Das Gewächshaus: Tipps und Tricks für Reinigung und Instandhaltung

So ein Gewächshaus im eigenen Garten ist eine überaus praktische Sache: Man kann bereits im Frühjahr mit dem Anbau von Gemüse und Kräutern beginnen, ohne sich Gedanken um Bodenfrost und sonstige Wettereinflüsse machen zu müssen und man hat die Möglichkeit, spezielle Sorten zu züchten, die normalerweise gar nicht mit unseren heimischen Klimabedingungen zurecht kommen würden. Allerdings benötigt ein Gewächshaus auch ein gewisses Maß an Pflege und Instandhaltung, damit sowohl die Wärme- als auch die Lichtverhältnisse nicht beeinträchtigt werden und sich keine Schädlinge oder Schimmelsporen einschleichen. 
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©Esther Merbt | Pixabay.com 

Wer sich nicht in ausreichendem Maße um das warme Zuhause der Blumen und Nutzpflanzen kümmert, wird relativ schnell mit diversen Problemen zu kämpfen haben: Zum einen brauchen die Pflanzen viel Licht und ausreichend Wärme, um ungehindert wachsen zu können – ähnlich wie in einem Hochbeet. Doch wenn die Verschmutzung überhandnimmt, gelangen zu wenige Sonnenstrahlen ins Innere, was Wärmestau und dadurch die gewünschte Erwärmung verhindert, was die gesamte Ernte beeinträchtigen kann. Zum anderen stellen marode und instabile Gewächshäuser eine Gefahr für die eigene Gesundheit dar, was keinesfalls unterschätzt werden sollte. Daher empfiehlt es sich, das Gewächshaus mindestens einmal pro Jahr auf Hochglanz zu bringen und eventuelle Schäden auszubessern. Aber wie reinigt und pflegt man so ein Gewächshaus eigentlich?

Wie entstehen Verschmutzungen am und im Gewächshaus? 

Bevor man sich Gedanken um die passenden Pflege- und Reinigungsmittel machen kann, gilt es im ersten Schritt zu verstehen, wie die Verschmutzungen am und im Gewächshaus überhaupt entstehen können. Der Außenbereich ist meist am stärksten von Verschmutzungen betroffen. Dazu zählen neben Regen, Hagel und Schnee vor allem auch Laub, Staub, Moos und feine Schmutzpartikel wie beispielsweise Sand, der von dem Wind an die Außenflächen getragen wird und sich dort binnen kürzester Zeit festsetzt. Und auch im Innenbereich kann es schnell zu unschönen Ablagerungen  kommen, die ebenfalls dafür sorgen, dass sich die Lichtverhältnisse zum Teil drastisch verschlechtern. Hier geht es vor allem um Wasserflecken, Moos- und Algenbildung sowie um die organischen Spuren der Pflanzen selbst, die ihrerseits für Grünspan, Schimmel und Mikrobenbildung verantwortlich sind. Bedingt durch das feuchtwarme Klima innerhalb des Gewächshauses und der damit verbundenen Luftfeuchtigkeit sowie den meist recht hohen Temperaturen, können sich Mikroben und Schimmelsporen schnell ausbreiten und gegebenenfalls sogar die Gesundheit des Gärtners nachhaltig negativ beeinflussen. 

Den Außenbereich reinigen: Darauf sollte man achten  

Sowohl Anfang Frühjahr als auch der Spätherbst eignen sich nicht nur zur allgemeinen Gartenpflege, wie dem Zurückschneiden der Sträucher, Bäume und Co., sondern auch für die Reinigung des Gewächshauses, da sich zu diesen Jahreszeiten in der Regel keine (Nutz-)Pflanzen im Gewächshaus befinden. Der einfachste und zugleich schnellste Weg Außenflächen zu säubern, ist der altbewährte Hochdruckreiniger. Allerdings sollte man vorher sicherstellen, dass die Konstruktion dem Wasserdruck standhält. Zudem empfiehlt sich ein gewisser Sicherheitsabstand zwischen den zu reinigenden Flächen und der Düse. Das sind im Regelfall mindestens 60 Zentimeter. Für das Dach eignet sich hingegen der klassische Gartenschlauch am besten, um die groben Verschmutzungen zu entfernen. Für schwer erreichbare Stellen kann zudem ein Teleskopstab verwendet werden. Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen kann man auf eine schonende Seifenlauge (aus Naturseife) oder eine Essig-Zitronenmischung zurückgreifen. Chemische Reinigungsmittel sind nicht zu empfehlen – auf diese sollte man im Garten komplett verzichten.
 
Falls die Streben des Gewächshauses aus Holz bestehen, empfiehlt sich nach deren Reinigung die Verwendung eines ökologischen Holzschutzmittels beziehungsweise einer Lasur, um die Struktur besser vor Feuchtigkeit und anderen Wettereinflüssen zu schützen. 

