Manuka Honig: Echtes Naturheilmittel oder falsches Versprechen?

Manuka Honig zählt seit einiger Zeit zu den begehrtesten Honigen der Welt – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Preis. Teilweise werden mehr als 100 Euro für eine handelsübliche Menge verlangt. Doch ist das gerechtfertigt? Oder, anders gefragt: Kann Manuka Honig wirklich das halten, was von vielen Seiten versprochen wird?
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Was ist Manuka Honig?

Manuka Honig ist ein monofloraler Honig, der aus dem Nektar des Manuka Baumes (Leptospermum scoparium) hergestellt wird. Manuka Honig wird von europäischen Honigbienen (Apis mellifera) produziert. Der Manuka- oder Teebaum (Leptospermum scoparium) wächst unkulitiviert in ganz Neuseeland und Südost-Australien.

Manuka Honig ist ausgesprochen zähflüssig. Diese Eigenschaft ist auf das Vorhandensein eines Proteins zurückzuführen und ist sein optisch prägender Hauptcharakter, zusammen mit der typisch dunkelcremefarbenen bis dunkelbraunen Farbe. Manuka Honig hat einen starken, charakteristischen Geschmack, die Definition reicht von „erdig, ölig, krautig“ bis hin zu „blumig, reich und komplex“.

Bestandteile des Manuka-Honigs

Das enthaltene Wasserstoffperoxid verleiht den meisten Honigen ihre antibiotische Wirkung. Einige Sorten, darunter insbesondere Manuka Honig, weisen aber noch weitere Inhaltsstoffe mit antibakteriellen Eigenschaften auf.

Die wichtigste antibakterielle Komponente im Manuka Honig ist Methylglyoxal (MGO). MGO ist eine Verbindung, die in den meisten Honigsorten vorkommt, meist jedoch nur in kleinen Mengen. Im Manuka Honig stammt MGO aus der Umwandlung einer weiteren Verbindung, Dihydroxyaceton, die in hoher Konzentration im Nektar der Manuka-Blüten enthalten ist. Je höher die Konzentration von MGO, desto stärker ist die antibiotische Wirkung.

Die Honigproduzenten haben eine Skala zur Bewertung der Wirksamkeit von Manuka Honig entwickelt. Sie nennt sich UMF, was für „Unique Manuka Factor“ steht. Das UMF-Rating spiegelt die Konzentration von MGO im Honig wider. Je höher also der UMF-Wert ist, desto höher ist auch die Konzentration des enthaltenen MGO.

Wirkung des Manuka-Honigs

Der medizinische Haupteinsatz für Manuka Honig liegt in der Wundversorgung. Er wird zur Behandlung kleinerer Wunden und Verbrennungen eingesetzt. Darüber hinaus sagt man Manuka Honig folgende Wirkungen nach:
 
  • Krebsvorsorge und -Behandlung
  • Senkung eines zu hohen Cholesterinspiegels
  • Reduziert Entzündungen im Körper
  • Behandlung von Diabetes
  • Behandlung von Augen-, Ohr- und Sinusinfektionen
  • Behandlung von Magen-Darm-Problemen
Mehrere aktuelle Studien zeigen, dass Manuka Honig hilfreich sein kann, wenn er auf Wunden und Geschwüre aufgetragen wird. In weiteren Studien konnte nachgewiesen werden, dass er Infektionen bekämpfen und die Heilung fördern kann. Eine weitere aktuelle Studie deutet darauf hin, dass Manuka Honig helfen kann, Gingivitis und andere Parodontalerkrankungen zu verhindern, indem er die Bildung von Plaque reduziert. Ein weiterer möglicher Vorteil von Manuka Honig ist, dass er im Gegensatz zu Antibiotika nicht zu resistenten Bakterien führt. Diese entstehen nach wiederholter Exposition gegenüber gängigen Antibiotika. Weitere wissenschaftliche Studien, auch zu diesen Wirkungen, sind derzeit noch in der Durchführungsphase.

Tipps zum Kauf

Da Manuka Honig (natrea.de) aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit sehr teuer gehandelt wird, sind im Handel bereits des Öfteren Fälschungen aufgetaucht. Beim Kauf sollte daher unbedingt auf die geschützten Warenzeichen „MGO+“ und „UMF“ geachtet werden. Nur mit diesen Qualitätszeichen handelt es sich um echten Manuka Honig. Original Manuka Honig wird unter anderem in Apotheken, Naturkostläden, Reformhäusern sowie in Internet angeboten.

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