Mehr Lebensqualität bei Senioren – Auf diese 4 Faktoren kommt es an

Jeder Mensch altert. Und alle Senioren eint, neben ihrer Betagtheit, die Tatsache, dass sie für gewöhnlich nicht mehr erwerbstätig sind. Die Gewohnheiten des Alltags verändern sich und die Suche nach neuem Sinn im Leben wird für viele Senioren zur wichtigsten Aufgabe. Die Zahl der Menschen von 65 Jahren oder älter lag in Deutschland im Jahre 2016 bei etwa 17,51 Millionen – so das Portal statista.com. Dass Deutschlands Bevölkerung nach und nach älter wird und seine Altersstruktur sich verändert, ist eine Tatsache. Umso wichtiger ist es, die Bedürfnisse dieser alternden Generation zu kennen und darauf einzugehen. Was brauchen Senioren eigentlich? Vier Faktoren tragen maßgeblich zu mehr Lebensqualität bei.
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©Robert Kneschke | Fotolia.com

Auch Senioren benötigen eine sinnvolle Aufgabe für ihren Alltag und das Gefühl, gebraucht zu werden. Viele ältere Damen und Herren sehen sich nicht mehr als Teil der Gesellschaft an, weil sie die Geschehnisse und Innovationen, von denen sie in den Zeitungen lesen, nicht mehr nachvollziehen können oder sich schlichtweg nicht mehr dafür interessieren. Auch wenn ein derartig verändertes Verhalten im hohen Alter aufseiten der Angehörigen nicht selten Unverständnis hervorruft, so müssen diese doch akzeptieren, dass sich die Bedürfnisse ihrer Mutter bzw. ihres Vaters geändert haben. Es ist oft schwierig, den jüngeren Generationen deutlich zu machen, dass ein reduziertes Essverhalten und Bewegungsmangel bei ihren Liebsten nicht zwangsläufig problematisch sein muss. Dennoch sollten auch im hohen Alter einige Grundregeln bei der Lebensführung beachtet werden. Senioren sind im besonderen Maße aktiv und lebendig, wenn sie folgende Lebensbereiche nachhaltig optimieren:
 
  • Bewegung: Ausgleichend und einfach
  • Ernährung: Ausgewogen und gesund
  • Geisteskraft: Begeistert und interessiert sein
  • Inklusion: Geliebt werden und zugehörig fühlen

Bewegung: Ausgleichend und einfach

Bereits bei den Römern pflegte man zu sagen: "Mens sana in corpore sano". Zu einem gesunden Geist gehöre demnach auch ein gesunder Körper. Aus diesem Grund raten Ärzte besonders im hohen Alter zu einer sportlichen Betätigung - auch bei altersbedingten körperlichen Leiden. Suchen Sie sich daher eine Sportart, die Sie lebenslang und überall ausführen können. Das können zum Beispiel Laufen, Radeln, Schwimmen oder Walken sein. Diese sind leicht und können auch mit Freunden, ein beliebter Motivationsfaktor zur körperlichen Betätigung, betrieben werden. Während Schwimmen beispielsweise den Vorteil hat, dank des Wassers die Körperlast des Schwimmers abzufangen, kann ein Fahrrad nicht nur die Gelenke entlasten, sondern auch auf das jeweilige Anstrengungsbedürfnis des Sportlers angepasst werden. Sollte diesem einmal die Puste wegbleiben, so liefern zum Beispiel Pedelecs bzw. E-Bikes einen maximalen Antrieb bei wenig Kraftaufwand. So bleiben Sie immer in Bewegung. Ein weiterer Vorteil vom Radeln - ebenso wie beim Laufen und Walken – ist, dass dieser Sport ohne große Hindernisse ausgeführt werden kann. Man muss nur vor die Tür gehen und kann direkt loslegen. Senioren, die etwas fitter sind, üben sich darüber hinaus gerne im Tanzen und Turnen. Eine beliebte Alternative ist hierbei auch der Gesundheits- bzw. Reha-Sport. Die Grundregel für jede sportliche Betätigung lautet jedoch: Da der Senior im hohen Alter nach dem Sport stets eine längere Regenerationszeiten benötigt, sollte er darauf achten, es mit der Bewegung nie zu übertreiben.

