Wirtschaftsthemen Warum gibt es Handel?

carlos1
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Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf gerd54 vom 28.01.2017, 22:08:23
„Mr. Trump überschätzt völlig die Fähigkeit der Wirtschaft in den USA und wird bald wirtschaftlichen Selbstmord betreiben wenn er so weitermacht.“Gerd54


Guten Tag Gerd,
die USA sind m. E. ein wirtschaftliches Schwergewicht. Sie haben das höchste BIP weltweit mit 13 bis 14 Billionen USD. Das ist fst dreimal höher als das Chinas. Russland liegt weit darunter. Mit dem BIP der EU dominieren beherrschen sie den Welthandel. Das Problem der USA liegt in den hohen Rüstungsausgaben, der sehr hohen Staatsverschuldung, einem hohen Konsum, der mit einer starken privaten Verschuldung einhergeht. Wirtschaftlich sind sie zwar stark, aber keineswegs autark und ökonomisch verwundbar.

Für mich macht das Auskeilen Trumps gegen China keinen Sinn, denn mit fast 2 Billionen US-Staatsanleihen, die die chinesische Notenbank hält, China ist damit seit langer Zeit eine Stütze des US-Budgets. China stützt damit die weltweite militärische Präsenz der USA. Trump sollte mal seine Berater fragen, ob es sich für Schuldner jemals ausgezahlt hat seine Gläubiger gegen das Schienbein zu treten.

In diesem Zusammenhang ist es gut, sich zu wissen, dass China ein räumlich mit 10 Mio Quadratkilometer km ebenso großes Gebilde auf dem Globus ist wie die USA. Aber genügt ein BIP von ca 5 MRD, um den USA Paroli zu bieten? Welche außenpolitischen Ziele verfolgt China überhaupt? In einer multipolaren Welt ist es ratsam sich Freunde zu suchen und stark zu werden, um einen langen Atem zu haben, stetig zu wachsen und einen möglichen heißen militärischen Konflikt zu scheuen. Das könnte eine chinesische Antwort sein. Wir wissen nicht alles über China. Wir haben die offiziellen Daten und gehen von deren Richtigkeit aus. Ob sie stimmen ist ungewiss. China hat sehr große Umweltprobleme, eine wachsende Mitelschicht, die einen gehobenen Konsum pflegt. Dieser Schicht steht eine wachsende Zahl von armen Wanderarbeitern gegenüber. Die Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Phase der Umstrukturierung. China profitiert von der Globalsierung. Eine protektionistische Tendenz in den USA würde seinen innenpolitischen Zielsetzungen schaden.

“Wer nicht versteht welche Bedeutung diese Märkte haben muss wissen dass die USA geradezu hilflos ist, wenn Europa sich nach osten orientiert.“ Gerd54


Orientierung nach Osten heißt eine Ausrichtung auf Russland. In der Zukunft ist nichts auszuschließen. Eine Zusammenarbeit mit Russland und Zentraleuropa (Preußen und Dtld) gab es im 19. Jhd. Aber zu Europa gehört auch Osteuropa mit Polen und dem Baltikum, die Russland fürchten. Eine Ausrichtung Europas und vor allem der Mitte Europas nach Osten wird daher problematisch. Der neue Präsident der USA ist ein Mann ohne jede Kenntnis realpolitischer Gegebenheiten in Europa. Ob sich jemand finden wird, der ihn informiert, ist offen.

Für Russland ist die Beherrschung der Mitte Europas oder eine enge Kooperation gleichbedeutend mit der Dominanz über Osteuropa und einem Rückzug der USA aus Europa. Die Nato und die transatlantischen Beziehungen wären damit obsolet, ganz wie Trump sich auszudrücken pflegt. Trump ist ein Immobilienhai, kennt sich aus mit Tricks bei Banken und Geschäften mit Großimmobilien. Geht man von seinen Äußerungen über Handelspolitik aus, wird deutlich, dass er die damit verbundenen Risiken für die Position der USA in der Welt nicht versteht. Ihm fehlt schlicht die Kompetenz ein Land zu führen. Von der brit. Premierministerin May wurde er in professioneller Manier vorgeführt. Sie stellte fest, dass Übereinstimmung zwischen ihnen darüber bestehe, dass die Nato unabdingbar notwendig sei. Trump stand neben ihr und sagte nichts dazu. So werden unhaltbare Positionen geräumt. Später meinte er, er folge dem Rat seines Verteidigungsministers Mattis, einem ehemaligen Nato-General, der wisse Bescheid. Man muss abwarten, wie weit der Lerneffekt trägt.

