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Das PROTOTYP AUTOMUSEUM in Hamburg


Ein Besuch lohnt sich ...

... und die Zeit die man benötigt für den Rundgang durch das PROTOTYP AUTOMUSEUM in Hamburg.

In der Speicherstadt ist es zu finden, in einem über 100 Jahre altem Gebäude in der Shanghaistraße, ein Lagerhaus das zum Automobilmuseum wurde, und das sicher damals, im Baujahr 1906, durch seine auf Gelenken lagernden Pfeiler und Querträger, als architektonische Meisterleistung galt. Heute steht es unter Denkmalschutz.

Wer ein Autonarr ist und viele Autos sehen will, wie sie an manchen Orten zu finden sind, wird vielleicht etwas enttäuscht - jedenfalls zeugt manche Beurteilung, die im Internet zu finden ist, von dieser Einstellung. Wer aber ein Autoliebhaber ist, der das Besondere in den ausgestellten Prototypen erkennt ist hier gut aufgehoben. Und wer wie ich nicht unbedingt ein Autonarr ist, könnte vielleicht der Versuchung nicht widerstehen und einer werden - nirgends sonst war ich den Sammlerstücken so nah. Also Vorsicht, damit man nicht der Sucht "POTOTYP" verfällt und immer wieder sich dort einfindet - Hamburg hat ja noch mehr schöne Ecken.


Neben den Ausstellungsstücken des Museums selbst, gibt es dort immer wieder Sonderausstellungen zu bestimmten Themen, und ich bedauere, dass ich es erst jetzt entdeckte. Was habe ich alles versäumt, wenn ich mir die Bilder der vergangenen Ausstellungen ansehe, die auf der Homepage von Prototyp zu finden sind. In dem Ausstellungskatalog, der hier als Download zur Verfügung steht, sind kurze Informationen zu den ausgestellten Prototypen zu finden.



Was mich zuerst aufhielt war ein Wagen, wie ich ihn nur von Bildern kenne: den "Berlin-Rom-Wagen" - Porsche Typ 64. Ihn hier zu sehen war faszinierend für mich: Wer kommt ihm schon so nahe?



Und dieser hier ist einer der Ersten die gebaut wurden, wie ich der "Zeitreise" im Ausstellungskatalog von Prototyp entnehmen kann: Wagen Nr. 2 von drei Coupes, Ende der 1930er Jahre von Ferdinand Porsche konstruiert.




Gleich daneben stand der Denzel Sport "International" - einer der drei Wagen, die je in dieser Variante gebaut wurden. Beeindruckend auch der Lebenslauf des Konstrukteurs Wolfgang Denzel.






Ich kann den Blick nicht von dir wenden ...

... hätte ich beinah gesagt - doch ich wollte hier nicht verwurzeln und so schaute ich mich erst einmal richtig um.



Was war hier noch alles zu entdecken!




Ein Cisitalia D46 von 1946.







Den Scampolo II von Walter Komossa






Den Fetzenflieger von Otto Mathé



den er wegen einer Verletzung nach einem Unfall so baute, dass es ihm möglich war, ihn nur mit dem rechten Arm zu bedienen.




Auch der VW Bulli T1 von Otto Mathé ist hier vertreten. Mit ihm fuhr er zu den Rennen und brachte auch seine Rennwagen damit zu den Strecken.



Das Fahrrad, das hier hinter dem Bus zu sehen ist, ist von 1940 und gehörte auch Otto Mathé.




Und mitten zwischen anderen Ausstellungswagen der Jüngste von den vier von Polensky gebauten Monopolettas ...



... einer der erfolgreichsten Kleinstrennwagen in der Formel 3.




Dann stand ich vor dem DVD von Delfosse, gebaut 1947, der mich fast anmutete wie eine Flunder, so flach lag er da. Stormlinie - hier hat das Wort ein Beispiel gefunden.



Spitzengeschwindigkeiten bis zu 165 km/h erreichte er und die Karosserie wird nur mit vier Schnellverschlüssen gehalten. Übrigens - es wurden nur zwei gebaut - dieser ist einer davon.




...und vor dem Weltrekordwagen von 1948 von Petermax Müller...



...der insgesamt von 1946 bis 1949 sechs Rennwagen mit einen getrimmten 25 PS VW-Motor baute, die bei Rennen als VW-Eigenbau gemeldet waren. Übrigens, die Rennwagen wurden von ihm alle in der Diele seiner "Zufluchtsstätte" in Velpe zusammen gebaut.




Auch ein Rennwagen mit Geschichte, der Austro Daimler ADS R Sascha, mit 45 PS-Motor, der von der Geschäftsleitung erst nach Intervention des Fürsprechers Alexander Graf Kolowrat, sein Spitzname war "Sascha", gebaut wurde.









Welch ein Kontrast schaut man jetzt auf den Audi R8R LMP Audi R8R LMP...



