Wirtschaftsthemen zerstörte Illusionen

hugo
hugo
Mitglied

Re: Marshall-Plan - "historische Anmerkung"
geschrieben von hugo
als Antwort auf Robertino vom 08.02.2012, 13:44:59
danke Robertino, Mann, gibst Du Dir große Mühe, aber es ist einleuchtend,,,

leider wirste hier nicht auf all zu viel Zustimmung oder gar Gegenliebe stoßen. Werden doch einige Scheinwahrheiten vom Sockel gestoßen, an denen man bisher fest hängt.

als vor einigen Jahren im Fernsehen "Operation Wunderland (Teil 1-3) - Ein Volk wird umerzogen"
Ein Film von Christoph Weber
Redaktion: Beate Schlanstein

gezeigt wurde (leider gegen Mitternacht,,) und hugo eine Diskussion in diese Richtung andachte,,wurde dieses Thema sehr schnell als eine Art Schnitzlersche Propaganda abgetan.

Noch ist die Zeit wohl nicht reif dafür, sind die Menschen bis unter die Schädeldecke gefüllt mit Kaugummi aus den Care Paketen und Bonbons und Suppenwürfel von den Rosinenbombern,,,da hat Neues keinen Platz.

Wer fühlt sich schon gerne dabei ertappt, auf dem Holzweg zu pilgern ?

Noch kommt justus wohl auf seinem Weg der ausgestreckten Hand und der zugedrückten Augen derzeit weiter *g*

Die DDR hatte das Pech, dass auch der Russe nichts hatte (justus)
stimmt, aber das holen Wir jetzt alls nach, nun sind wir Hans im Glück *g*

hugo

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Marshall-Plan - "historische Anmerkung"
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 08.02.2012, 14:16:20
Nur ganz kurz:
Das die ausgangspositionen der wirtschaft in Ost und West unterschiedlich waren, zweifelt doch niemand an.
Allerdings war auch die DDR wirtschaft auf einem "guten" weg, hatte aber ständig ökonomisch nicht durchdachte eingriffe zu bewältigen, die ihr nicht gut taten.
So wurden neuerungen zu wenig umgesetzt und "allmächtige" parteifunktionäre bestimmten, wie im beispiel des in zwickau entwickelten PKW, was für die DDR bevölkerung "ausreichend" war.
Folge dessen war, daß forschung und entwicklung nicht mit der nötigen konsequenz betrieben wurden und ein unaufhaltsamer niedergang der DDR wirtschaft seinen anfang nahm.
Ich durfte mal nen vortrag des Institutes Manfred von Ardenne besuchen. Dort sprach der redner offen über den zu langsamen entwicklungsprozeß der DDR gegenüber der BRD, was nicht nur am technischen stand der Waren sichtbar wurde.
Besonders negativ war beispielsweise die zahl der angemeldeten patente, die in der DDR (gemessen an der bevölkerungszahl) knapp ein zehntel der BRD betrug.
Die gründe dafür kann sich jeder selber überlegen, die auswirkungen auch.

hugo
hugo
Mitglied

Re: Marshall-Plan - "historische Anmerkung"
geschrieben von hugo
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 08.02.2012, 16:20:51
So wurden neuerungen zu wenig umgesetzt und "allmächtige" parteifunktionäre bestimmten,
geschrieben von gram


oh ja, gram, da ist viel Wahres dran,,,,einerseits die ideologischen Hemmschwellen etwas nicht so zu wollen weil es nicht ins Konzept passte (z.B: vielleicht zu westlich,,)

anderseits die objektiven Probleme und Hindernisse ( Mangel an allen Ecken und Kanten) und dann die hier anfangs aufgeführten Abflüsse, was dann gemeinsam dazu führte das eben weniger Patente, Lizenzen usw. -falls sie schon mal hier waren- nicht zur Wirkung gebracht, ja z.T sogar verhökert wurden aus Mangel an Möglichkeiten der Anwendung und wegen Devisenvakuum.

