Neurologische Vorsorge

Als Schaltzentrale unseres Körpers koordiniert und kontrolliert unser Gehirn lebensnotwendige Prozesse wie beispielsweise die Atmung und verarbeitet ununterbrochen komplexe Informationen. Kommt es zu Störungen dieser Vorgänge im Gehirn, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Daher ist die Gesundheit des zentralen Nervensystems, sprich Gehirn und Rückenmark von großer Wichtigkeit.

Frau leidet unter Migräne.
© contrastwerkstatt | Fotolia.com

Die Funktion des zentralen Nervensystems

Das zentrale Nervensystem auch kurz „ZNS" genannt, ist ein Teil des Nervensystems und erfüllt eine Vielzahl von komplexen Aufgaben und ist daher verantwortlich für:

  • Die Balance des Hormonhaushalts
  • Die Kontrolle der Motorik
  • Die Steuerung der Atmung und des Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Die Verarbeitung neuer Informationen
  • Kognitive Funktionen wie Denken, Sprache, Bewusstsein, Lernen und Aufmerksamkeit
  • Emotionen und Gefühle

Dies geschieht im Wesentlichen durch Informationsübertragung, welche über elektrische Signale in den Nervenzellen erfolgt.

Häufige neurologische Erkrankungen

Viele parallel ablaufende Prozesse und ein breites Aufgabenspektrum machen unser Gehirn anfällig für Störungen. Tritt ein Problem auf, kann dies unter Umständen fatale gesundheitliche Folgen mit sich bringen.

Kopfschmerzen und Migräne

Das wohl bekannteste und weit verbreitetste Phänomen ist der Kopfschmerz. Rund 70% der Bevölkerung leiden momentan unter episodischen Kopfschmerzen, 12% sogar unter Migräne. Kopfschmerzen haben viele Ursachen und äußern sich daher auf verschiedene Art und Weise. Häufig klagen Betroffene über ein stechendes oder pulsierendes Gefühl. Hinzu kommen bei einigen Menschen auch Übelkeit, Schwindel und Lichtempfindlichkeit.

Ischämischer Schlaganfall

Bei dem ischämischen Schlaganfall oder auch Hirninfarkt genannt, handelt es sich um eine plötzliche Minderdurchblutung des Gehirns durch Verschlüsse der dort befindlichen Blutgefäße. Besteht bei einer Person Verdacht auf Schlaganfall, muss schnell gehandelt werden, denn es drohen Folgen wie Lähmungen, Sprachstörungen und Gedächtnisverluste. Die Chance einen Schlaganfall zu überleben ist umso größer, je schneller betroffene Personen Hilfe erhalten.

Demenz

Der Begriff Demenz beschreibt die Störung von Gedächtnis- und Denkprozessen aufgrund einer Degeneration des Gehirns. Eine der häufigsten Formen der Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung. Das Risiko an Demenz zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter stark an. Etwa 25-50% der Menschen über 85 Jahren leiden heute an einer Demenz.

Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit, auch Morbus Parkinson genannt, ist eine langsam fortschreitende, degenerative Erkrankung des Gehirns. Durch eine unzureichende Bereitstellung des Botenstoffes Dopamin kommt es bei Erkrankten zu Bewegungsstörungen, die sich beispielsweise in einer Muskelstarre oder auch durch Zittern äußern. Auch hier steigt das Risiko einer Erkrankung mit steigendem Alter an.

Gehirntumore

Tumore die sich im Gehirn gebildet haben, gehen vom Stützgewebe aus und sind nur selten gutartig. Auch bilden sich bei Gehirntumoren in vielen Fällen Metastasen, weshalb eine Behandlung sehr schwierig ist. Gutartige Tumore lassen sich oftmals mit durch eine Operation vollständig entfernen, wohingegen es bei bösartigen Tumoren meist einer Chemotherapie bedarf. Eine Früherkennung ist zu derzeitigem Stand der Medizin noch nicht möglich.

Was dem Gehirn gut tut

Um das Gehirn bei seiner Arbeit zu unterstützen und dem geistigen Abbau im Alter vorzubeugen hilft ein gesunder Lebenswandel in beträchtlichem Maße. Wer also seinen grauen Zellen etwas Gutes tun möchte, sollte folgende Dinge beachten:

  • Viel Bewegung und sportliche Aktivitäten: Durch Bewegung an der frischen Luft werden stimmungsaufhellende Stoffe ausgeschüttet, welche die Leistung des Hirns steigern.
  • Gehirnjogging: Das Lösen von Rätseln und anderen Übungen wirkt nachweislich wie eine Verjüngungskur auf das Gehirn. Bereits ein paar Minuten am Tag reichen aus, um dem geistigen Abbau entgegen zu wirken.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Um optimal funktionieren zu können, benötigt unser Gehirn viel Flüssigkeit. Durch die Aufnahme von ausreichend Wasser lassen sich so Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten vermeiden.
  • Eine ausgewogene Ernährung: Obst und Gemüse haben dank ihres hohen Gehalts an Vitaminen eine positive Wirkung auf das Gehirn. Insbesondere Karotten fördern die Durchblutung und können dazu die Gedächtnisleistung verbessern.

Auf einen übermäßigen Alkoholgenuss sollten Sie der Gesundheit Ihres Gehirns zuliebe besser verzichten, da ab einer gewissen Menge Millionen von funktionstüchtigen Gehirnzellen absterben. Auch Zigarettenrauch hat eine enorm schädliche Wirkung. Rauchen verändert die Chemie des Gehirns grundlegend, sodass es zu einer herabgesetzten Leistungsfähigkeit im Alter kommen kann.

Wichtige Vorsorgeuntersuchungen

Um sicherzugehen, dass das Gehirn auch bis ins hohe Alter noch fit und funktionsfähig ist, empfiehlt sich der regelmäßige Gang zur Vorsorgeuntersuchung. Insbesondere Menschen mit genetischer Vorbelastung und ältere Personen können so aktiv etwas für den Erhalt ihrer Gesundheit tun. Ärzte raten daher vor allem zur Demenz- und Schlaganfall Vorsorge.

Die Vorsorgeuntersuchung zur Ermittlung des persönlichen Schlaganfallrisikos umfasst in den meisten Fällen:

  • EKG
  • Blutabnahme
  • Bestimmung des BMI
  • Untersuchung der hirnversorgenden Gefäße
  • Persönliches Arztgespräch sowie Beratung

Die Kosten für eine Schlaganfall-Vorsorgeuntersuchung werden derzeit nicht von gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Um Hinweise auf eine mögliche Leistungsstörung des Gehirns zu erhalten, bietet sich die Demenz-Vorsorgeuntersuchung an. Diese beinhaltet in der Regel:

  • EEG
  • Blutabnahme
  • Tests zur Hirnleistung
  • Untersuchung der hirnversorgenden Gefäße
  • Persönliches Arztgespräch sowie Beratung

Da auch diese Untersuchung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt wird, müssen die Kosten selbst übernommen werden.

Durch die frühzeitige Erkennung dieser Krankheiten können schwerwiegende gesundheitliche Folgen vermieden oder sogar ganz verhindert werden.

Generell gilt: Bei lang anhaltenden und akuten Beschwerden im Kopfbereich sollte in jedem Fall umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da in manchen Fällen bereits Sekunden über Leben und Tod entscheiden können.


Anzeigensonderveröffentlichungen

 


Newsletter


Suchmodule


Anzeige