Private Altersvorsorge: Den Lebensstandard im Ruhestand halten

Es ist nie zu spät, um fürs Alter vorzusorgen. Gerade bei niedrigen Gehältern und infolge der Inflation könnte es passieren, dass die gesetzliche Rente nicht bei allen Menschen ausreichen wird.
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Im Idealfall haben Sie sich bereits sehr früh in Ihrem Leben bemüht, vorzusorgen. Aber auch noch kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter kann sich eine private Altersvorsorge für Sie lohnen. Dabei haben Sie eine ganze Reihe an verschiedenen Möglichkeiten. Am besten nutzen Sie gleich mehrere davon und stellen Ihre Altersvorsorge möglichst breit auf, um von allen Vorteilen zu profitieren.

Riester-Rente

Dabei handelt es sich um eine staatlich geförderte Möglichkeit, für den Lebensabend vorzusorgen. Die Riester-Rente kommt in vielen verschiedenen Formen daher. Es gibt herkömmliche Versicherungen, in die eingezahlt werden kann. Daneben ist das Wohnriestern oder sogar das Fondssparen mit einem Riester-Vertrag möglich. Alle Optionen haben gemeinsam, dass der Staat hier Geld zuschießt. Das geschieht zum einen in Form von steuerlichen Vorteilen und zum anderen mit jährlichen Zuschüssen in Höhe von bis zu 175 Euro. Sollten Sie Kinder haben, gibt es pro Kind 185 Euro zusätzlich. Sind die Kinder nach 2007 geboren, bekommen Sie sogar 300 Euro. Allerdings lohnt sich die Riester-Rente nicht für jeden und kann beispielsweise nicht von Selbstständigen oder Freiberuflern abgeschlossen werden.

Rürup- oder Basisrente

Diese Form der Altersvorsorge kann im Prinzip von jedem abgeschlossen werden, wie auf der Seite von CLARK nachgelesen werden kann. Die Rürup-Rente eignet sich vor allem für diejenigen, die bei der Riester-Rente durch das Raster fallen und diese nicht abschließen können. Obwohl die Basisrente ebenfalls staatlich gefördert wird, fällt diese Unterstützung weniger üppig aus, da es sich hierbei lediglich um steuerliche Vorteile handelt. Vor allem Selbstständige können von dieser privaten Altersvorsorge profitieren. Aber auch für Angestellte, die ihre gesetzliche Rente aufstocken möchten, ist die Rürup-Rente sinnvoll. Ob sich ein Vertrag wirklich lohnt, hängt unter anderem davon ab, wie alt Sie werden und von ihrem Steuersatz. Ab dem Jahr 2040 sind Rürup-Renten voll zu versteuern.

Betriebliche Altersvorsorge

Wie der Name es bereits vermuten lässt, steht bei dieser Art der Altersvorsorge Ihr Arbeitgeber in der Pflicht. Bei der betrieblichen Altersvorsorge oder der Betriebsrente wird über ihren Arbeitgeber ein zusätzliches finanzielles Polster für Ihren Ruhestand aufgebaut. Entweder kommt das Unternehmen komplett für die Beiträge auf oder muss einen Zuschuss zahlen. Grundsätzlich gilt: Als Angestellter haben Sie einen gesetzlichen Anspruch auf die Betriebsrente. Ihr Arbeitgeber muss mindestens 15 Prozent zuschießen. Wirklich lohnenswert ist die Altersvorsorge für Sie allerdings erst ab einem Zuschuss von 20 oder – noch besser – 30 Prozent. Vor allem wenn Sie vorhaben, bis zu Ihrem Ruhestand bei dem Unternehmen zu arbeiten und der angebotene Prozentsatz stimmt, sollten Sie die Betriebsrente in Betracht ziehen. Allerdings haben Sie nur bedingt Einfluss darauf, in welche Altersvorsorge Ihr Chef einbezahlt.

Immobilien

Das eigene Haus oder die Eigentumswohnung ist nach wie vor eine der beliebtesten Möglichkeiten, wie die Deutschen für ihren Lebensabend vorsorgen. Ganze 79 Prozent der Bevölkerung sehen die Immobilie als ideale Form der Altersabsicherung. Das ergibt durchaus Sinn, wenn Sie sich die ganzen Möglichkeiten anschauen, die das Eigenheim bietet. Wenn Sie weiterhin dort wohnen, ersparen Sie sich monatlichen Mietzahlungen und haben mehr von Ihrer Rente. Verkaufen Sie das Objekt, haben Sie auf einen Schlag eine große Geldsumme, die Sie entweder sparen, anlegen oder ausgeben können. Allerdings sollten Sie dabei bedenken, dass der Verkauf eines Hauses seine Zeit braucht. Vermieten Sie die Wohnung oder das Haus, können Sie dadurch mit regelmäßigen monatlichen Einnahmen rechnen, die Ihre Rente ergänzen können.