...einer der erfolgreichsten Sportprototypen aller Zeiten mit 62 Siegen bei 79 Rennen



Beinah übersehen, das Holzmodell der Auto Union Typ C aus dem Jahre 1937, dass zum Formen der Karassorie von Rennwagen benötigt wurde. Viel Handarbeit war notwendig, um einen Rennwagen zu bauen.





Ich freute mich, ihn hier wieder zu sehen, den Borgward Hansa Sport Coupè,



dessen Formen ich als Kind schon sehr mochte und heute noch jedes einzelne Detail mag.






Der Name Porsche ist auch eingeprägt in meinen Erinnerungen und natürlich blieb ich auch hier stehen, bei diesem aus dem Jahr 1954, dem Glöckner-Porsche Coupé ...



Er wurde als Rennwagen gebaut, hat aber nur einmal an einem Rennen teilgenommen.




Und das ist das Automobil, das in meiner Kindheit das Straßenbild beherrschte - der VW Käfer (dieser hier ist aus dem Jahr 1947)



Gut kann ich mich noch erinnern an das geteilte Rückfenster, der ihm den Namen "Brezelkäfer" verlieh.



65 Jahre lang "lief der Käfer vom Band", von 1938 bis 2003 und wurde insgesamt 21 Million Mal verkauft....




Das es einen VW gab, der nur für die Polizei gebaut wurde, den VW Typ 18A, auch Polizei-Käfer genannt, war mir neu.



Dieser Wagen wurde anfangs ohne Türen gebaut, das sollte das schnelle Aus- und Einsteigen erleichtern.




Und auch dieser Wagen hat mich gefesselt, das Cabrio - VW Spezial der Firma Dannhauer & Stauss aus dem Jahre 1953.



Ein Traumauto der 50er, dessen Karosserie überwiegend in Handarbeit hergestellt wurde. Mich hat die schlichte Form, gepaart mit luxuriöser Eleganz sehr beeindruckt.



Nur fünf Jahre, von 1950 - 1955, bestand die Firma, die auf einem VW-Chassis solch schöne Cabriolets aufbaute. Von den ca. 100 Fahrzeugen die ausgelieferten wurden sind, so wird vermutet, zurzeit nur fünf Cabriolets in fahrbereitem Zustand - dieses ist eines davon.




Und das ist der erste Volkswagen? Fast könnte man ihn so bezeichnen, den Hanomag 2/10 auch "Komissbrot" genannt, der in den 1920er Jahren in Serie gebaut wurde.



Er hatte weder Kotflügel noch Trittbretter und fuhr mit einem Ein-Zylinder-Moter 60 km/h




Auch ein unbekannter Anblick für mich: ein Amphibienfahrzeug, der VW 166 aus dem Jahre 1942, der für zwischen 1942 bis 1944 14.000 Mal für die Wehrmacht und die Waffen-SS gebaut wurde.










Der Porsche 597 Jagdwagen, wurde ursprünglich aufgrund einer Ausschreibung der Bundeswehr entworfen und gebaut, aber von dieser nicht übernommen.






Darf man einen Fahrsimulator mit zu den Museumsstücken zählen, wenn es ein echter Porsche 3256 ist?



Dieser hier machte solche Geräusche und das man glaubte auf einer Rennbahn zu sein, wenn man nicht wußte um was es sich handelt. Leider war er dauernt besetzt, sonst wäre ich gern eingestiegen, um auch einmal Rennstreckenfeeling zu spüren...





Dann gibt es noch eine Gläsernen Werkstatt, in der man den Mechanikern über die Schulter schauen kann, wenn sie da sind und die Wagen auf die Rennen vorbereiten, wenn vorgesehen ist, dass sie teilnehmen




...Vitrienen mit Sammlerstücken, Stellwände mit Plakaten und Informationen, eine Leseecke mit Literatur rund um das Automobil




und im Untergeschoss eine sehenswerte Galerie mit Bildern von Zeitzeugen der Vergangen heit und Gegenwart.







Sicher werde ich nicht das letzte Mal dort gewesen sein, es gibt ja immer wieder Sonderaustellungen, die anzusehen sich lohnen wird.


Wer mag und die Wirtschwaftswunderwagen der Sonderausstellung ansehen möchte, klickt mal ....



Beim PROTOTYP AUTOMUSEUM bedanke ich mich herzlich für die Genehmigung, Bilder hier im Forum zeigen zu dürfen.


Ein Hinweis: Gern habe ich für den interessierten Leser Links zu den im Internet zugänglichen Informationen veröffentlicht. Explizit betone ich aber, dass ich keinen Einfluss habe auf den Inhalt und die Gestaltung der verlinkten Seiten. Ich zeichne nicht dafür verantwortlich und distanziere mich hiermit ausdrücklich.




tranquilla


Und noch ein paar Links

Otto Mathés Fetzenflieger

Prototypen in Leipzig

Sampolo - zu Zeiten der DDR

Einblick in das PROTPTYP AUTOMUSEUM

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