Persönliche Trauerkarten online gestalten: Die Schritt-für-Schritt Anleitung

Wer einem Freund oder Angehörigen in einem Trauerfall sein aufrichtiges Mitleid wünschen möchte, nutzt dafür gerne Trauerkarten. Die Schriftstücke können per Post geschickt oder persönlich überreicht werden. Der Einzelhandel bietet eine Vielzahl an Kondolenzkarten an. Es ist durchaus legitim, eine Karte von der Stange für die Beileidsbekundungen zu verwenden. Aber gerade bei Nahestehenden wirkt es aufrichtiger, wenn ein persönliches Schriftstück überreicht wird. Wie selbst Internet-Laien eine individuelle Trauerkarte ganz einfach online gestalten, erklärt dieser Beitrag. 
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©Dragana_Gordic | Freepik.com 

Den richtigen Anbieter für Online-Karten finden

Am besten wird die Suchmaschine Google mit einer Anfrage gefüttert:
 
  • Trauerkarten gestalten
  • Trauerkarten online selbst gestalten
  • Trauerkarten zum selbst gestalten finden
 
So oder so ähnlich lauten die passenden Suchanfragen. Danach erscheinen verschiedene Ergebnisse. Manchmal kann die große Auswahl an Resultaten verwirrend wirken. Empfehlenswert ist es, sich die ersten drei bis fünf Anbieter anzusehen. Da sich die Details der meisten Kartendruckereien unterscheiden, lohnt sich in der Regel der Vergleich. Dabei ist auf folgende Punkte zu achten:
 
  • Preis
  • Versanddauer
  • Versandgebühr
  • Zahlungsmodalitäten
  • Kartendesign
  • Individualisierungsmöglichkeiten
 
Es ist außerdem entscheidend, auf die einzelnen Konditionen speziell innerhalb der Trauerpapeterie zu schauen. Teilweise gibt es die Beileidskarten nur vorgefertigt und im Set. Bei anderen Anbietern dagegen können alle Trauerkarten individualisiert und auch als Einzelexemplar bestellt werden. Ist ein Drucker gefunden, dann geht es auf der jeweiligen Webseite weiter.
 
Das Design der Karten muss übrigens nicht zu 100 % den eigenen Vorstellungen entsprechen, denn es kann im Anschluss geändert werden. Wichtig ist, dass die restlichen Eckdaten stimmen.

Das gewünschte Design auswählen

Zunächst wird die Kategorie “Trauerkarten” angeklickt. Anschließend erscheinen verschiedene Designs, die zum Thema Trauerfall passen. Typische Motive für Beileidskarten sind:
 
  • Kreuz
  • Kerzen
  • Engel
  • Wolken
  • Blumen
  • Landschaft
  • Taube

Die Farben sind bei Kondolenzkarten normalerweise gedeckt. Im westlichen Kulturkreis wird typischerweise die Farbe schwarz mit einem Trauerfall in Verbindung gebracht. Deshalb sind viele Trauerkarten in diesem Ton gehalten. Nachdem ein Design ausgewählt wird, können Farben, Symbole und Text allerdings verändert werden. 
 
Je besser die verwendete Vorlage bereits gefällt, desto weniger Arbeit ist im Anschluss notwendig. 

Die Trauerkarte individualisieren

Im ersten Schritt kann an der Farbgebung gedreht werden. Neben dem klassischen Schwarz und Grau existieren auch andere Farben mit schöner Bedeutung:
 
  • Blau: Verbundenheit, Treue
  • Rot: Liebe, Stärke
  • Grün: Hoffnung, Frieden, Ruhe
  • Lila: Glauben, Auferstehung
  • Weiß: Unschuld, Erlösung 
  • Gelb: Wärme, Sonne

Wenn sich für einen bestimmten Farbton entschieden wird, sollte dieser möglichst gedeckt gehalten werden. Tannengrün passt besser als Neongrün. Eine Ausnahme ist beispielsweise, wenn es sich bei dem Verstorbenen um ein Kind handelt. Hier sind auch zarte, helle Farben erlaubt. 
 
Hatte der Tote zu Lebzeiten eine bestimmte Lieblingsfarbe, kann diese auf der Trauerkarte ebenfalls genutzt werden. Hier darf man dann ruhig zu dem Ton greifen, der exakt der Lieblingsfarbe entspricht, selbst wenn er etwas knalliger ist. 
 
