Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen "Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"

Wirtschaftsthemen "Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"

Mitglied_81b4260
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"Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das Resümee einer Studie in 7 Thesen. von Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz ist hier nachzulesen.

Der Zugang zur Studie ist hier .
Karl
Karl
Administrator

Re: "Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2010, 21:10:53
Hallo mart1,


danke für den Link. Für mich als Nichtfachmann nicht einfach zu lesen. Mehr zu den Autoren und Reaktionen der journalistischen Kollegen im Linktipp.

Zum Kommentieren muss ich erst noch mehr lesen, Karl
Mitglied_81b4260
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Re: "Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 09.03.2010, 22:09:28
Das trifft auch auf mich zu. Allerdings wird im Resumee auf herrschende Verhältnisse im Journalismus eingegangen, die jenseits des Wirtschaftsjournalismus in praktisch jedem Gebiet von grundlegender und damit qualitätsbestimmender Bedeutung sind.

(Meine Wirtschaftkenntnisse sind rudimentär; sie haben jedoch ausgereicht meiner Tocher ihre geplante Veranlagung des Ersparten nochmals zu überdenken.... sie ist mir dafür sehr dankbar )

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arno
arno
Mitglied

Re: "Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2010, 21:10:53
Hallo, mart1,

ein verdammt schwieriges Thema!
Der Wirtschaftsjournalismus kann nicht das leisten, was die Aufgabe
der vielen Wirtschaftsinstitute ist.
Die Wirtschaft ist sehr schnelllebig und das ohne Pause!
Wenn die eine Börse schließt, fängt die andere Börse an.
Jede Börse setzt Billionen Dollars pro Tag um.
Der Wirtschaftsjournalismus ist auch nicht in der Krise und ist auch nicht
ahnungslos, orientierungslos und überfordert. Das trifft eher für
Politiker zu, die für die Wirtschaftsgesetze verantwortlich sind.
Die Wirtschaftsjournalisten können nur auf die Auswirkungen der
Gesetze reagieren, hinweisen, aufklären, aber die Politiker
können agieren und Gesetze verbessern, wenn sie denn es tun sollten!

Für die Wirtschaftskrise sind immer noch die Politiker verantwortlich
und nicht die Wirtschaftsjournalisten.

Viele Grüße
arno
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: "Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2010, 21:10:53
Wirtschafts-Journalisten sind wie das Thermometer: sie zeigen immer das an, was gerade ist. Wetterprognosen aber sind von ihnen nicht zu erwarten!
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: "Wirtschaftsjournalismus in der Krise: Ahnungslos, orientierungslos, überfordert"
geschrieben von carlos1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2010, 21:10:53
Das Ganze ist ein Matrioschka-Thema. Kaum habe ich die Hälfte des Textes gelesen (den Rest werde ich mir später ansehen), drängen sich weitere darin verschachtelte Themen auf.

Zunächst geht es um den Kern, die Wirtschafts- und Finanzwelt und um den Umgang des Jourmalismus mit diesem Problemkreis. Die Presse als "bellender Wachhund der Demokratie", als Säule der Demokratie und "vierte Gewalt" im Staat wird angeklagt, sie habe ihre Pflichten verletzt, sie hätte informieren müssen. Ein Debakel wäre womöglich verhindert worden. Dahinter steht der Vorwurf, die Presse nehme ihre journalistische Pflicht der Wahrheit zu dienen nicht wahr.


Um die Dimension der Vorwürfe deutlich zu machen ein Hinweis, worum es sich in Wirtschaftsfragen und Geld/Finanzen etc. handelt. Max Planck, Physiknobelpreisträger, begann seine Laufbahn mit dem Studium der Volkswirtschaft. Er erkannte die Schwierigkeiten rasch und wechselte zur Pyhsik über. Er tat gut daran. Damit soll nicht gesagt sein, dass alle, die weiter studieren wegen fehlender Bereitschaft zum Wechsel nicht klug genug wären.

„Der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus hat als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise schlecht gearbeitet; ..." s. Link


Das Feld der Wirtschaft ist so schwierig zu verstehen, weil ein Großteil davon Psychologie ist und sich einem rationalen Zugriff weitgehend entzieht. Wer kann aus den Millionen Entscheidungen, die Millionnen Verbraucher und Anbieter jede Minute fällen den richtigen Schluss ziehen? Bereits 2006 war für den, der es wissen wollte, zu beobachten, dass eine Blase am Immoblienmarkt in den USA sich bildete. Wen juckte diese Nachricht denn? Den hochintelligenten informationsresistenten Verbraucher? Es gibt einen einfachen Grundsatz beim Geld: Geh nicht dorthin, wo alle hingehen, kaufe nicht, wenn alle kaufen. Lege nicht alle Eier in den gleichen Korb. Kaufe nicht etwas, von dem du nicht alles genau verstehst. Mit diese simplen Weisheitssprüchen hätte manches Unheil vermieden werden können. Aber die ganz Großen mit den hohen Boni? Schreckliche Fehler wurden gemacht, z. B. bei der HPR. Geld kurzfristig geliehen, langfristig angelegt. Fehler wie sie im Lehrbuch stehen. Das geht oft schief und sei daher bekannt, müsste man meinen. Wo war der Aufsichtsrat? Boni sollen die Spekulation angeheizt haben? Aber sicher. Wer hat, will noch mehr haben. Das gilt doch für große Unternehmen allgemein. Die Große Spekulation? Und die Mittlere Spekulation und gar die kleine? Wer Preise vergleicht, spekuliert. Jeder sucht für sich den größtmöglichen Nutzen herauszuholen, immer und überall. Der Mensch ist ein "homo oeconimicus". Mit den vorhandenen Mitteln sucht er das (seinem Verständnis nach) bestmögliche Ergebnis für sich zu finden.

"These 1: Wir erkennen in dem Vorwurf an den Wirtschaftsjournalismus, er habe nicht oder unzureichend vor der Großen Spekulation gewarnt und es versäumt, Alarm zu schlagen, nicht nur eine berechtigte Kritik, sondern auch die gesellschaftliche Suche nach einem Sündenbock."


Bei einem Betrug sind immer zwei beteiligt, einer der betrügt und einer, der sich betrügen lässt.

c.


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