Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Schwacher Euro und Dollar

Wirtschaftsthemen Schwacher Euro und Dollar

luchs35
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 14.09.2010, 15:26:42
Richtig, Olga, die Briefkastenfirmen habe ich vergessen, aber sie spielen längst nicht diese Rolle wie im benachbarten Liechtenstein und sie schrumpfen zudem ziemlich rasch, seit auch hier ein schärferes Auge auf diese Niederlassungen geworfen wird. Das bekam ja auch das Tennis-"Bobbele" wie auch andere Prominente hart zu spüren.

Nein, die Zuwanderung bezieht sich in erster Linie auf Fachkräfte. Im Kantonsspital St. Gallen sind heute schon rund 80 % deutsche Arbeitskräfte beschäftigt -von der Laborantin, über die Krankenschwester bis zum Facharzt - alles vertreten. In anderen KK sieht es ähnlich aus, von vielen Industriezweigen ganz zu schweigen.

Ich frage mich nun eher, wie Deutschland es verkraftet, dass gut ausgebildete Fachkräfte in Scharen abwandern, dafür jedoch für Zuwanderung aus Ländern mit anderen kulturellen Werten geworben wird. Da stimmen einfach die Realtionen nicht mehr und es wundert kaum, dass Unruhe in der Bevölkerung entsteht. Da entsteht der Boden, auf dem die Worte von gewissen Provokateuren prächtig gedeihen.
Aber nun bin ich doch vom Thema abgekommen, pardon.

Luchs









olga64
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 14.09.2010, 16:41:09
Luchs - zum Ausbildungsspektrum deutscher Akademiker gehört es, dass diese auch einige Jahre im Ausland arbeiteten. Leider getrauen sich diese Leute oft nur in die Schweiz oder nach Österreich, weil sie Fremdsprach-Probleme haben. Nicht jeder Akademiker ist fit in Fremdsprachen, wie man weiss.
Und wenn dann im Gegenzug bei uns Menschen aus anderen Ländern einige Jahre in guten Positionen arbeiten, finde ich dies gut. Wenn diese wieder weggehen in ihre Heimatländer, nehmen sie hoffentlich einen guten Eindruck von unserem Land mit, das dürfte dann unserem Export auch wieder zugutekommen (von dem das rohstoffarme Deutschland ja lebt).
Ich sehe dies nicht so schwarz. Wir werden uns auf ganz andere Probleme einstellen müssen, wenn immer weniger (gut ausgebildete) Kinder vorhandene Arbeitsplätze nachsuchen und der Markt der Arbeitssuchenden dann vermutlich wirklich aus Niedrigqualifizierten überbordet wird. Dann dürfte es mit der Wettbewerbsfähigkeit von Deutschland nicht mehr weit her sein - dann werden wir überrollt von aufstrebenden Ländern in Fernost und im Osten von Europa. Und im Gegenzug wird diese alternde Gesellschaft immer mehr Geld benötigen, um den Sozialhaushalt finanzieren zu können.
Olga
eko
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von eko
als Antwort auf luchs35 vom 14.09.2010, 14:32:14

"Also ich mache mir keine Sorgen um meine Wahlheimat Schweiz , und ich lebe gerne und gut hier, wenn ich auch von meiner Minirente aus meiner Arbeitszeit in Deutschland derzeit durch den schlechten Umrechnungskurs des wackligen Euros monatlich 100 SFR weniger bekomme. Zum Glück bin ich nicht darauf angewiesen , denn in der Schweiz bin ich gut und sicher versorgt."

@ luchs:

Was Du da beschreibst, mag durchaus der Realität entsprechen, aber es sind letztendlich doch "nur" Randerscheinungen, wenngleich für die Betroffenen schon auch ärgerlich.


Die deutsche Exportindustrie hingegen (und davon leben wir ja letzten Endes auch) findet einen nicht so hoch bewerteten Euro für sich wesentlich besser, weil es ihr ermöglicht, leichter zu exportieren. Und das ist meiner Meinung nach viel wichtiger.