Trump ist mit seinem Antiglobalisierungswahlkampf und dem Rückgriff auf Protektionismus und Isiolationismus auf alte überwunden geglaubte Denkmuster der USA zurückgefallen. Er weeiß nicht, dass die USA das mitmachen, was in der Bundesrepublik seit Jahrzehnten üblich ist. In den 50ern gab es eine weltweit renommierte Fotoindustrie in Westddtld. Namen wie ZeissIkon, Rollei, Leica, Voigtländer, ZeissContax etc, boten Spitzenprodukte. Alles Vergangenheit. Heute domininieren CanonSamsung, Sony … Verschwunden ist die deutsche Textilindustrie bis auf einige Nischen. Die Kohlebergwerke im Ruhrgebiet gibt es bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr. Viele Millionen Bauernhöfe wurden aufgegeben. Millionen fanden Arbeitsplätze in Industrie und Handwerk. Neue Berufsbilder entstanden und entstehen. Seltsam muten nur die Aussagen an, bei uns verändere sich nichts.

Handelspolitik ist auch Friedenspolitik. Wer Handel treibt will Kunden gewinnen für lange Zeit. Wer Handel treibt braucht Frieden.

Viele Grüße
c
Karl
Karl
Administrator

Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 29.01.2017, 18:45:30
Handelspolitik ist auch Friedenspolitik. Wer Handel treibt will Kunden gewinnen für lange Zeit. Wer Handel treibt braucht Frieden.
... und deshalb erfüllt mich die Abschottungspolitik mit großer Sorge. Denn im Umkehrschluss würde Deine Aussage bedeuten, dass diese Trumpsche Politik die Wahrscheinlichkeit für Kriege erhöht. Er will nicht handeln, er will ausbeuten.

Karl
olga64
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Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 30.01.2017, 08:50:32
Gefährlich wird es zwischen den USA und China. Dort geht es u.a. um zwei Inselchen, auf die China Anspruch erhebt und auch das undiplomatische, spontane Verhalten des Mr Trump in Sachen Taiwan.
Umgekehrt erhielt China jetzt ein GEschenk von Trump in Sachen TPP, bzw. einer Alternative hierzu, wenn China nicht bereit ist, bei TPP transparenter zu werden. Vietnam, ebenfalls ein kommunistisches Land, hat hier grosse Anstrengungen unternommen, um TPP beitreten zu können - China macht dies sicher nicht, wie ich befürchte (freies Internet, ARbeitnehmerrechte, frei Gewerkschaften).
Vorläufig wird sich der chinesische Staatschef noch nicht auf den Trump`schen Ton herablassen, was auch nicht der chinesischen (asiatischen) Mentalität entspräche. Aber es reicht ja schon, wenn die Chinesen einen Grossteil der US-Anleihen auf den Markt werfen; auch hält sich das Gerücht ,dass Mr Trump himself selbst hohe Schulden bei einer chinesischen Bank (u.a.) hat - auch das könnte dann aufgedeckt werden.
Es ist eine brenzlige Situation, zeigt uns "normalen Bürgern" aber auch, wie gefährlich es sein kann, wenn absolute Polit-Amateure in Ämter bestellt werden, die entschieden zu gross für solche Leute sind. Olga

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carlos1
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Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 30.01.2017, 08:50:32
"Denn im Umkehrschluss würde Deine Aussage bedeuten, dass diese Trumpsche Politik die Wahrscheinlichkeit für Kriege erhöht. Er will nicht handeln, er will ausbeuten." Karl


Trump bricht mit einem zentralen Aspekt amerikanischer Außenpolitik, dem Eintreten für das Prinzip der Freiheit der Meere. Vor hundert Jahren traten die USA in den Krieg gegen das dt. Kaiserereich ein. Begründet wurde dies mit dem bedingungslosen deutschen U-Bootkrieg und der damit einhergehenden Bedrohung des internationalen Handels und der Freiheit der Meere.