ist ja eins meiner Lieblingszitate aus den Bauernregeln: " die eigene Brache düngen bevor man dem Nachbarn Mist verkauft"

ich denke das auch die "Parteifunktionäre in Moskau" ihrerseits mit den gegebenen Bedingungen
a den Folgen des 2.WK und
b den Bedingungen des Kalten Krieges, überfordert waren.

naja und das wirkte sich eben aus, nicht nur bis nach Berlin sondern darüber hinaus, generell im gesamten Ostblock.

hugo

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Marshall-Plan - "historische Anmerkung"
geschrieben von hugo
als Antwort auf Robertino vom 08.02.2012, 13:44:59
hallo robertino

Deine Aussagen das der Marshall-Plan

a.überschätzt bzw. aus. politischen Gründen überbewertet wurde und wird.

b. Er keine humanitäre Wohltat war, sondern ein politisches Instrument der USA und ihrem wirtschaftlichen und politischen Interesse diente,

haben mich nachdenklich gemacht. Das passt zu den Aussagen der Doku Wunderland.

Selbst bei Wiki finde ich Beiträge welche genau in diese Richtung gehen.
Demnach hatte dieser Plan praktisch eher moralischen Auftrieb als echte materielle Substanz.

von den ca 13 Milliarden Dollars bekamen die Westdeutschen gerade mal 1 Zehntel, also ca 1,4* Milliarden $ (gerade mal 25 $ pro Einwohner )über 4 Jahre verteilt

und wenn man bedenkt, was wohl kaum ein Wessi weiß, das Die Kosten der Besatzung von über 2,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr diesen Betrag um ein Vielfaches überstiegen,,,das 1,1 Milliarden US-Dollar zurückgezahlt wurden.
das die USA alle deutschen Patente, zu einem Wert von fast 10 Milliarden US-Dollar an sich nahmen,,,von den Entführten deutschen Wissenschaftlern und Technikern ganz zu schweigen,,usw usf,,
,,seh ich die Aufbauleistung der Wessis doch in einem anderem Licht als bisher.

*auch wenn diese Summe nach heutigen Werten das ca 6 bis 7 fache ausmachen

da bekommt auch die gegenwärtige Griechenlandhilfe für mich einen völlig neuen Höhenflugansatz.
1. Was kommt davon auf die Einwohnerzahl gerechnet bei den Bürgern an

2. Was schadet/nutzt das unserer Wirtschaft nach Gegenrechnung sämtlicher Verluste und Gewinne

3. Wird es sich -neben der unanständigen Direkthilfe für vorher verlustmachenden Zockerbanken- als moralische Aufbauhilfe für Griechenland auswirken und ein Wirtschaftswunder auslösen oder einfach im Sande verlaufen ?
(also einige Privatkonten ungeheuer aufwerten, denn irgendwo müssen diese hunderte Milliarden durch Rettungsschirme versenkte Euros ja wieder auftauschen.

hugo
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Marshall-Plan - "historische Anmerkung"
geschrieben von schorsch
als Antwort auf hugo vom 10.02.2012, 09:18:44
.............................
3. Wird es sich -neben der unanständigen Direkthilfe für vorher verlustmachenden Zockerbanken- als moralische Aufbauhilfe für Griechenland auswirken und ein Wirtschaftswunder auslösen oder einfach im Sande verlaufen ?
....................................
hugo
geschrieben von hugo


Deine Vermutung deckt sich mit der meinigen: Die meisten Hilfsgelder werden sich die Herrschenden unter den Nagel reissen und werden wieder in Sicherheit gebracht - nämlich dorthin, wo sie herkamen!

Aber mit deiner Meinung über den Marshallplan bin ich nicht einig: Er hat immerhin den Impuls gebracht, dass die West-Deutschen wieder an sich glauben und somit das Wirtschaftswunder schaffen konnten. Im Gegensatz zu Ost-Deutschland, wo statt Hilfe die letzten Werte konfisziert und als Reparaturleistungen in die Sowjetunion transportiert wurden.

Anzeige