Ernährungsplan für Senioren: Welches Essen ist gut im Alter?

Die Ernährung hat besonders im Alter einen gravierenden Einfluss auf das Wohlbefinden, die Gesundheit des Körpers und die geistige Klarheit. Nicht umsonst heißt es nach alter Tradition: „Du bist, was Du isst.“ Das gilt zwar für jede Altersstufe, aber umso mehr in fortgeschrittenem Alter für Senioren. Daher ist wirklich sehr zu empfehlen, einem gut durchdachten und wissenschaftlich fundierten Ernährungsplan für Senioren zu folgen.
Freepik_portrait-senior-couple-leaning-wooden-table-looking-each-other-kitchen_freepik.jpg
©Freepik

In diesem Beitrag werden die verschiedenen Aspekte genauer betrachtet, die in einem solchen Ernährungsplan zu berücksichtigt sind. Denn je besser der Plan durchdacht und ausgearbeitet ist, umso leichter wird die Umsetzung im Alltag. Vielleicht ist aber auch eine Ernährungsumstellung unumgänglich. In diesem Fall ist es wichtig, dass auch die persönlichen Vorlieben bei der Ausarbeitung des Plans für die Senioren berücksichtigt werden. Denn bei aller Liebe zur Gesundheit, das Essen ist und soll auch ein Genuss bleiben. Eine gesunde Ernährung bedeutet nicht unbedingt, auf genussvolles Essen verzichten zu müssen und ist durchaus auch für Genießer umsetzbar.

Die Bedürfnisse bezüglich Ernährung verändern sich für Senioren

Für einen körperlich schwer arbeitenden Menschen – sei es ein Mann in einem Handwerksberuf, sei es eine Hausfrau mit vielen Aufgaben – ist durchaus wichtig, kräftige Mahlzeiten zu sich zu nehmen, um dem Körper die notwendigen Kohlehydrate, Fette und damit Kalorien zuzuführen. So hat der Mensch die Kraft, die anfallenden Arbeiten ausführen zu können. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich aber der Stoffwechsel. Durch veränderte Arbeitsaufgaben ab einem bestimmten Alter, dem Eintritt in den Ruhestand und somit durch weniger körperliche Anforderungen wird die bis dahin gewohnte Menge an Nahrung gar nicht mehr benötigt. Das so entstehende Überangebot an Nährstoffen wird in den Zellen in Form von Fett eingelagert. So entwickelt sich zunächst ganz unbemerkt ein stetig wachsendes Übergewicht im Alter.

Im Alter sind viele Menschen übergewichtig – die Gründe dafür sind vielfältig

Zunächst sei hier zwischen Frauen und Männern zu differenzieren. Denn besonders bei Frauen hat ein Übergewicht tatsächlich eine hormonelle Komponente, die zu berücksichtigen ist. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre verändert sich der Östrogenspiegel im Blut einer Frau und der Körper sucht einen Ausgleich für den sinkenden Östrogenspiegel. Er findet ihn – vereinfacht ausgedrückt – über Fettzellen. Daher ist es für Frauen auch besonders schwer mit der Gewichtsabnahme ab diesem Alter.

Bei Männern liegt der Grund für die Gewichtszunahme oft darin, dass einerseits die Essensportionen gleich bleiben trotz geringerer körperlicher Betätigung, andererseits darin, dass die Lust an sportlichen Aktivitäten nachlässt. In vielen Fällen kommt dazu, dass mit fortschreitendem Alter immer öfter Beschwerden in den Gelenken und der Wirbelsäule auftreten, die eine sportliche Aktivität erschwert oder gar unmöglich macht. Das betrifft natürlich auch Frauen im fortschreitenden Alter.

Eine Studie des Robert Koch-Institute zeigte bereits 2012, wie stark verbreitet Übergewicht und Adipositas bei Senioren ist. Die folgende Grafik veranschaulicht die hohen Prozentzahlen deutlich.
 
Uebergewicht-Adipositas-Senioren.gif
Grafik von My-Mosaik

Gibt es falsche und ungesunde Ernährung für Senioren?