1918 fand die Forderung der Freiheit der Meere in dem Prinzip des freien Handels unter den 14 Punkten Präsident Wilsons Programm für den anvisierten Frieden besondere Erwähnung. Dtld machte diese 14 Punkte beim Ersuchen um Waffenstillstand im Oktober 1918 zu seinem eigenen Programm. Allerdings galt für Dtld die Freiheit der Meere und damit das Ende der Seeblockade erst nach Unterzeichnung des Friedensvertrages.

Trump ist inkompetent und erkennt die Bedeutung dieses Freiheitsprinzips in der US-Außenpolitik nicht. Nöglicheweise hat er niemand, der ihn gut berät. Trump ist Unternehmer und denkt bzw handelt nach dem ökonomischen Prinzip: Mit den gegebenen Mitteln einen maximalen Effekt erzielen. Dabei geht man in der Immobilienbranche je nach Marktlage mit allen Tricks und Mitteln vor. Dies Verhalten überträgt er auf die Politik. So erklärt sich mir vorläufig sein Drang zur ungestümen Machtdemonstration.

Das außenpoltische Prinzip der Freiheit der Meere war für die USA von Beginn ihrer Staatswerdung an wichtig. Die USA sind in der ersten Hölfte des 19. Jhds z. B. wiederholt auch im Mittelmeer - vor Europas Haustür - gegen Piraten in Nordafrika militärisch vorgegangen. Die spezielle militäriusche Einheit der Marineinfanterie (Marines) diente als Instrument für Interventionen.

Karl, die Wahrscheinlichkeit von Kriegen wird durch eine Trmpsche Abschottungspolitik erhöht. Das lässt sich aus dem geschilderten Sachverhalt ableiten. Die Frage ist nur, welche Kriege Trump zu führen bereit sein könnte. Gilt das "America first" nur für politische und ökonomische Beziehungen oder auch auch für das militärische Kräfteverhältnis? Heißt "America first" Verzicht auf Prestigepolitk? Den ganz großen Krieg mit China oder Russland? Mit Putin verbinden ihn nach seinen eigenen Aussagen Gemeinsamkeiten und Verständnis. China? Naher und mittlerer Osten (Terrorgefahr)?

Vermutlich hat Trump nicht bedacht, dass Abschottung eine Abkehr von der Globalisierung, also dem freien Verkehr von Gütern, Geld und Menschen weltweit, wiederum auch Isolationismus bedeuten kann. Isolationismus aber würde eher nicht auf eine militärische Lösung hindeuten, eher auf eine neutrale Haltung, einen Rückzug auf sich selbst in Fragen der internationalen Politk, sofern eine gewisse Logik in seiner Politik gültig ist.

Trump lässt sic hnicht erklären. Er ist nicht berechenbar.
olga64
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Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von olga64
als Antwort auf carlos1 vom 30.01.2017, 21:27:00
Carlo, zuerst mal vielen Dank, dass Sie sich wieder mal melden. Ich weiss seit Jahren, dass Sie so viel mehr zu sagen (schreiben) haben wie so manche andere, die hier so luftig rumturnen.

BEi allem ,was Sie schreiben, vermisse ich jetzt noch Mexico. Wenn man geschichtlich zurückfährt, hat dieses Land ja grosse Teile seines Territoriums an die USA verloren (Arizona, Texas, Kalifornien usw.) und soll jetzt durch eine Mauer ausgeblutet werden und für diese auch noch bezahlen.
Es gibt in Mexico schon einige, die selbst nach einem Krieg gegen die USA fordern - so gross ist die Verzweiflung und auch Verzweiflung führte schon viele Staaten in auswegslose Kriege.
Ich hoffe,dass sich Demonstrationen gegen Trump in den USA manifestieren und hoffe sehr auf ein Impeachment. Allerdings benötigt auch dieses Zeit, wohl aber ähnlich viel wie Kriegsvorbereitungen eines Mr Trump in diesem Ausmasse. Und wie ein guter amerikanischer Freund sagte: vielleicht erledigt sich ja das auch biologisch bei einem ständig aufgeregten 70-jährigen.

Persönlich muss ich bei mir aber feststellen, die "Amerikaner" können so seltsame Präsidenten wählen, wie sie glauben zu müssen: meine persönliche Liebe zu dem Land und den Menschen wird es nie schmälern, solange ich lebe. Olga
Karl
Karl
Administrator

Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von Karl
Die Anzahl der Schwarzseher für die US-Wirtschaft nimmt zu. Wir sollten uns keine Illusionen machen. Wenn die US-Wirtschaft implodiert, wird die Welt in den Strudel mit hineingezogen.