Den Innenbereich säubern: So funktioniert es am besten

Bevor es an die Säuberung des Innenbereichs geht, sollte das Gewächshaus komplett ausgeräumt werden. Das soll vor allem verhindern, dass die Pflanzen während der Innenraumreinigung beschädigt werden oder im Weg sind. Jedoch kann man die zeitweise Auslagerung auch dazu nutzen, die Pflanzen nebenbei von welken Teilen und Schädlingen zu befreien. Kranke oder verwelkte Exemplare kann man direkt aussortieren, um Platz zu schaffen und damit eventuelle Schädlinge nicht auf die gesunden Pflanzen überspringen. Wenn es danach an die Reinigung der Innenflächen geht, kann man eine feine Bürste, einen Schwamm oder ein Tuch verwenden. Dabei sollte man darauf achten, mit diesen das Oberflächenmaterial nicht zu zerkratzen. 
 
Bei stärkeren Verschmutzungen können auch Reinigungsmittel zum Einsatz kommen. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass man ausschließlich biologisch abbaubare Reiniger verwendet. Häufig reicht es aber schon aus, etwas Bio-Essig und einen Spritzer Zitronensäue in das Reinigungswasser zu geben. Diese Mischung sorgt nicht nur für Sauberkeit, sondern entfernt auch Kalkflecken und wirkt gleichzeitig desinfizierend. 
 
Nebenbei kann man bei der Reinigung des Innenbereichs auch hervorragend sämtliche Isolierungen und Dichtungen und die Scharniere überprüfen, reinigen und gegebenenfalls austauschen. Gummi wird dabei beispielsweise mit Silikonspray, Vaseline oder Glycerin behandelt, um es weich zu halten und Essig hilft, Dichtungen von Schimmel zu befreien.
 
Eine solche regelmäßige Pflege sorgt bei richtiger Umsetzung nicht nur für gute Lichtverhältnisse, sondern verhindert auch, dass das Gewächshaus zum Biotop für Schimmel und Krankheitsbefall wird. Der Einsatz schonender Mittel garantiert eine lange Nutzdauer, da das Material gepflegt und nicht angegriffen wird.
 

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Kommentare (1)

ehemaliges Mitglied

Diesen Beitrag finde ich außerordentlich gut.
Ich habe selbst 18qm unter (Glas) Doppelstegplatten. Da ich im Norden Deutschlands beheimatet bin, weht mir häufig ein starker Wind um die Nase. Bereits beim Aufbau eines handelsüblichen Gewächshauses flogen die Platten wie Frisbyscheiben durch den Garten. Kurzerhand entschlossen wir uns für der Aufbaustopp und eine andere Variante der Marke Eigenbau. Ein Holzrahmen und Doppelstegplatten. Nun haben wir schon einige Stürme schadlos überstanden. Während es andere Gewächshäuser in der Nachbarschaft zerlegte, steht unser Bau, zusätzlich geschützt von einer Hecke auf der Wetterseite, wie eine Trutzburg.
Bei der Verwendung von Holz ist darauf zu achten, dass das Holz gut vor Schimmelbildung geschützt wird. Hier haben wir nach dem Anstrich mit einer guten Holzlasur noch einen Anstrich mit einer Kaliumsilikat- Lösung (Kaliwasserglas) nachbehandelt. Überschüssige Kristalle werden nach der Trocknung, wegen der besseren Optik, abgebürstet. Der Anstrich liegt nun schon Jahre zurück und ist immer noch wirksam. Gute Belüftung über den Winter ist grundsätzlich bei einem Holzbau empfehlenswert.
Im Frühjahr spritzen wir das gesamte Häuschen aus.  Zuerst mit einem starken Wasserstrahl und nach der Trocknung wird nochmals zur Vernichtung von Schadinsekten und wachstumsschädigenden Keimen eine Bokashi-Brühe (selbst hergestellt) vernebelt. 
Danach kann es losgehen und dem Start in die neue Gartensaison steht nichts mehr im Weg.
Hier einige Bilder zur Verdeutlichung. vekoIMG_20160121_090909.jpg
Rohbau mit Rückwand aus HolzIMG_20170506_171224.jpggute Belüftung, Kippfenster am hinteren Giebel /Plattenweg in der Mitte dient nicht nur der Bequemlichkeit, sondern heizt sich in der Frühjahrssonne auf und gibt nachts Wärme in den Raum." Naturheizung" kann in späten Frostnächten eine große Kerze unter einem umgestülpten großen Keramik-Pflanztopf sein. Der erhitzt und strahlt, solang die Kerze brennt, wie ein guter Ofen. Je größer der Topf und die Kerze, umso größer ist der Effekt.
Morgens aber gründlich lüften, Luft ist ziemlich verbraucht.  IMG_20190613_192422.jpgSommeransicht


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