Wirtschaftsthemen zerstörte Illusionen

hugo
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zerstörte Illusionen
geschrieben von hugo
Ostprodukte im Westregal - Geschäfte mit der DDR

eine interessante Sendung: "Kameras für Klassenfeinde: Wie die Bundesrepublik fette "Geschäfte mit der DDR" machte."

da haben sich die Filmemacher doch endlich mal an dieses Thema etwas umfänglicher getraut und auch die Hintergründe beleuchtet.

Solche Aufklärungsfilme (gerade in der ARD gezeigt)sollten öfter mal -nicht nur im Mitteldeutschen sondern auch- bundesweit ausgestrahlt werden.

Film von Anne Worst

hugo
Re: zerstörte Illusionen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 30.01.2012, 23:59:03
"Ostprodukte im Westregal - Geschäfte mit der DDR
eine interessante Sendung: "Kameras für Klassenfeinde: Wie die Bundesrepublik fette "Geschäfte mit der DDR" machte."
geschrieben von hugo


Der MDR hat solche "Aufklärungsfilme" in großer Anzahl produziert.
Sie werden seit einigen Monaten jeden Dienstag gegen 22:05 wiederholt( jeweils etwa 45'- heute z.B. "Republikflucht").
So war z.B. der gesamte Wendezeitraum Thema mehrerer Folgen oder auch Stasi - Mauer - SED-Zentralkomm./Politbüro..., Leben in der DDR, Pionierorganisation, Urlaub mit FDGB, Auslandsurlaub....
Habe sie mehrheitlich gesehen.
Alle Sendungen waren gut mit Original-Filmmaterial belegt und Meinungen v. Experten "aller Seiten".

Das Thema Ostprodukte in Westregalen ist natürlich allgemein bekannt - auch zu welchem Preis z.B. Pentacon seine Kameras verschleudern musste.
Mein Onkel hatte eine Pentacon bx20. Ich erinnere mich, dass er dafür ( mit Teleobjektiv) 1890 M (der DDR) zahlte.
Zum Vergleich: 1982 hatte bei Pentacon ein Instandhaltungselektriker für Werkzeugmaschinen ca. 680 Mark in der Tüte.

Zur gleichen Zeit gab es diese Kamera( auch mit Teleobj.) im West-Versandhandel für 360 DM.

Die fetten Geschäfte hat natürlich nicht DIE Bundesrepublik, sondern der Auftraggeber - also z.B. Quelleversandhandel gemacht und auf der anderen Seite kam "Westgeld" rein, das dann allerdings nicht der Kamerahersteller bekam, sondern der große "DDR-Devisentopf".

ÜBRIGENS - die in die SU exportierten Kameras brachten auch nicht viel mehr "Gewinn", da der "Wert" der Kameras umgerechnet wurde in "Valutamark"(DDR-Begriff)und dann z.B. weiter "in Erdöl", das auch auf Weltmarktpreis umgerechnet wurde...
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: Zerstörte Illusionen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 30.01.2012, 23:59:03
nicht die brd machte geschäfte. unternehmen im westen deutschlands machten geschäfte. ohne die wäre die ddr sofort zahlungsunfähig gewesen. so konnte sie sich ein paar jahrzehnte (in gebückter haltung zwar, aber immerhin) auf den beinen halten.

--
Wolfgang

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hobbyradler
hobbyradler
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Re: zerstörte Illusionen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf hugo vom 30.01.2012, 23:59:03
@Hugo,

ich habe nur die erste Seite deines Links gelesen. Beziehe mich also auch nur auf deren Aussage.

Im Grunde genommen wird dokumentiert wie kaputt das Wirtschaftssystem der DDR war, bzw. wie rückständig ihre Produktivität.

Aus Jux und Tollerei wurden die Produkte sicherlich nicht zu billig verkauft.

Ciao
Hobbyradler.
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: zerstörte Illusionen
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 30.01.2012, 23:59:03
Informationen und Fakten zum Thema Wirtschaftsbeziehungen zwischen West- und Ostdeutschland gibt es viele, auch nicht tendenziös verfälschte. Die zur Kenntnis zu nehmen sorgt für "zerstörte Illusionen" über die inzwischen auf der Müllhalde der Geschichte verrotteten DDR.

WIKIPEDIA

Interzonenhandel war eine in den 1950er Jahren geprägte Bezeichnung für den Handel zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, der in Form eines Tauschhandels abgewickelt wurde.

Für Westdeutschland war die wirtschaftliche Bedeutung dieses Handels gering; vorrangig war die politische Bedeutung als Element innerdeutscher Verklammerung. Für die DDR lag der Anteil des innerdeutschen Handels immerhin bei durchschnittlich 15 % ihres gesamten Außenhandels. Nach den Regeln des Abkommens bekam die DDR zollfreien Zugang zum westdeutschen Markt und konnte nach bestimmten Äquivalenzregeln mit Waren aus eigener Produktion zahlen, ohne ihre knappen Devisenvorräte antasten zu müssen. Zusätzlich räumte die BRD der DDR einen zinslosen Überziehungskredit ein, den „Swing“, dessen Höhe mehrfach neu ausgehandelt wurde.

