Wenn es alleine nicht mehr geht – kann der Einzug bei den Kindern gelingen?

Seit die Kinder das Haus verlassen haben, ist viel passiert. Ausbildung und Studium, Hochzeit, Enkelkinder, die eine oder andere Krankheit ist gekommen und zum Glück auch wieder verschwunden. Doch irgendwann ist es an der Zeit, dem Alter und den damit verbundenen Einschränkungen ins Auge zu blicken. Ist es noch gut, alleine zu leben oder muss eine andere Lösung her? Kaum jemand trennt sich im Seniorenalter gerne von Haus oder Wohnung und den lieb gewonnenen Gewohnheiten und Erinnerungen. Umso mutiger ist es, diesen Schritt zu gehen. Doch wohin führt der Weg? Ins betreute Wohnen? Oder doch besser zu den Kindern? 
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©gpointstudio / Freepik.com

Die Entscheidung für oder gegen das neue Zuhause sollte nicht aus dem Bauch heraus getroffen werden. Offene Gespräche mit guten Freunden und der Familie sind wichtig, um einen objektiven Blick auf die Möglichkeiten zu erhalten. Oftmals beherrscht uns die Angst, den Kindern zur Last zu fallen oder die Wohnung in der Seniorenresidenz nicht bezahlen zu können. Wie viel Platz haben die Kinder? Wie sieht es mit dem Verhältnis zu den Schwiegerkindern aus und könnte ein Umzug nicht sogar eine Win-Win-Situation sein? Wenn Generationen zusammenleben, sind Großeltern weit mehr als Mitbewohner. Sie betreuen die Enkelkinder, spielen mit Ihnen und unterstützen bei den alltäglichen Herausforderungen. Wer zu diesem Leben bereit ist und sich mit den Kindern einig ist, sollte frühzeitig vor dem Umzug wichtige Entscheidungen treffen. Muss die Wohnung gekündigt oder das Haus verkauft werden? Was passiert mit den Möbeln?
 
Wenn die rechtlichen Aspekte geklärt sind, geht es ans Sortieren. Was zieht mit um – was muss bleiben? Von wichtigen Erinnerungsstücken sollte sich keiner trennen müssen, diese Gegenstände müssen uns auch in ein neues Zuhause begleiten dürfen. Anders sieht es mit überflüssigen Möbeln, vollgestopften Dachböden und Kellern aus. Alles, was wir seit Langem in abgeschlossene Räume verbannt haben, wird uns auch in der nächsten Zeit nicht fehlen. Wem die Kraft oder die Muße fehlt, sich mit dem Interieur vieler Jahre auseinanderzusetzen, beauftragt einen Entrümplungsdienst für die professionelle Entrümpelung bzw. Haushaltsauflösung der Immobilie. Das Team kommt zum vereinbarten Zeitpunkt ins Haus, räumt professionell auf und hinterlässt die Räume besenrein für den Nachbesitzer oder den Makler. Das Rundum-Sorglos-Paket befreit nicht nur von überflüssigen Gegenständen, es nimmt uns auch die mühselige Arbeit ab. Denn das Entsorgen ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch mental eine Herausforderung. Termine inklusive Kostenvoranschlag für die Haushaltsauflösung werden ganz komfortabel im Internet oder telefonisch vereinbart; damit bleibt mehr Zeit für die Dinge, die sonst noch erledigt werden müssen. Besonders gut erhaltene Teile lassen sich über eBay verkaufen oder an Freunde weitergeben.
 
Ummelden, abmelden, anmelden: Der Gang zur Stadtverwaltung, die Abmeldung beim Sportverein oder beim Chor, Telefon, Müllabfuhr – eine Übersicht aller notwendigen Formalitäten kann dabei sehr hilfreich sein. So lassen sich alle Aufgaben nach und nach abhaken und nichts kann in Vergessenheit geraten. Freunde und Nachbarn sollten würdig verabschiedet werden. Nach einer langen, gemeinsamen Zeit fällt die Trennung oftmals nicht leicht. Eine Einladung zum Umtrunk oder einem Stück Kuchen, bevor die Wohnung geräumt wird, verleiht dem Abschied eine würdevolle Note. Sind alle Dinge geplant, stellt sich die Vorfreude auf den Umzug zu den Kindern ein und bringt auch Erleichterung mit sich. 

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Kommentare (1)

Wingman

Puh .... ich liebe nichts so sehr wie meine Kinder. Und dennoch finde ich es gut nie bei meinen Kindern einziehen zu MÜSSEN.

Ich bin eine ganz andere Generation. Meine Kinder sind aus meiner Frau und mir entstanden... also ein großer Teil von mir. ICH erinnere wie meine Mutter zu mir sagte eine Mutter kann 10 Kinder groß ziehen. Aber diese kinder können nicht für ihre Mutter sorgen. Und dies sagte sie obwohl meine Schwester und ich uns sehr wohl um sie gekümmert haben. Ich habe sehr gelitten unter meiner Mutter .... und habe sie dennoch IMMER geliebt. Ich hoffe dass ich an meine Kinder weiter gegeben habe dass ich ganz tolle Eltern hatte ... die alles für mich und meine Schwester gegeben haben. Und dennoch hat jeder Mensch sein Leben in der eigenen Hand. NIEMAND kann andere für sein eigenes Leben verantwortlich machen.


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