Bei der Symbolik sollte ebenfalls der Geschmack und Charakter des Verstorbenen berücksichtigt werden. Wenn der Verblichene kein religiöser Mensch war, ist ein Kreuz eher fehl am Platz. Vielleicht war der Tote früher für seine Naturverbundenheit bekannt? Dann kann zum Beispiel das Bild einer schönen Herbstlandschaft eingefügt werden. Ist ein solches nicht zur Hand, darf sich der Kartendesigner gerne auf Plattformen wie Pexels.de der Werke bedienen. 
 
Noch rührender ist es, wenn ein Motiv abgelichtet wird, das dem Verstorbenen besonders viel bedeutet hat. Das kann ein Lieblingsplatz im Park genauso sein wie das ehemalige Haustier. Je mehr bei der Kartengestaltung auf den Verblichenen eingegangen wird, desto größer die Wirkung der Kondolenzkarte. 
 
Bei den meisten Kartenanbietern können die Formate und Materialien verändert werden. Je größer das Modell und je hochwertiger die Papiersorte sind, desto teurer wird das Exemplar schlussendlich. 
 
Wer überlegt die Trauerkarte per Post zu versenden, sollte auch auf das Gewicht achten. Ist die Karte schwerer, können höhere Portokosten entstehen. 

Der perfekte Text für die Kondolenzkarte

Im Trauerfall ist es nicht einfach, die richtigen Worte zu finden. Am besten wird nach dem folgenden Schema vorgegangen:
 
  • Einleitung: woher vom Todesfall erfahren, welche Gefühle kommen auf etc. 
  • Hauptteil: besondere Erinnerungen an den Verstorbenen, Beileidsbekundung
  • Abschluss: positive Worte und Wünsche, möglicherweise Hilfsangebote, Grußformel

So könnte der Inhalt einer Trauerkarte aussehen:
 
Liebe Maria, 

gerade habe ich aus der Zeitung erfahren, dass Manfred gestorben ist. Diese Nachricht erschüttert mich zutiefst. 

 
Natürlich wusste ich von seiner Krankheit, aber ich dachte, dass wir das nächste Herbstfest dennoch wieder gemeinsam feiern können. Wer wird jetzt die Ziehharmonika herausholen und mein Lieblingslied selbst um 4 Uhr morgens noch spielen? Manfred hinterlässt ein tiefes Loch in meinem Herzen und ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid mitteilen. 
 
Ich wünsche Dir für die schweren Stunden viel Kraft und möchte Dir sagen, dass Manfred nie vergessen werden wird. Falls ich Dir bei Einkäufen oder im Garten helfen kann, dann gib mir jederzeit Bescheid.

Mit mitfühlenden Grüßen

Gertraud
 

Zusätzlich zu den selbst verfassten Worten wird gerne ein schöner Spruch auf der Karte abgedruckt. Er kann sowohl auf der Vorderseite als auch im Innenbereich stehen. 
 
Besonders ergreifend ist es, wenn bei dem Vers ein enger Bezug zum Verstorbenen geschaffen wird. Das kann natürlich inhaltlich passieren. Aber es darf beispielsweise auch ein Verfasser gewählt werden, den der Verschiedene verehrte. Bei christlichen Menschen werden gerne Bibelzitate herangezogen. Passende Ausschnitte sind:
 
  • „Fürchte Dich nicht. Ich habe Dich erlöst. Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ Jesja 43, Vers 1
  • „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz, wird mehr sein, denn das Ende ist vergangen. Siehe, ich mache alles neu.“ Offenbarung 21, 4-5
  • Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Psalm 34, 19


Kuvert und Versand der Trauerkarten

Es ist völlig in Ordnung, einen einfachen weißen Briefumschlag zu verwenden. Alternativ gibt es aber auch farblich passende Modelle. Besonders schön ist es, wenn sich die Symbolik der Trauerkarte auf dem Kuvert wiederholt. Dadurch entsteht ein einheitliches Gesamtbild. 
 
Selbst bei der Briefmarke kann man eine Sonderedition wählen, die zum Anlass oder dem Verstorbenen passt. 
 
Wer sich so viel Mühe mit der Trauerkarte gibt, achtet unbedingt auf einen rechtzeitigen Versand. Am besten geht das Schriftstück den Trauernden zeitnah zu. Der Absender sollte sich nicht länger als eine Woche nach Zugang der Todesnachricht Zeit lassen. Kommt eine Karte sehr lange nach der Beisetzung an, dann kann sie Wunden, die gerade etwas verheilen, wieder aufreißen.
 

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