Ernährung: Ausgewogen und gesund

Besonders im hohen Alter sollte in puncto Ernährung der Grundsatz gelten: Qualität geht vor Quantität. Auch auf ein regelmäßiges Trinken von anderthalb bis zwei Litern pro Tag muss aufgrund einer üblicherweise verminderten Körperwahrnehmung verstärkt geachtet werden. Zu einer gesunden Ernährung hoch betagter Menschen gehört pro Tag:
 
  • Mindestens eine Portion Gemüse
  • Mindestens zwei Portionen Obst
  • Mindestens eine Portion Salat
  • Circa 700 Gramm Gemüse und Obst
  • Mindestens 200 Gramm Vollkornprodukte
  • Mindestens 200 Milliliter Milch- bzw. Milchprodukte

Eier, Fisch und Fleisch sollten dagegen nur in Maßen - optimalerweise 2 bis 3 Portionen pro Woche – verzehrt werden. Besonders sparsam sein sollte man mit Fett, da der Energiebedarf im Alter generell niedrig ist. Auch auf gute Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Soja-Produkte oder Tofu sollte nicht verzichtet werden.

Geisteskraft: Begeistert und interessiert sein

Der beste Schutz vor Demenz ist wohl – neben einem gesunden Lebensstil – die Bereitschaft, sich das ganze Leben lang kognitiv beschäftigen zu wollen. Lerneffekte sind auch im hohen Alter möglich und müssen trainiert werden. Wer sein Interesse am Weltgeschehen beibehält und Partei ergreift, erhält seine kognitiven Fähigkeiten. Doch leider kommt hier oft der sogenannte Matthäus-Effekt ins Spiel, demnach bevorzugt Menschen mit einer generell hohen Bildung dazu neigen, sich auch im hohen Alter fortwährend Wissen anzueignen. Bleiben Sie also geistig fit und suchen Sie sich eine mentale Baustelle jenseits von Kreuzworträtseln und Sudoku.

Inklusion: Geliebt werden und zugehörig fühlen

Obwohl heutzutage viele Ehrenamtliche und Sozialarbeiter gezielt den Kontakt zu einsamen, älteren Menschen suchen, so ist die Einsamkeit im hohen Alter immer noch ein unterschätztes Problem in der Bundesrepublik. Wenn Menschen keinerlei soziale Interaktionspersonen mehr haben, sprechen Wissenschaftler auch vom sogenannten sozialen Tod.

Was auch immer die Gründe für die Einsamkeit sind – der Verlust des Partners, das Fehlen oder Wegbleiben der Kinder, kein Interesse an der Interaktion mit Gleichaltrigen – das Eingebundensein in ein soziales Gefüge und in soziale Erwartungsstrukturen bestimmt auch im hohen Alter maßgeblich über die eigene Lebensqualität. Suchen Sie sich also neue Freunde und tauchen Sie in neue Netzwerke ein. Heutzutage gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten, schnell sozialen Anschluss zu finden. Diese helfen darüber hinaus, die Alltagsstruktur des Seniors positiv zu beeinflussen und ihm ein Gefühl von Normalität und Sicherheit zu vermitteln. Zu diesen Möglichkeiten zählen:
 

  • Ehrenamt: Baby-Sitten, Leihoma, Tafel-Mitarbeiter oder Wahlhelfer
  • Gruppenreisen: Kreuzfahrten, Kurztrips, Städtereisen oder Langzeiturlaube
  • Kurse: Computer- oder Sprach-Seminare
  • Online-Netzwerke: Am eigenen Computer im Internet auf Plattformen wie facebook.com oder seniorentreff.de
  • Verbände und Vereine: Feuerwehr-, Musikverein oder sonstige Vereinigungen

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Kommentare (1)

ehemaliges Mitglied

Hallo und liebe Senioren, wo auch die Damen mit gemeint sind. 
Die o.a. vier Punkte für einen Senior sind sehr gut angebracht so find ich. Wer dieses beachtet und sich momentan recht gut fühlt, sollte dieses für die Jahre der Zukunft weiterhin beachten. 
Es geht bergab mit dem Körper, mit den Gedanken und vor allen Dingen auch mit den Reaktionen im täglichen Leben. 
Dieses ist immer alles gut geschrieben und gemeint, ist mir auch seit mehreren Jahren bekannt. Wer es aber nicht weitergibt, anderen Mitmenschen keine Hilfe dabei gibt und sie alleine läßt könnte dieses vielleicht mal bereuen. Er kann dann mal selbst alleine sein und sich wundern, dass keine Hilfe angeboten wird. 
Senioren sind so und stellen sich auf eine andere Art des Lebens ein. Dieses spürt man selbst am eigenen Leibe, wenn man sich das Leben mal anschaut.
Leben mit dem Jetzt, mit der Zukunft und den positiven Gedanken bringen auch DICH - lieber Leser - auf die richtige Schiene. 
Somit wünsche ich ALLEN eine gute Gesundheit für die Zukunft und bleibt am Ball, dann wirds auch mit dem Nachbarn klappen.......so sagt man doch, oder?
Gruß Sendirk aus dem Norden. Daumen hochZwinkernSmiley  


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