Geld richtig anlegen im Ruhestand

Man legt nicht nur Geld für die Rente an, sondern auch dann, wenn man schon das Rentenalter erreicht hat. Denn selbst im hohen Alter gibt es noch die Möglichkeit, attraktive Gewinne zu verbuchen. Jedoch sollte man für sich im Vorfeld die Frage klären, welches Ziel verfolgt werden soll. Geht es um eine kurzfristige Spekulation, um sodann etwas mehr Geld für eine Reise zur Verfügung zu haben, oder mitunter um die finanzielle Unterstützung für die Enkelkinder?
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©stevepb | Pixabay.com

Welches Ziel wird verfolgt?

Vor wenigen Jahren gab es noch die Empfehlung, das Geld auf dem Sparbuch zu haben oder eine Kapitallebensversicherung abzuschließen, die dann mit dem Rentenbeginn ausbezahlt wird. Einige Versicherungen hatten sogar eine Laufzeit über den Rentenbeginn hinaus – oder wurden gleich direkt als Erbe gesehen, um sodann für den Nachwuchs eine finanzielle Spritze darzustellen. Heute sind derartige Versicherungen (oder Sparbücher) nicht mehr empfehlenswert. Die Zinssätze sind derart gering, sodass letztlich sogar ein Wertverlust beobachtet werden kann – denn ist die Inflation höher als der gewährte Zinssatz, so verliert das Geld tatsächlich an Wert.

Somit muss heute ein anderer Plan verfolgt werden. Wobei natürlich darauf geachtet werden sollte, dass man niemals das Ziel aus den Augen verliert. Denn wer eine finanzielle Unterstützung für seine Kinder oder Enkelkinder aufbauen will, der sollte kein zu hohes Risiko eingehen, damit der Nachwuchs am Ende auch eine entsprechende Summe ausbezahlt bekommt.

Worauf Rücksicht genommen werden sollte

Natürlich darf das Risiko auch nicht unterschätzt werden, wenn man das Geld für sich selbst verwenden will. Denn investiert man in Aktien, etwa in Einzeltitel, und achtet nicht auf eine breite Streuung, also ignoriert eine risikoreduzierende Diversifikation, so geht man ein enormes Risiko ein. Natürlich kann an dieser Stelle gesagt werden, dass bislang jeder Börsencrash nur die Zeit vor dem neuen Höhenflug war, doch oft benötigen einige Aktiengesellschaften Jahre, um wieder den Stückpreis von vor der Krise zu erreichen.

Wer mit 70 Jahren in Aktien investiert, sollte also das Risiko berücksichtigen, dass mitunter die Zeit fehlt, damit sich der Verlust wieder in ein Plus verwandelt.

Das ist auch der Grund, warum man mitunter in einen ETF – einen börsengehandelten Indexfonds – investieren sollte. Denn nicht nur, dass ein ETF ein relativ geringes Risiko mit sich bringt, sind die Gebühren ausgesprochen niedrig. Ein ETF bildet nämlich nur einen Markt nach, für den man sich im Vorfeld entschieden hat. Das heißt, es gibt keinen Fondsmanager, der versucht, ständig besser als der Markt zu sein.

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Die Spekulation mit digitalem Geld

Wer über frei zur Verfügung stehendes Geld verfügt, könnte sich auch einmal mit Kryptowährung beschäftigen. Denn das Handeln wie Spekulieren mit Kryptowährungen mag zwar ausgesprochen riskant sein, ist jedoch vielversprechend, wenn man den Markt richtig einschätzt.

Lag der Bitcoin noch Mitte 2016 bei 500 US Dollar, so konnte ein digitaler Coin Ende 2017 um rund 19.500 US Dollar verkauft werden. Ende 2018, also zwölf Monate später, lag der Bitcoin bei 3.000 US Dollar. Auch wenn der Bitcoin 2019 ein Comeback feierte und sich abermals Richtung 14.000 US Dollar bewegte, so wird bei einem Blick auf die Preishistorie relativ schnell klar, dass man auch hier etwas Zeit sowie Geduld braucht.

Da der Kryptomarkt ausgesprochen volatil ist, sollte man letztlich nur freies Geld in die Hand nehmen. Das heißt, die Investitionssumme ist als Ausgabe zu deklarieren – verbucht man am Ende wirklich einen Gewinn, so ist dieser als Bonus zu verstehen.

Bargeldreserve am Tagesgeldkonto parken

Auch wenn Sparbuch wie Tagesgeld nicht mehr empfehlenswert sind, so können beide Produkte jedoch für die Liquiditätsreserve genutzt werden. Das heißt, hier wird ein bestimmter Betrag gelagert, auf den jederzeit zugegriffen werden kann. Denn es können immer wieder unerwartete Reparaturen anfallen, die teuer sind – und es wäre fatal, in eine finanzielle Schieflage zu geraten, obwohl (in der Theorie) genügend Geld zur Verfügung stehen würde.

In der Regel sollten drei Monatsgehälter als Liquiditätsreserve vorhanden sein. Wer eine Rente von 1.500 Euro bezieht, sollte somit über eine Bargeldreserve von rund 4.500 Euro verfügen.
 

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