Treppenlift - die Lösung, wenn das Treppensteigen immer schwerer fällt

Mit zunehmendem Alter wird für viele Menschen das Treppensteigen immer beschwerlicher. Die meisten möchten aber nicht in eine neue, ebenerdige Wohnung ziehen, sondern in ihrer liebgewonnen Umgebung bleiben. Deshalb denken viele ältere Menschen über den Einbau eines Treppenlifts nach – die wohl bekannteste Form eines Lifts. Als Alternativen kommen noch Homelifte oder Plattformlifte in Frage. Erfahren Sie hier mehr darüber, welche Vorteile für Treppenlifte sprechen, welche Förderung es gibt und und wie ein Lift einen teuren und aufwendigen Umzug ersparen kann.
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©navintar | Freepik.com

Wie funktioniert ein Treppenlift?

Bei einem Treppenlift wird mit Hilfe eines Rohrsystems – das einen Zahnradantrieb enthält – ein Sitzlift elektrisch entlang einer Treppe hinauf und hinunter geführt. Die Befestigung des Rohrsystems erfolgt dabei entweder an der Wand oder innen am Treppengeländer.
Mit Hilfe eines Treppenlifts als Sitzlift kann eine Person sitzend ganz bequem Stufen oder sogar mehrere Etagen überwinden. Und Einkaufs- und Wäschekorb können gleich mitgenommen werden.
Ein Treppenlift kann so den Verbleib im eigenen Haus oder in einer Etagenwohnung ermöglichen, wenn alleine die Überwindung der Stufen das Problem darstellt, ansonsten aber noch ein eigenständiges Leben möglich ist. Ein teurer und aufwendiger Umzug kann so vermieden werden.

Wie viel Platz benötigt ein Treppenlift?

Treppenlifte benötigen nur wenig Platz. Sitz und Motor brauchen 58 cm in der Breite und in der Höhe meist zwischen 94 cm und 107,5 cm. Daher ist ein Einbau bereits ab einer Treppenbreite von nur 61 cm möglich. Wenn der Lift nicht benötigt wird, kann der Sitz hochgeklappt werden. Geparkt wird ein Treppenlift meist am Ende der Treppe oder auf einem Treppenabsatz, so dass er kaum stört.

Kann in jedes Treppenhaus ein Treppenlift eingebaut werden?

In (fast) jedes Treppenhaus kann ein Treppenlift eingebaut werden. Notwendig ist eine Mindestbreite der Treppe von 61 cm, der Steigungswinkel der Treppe darf zwischen -70° bis + 70° betragen. Je nach Treppenform wird das Rohrsystem außen an der Wand oder innen am Geländer befestigt. Ein Einbau ist sowohl bei geraden Treppen als auch bei gewundenen Treppen und in der Regel schnell und einfach und ohne Umbaumaßnahmen möglich.

Eignet sich ein Treppenlift auch für Rollstuhlfahrer?

Ein Treppenlift kann nur genutzt werden, solange die Person sich noch selbständig auf den Sitz setzen und selbständig wieder aufstehen und weitergehen kann. Falls ein Rollstuhl benötigt wird, reicht ein Treppenlift nicht aus. Hier empfiehlt es sich, den Einbau eines Plattformlifts oder eines Homelifts zu prüfen. 

Ist ein Treppenlift leicht zu bedienen?

Ein Treppenlift ist sehr leicht zu bedienen und kann in der Regel ohne Hilfe einer weiteren Person genutzt werden. Ein Knopf oder Hebel ist während der Fahrt gedrückt zu halten, der Lift hält an, wenn dies entfällt. Hindernisse (wie z.B. Körbe, Pflanzen oder ähnliches), die im Weg stehen, werden durch einen Sensor erkannt, dann stoppt der Lift automatisch. Fakultativ werden auch ein Notruf oder eine Fernbedienung angeboten.

Ist ein Treppenlift sicher?

Ein guter Treppenlift ist TÜV- und Baumustergeprüft. Während der Fahrt sollte man sich anschnallen und so erfolgt die Fahrt hinauf oder hinunter sehr sicher. Auch ein Stromausfall ist kein Problem. Der Lift verfügt über einen Akku, der sich automatisch auflädt und die Funktion des Lifts sicherstellt.

Kann ein Treppenlift auch außen installiert werden?

Ein Treppenlift ist ein klassischer Lift für den Innenbereich. Falls Stufen im Außenbereich überwunden werden sollen, empfiehlt sich dort die Installation eines Plattformlifts oder eventuell eines Hublifts, diese Lifte gibt es auch in witterungsbeständiger Ausführung.

Was ist der Unterschied zwischen einem Treppenlift und einem Plattformlift?

Ein Plattformlift bewegt sich ebenfalls – wie ein Treppenlift – entlang einer Treppe. Allerdings wird kein Sitz bewegt, sondern eine Plattform. Auf dieser Plattform finden dann ein Rollstuhl oder ein Kinderwagen Platz. Auf Wunsch kann ein Klappsitz auf einen Plattformlift montiert werden, dann kann der Plattformlift wie ein Treppenlift genutzt werden und eine Person sitzend transportiert werden. Insgesamt betrachtet, bietet ein Plattformlift mehr Möglichkeiten des Transports, weil auch Rollstuhlfahrer diese Liftart nutzen können. Falls daher absehbar ist, dass sich eine Gehbehinderung stark verschlechtern wird, ist es ratsam, von Anfang an über die Installation eines Plattformliftes oder eines Homelifts nachzudenken.

Was kostet ein Treppenlift?

Ein Sitzlift ist eine recht günstige Art, Treppen zu überwinden. Schon ab etwa 5.000 Euro ist ein Treppenlift erhältlich. Die Höhe der Kosten hängt dabei stark davon ab, wie viele Stufen oder Etagen zu überwinden sind und um welche Art von Treppe (gerade oder gewunden) es sich handelt. 
Treppenlifte sind aus Kostengründen daher oft die bevorzugte Variante bei Mietwohnungen.

Welche Förderungen gibt es für Treppenlifte?

Es gibt eine Reihe von Förderungen, die die Anschaffung eines Treppenlifts erleichtern. Falls eine Pflegestufe vorliegt, kann die Förderung bei der Pflegekasse beantragt werden. Diese zahlt bis zu 4.000 Euro Zuschuss pro Person. Falls mehrere Pflegebedürftige in einem Haushalt wohnen, kann die Förderung  auf maximal 16.000 Euro steigen. Bei Behinderungen (auch ohne Pflegestufen) gibt es die Möglichkeit, Zuschüsse oder günstige Kredite bei der Kfw zu beantragen, hier sind bis zu 6.250 Euro an Zuschüssen möglich. Erkundigen Sie sich vor dem Kauf eines Lifts, welche Förderungen für Ihre Situation passen. Es ist nämlich nicht möglich, gleichzeitig Förderung über die Kfw und über die Pflegekasse zu erhalten.

Fazit

Ein Treppenlift stellt eine relativ leicht zu installierende und günstige Möglichkeit dar, Stufen und Etagen zu überwinden, wenn aufgrund des Alters oder aufgrund von leichten Behinderungen das Treppensteigen zunehmend schwer fällt. Ein Treppenlift kann in fast alle Treppenhäuser eingebaut werden, nimmt wenig Platz ein und wird oft als Lösung für Einfamilienhäuser oder Mietshäuser gewählt.

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