dass solche Unternehmens-Horror-Meldungen meistens gegen Ende des Jahres bekannt gegeben werden?

Ich war mal 8 Jahre lang Präsident der Betriebskommission - und musste bei allen Lohnverhandlungen (die immer gegen Ende des Jahres stattfinden) von der Geschäftsleitung die trüben Aussichten für das kommende Jahr anhören. Ich sagte dann etwa: "Meine Herren, kaufen Sie lieber ein Produkt bei einer Firma, der es gut geht, wo sie also annehmen können, dass es auch noch nach Jahren Ersatzteile zu kaufen gibt, oder eher bei einer Firma, die ganz offen zu gibt, ihre Zukunft sei schlecht?"

Meine Betriebskommissions-Kollegen von anderen Firmen waren manchmal eifersüchtig, dass wir in unserer Firma mehr Lohnverbesserungen erhielten als sie.....

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ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
..indem die Greise in die Länder verfrachtet werden, wo die Pflegekosten recht preiswert sind.

Bleiben noch die wenigen jungen Menschen in Europa übrig, die aber laut statistischer Meldung wiederrum überwiegend verschuldet oder und arbeitslos sind.

Ein Kreislauf, den es so lange geben wird, so lange die Lebensverhältnisse auf der Welt nicht gleich sind… eine Utopie???

Frau Olga, Sie wissen schon, dass Sie gemäß Ihrem Alter auch zu der Kategorie des vergreisenden Europas zählen….
..lächeld
..ein....
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 08.11.2012, 16:13:18

Sind die guten ökonomischen Zeiten für deutsche Arbeitnehmer nun ebenfalls vorbei? Wandern viele Firmen ab, dorthin, wo die Arbeitskosten und vor allem die Energiekosten geringer erscheinen?
Olga


Dear Olga

Nicht zu unterschätzen sind die Produktionsausfälle in Bezug der nicht mehr garantierten Stromlieferung beim abschalten der Atomreaktor.

Die Industrie ist gezwungen sehr viel Geld in Alternatoren zu investieren um die Mini Stromausfälle auszugleichen.

Die PC gesteuerten Anlagen verzeihen solche mini Powerdip´s nicht und stoppen die Linien.

Phil.
Re: Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Pauschal gesagt, Nuancen sind möglich.

Wenn die Abgaben 50% der Einnahmen übersteigen, dann geht jede Firma ein.
Ich schrubte nicht von Steuern, sondern von Abgaben.
Zu den Abgaben zählt man auch den Verwaltungsaufwand.

Das ist ein Gordischer Knoten.
Werden die Abgaben weniger, dann werden Sozialleistungen gestrichen werden müssen.
Werden die Abgaben höher, dann werden die Ausgaben (Wahlversprechen) ebenfalls höher.
Werden die Sozialleistungen höher, dann müssen natürlich die Abgaben steigen.
Bei steigenden Abgaben können diese dann aber gar nicht bezahlt werden, weil die Gegenleistung für zu vereinnahmdes Geld nicht mehr verkäuflich ist; eben wegen der dann höheren Preise. Die keiner mehr bezahlen kann, weil nix übrig bleibt nach den bezahlten Abgaben.
Notfalls kann daraus eine Weile die Reise nach Jerusalem werden; einer bleibt dabei immer auf der Strecke.

Den Knoten kann nur von einer starken Person durchschlagen werden, nach dem Motto 'Basta!' - und was daraus entstehen kann, haben wir ja schon erlebt.
Gustav_49
Gustav_49
Mitglied

Re: Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von Gustav_49
als Antwort auf olga64 vom 08.11.2012, 16:13:18
Liebe Olga,
in Deinem Beitrag hast Du erwähnt, dass die Commerzbank an weitere Mitarbeiterentlassungen denkt.Das passt doch zu dem Thema
"Großbanken umschmeicheln Privatkunden",
welches heute in Tageszeitungen verbreitet ist. Blessing möchte eine Bank, der die Kunden vertrauen können. Das geht doch nur, wenn Mitarbeiter vor Ort sind, die auf Kundenwünsche eingehen können. Das ist aber nur bei Volksbanken und Sparkassen der Fall, weil die regional arbeiten.
Die Großbanken haben doch bisher gar kein Interesse an Privatkunden und Kleinunternehmern gehabt. Im Gegenteil, die haben Kunden eingeteilt in
A-, B-, C- und ADkunden.
A-Kunden wurden betreut von qualifizierten Vermögensberatern.
B-Kunden wurden beraten (mind.€ 4.000,-- Gehalt)
C-Kunden wurden zur Postbank weggelobt
AD-Kunden hat man die Schmutzpapiere angedreht, die aus dem Bestand der Bank herausmussten. AD steht für alt und doof!
Schönes Wochenende wünscht Gustav_49
olga64
olga64
Mitglied

Re: Jetzt werden die grossen Unternehmen wohl nervös?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Gustav_49 vom 09.11.2012, 11:50:15
Ich möchte pauschal keine der Grossbanken abqualifizieren, auch weil ich persönlich ganz andere Erfahrungen damit machte also völlig normale Privatkundin.
Die Commerzbank ist eine ganz andere Baustelle: sie befindet sich ja zu 25% in Staatshand; hat z.B. durch die Europypo und die Schiffskredite viel Schrott in der Bad Bank und kommt trotzdem nicht hoch. Ich habe oft den Eindruck,dass es nicht mehr lange dauern wird und diese Bank wird entweder von Chinesen übernommen oder gar von der Deutschen Bank (für die regionalen Banken und Sparkassen dürfte sie zu gross sein).
Vorher schmückt sich aber die Braut, d.h., es wird Personal abgebaut.
Als jahrzehntelange Kundin der Deutschen Bank habe ich keine negativen Erfahrungen mit dieser gemacht - es kommt ja auch immer auf den einzelnen Kontakt mit dem dortigen Mitarbeiter an. Ich wollte aber umgekehrt auch nie meine Bank zwingen, mir besonders renditeträchtige Anlagemodelle zu verkaufen - sondern regelte ganz normal meine Bankgeschäfte mit regelmässigem Einkommen meinerseits und z.B. einer Finanzierung einer Wohnung von seiten der Bank. Mehr brauch(t)e ich nie - Olga

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