Die physiologischen Bedürfnisse eines Seniors verändern sich in der Tat. Was der Magen-/Darmtrakt möglicherweise in jüngeren Jahren noch ohne Probleme verdauen konnte, wird im Seniorenalter zu einem Problem. Schwere, fette Speisen gehören in keinem Alter zu den gesunden Ernährungsweisen. Im fortgeschrittenen Alter sind sie aber auf jeden Fall zu meiden. Ein wichtiger Faktor bei der gesunden Ernährung im Seniorenalter ist auch das Trinken der richtigen Wassermenge! Dadurch wird die Gehirnleistung, die bei manchem Senior gefühlt oder auch objektiv schwächer wird, positiv beeinflusst. Beispielsweise beinhaltet eine ungesunde Ernährung viele tierische Fette, rotes Fleisch, raffinierten Zucker und Auszugsmehl.

Manch einer denkt vielleicht, was an Vitaminen oder Mineralstoffen fehlt, kann durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden. Eine schlechte, weil ungesunde Ernährung kann in keinem Alter durch Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen werden! Allerdings ist die Einnahme solcher Mittel in einigen Fällen durchaus berechtigt, sollte aber immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen sein.

Brot beispielsweise sollte nach Möglichkeit keinen sehr hohen Anteil an Roggenmehl enthalten und auch nicht aus reinem Weißmehl hergestellt sein. Denn beide Mehlsorten verstoffwechseln im Körper auf eine Weise, die bei häufigem Genuss zu Übersäuerung des Organismus führt. Das führt dazu, dass sich im Körper Schlacken ablagern, die nicht auf natürlichem Wege ausgeschieden werden. Des Weiteren sei darauf zu achten, dass Fette und Öle mit ausreichend hohem Gehalt an Omega3-Fettsäuren verzehrt werden. Dazu gehört auf jeden Fall natives, kaltgepresstes Olivenöl, Sonnenblumen- und Leinöl.

Das gilt es beim Essen zu vermeiden!

Eine kleine Aufstellung dazu:
 
  • Unruhe und Hektik: Essen Sie in aller Ruhe und nehmen Sie sich die Zeit, die Sie brauchen
  • Essen Sie nicht beim Fernsehen oder Zeitung lesen oder Internet-surfen
  • Belastende Gespräche im Kreis der Familie/guter Freunde
Stattdessen:
 
  • Essen Sie mit Genuss und Freude und was Sie gern mögen
  • Erlauben Sie sich ab und an „kleine Essens-Sünden“

Essgewohnheiten haben ungeahnt großen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden!

Kleine Rituale machen unser Leben leichter und oft auch schöner. Zu diesen Ritualen gehören auch unsere Essgewohnheiten. Ein unstetes Essverhalten mit unregelmäßigen Essenszeiten tut weder dem Magen noch dem Befinden gut. Daher ist es besser, die Mahlzeiten zu bestimmten Zeiten einzunehmen. Außerdem: Bereiten Sie sich einen Rahmen, der zu Ihrem Lebensstil passt und der Ihnen ein angenehmes Gefühl bereitet. Je angenehmer das Gefühl bei der Mahlzeit ist, umso verdaulicher wird die ganze Mahlzeit aufgenommen.

Krankheiten und Ernährung – was ist zu beachten?

Das ist ein besonders schwieriges Kapitel, das in diesem Beitrag nicht umfassend behandelt werden kann. Auf jeden Fall und zu allen Zeiten war und ist ein guter Ernährungsplan für Senioren im Krankheitsfall sehr hilfreich. Da sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt einen Ernährungsplan abstimmen, der die Genesung fördert und gesunde Vitalstoffe zuführt, um das Ziel der Genesung bestmöglich zu fördern. Abnehmen beispielsweise wird bei einem Übergewicht allgemein als erstrebenswert angesehen, aber in einigen Fällen würde ein Programm zur Gewichtsreduzierung während einer Erkrankung den Zustand eher verschlechtern als hilfreich sein.

Was sagen Mediziner und Forschung zu diesem Thema?

Die Frage, ob die Ernährung einen therapeutischen Effekt hat oder nicht, wird immer wieder kontrovers geführt, auch unter Wissenschaftlern der unterschiedlichen Disziplinen. So heißt es im Deutschen Ärzteblatt: „… Öffentliche Forschungsförderungseinrichtungen haben bisher solche Studien nicht finanziert oder sind dazu finanziell nicht in der Lage, zumal große Fallzahlen und sehr lange Untersuchungszeiträume nötig sind, um die geforderten patientenrelevanten Endpunkte zu erzielen.“.
 

Anzeige

Kommentare (6)

luigi

Dem Artikel "Ernährungsplan für Senioren: "Welches Essen ist gut im Alter?" ist fast nichts hinzuzuführen.