DER SPIEGEL 1/1973

Seit Jahr und Tag predigt die ostdeutsche Staats-Propaganda, "daß sich zwischen der sozialistischen DDR und der imperialistischen BRD ein objektiver Prozeß der Abgrenzung und nicht der Annäherung vollzieht" (SED-"Neues Deutschland"), und seit dem winteranfangs unterzeichneten Grundvertrag ist die SED sicher: "Der Vertrag selbst ist die Abgrenzung von der BRD und hat nichts zu tun mit einer einfach illusionären Tendenz zur Annäherung an die BRD" (SED-",Freie Erde").

Tendenzen zur Illusion sind gleichwohl unverkennbar -- bei der Einheitspartei selbst. Denn zumindest ein Grundvertragskomplex, die Regelung des Handelsverkehrs, belegt, daß Willy Brandts in Ost-Berlin so heftig bekämpfte These von den "besonderen Beziehungen" zwischen den beiden Staaten in Deutschland immer noch stimmt. Selbst Chef-Abgrenzer Erich Honecker gestand in seinem "New York Times"-Interview Ende November zu, daß insofern "Besonderheiten ... in den Beziehungen (der beiden deutschen Staaten) weiterbestehen".


Der SED sind gute Geschäfte wichtiger als Prinzipien
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: zerstörte Illusionen
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 30.01.2012, 23:59:03
Hugo, schon wieder so ein schuß in die eigene hose.
hier wurde schon xmal abgehandelt, daß produkte aus DDR betrieben in BRD Waren-und versandhäusern verkauft wurden.
Das hatte allerdings nichts mit der stärke der DDR wirtschaft , sondern mit dem mangel an devisen und dem niedrigen preis zu tun.
Daß die "ostprodukte" mit zunehmender zeit immer mehr unter herstellungswert verkauft wurden wird zwar von Dir ständig ausgeblendet, ist aber eine ganz einfache tatsache.
Übrigens, wenn Du den film richtig angeschaut und angehört hättest, hättest Du mitkriegen müssen, wie hier ein ganz gutes produkt teuer hergestellt (jede schraube mußte im eigenen betrieb hergestellt werden) und billig verkauft wurde.
Eine wirklich starke wirtschaft hat es nicht nötig ihre produkte zu verschleudern.
Ich warte nur noch drauf, daß Du eines tages mit einer mähr aufwartest, wie eine florierende Trabbifabrik vom bösen klassenfeind zerschlagen wurde um sich selbst den absatzmarkt zu sichern.

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justus39
justus39
Mitglied

Re: zerstörte Illusionen
geschrieben von justus39
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 31.01.2012, 12:43:16

Ich warte nur noch drauf, daß Du eines tages mit einer mähr aufwartest, wie eine florierende Trabbifabrik vom bösen klassenfeind zerschlagen wurde um sich selbst den absatzmarkt zu sichern.
geschrieben von gram


Die PkW- Produktion der DDR war schon damels ein Grund für ungezählte Witze und Satiren. Das ist keine Frage, und dennoch wurde und wird der Trabi noch immer sehr geliebt.

Die DDR Industrie baute aber nicht nur autos und lieferte ja nicht nur Waren in die BRD, sie hatte auch Handel mit dem Ausland.
Mir ist bekannt, dass z.B. der Textilmaschinenbau gute Verträge mit Ägypten abgeschlossen hatte. Auch für Textilien waren afrikanische Staaten dankbare Abnehmer.
Das Textilkombinat Zittau hatte sich modernisiert und bei der Abwicklung fabrikneue schweizer Webautomaten importiert, die zum Teil noch nicht einmal montiert und original verpackt waren.
Das wurde alles ganz schnell verschrottet und die Werksanlagen abgerissen. Genutzt wurde das Gelände nicht mehr.
hobbyradler
hobbyradler
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Re: zerstörte Illusionen
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf justus39 vom 31.01.2012, 14:48:04
Hallo Justus39,

was verstehe ich nun nicht? In der ehemaligen DDR gab es einen Textilmaschinenbau aber es wurden Webautomaten aus der Schweiz importiert?

Ciao
Hobbyradler


hugo
hugo
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Re: Zerstörte Illusionen
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.01.2012, 09:45:22
nicht die brd machte geschäfte. unternehmen im westen deutschlands machten geschäfte. ohne die wäre die ddr sofort zahlungsunfähig gewesen. so konnte sie sich ein paar jahrzehnte (in gebückter haltung zwar, aber immerhin) auf den beinen halten. Wolfgang


hm wolfgang, auch das ist natürlich nicht die volle Wahrheit.
Wenn bundesdeutsche Unternehmen gewaltige sehr lukrative, gewinnbringende Geschäfte machen, dann sollte auch für den Staat etwas abfallen, falls nicht dann läuft etwas schief,,

ohne diese Westgeschäfte wär die DDR nicht einen Tag eher zahlungsunfähig gewesen als über 100 Staaten weltweit die nicht auf bundesdeutschem Niveau arbeiteten.

