Was bedeutet eigentlich IMAP und POP3?

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IMAP und POP3 – nein, hierbei handelt es sich um keine neuen Begriffe aus der Jugendsprache. Die beiden Abkürzungen stehen für zwei unterschiedliche Verfahren, um E-Mails abzurufen. Sie finden immer dann Verwendung, wenn man ein E-Mail-Programm zum Abrufen von E-Mails verwendet. Wenn Sie also mit Anwendungen wie Thunderbird, Outlook, Windows Live Mail oder Incredimail Ihre E-Mails verwalten, so haben Sie von IMAP und POP3 sicherlich schon einmal gehört. Auch beim Abrufen von Mails über ein Smartphone oder Tablet kommen IMAP und POP3 zum Einsatz.
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So werden E-Mails versendet

Bevor wir uns mit IMAP und POP3 genauer auseinandersetzen, lohnt sich ein Blick auf die grundlegende Art und Weise, wie E-Mails versendet werden. Denn E-Mails werden nicht direkt von einem Computer an den anderen verschickt. Stattdessen landet eine E-Mail, die uns jemand schickt, zunächst einmal bei unserem E-Mail-Anbieter und wird dort auf einem sogenannten Server gespeichert. Ein Server ist ein großer und besonders leistungsfähiger Computer. Dort bleibt die E-Mail so lange liegen, bis wir die E-Mails "abholen", also mit unserem Computer abrufen. Dieses Abrufen funktioniert auf zwei unterschiedlichen Wegen:
 
  1. Wir können uns auf der Internetseite unseres E-Mail-Anbieters anmelden und die E-Mails dort lesen, also "im Internet". Das heißt, wir gehen zum Beispiel auf die Internetseite von www.gmx.de und gebe dort unsere E-Mail-Adresse und unser Passwort ein. Dann öffnet sich dort auf der Internetseite von GMX unser persönlicher Posteingang mit unseren E-Mails.
  2. Wir können ein E-Mail-Programm verwenden, dass die E-Mails für uns abruft, damit wir diese dann im E-Mail-Programm "auf dem Computer" lesen. Das heißt, wir öffnen zum Beispiel unser E-Mail-Programm Thunderbird und nach wenigen Sekunden erscheint im E-Mail-Programm unser Posteingang mit unseren neuen E-Mails. Denn Thunderbird ist im Hintergrund in Sekundenschnelle auf die Internetseite meines E-Mail-Anbieters gegangen und hat dort die E-Mails stellvertretend für mich abgerufen. Dieser Gang, den das E-Mail-Programm hier nun stellvertretend für mich tätigt, kann auf zwei technisch unterschiedliche Weisen funktionieren: IMAP und POP3. Je nach dem, für welches Verfahren man sich entscheidet, werden die E-Mails unterschiedlich behandelt.

So funktioniert POP3

Bei POP3 (das steht für Post Office Protocol) werden beim Abrufen von E-Mails normalerweise alle neuen Nachrichten auf den Computer übertragen und auf dem Server gelöscht. Der Mailserver wird also geleert, alle E-Mails befinden sich auf dem Computer. Man kann es sich vorstellen, wie einen Briefkasten, der tatsächlich ausgeleert wird. Der große Nachteil: Die E-Mails befinden sich immer nur auf dem Computer, mit dem sie zuletzt abgerufen wurden. Wenn man sich nun zum Beispiel von unterwegs über die Internetseite des E-Mail-Anbieters anmeldet, um E-Mails abzurufen, so ist der Server entweder leer, oder man sieht nur die E-Mails, die seit dem letzten Abrufen eingegangen sind. Man kann nicht auf alte E-Mails zugreifen. Dadurch kann man die E-Mails nur mit einem einzigen Gerät sinnvoll abrufen. Auf diesem lagern dann alle E-Mails.

So funktioniert IMAP

Das IMAP-Verfahren (steht für Internet Message Access Protocol) ermöglicht es, mit vielen verschiedenen Geräten auf die E-Mails zuzugreifen. Der große Unterschied zu POP3 ist der, dass bei IMAP alle E-Mails immer auf dem Server liegen bleiben. Auf jedem Gerät, mit dem wir die E-Mails abrufen, sieht alles genauso aus, wie auf dem Mailserver. Man sagt auch, die E-Mails werden synchronisiert. Stellen wir uns vor, wir rufen unsere E-Mails mit dem Programm Thunderbird ab und zusätzlich noch mit einem Smartphone. Nun löschen wir eine E-Mail mit dem Smartphone. Die E-Mail wird nun auch auf dem Server gelöscht und bei Thunderbird. Oder wir markieren eine E-Mail mit dem Thunderbird als ungelesen. Die E-Mail wird nun auch auf dem Server und auf dem Smartphone als ungelesen angezeigt. Bei IMAP sind die E-Mails also immer und überall auf dem gleichen Stand – unabhängig davon, mit wie vielen Geräten man auf die E-Mails zugreift. Sogar Ordner und Unterordner können auf diese Weise erstellt werden. Es gibt also einen zentralen Ort, wo alle E-Mails gespeichert sind und alle Geräte greifen auf diesen zentralen Ort zu. Das hat sehr viele Vorteile und deswegen ist IMAP heute der Standard beim Abrufen von E-Mails.
 
Weitere Hilfestellungen zu Computer, Internet und Smartphone gibt es auf www.levato.de.

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