Nehme zu mir, auch vor dem Frühstückt 2 Stückchen "extra bitter Schokolade 70%" Habe  diese Gewohnheit an morgen zu genießen, und nicht spät am Abend.
Habe mir eingebildet, sie könnte den Schlaf beeinträchtigen? Glaube kaum. Schokolade ist mit Kaffee "verwandt"
In Herbst, bis spät in Frühjahr, wenn die Sonne wärmt, nehme am Sonntagmorgen 40 Tropfen Vitamin D.   in die u.s.a. nehmen die meisten eine höhere Dosierung.
Auch Vitamin b 12, ist für ältere Menschen wichtig; gerne esse ein Filetsteak, auch wenn Geflügel  sollte oft auf dem Speiseplan.

Adlershof

" Die Frage, ob die Ernährung einen therapeutischen Effekt hat oder nicht, wird immer wieder kontrovers geführt, auch unter Wissenschaftlern der unterschiedlichen Disziplinen. "
Wenn es die Medizin oder Wissenschaft nicht belegen kann, so weiß der Mensch oft recht gut, was ihm schmeckt oder sein Befinden verbessert.
Zum Beispiel die Hühnersuppe bei Erkältungen, der fette Fisch vor Alkoholgenuss, die Schokolade um das Gemüt zu erhellen oder die verschiedensten Tees, um Beschwerden zu lindern.

Wenn
"Öffentliche Forschungsförderungseinrichtungen haben bisher solche Studien nicht finanziert oder sind dazu finanziell nicht in der Lage, zumal große Fallzahlen und sehr lange Untersuchungszeiträume nötig sind, um die geforderten patientenrelevanten Endpunkte zu erzielen.“ 
das zutrifft, könnten nicht die "Nichtöffentlichen", die, die an Ernährung verdienen, diesen Beitrag leisten?
 

Fiffi

Leider kann nicht jeder fasten.Zum Beispiel wenn man viele Medikamente einnehmen muß.

luigi

@Fiffi

Bin kein Arzt, aber bei einigen Krankheiten wie Diabetes, Asthma, verschlechtert durch Übergewicht, Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Herzmuskels, Die viele knie - Op... wegen Übergewicht.

Habe selbst eine Woche gefastet, das Minimum und doch mein COPD. hat sich gebessert.

Bin überzeugt, danach fühlte mich wesentlich besser. anstatt 4 Puff an frühmorgens und 2 Puff Kortison am Abend, verzichte auf 2 morgens.
Dazu habe Lippenbremse gelernt.
Wünsche gute Besserung alles Gute. Gruß. Luigi

Fiffi

@luigi  
ich habe vor einigen Jahren mal 14 Tage  wanderfasten gemacht,es war sehr schön,Die erste Zeit danach war mir alles zu süss und zu salzig,was ja ein schöner Nebenefekt war.Ich wünsche Dir ein schönes neues Jahr .
Es grüßt
Fiffi
nicht bissig
Wau wau

luigi

Finde den Artikel über die Ernährung ausgezeichnet. Eine Bemerkung, wenn es mir erlaubt ist, gerade bei Übergewicht im Alter,. bin der Meinung Proteine sind in jedem Lebensalter wichtig um dem Körper die notwendigen Kohlehydrate, Fette und damit Kalorien zuzuführen. Proteine sind die Bausteine, so hat der Mensch die nötige Kraft. und Vitalität.

Die Proteine sind gerade im Alter sehr wichtig, wichtiger als die "notwendigen Kohlehydrate".
50 %, Kohlehydrate, aber auch genau so viele 50 % Proteine, Obst wird zu jedem Alter gerne
Verzehrt   

Flüssigkeit, Wasser  Tee Kaffee , möglich ohne Zucker und fertige Getränke die viel Zucker enthalten sollte man  ganz meiden.

Bewegung ist auch sehr wichtig. Habe vor Jahren eine Broschüre über Dr. Buchinger Senior. gelesen.

Er pflegte in hohem Alter, und bei jeden wetter die Bombergallen zu gehen.... "Der erste Fehler gegen die Gesundheit sei zu viel essen, der erste Schritt zur Genesung ist das fasten"

Wir haben praktisch alle erlebt, wie übertriebenes Essen und Trinken für scheußliche Nebenwirkungen haben, da brauchen nicht "dem Arzt oder Apotheker fragen" 

"Wenn nichts hilft, das Fasten hilft immer"

 


Anzeige