Karl

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olga64
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Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 01.02.2017, 11:04:25
Weder SChwarz- noch Weisssehrer haben einen realistischen Blick in die Zukunft. Es könnte ja auch - zumindest temporär - gut ausgehen für Trump und seine Wahlversprechen: Steuersenkungen und damit Ankurbelung der US-Binnenkonjunktur. Rückholung von Arbeitsplätzen in die USA durch erpresste Unternehmen (die ersten kuschen ja bereits). Strafzölle usw.
DA Mr Trump sehr auf Berater hört, bedürfte es eine Ergänzung. Eine interessante Darstellung las ich kürzlich darüber, wenn man jemanden präsentieren könnte, der Mr Trump himself imponiert. Man denkt hierbei an den sehr reichen und erfolgreichen mexikanischen Unternehmer Carlos Slim. Die beiden lernten sich auch bereits kennen; Sig. Slim ist noch um ein Vielfaches reicher als Trump.
Wenn es nach den Plänen des Mr Trump und seines gegenwärtigen Hauptberaters Steve Bannon geht, dürfte Deutschland besonders hart angegriffen werden. Bei uns hängen immerhin 1.5 Mio Arbeitsplätze am Deal mit den USA und unser Handelsdefizit ist nicht nur in den Augen der Amerikaner "unfair", das finden auch viele europäische Staaten so, ohne die Gründe hierfür detailliert zu hinterfragen. Da ist auch viel Neid im Spiel für uns als Exportweltmeister. Mit den Chinesen dürften wir nun die Bösen in dem Spiel sein. Olga
carlos1
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Re: Warum gibt es Handel?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf olga64 vom 31.01.2017, 18:09:18
"Bei allem, was Sie schreiben, vermisse ich jetzt noch Mexico." olga64

Guten Abend olga,
es ist richtig, dass Mexico nicht von mir explizit erwähnt wurde. Trump und seine Reaktionen in den ersten Wochen nachd er Amtseinführung steehen aber im Vordergrund, weil diese Person im Brennpunkt des Interesses steht und die Welt darauf wartet, welche Handlungen aus den (deprimierenden) Aussagen des Wahlkampfes folgen. Die Hoffnung wird geäußert, dass alles nicht so schlimm kommen wird wie die drastischen Wahlkampfsprüche erwarten lassen: Mauerbau an einer 3400 km langen Grenze, um verzweifelte Migranten aus Südamerika und Mexiko davon abzuhalten in die USA zu gelangen. Es ist der uralte Konflikt zwischen Arm und Reich, Macht und Ohnmacht, zwischen Spanisch Amerika und Yankeetum. Aber nicht nur. Für die weiße Noch-Mehrheit in den USA geht es um Identität und drohenden Abstieg. Die USA als WASP (white, Anglo-Saxon Protestant). Die Prognosen laufen darauf hinaus, dass die Hispanics bald zahlenmäßig so stark sein werden wie die weiße Mehrheit. Das weiß man schon seit vielen Jahren.

In diesem Thread geht es um Handel. Für den Bereich der Außenwirtschaft geht es um das Hauptziel einer ausgeglichenen Leistungsbilanz. Ich brauche Ihnen nicht zusagen, dass es damit in den USa sehr schlecht bestellt ist. Ich las neulich die Zahl von einem Negativsaldo von -467MRD USD in der US Leistungsbilanz im letzten Jahr. Wir Deutschen liegen mit einem Positivsaldo von +287 MRD € (knapp 300 MRD USD) wetlweit an der Spiete aller Staaten weltweit.