Private Rentenversicherung

Hierbei handelt es sich um ein ganz klassisches Versicherungsmodell. Sie schließen eine Versicherung ab, zahlen monatliche Beträge darauf ein und im Schadensfall – hier beim Eintritt ins Rentenalter –wird ein Geldbetrag ausbezahlt. Entweder geschieht dies als monatliche Rente oder als Einzelsumme. Allerdings dürfen Sie dabei nicht auf staatliche Förderungen oder Ähnliches hoffen. Jedoch können Sie, anders als bei den bisherigen Altersvorsorgen, flexibel auf Ihr Erspartes zugreifen. Ganz ähnlich verhält es sich mit bestimmten Formen der Lebensversicherung. Sie zahlen monatlich ein und wenn sie bis zu einem bestimmten Alter nicht zum Tragen kam, wird das Geld wieder ausbezahlt. Der Vorteil dabei ist, dass Ihre Familie bis zu Ihrer Rente finanziell abgesichert ist.

Fondssparpläne

Sie legen ihr Geld in Aktienfonds an und können damit ebenfalls für Ihren Ruhestand vorsorgen. Vom Ablauf her verhält es sich dabei wie mit einer privaten Rentenversicherung. Allerdings sind die Chancen auf eine höhere Rendite dabei deutlich größer, da Sie hier nicht nur in eine Versicherung einzahlen, sondern in Wertpapiere und Fonds an der Börse investieren. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Versicherung, spielt dabei jedoch immer ein gewisses finanzielles Risiko mit.

Gesetzliche Rente nur als Grundsicherung

Dann wäre da noch die gesetzliche Rentenversicherung. Sie sollte die Basis für Ihre Altersvorsorge darstellen, zumindest wenn Sie nicht selbstständig waren oder sind. Allerdings ist die gesetzliche Rente je nach Gehalt und weiterer Entwicklung nicht für alle ausreichend. Das aktuelle Rentenniveau liegt bei 48,2 Prozent und wird in Zukunft noch weiter sinken. Nur mit der gesetzlichen Rente werden Sie im Alter nicht weit kommen. Sorgen Sie vor. Sie haben noch alle Möglichkeiten dazu.
 

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Kommentare (1)

Seide

An alle Interessierte,

-auch wenn dieser Post schon ein bisschen älter ist, möchte ich doch die ein oder andere Aussage ergänzen. 

Zunächst sollte ein jeder verstehen, gerne auch danach handeln, ob es sich um eine Versicherungs-Dienstleistung handelt oder ob man wirklich Kapital-Bildung betreiben möchte.

Das Wesensmerkmal einer Versicherung ist das Abdecken eines Risikos. (Auto geht kaputt, etc)
Kapitalbildung ist etwas ganz anders.
Ja die Versicherungsgesellschaften bieten x Produkte und Modelle und Tarife an. u.a. auch Lebens und Rentenversicherungen. Oftmals das ganze auch in Kombination.
Ab da sollte aber ein jeder Nachfragen und auch mögliche Kosten (u.a. Abschluss und auch Verwaltungskosten) mit bedenken.

Die o.a. Riester und Rürup-Rente (auch Basisrente genannt) benötigen in den meisten Fällen eine gewisse Laufzeit um zu einer positiven Rendite zu kommen.
Riester oder Rürup ist recht komplex und steht nicht ohne Grund oftmals in der Kritik.

Zur betriebliche Altersvorsorge gibt es einige wichtige Aussagen.
1) Der Arbeitnehmer hat einen gesetzlichen Anspruch und darf Teile seines Entgelts in ein Altersvorsorge-Produkt zu wandeln.
2) Der Arbeitgeber hat hierzu jedoch eine Vorgabe Kompetenz von der er auch intelligent Gebrauch machen sollte.
3) Gem. §1 BetrAVG - Betriebsrentengesetz ist derjenige der die Leistung zusagt (der Arbeitgeber) letztendlich auch zur Erfüllung verpflichtet.
Passiert die Durchführung nun über eine Versicherung/Bank und die zugesagten und auch erwarteten Gelder stehen nicht nicht Verfügung, greift automatisch § 1 BetrAVG und der Arbeitgeber wird freundlich daran erinnert.

Aktuell sind gem. Betriebsrentenstärkungsgesetz eingesparten Sozialabgaben (s.o. 15%) durch den Arbeitgeber an den Arbeitnehmer abzugeben.

Der intelligente Arbeitgeber sollte aus unterschiedlichsten Gründen
(u.a. Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung, Firmenimage, Reduktion der Fluktuation, Reduktion Bankenabhängigkeit, weniger Steuern an das FA.,) 
prüfen,
ob er mit einem firmeneigenen Vergütungssystem plus firmeneigenen Versorgungswerk,
dem Arbeitnehmer zusätzlich entgegen kommt. Vorteile hieraus natürlich auch für den Arbeitgeber.

Bei den o.a. Fonds/Fondssparpläne bitte immer auf die Inhalte achten. Welches Produkt, welcher Fond-Typ, welche Währung?
Wo wird gekauft, wo deponiert, wie verfügbar ? Welche Kosten und Gebühren stehen im Raum ? All das steht in direktem Bezug zur pers. Rendite.
Je gründlicher man sich vorab informiert, desto besser.

Abschließend sei der aktuelle Blick auf den Status Quo gestattet.
Inflation, Null Zinsen bzw.  Minus Zinsen und Verwahrentgelt sollten auch zur Überlegung,
zur Beimischung von Edelmetall in das Portfolio,  anregen.

Mit freundlichen Grüßen

GS


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