Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen nehmts den armen, gebts den reichen

Wirtschaftsthemen nehmts den armen, gebts den reichen

schorsch
schorsch
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Re: Im Westen nichts Neues
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 29.11.2012, 21:00:34
Dem wäre noch beizufügen:

Kapitalanhäufung in den Grössenordnungen unserer Multimillionäre und Milliardäre kann niemand als Einzelperson gewinnen. Immer sind es Millionen von Kleinen, denen etwas an ihrer Produktivität abgezwickt wird, um diese Kapitalanhäufungen zu tätigen.

Dass dann diese Millionen und Milliarden wieder als Investitionen an Kleine gehen, ist keine wohltätige Gabe, sondern bringt den Kapitalgebern mittels Zinsen ja weitere Millionen und Milliarden.

Fazit: Wer Millionen und Milliarden besitzt und Gewinn bringend anlegt, ist Herr. Wer darauf angewiesen ist, Kapital aufzunehmen, ist Sklave.
bruno
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Mitglied

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von bruno
für mich bleibt es erstaunlich, dass alle hier 40 - 50% Zinsen, die in alle Preise eingerechnet sind, Tag für Tag einfach so bezahlen (müssen), die nur der "oberen Gruppe der 10%" zugute kommen. Unsereins ist bei den Zinsen ja immer im Minus...
Der Durchschnittshaushalt zahlt also jedes Jahr - sagen wir mal - 10.000 Euro für dieses Zinses-Zinssystem das früher in allen Religionen verboten war.
Robertino
Robertino
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Per aspera ad finem mundi
geschrieben von Robertino
als Antwort auf schorsch vom 30.11.2012, 11:06:24
Dem wäre noch beizufügen: Kapitalanhäufung in den Grössenordnungen unserer Multimillionäre und Milliardäre kann niemand als Einzelperson gewinnen. Immer sind es Millionen von Kleinen, denen etwas an ihrer Produktivität abgezwickt wird, um diese Kapitalanhäufungen zu tätigen.
Dass dann diese Millionen und Milliarden wieder als Investitionen an Kleine gehen, ist keine wohltätige Gabe, sondern bringt den Kapitalgebern mittels Zinsen ja weitere Millionen und Milliarden.
Fazit: Wer Millionen und Milliarden besitzt und Gewinn bringend anlegt, ist Herr. Wer darauf angewiesen ist, Kapital aufzunehmen, ist Sklave.

(Hervorhebung von mir, R.)

Genau das ist der Hauptgedanke der Darstellung von David Graeber (ders.: Schulden. Die ersten 5000 Jahre. Stuttgart 2012), der zeigt, dass die „Schulden“ der Massen die Grundlage der Macht und Herrschaft von Wenigen sind.
Angefangen von Hammurabi über die griechischen Stadtstaaten und Rom bis eben in unsere Zeit lebten und herrschten die Mächtigen u.a. durch die „Verschuldung“ der Massen. Mit Hilfe der Schulden lassen sich die Menschen versklaven und in Schuldknechtschaft halten. Das Buch von David Graeber ist höchst lesenswert.

Vielleicht hat der eine oder andere selbst entdeckt, dass gelegentlich das Fernsehen, neben den üblichen überflüssigen und nur „unterhaltenden“ Schwachsinn, auch Aufklärung leistet:
In ARTE: Sendereihe über Armut (- eine globale Herausforderung)

Neben anderen Sendungen innerhalb dieser Reihe war bisher für mich sehr aufschlussreich die Sendung am Donnerstag 29. November:
23.15 Uhr: 740 Park Avenue – Geld, Macht und der Amerikanische Traum(Vielleicht per Mediathek 'nachzuschauen'?)

In dieser Sendung wurde die Diskrepanz zwischen der ur-us-amerkanischen Ideologie (Jeder kann, wenn er nur will etc. etc.) und der us-amerikanischen Realität aufgezeigt.
Die Bewohner der 740 Park Avenue in New York City sind ausschließlich Vertreter des superreichen Amerikas. Auf der anderen Seite des Harlem Rivers führt die Park Avenue in die South Bronx. In diesem Stadtteil beziehen 50 Prozent der Bevölkerung Lebensmittelmarken. In den letzten 30 Jahren ist die Ungleichheit rasant angestiegen: Der Amerikanische Traum gilt nur für Menschen, die das nötige Geld und somit Einfluss besitzen, um die Gesetze auf dem Capitol Hill in die gewünschte Richtung zu lenken.

(Text von der verlinkten Seite)

Hier zwei weitere Literaturhinweise:
Wem gehört die Welt?: Zur Wiederentdeckung der Gemeingüter von Silke Helfrich von oekom verlag (März 2009)

Uns gehört die Welt!: Macht und Machenschaften der Multis von Klaus Werner-Lobo von Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Juni 2010)


Robert

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bruno
bruno
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Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von bruno
Vielleicht gibts ja doch Wege raus aus diesem System

Hier wird es mal dargestellt:
olga64
olga64
Mitglied

Re: Per aspera ad finem mundi
geschrieben von olga64
als Antwort auf Robertino vom 30.11.2012, 12:25:01
In der heutigen Südd. Zeitung erscheint zu diesem Thema (explizit zu Stiftungen und ihren Verwendungen) ein sehr guter Aufsatz von Jan Philip Reemtsma, der als vielfacher Millionär und Mäzen das Institut für Sozialwissenschaften in Hamburg gegründet hatte. Sehr zu empfehlen - nehmt Euch Zeit, diesen Aufsatz aufmerksam zu lesen. Olga
bruno
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Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von bruno
Eine Seite, die Stellung bezieht:

http://www.killerzins.de/geld.htm

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