Sieh es mal so:

Der Euro wurde lange Zeit überbewertet. Das kam Deinen Rentenbezügen aus DE zugute. Jetzt ist der Euro etwas realistischer bewertet. Aber deshalb kann und darf man ihn nicht gleich als "schwach" einstufen. Das machen halt die gerne, die Nachteile (wie Du jetzt gerade) dadurch haben.

Andere, wie die deutsche Exportindustrie, sehen das anders.

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luchs35
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von luchs35
als Antwort auf eko vom 14.09.2010, 17:27:33
Das ist mir durchaus klar, Eko, denn diese Schaukelei habe ich nun schon öfters erlebt, auch noch in der DM-Zeit. Natürlich erleichtert ein schwächer bewerteter Euro den Export gegenüber Ländern, die eine andere Währung haben. Irgendwann geht es wieder andersrum - und in den dann benachteiligten Ländern wird gemurrt.

Ich hole mir trotzdem meine monatlichen 75 Euro (umgerechnet 100 SFR) zurück, denn ich "verbrate" die Minirente ganz einfach in Deutschland, wo sehr viele Dinge wesentlich günstiger als in der Schweiz sind. Dafür halte ich Rentenkonto in Deutschland, so spare ich auch Umrechnungsgebühren. Schliesslich wohne ich ja in unmittelbarer Grenznähe.

Wer allerdings seine Rentenbezüge voll oder überwiegend aus Deutschland bezieht, dem können dann die verminderten Beträge schon ganz schön weh tun. Das sind dann nicht - wie bei meinem Minibezug- nicht nur 75 Euro/100 SFR.

Aber zu ändern ist daran natürlich nichts!

Luchs
olga64
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 14.09.2010, 19:51:26
also Luchs - die Überschrift mit dem "schwachen Euro" stimmt einfach nicht mehr - heute kletterte der Euro wieder auf über 1.30 US-$.
Es sei Ihnen und Deutschland vergönnt, wenn Sie z.B. bei Aldi Ihre Minirente verprassen - dies ist dann der klassische Return of Invest, oder? Olga
luchs35
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 15.09.2010, 15:40:07
Richtig,Olga, nun kann ich Aldi und Lidl in Deutschland zu Umsatzrekorden verhelfen und gleichzeitig meinen Ruf als Steuerflüchtling verbessern

Luchs

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hugo
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von hugo
als Antwort auf luchs35 vom 15.09.2010, 18:13:33
Schwacher Euro und Dollar

dazu gibts derzeit immer öfter und immer dringlicher News in allen Medien.

gerade heute schreibt derStandard.at

"Internationaler Währungsfonds soll Währungskrieg schlichten"
,oder
"Keine Einigung zwischen Weltbank und IWF aber Auftrag für neue Spielregeln"

wie arg auch deutsche Firmen bei Wechselkursschwankungen profitieren oder leiden zeigt Hans-Peter Ring (EADS)mit seiner Feststellung: " Als Faustregel gelte: Steigt der Euro zehn Cent, etwa von 1,40 USD auf 1,50 USD je Euro, koste dies allein der European Aeronautic Defence and Space Co NV (EADS) 1 Mrd EUR Gewinn im Jahr."

Wo bleiben diese Milliarden ? wer bekommt sie ??
doch sicher diejenigen welche massenhaft Banknoten Drucken und ihre Währung ungebremst nach unten dreschen.

Da seh ich wieder mal die Amis am Drücker,,wie sie bei Fuß stehen um mit ihren wertlosen Dollars dem Rest der Welt ihre jahrelang angehäuften Schulden aufs Auge zu drücken.

Durch die Abwertung des Dollars wird wieder mal das Ausland verarmt/entreichert welches vermutlich drei Viertel der amerikanischen Währung hält.

Bin ja gespannt wie sich diesmal China dieser Gefahr entgegenstemmen kann und wird.

hugo

eko
eko
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Re: Schwacher Euro und Dollar
geschrieben von eko
als Antwort auf luchs35 vom 14.09.2010, 19:51:26
Freu Dich luchs, momentan steht der Euro wieder auf 1.40 Dollar.

Na, da kannste doch wieder gut einkaufen, odr?

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