Die BRD (und da gehören nun mal deutsche Unternehmen dazu)machte damals und das macht sie noch heute, gute Geschäfte auf Kosten der Arbeiter u.a damals wie heute auf Kosten der Ossis.

und die Westkaufleute geben dabei noch an wie Graf Koks, wie saugünstig und mit welch großen Gewinnen Sie doch die DDR Händler über den Tisch gezogen haben.

Von Anfang an wurde die erbärmliche Situation der Ossis (die nach dem Krieg am Tropf der bettelarmen Russen hingen) durch die Wessis (die von den gutgenährten Amis gemästet wurden) tierisch ausgenutzt und sie wurden geschädigt wo es nur möglich war.

Das tolle daran ist das nun die lobhudelnden Kritiker aus ihren Löchern kriechen und solches Verhalten als ehrbares Tun der Westgesellschaft und grundsätzliches Versagen der Ostdeutschen hinstellt.

Wenn die wolfgangs recht hätten mit der Behauptung das die DDR nur wegen der paar Westmark die sie durch die Dumpingaktionen einnahm, länger überleben konnte, dann machten sich diese Wessis noch zusätzlich damit schuldig das unsägliche Leid der Ossis endlos in die Länge getrieben zu haben.

Ossis -die man ja soooo bewundert hat, denen man ja sooo gerne geholfen hätte, deren unglückliches Leben in diesem Riesengefängnis usw man soo bedauerte
also dieses sagenhafte Leid und deren Not in diesem Schlamassel, dieser Umweltkatastrophe diesem Schlange stehen nach dem Nötigsten,, (gram und co beschreiben das ja zu jeder Gelegenehit liebend gerne und ausführlich)

sollen die Ossis nun noch nachträglich wegen schamloser Bereicherung und Ausbeutung klagen? (ist wohl verjährt)
oder sollen sie sich auf Knien bedanken das damit nun bald Schluss ist und diese Sauereien irgendwann mal ein Ende finden vonwegen dieser gebückten Haltung
hallo gram und klaus usw, wann steht Ihr endlich auf und habt ne eigene Meinung ?

klar war die DDR Mist aber es war nicht alles unser Mist es kam zusätzlicher Mist von allen Seiten und die BRD äh nicht die BRD sondern die Unternehmer aus dem Westen,, -siehe auch diese Sendung- drückten uns die Kehle zu, aber eben gaaaanz langsam so wie wolfgang das andeutet, und die Quälerei endlos lange ausgedehnt wurden.

übrigens macht ja heute die BRD auch keine Geschäfte mit und durch Ausbeutung, Kinderarbeit usw. das sind ja auch "nur" die Unternehmen,,da fühlt sich kein Deutscher schlecht oder mies oder betroffen,,Betroffenheit wird mal kurz geheuchelt so man gerade mal ein Filmchen darüber sieht, aber das wars dann auch schon,,das ist heute nicht anders als damals,,

Der Film hat das gut rüber gebracht wie dieser Ostmist (gram, hab ich das richtig ausgedrückt ?) wegging wie warme Semmeln und sich am Wirtschafstwundergeschehen beteiligte.

hallo hobbyradler und justus,,in diesem Textilkombinat Zittau hab ich mal gelernt und gearbeitet,, können wir uns mal drüber unterhalten, passt aber jetzt nicht in diesen Themen- Rahmen *g*

hugo
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Zerstörte Illusionen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 31.01.2012, 16:29:59
klar war die DDR Mist aber es war nicht alles unser Mist es kam zusätzlicher Mist von allen Seiten und die BRD äh nicht die BRD sondern die Unternehmer aus dem Westen,, -siehe auch diese Sendung- drückten uns die Kehle zu, aber eben gaaaanz langsam so wie wolfgang das andeutet, und die Quälerei endlos lange ausgedehnt wurden.
geschrieben von hugo

Ich kann mich bsw daran erinnern, das in Schwarzenberg FCKW-freie Kühlschränke gebaut wurden und in den "alten Bundesländern" diskutierte man noch darüber. Dann brannten bei Narva in Berlin unterm Dach für jeden sichtbar 10.000 Glühbirnen, welche nur 25% Energieverbrauch besaßen und eine 10 x so hohe Lebensdauer hatten. War ja auch alles Mist.

Ach ja, weil ihr gerade dabei seit, hier gibt es noch welche: http://www.ostprodukte.de/ Ich bekam an meinem letzten Geburtstag einen Gutschein geschenkt und bestellte mir blos mal zum Jux Spreewälder Gewürzgurken, Letscho von Tomatenpaprika und Ketschup aus Werder. Wer die Produkte noch in Erinnerung hat, dem brauche ich nichts erzählen.

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