Eine vergleichbare Größenordnung der Außenbilanz in Dtld wie in den USA heute zu politischen Umbrüchen führen und extremen Sparpaketen. Als zu Beginn det 80er Jahre die Leistungsbilanz im Außenhandel in der alten BRD negativ wurde, gab es eine Rebellion. Die FdP verließ die Koalition mit der SPD. H. Helmut Schmidt hatte keine Mehrheit mehr, Kohl kam an die Macht. Der Negativsaldo war mittelfristig nicht einmal übertrieben groß. Aber die Auswirkungen der negaiven Leistungsbilanz auf die Wirtschaftsentwicklung in Dtld waren erheblich. Die Finanzierung der Budgets wurde schwieriger, Importe verteuerten sich, es gab wiederholt Kürzungen in den Bezügen für Beamte, Sparpakete lagen in der Luft, die Inflationsrate war relativ hoch . Das waren mit die Gründe für die Ablösung Schmidts. Nicht nur der Streit mit der eigenen Partei über den NATO-Doppelbeschluss und die Stationierung von Pershing I und II (letztere mit Reichweite bis Moskau) waren ausschlaggebend.

Die Beseitigung des Leistungsbilanzdefizits in den ist der Kernpunkt des Trumpschen Programms. Deshalb America First. Sein Erfolg als Präsident hängt mit der Handelspolitik zusammen. Die USA leben auf Kosten der Zukunft. Wir haben als Gegenbeispiel mit positiver L.bilanz die Ehre zur Zielscheibe seiner Wut zu werden.

Wir dürfen diese Misere der USA nicht bagatellisieren oder klein zu reden versuchen. Die USA werden dies langschwelende Problem bewältigen können und müssen. Sie sind ein sehr wichtiger Handelspartner von Dtld. Trump steht bei seinen Wählern im Wort. Aich deshalb die Herrscher-Theatralik Die Fehlbeurteilung heutiger linker Politk besteht darin, dass sie sich fast ausschließlich auf Randgruppen spezialisiert . Sie beachtet: Lesben, Schwule, Farbige, Migranten. dann Arme und ist gegen die Reichen. Der so gen. Populismus ist nicht nur in den USA verbreitet, sondern in allen westlichen Ländern. Die irrige Vorstellung mit dem Klassenkampschema aus der Mitte des 19. Jhd die Probleme von heute lösen zu wollen ist definitiv ein Fehler. Heute geht es um Identität, Erhalt eines heimatlichen Umfelds und damit sind viele Wählergruppen gegen die Globalisierung. Man will Sicherheit vor dem Eindringen von Fremden, auch dort, wo fast keine sind, wie in den neuen Bundesländern. Beispiel: Die Tagesthemen vom 20.11.2016 spät abends zeigten die Lage auf in Spiegelberg , einem Ort im Rems-Murr-Kreis östlich von Stuttgart. Das kleine idyllische Städtchen mit einigen tausend Bewohnern hat den prozentual höchsten Anteil an AfD-Wählern in Baden-Württ. Die Bewohner befürchten mehr Kriminalität durch Flüchtlinge/Migranten, aber von den 68 Stzraftaten vor Ort wurde keiner von Fremden verübt. Der Bürgermeister lobt das Engagement von Emigranten im Kindergarten etc…..Etwa 60 Flüchtlinge befinden sich im Ort. Es gibt keine Arbeitslose vor Ort. Wer sollte den Einheimischen Arbeitsplätze wegnehmen? Aber es könnte ja so weit kommen. Zukunftsängste. Solche Ängste gibt es an vielen Orten in den westlichen Ländern.

Die USA mit Trump und seinen Anhängern sehen sich als Verlierer der Globalisierung, die recht eigentlich eine Kopfgeburt der USA ist.

Trumps Politk ist geeignet, die USA international zu isolieren und damit wird er auch politisch und wirtschaftlich schwerer haben. Die USA brauchen gute Beziehungen zu Ihren Nachbarn im Süden und zu China, weil sie bei China hoch verschuldet sind, was Sie in Ihren Beiträgen erwähnt haben. In europa werden sie Freunde verprellen.

Wir Deutschen können Trump gute Argumente entgegen halten. BMW ist heute der größte Auto-eEporteur in den USA, vor General Motors. Das größte BMW-Werk mit 70 000 Beschäftigte steht nicht Dtld sondern in den USA. Siemens hat 60 Fabriken in den USA und zahlte letztes Jahr 2 MRD USD Steuern. Fresenius Med. folgt als dritter großer dt. Investor in den USA. In Anbetracht dieser Lage erscheint mir in Dtld auch eine Art Schieflage zu bestehen. Viele US-Bürger, die Trump wählten, wären froh es gäbe einen Sozialstaat in den USA wie in Dtld.

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