Mitgliederübersicht Humbaba

Benutzerprofil von Humbaba

Humbaba
Humbaba
offline
Dabei seit: 09.12.2016

Sympathie-Punkte
8
Besucher: 71
Freunde: 0
Forum: 35

Humbaba .

hat auf das Thema Re: Existiert Gott? im Forum Religionen-Weltanschauungen geantwortet
Ich gehe davon aus, dass alle Existenz, die Gesamtheit der materiellen Welt und der sie durchdringenden und umfassenden spirituellen Welt, dass diese Gesamtheit Gott ist. Diese Gesamtheit befindet sich in einem niemals endenden Wandel (Schöpfung) und stellt sich in unendlichen Formen dar. Die stets neue Darstellung der Gesamt-Existenz beinhaltet z.B. auch, dass es Menschen gibt, die daraus hervorgegangen sind/hervorgehen, die kurzzeitig gelebt haben/leben und die wieder vergingen/vergehen, so dass die "Bestandteile" wieder in die Gesamt-Existenz zurückkehren. Innerhalb der Gesamt-Existenz gehören alle sich bildenden, bestehenden und wieder vergehenden Teile untrennbar zusammen. Nichts geht (wohin denn auch) verloren. Diese niemals endende Zusammengehörigkeit innerhalb der Schöpfung sehe ich als die "Liebe" Gottes, eben als die Kraft, die alles zusammenhält. Und was ist die Liebe in der Welt anderes, als "gelebte" Zusammengehörigkeit? So sehe ich das...
Ja, so aehnlich seh ich das auch. Allerdings ist es notwendig die Dualitaet von Materie and Geist zu ueberwinden, wenn wir zur Wirklichkeit jenseits menschlicher Denkgewohnheiten vordringen wollen. Gott kann nur in der Gesamtheit liegen. Sobald wir anfangen zu Teilen in Geist/Materie, ich/du, ..., verlassen wir die goettliche Wahrnehmung und kehren zu unserer vergaenglichen Wahrnehmung zurueck. Auch wenn wir im taeglichen Leben in unserer vergaenglichen Wahrnehmung gefangen sind, koennen wir doch die Gesamtheit "ahnen", denn wie sollte ein Mensch ohne Gesellschaft, ohne Oekosystem, etc., leben? Also wir haengen irgendwie alle zusammen. Die Einzelerscheinungen aendern sich staendig, wie das subatomare Partikel im Teilchenbeschleuniger, aber der Kitt, der das alles Zusammenhaelt bleibt unveraendert. Wieso sollte der Agnostiker damit Probleme haben? Nach der Definition glaubt der Agnostiker doch nur das, was er auch versteht.
hat auf das Thema Re: Existiert Gott? im Forum Religionen-Weltanschauungen geantwortet
Mit Gott ist es wie mit der Liebe oder der Treue. Wer das beides nie erfahren oder gefühlt hat, für den mag es auch beides nicht geben. Wer liebt und geliebt wird, der weiß, dass es Liebe gibt, aber er kann es nicht beweisen. Liebe kann man eben auch weder sehen, noch messen oder wiegen, man kann sie auch nicht berechnen, aber man kann sie spüren und an sie glauben, und das kann sehr glücklich machen und manchmal sogar kleine Wunder bewirken.
Der Vergleich von Gott und Liebe ist meiner Meinung nach sehr zutreffend. Das wird auch deutlich in dem anderen Faden, in dem ich die Thematik Religion und Wissenschaften ansprechen wollte. Fuer Quantenphysiker, die die Welt der subatomaren Teilchen erforschen, verschwindet die Materie und dafuer wird das, was alles zusammenhaelt wichtiger. Das ist eine Kraft wie die Liebe. Also gleich ob wir vom Standpunkt der Religion oder vom Standpunkt der Physik die Welt betrachten, ist eine Kraft wie die Liebe wichtiger als die Materie. Das wird den Materialisten, die sich auf die Wissenschaft berufen, noch einige Kopfschmerzen bereiten. lg. H.
hat auf das Thema Re: Existiert Gott? im Forum Religionen-Weltanschauungen geantwortet
Dagegen ist Arno demokratisch, denn er spricht ja nur den selbsternannten Gottesvertretern ihr Definitionshoheit ab, was ich völlig richtig finde.
Die Frage ist jedoch, wen meint Arno mit den "selbst-ernannent Gottesvertretern", und das auch noch in Fettschrift? Der Papst wird ja gewaehlt, er ist also nicht der selbst-ernannte Gottesvertreter. Es handelt sich also wohl eher um einen polemischen Rundumschlag gegen Menschen, die nicht mit ihm uebereinstimmen. Was ist daran demokratisch? Jeder hat doch das Recht, die eigene Meinung zu aeussern, selbst Glaeubige. lg. H.
hat auf das Thema Re: Existiert Gott? im Forum Religionen-Weltanschauungen geantwortet
Die selbsternannten Gottesvertreter verbreiten Wissen über Gott, das sie bloß mit Glauben, Hoffnung, Behauptung verwechseln.
geschrieben von arno
Als Agnostiker finde ich es immer interessant, mit welchem irrationalen Eifer Atheisten versuchen, die Nicht-Existenz Gottes zu beweisen. Da koennte sich so mancher glaeubige Katholik eine Scheibe davon abschneiden. lg. H.
hat auf das Thema Re: Existiert Gott? im Forum Religionen-Weltanschauungen geantwortet
Alles, was wir davor zustande bringen ist (wenn auch noch so tolle) Gehirnakrobatik, die uns lediglich in einer Sackgasse landen lässt.
Das ist schon klar. Die Erfahrung der Wirklichkeit ist jenseits des rationalen Verstandes und kann nur direkt erfahren werden, oder wie du sagst "erahnt werden." Da wir aber auch weiterhin in dieser Welt uns rational verhalten und denken muessen, und unsere Erfahrung nur indirekt unseren Mitmenschen mitteilen koennen, haben wir uns allerlei Bilder oder Gleichnisse ausgedacht, um das, was nicht ausgedrueckt werden kann durch Hinweise mitzuteilen. Der Andere kann unsere Bilder nur verstehen, wenn er eine aehnliche Erfahrung gemacht hat. Auf alle Faelle sollte man niemals die Bilder fuer das nehmen, worauf sie hinweisen. Das Bild des Schoepfers, der ausserhalb seiner Schoepfung steht ist allerdings eine Sackgasse.
hat auf das Thema Re: Existiert Gott? im Forum Religionen-Weltanschauungen geantwortet
1. Wenn Gott erfahrbar und erfassbar ist, dann bestimmt nicht mit dem menschlichen Verstand. 2. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass es kein Werk ohne einen Schöpfer gibt;
Mit dem 2. Satz machst du das, was du im 1. Satz noch fuer unmoeglich haelst. Der Grundfehler ist es, einen Gott im menschlichen Antlitz zu schaffen. Das ist das, was die meisten Religionen als Goetzendienst verurteilen. Das Bild, dass wir uns von Gott machen ist nicht identisch mit Gott. Um Gott zu erleben, muessen wir die Dualitaet von Schoepfer und Schoepfung ueberwinden. Die Schoepfung entsteht aus sich selbst. Und den Gott, den es geben kann, existiert ueberall in der Schoepfung, also auch in uns, wie selbst die Vaeter der Kirche schon erkannt haben.
Christian Thomas Kohl hat ein Buch geschrieben zu diesem Thema unter dem Titel Buddhismus und Quantenphysik: Schlussfolgerungen über die Wirklichkeit. Das Buch ist auch als eBuch erhaeltlich. Hier ist eine kleine Leseprobe:Ein Quantum Buddhismus Ich zitiere aus dem ersten Absatz:
Ich versuche auf die gemeinsame Grundlage der buddhistischen Philosophie und der Quantenphysik hinzuweisen. Es gibt eine überraschende Parallelität zwischen dem philosophischen Wirklichkeits-begriff der Philosophie Nagarjunas und den physikalischen Wirklichkeits-begriffen der Quantenphysik. Für beide besteht die fundamentale Wirklichkeit nicht aus einem festen Kern, sondern aus Systemen wechselwirkender Gegensätze. Diese Wirklichkeitsbegriffe lassen sich nicht mit den substantiellen oder holistischen und instrumentalistischen Wirklichkeitsbegriffen vereinbaren, die den modernen Denkweisen zugrunde liegen.Christian Thomas Kohl
geschrieben von Christian Thomas Kohl
Auf Englisch gibt es auch noch eine etwas umfassendere Zusammenfassung seiner Ideen: Buddhism and Quantum Physics
*seufz* Seh ich leider auch so. Bin neugierig, wann sich auf der Erde mal intelligentes Leben entwickelt.
Es liegt in der Natur der Dinge, dass wir uns mehr auf die wenigen schlimmen Sachen konzentrieren als auf all das Erfreuliche, das die ganze Zeit passiert. Ich glaube, die wenigsten unserer Zeitgenossen koennten so leben, wie viele Menschen noch vor 100 Jahren gelebt haben. In einem Gespraech mit einem Zen Meister sagt Duerr, dass wir das Umfallen eines grossen Baumes viel mehr hoeren als das Wachsen des Waldes, das die ganze Zeit Baeume wachsen laesst. Wir haben schon einige grosse Probleme wie den Klimawandel, die Ungleichheit und den damit verbundenen Terrorismus, von denen wir nicht wissen, wie wir sie bewaeltigen sollen, aber die Menschen habe auch schon so einiges erreicht.
Für den Bauern, der seine Kartoffeln erntet, werden diese immer Materie bleiben. Ebenso für den, der sie am Ende isst - selbst wenn es ein Physiker ist.
Sicher, der Bauer kann auch weiterhin seine Kartoffeln ernten. Dabei braucht er sich nicht nach den Urspruengen zu fragen. Diese Frage stellt er sich hoechstens wenn er am Sonntag in die Messe geht, wenn er an Gott glaubt, oder zum Fruehschoppen, wenn er nicht an Gott glaubt. Da ist sie wieder die Frage nach dem Sein oder Nichtsein Gottes, der Materie, oder was auch immer, und bestimmt dann doch irgendwie unser Handeln.
Allerdings wäre es wünschenswert, wenn die Bevölkerung mehr verständlich über die Natur der Quantenphysik informiert wäre. Dann gäbe es nicht so viel Opfer von Scharlatanen, die "Quantenheilung" und ähnlichen Unfug anbieten.
Ach, ich glaub, dass ist nicht sehr realistisch. Die meisten Menschen werden sich nicht mit den theoretischen Grundlagen der Quantenphysik beschaeftigen. Was wir im subatomeren Bereich antreffen, sind das nun Partikel oder sind das Wellen? Oder ist das eine Potenzialitaet? Und selbst wenn sie sich damit befassen, dann nehmen die Scharlatene eben andere Namen, um ihre Heilsbotschaft zu verhoekern. Das sie damit Erfolg haben und auch noch Geld verdienen, zeigt doch, dass die Menschen Beduerfnisse haben, die nicht von den Wissenschaften erfuellt werden. Da sind wir dann auch gleich wieder bei der Frage nach den Urspruengen.
Hier ist noch ein etwas laengerer Vortrag, in dem er auch mehr darauf eingeht, was das "Neue" ist an der Quantenphysik, und warum das unsere Weltsicht veraendert. Man braucht kein Physiker sein, um das zu Verstehen. Das ist alles ganz allgemeinverstaendlich erklaert.

Anzeige