Neue Behandlung für Prostata-Krebs-Patienten mit Hilfe der Nuklearmedizin

Prostatakrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern weltweit. Wird er frühzeitig entdeckt, lässt er sich oft sehr erfolgreich bekämpfen.

Neue Behandlung für Prostata-Krebs Patienten mit Hilfe der Nuklearmedizin
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Schwieriger wird die Behandlung, sobald sich Metastasen gebildet haben, die sich häufig in Lymphknoten oder Knochen festsetzen. Zur Standardbehandlung von Prostatakarzinomen gehört die Hormontherapie gefolgt von einer Chemotherapie. Der Nuklear-Mediziner, Universitätsprofessor Dr. med. Marcus Hacker aus Wien/Österreich, verfolgt eine neue Methode zur Diagnose und Therapie, bei der Krebszellen in der Prostata gezielt von innen bestrahlt werden können.

Universitätsprofessor Dr. med. Marcus Hacker leitet die Klinische Abteilung für Nuklearmedizin am Allgemeinen Krankenhaus Wien (AKH). Mit über 90 Mitarbeitern, einer Therapiestation mit 16 Betten, modernster Gerätetechnik und Radiochemie/-pharmazie mit eigenem Zyklotron zur Erzeugung radioaktiver Elemente gehört sie zu den größten und leistungsstärksten nuklearmedizinischen Abteilungen Europas.

Mit Hilfe radioaktiver Verbindungen, sogenannter „Radiopharmaka", kann im Rahmen der Diagnostik die Funktion von Organen und Geweben beurteilt werden. Im Bereich der bildgebenden Diagnostik werden sämtliche Verfahren der konventionellen Nuklearmedizin wie Schilddrüsen-, Skelett-, Lungen- Hirn- und Herzuntersuchungen sowie die Entzündungsdiagnostik in SPECT- und SPECT/CT-Technik angeboten. Die „Single Photon Emission Computed Tomography", SPECT, ist eine Untersuchungstechnik, bei der den Patienten radioaktive Substanzen verabreicht werden. Diese reichern sich im zu untersuchenden Organ an. Mit Hilfe einer Spezialkamera wird dann die Strahlung, die vom Gewebe ausgeht, gemessen und zu einem dreidimensionalen Bild zusammengesetzt.

Zudem verfügt die Abteilung über spezielle Geräte zur Positronen-Emissions-Tomographie, sogenannte PET/CT und PET/MR Scanner, die in der Lage sind, Schnitt-Bilder von lebenden Organismen anzufertigen, die ebenfalls für individuelle und maßgeschneiderte Diagnosen und Therapien eingesetzt werden. Hinzu kommt eine enge Kooperation mit dem „Comprehensive Cancer Center" (CCC) sowie mit zahlreichen anderen Universitätskliniken, vor allem mit den Fachrichtungen Endokrinologie, Kardiologie, Gastroenterologie, Neurologie und Psychiatrie. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist in diesem Fachgebiet sehr ausgeprägt. So findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Ärzten verschiedenster Fachrichtungen statt, u.a. mit Radiologietechnologen, Pflegepersonal, biomedizinischer Analytik, Pharmazeuten, Physikern, Biologen und Mechatronikern.

Einen weiteren Schwerpunkt der Abteilung bilden nuklearmedizinische Therapien von Schilddrüsen-, Leber-, Prostata- oder neuroendokrinen Tumoren mittels Beta- und Alphastrahlern.  

„What you see is what you treat"

 Insbesondere bei der Behandlung von Prostatakarzinomen setzen Prof. Dr. med. Hacker und sein Team auf Betastrahler, die mit Hilfe von „Prostataspezifischen Membranantigenen" (PSMA) direkt an die Tumorzellen „andocken" und den Krebs gezielt von innen bestrahlen. Die PSMA/Betastrahler -Moleküle sind weniger als ein tausendstel Millimeter groß und werden den Patienten in eine Vene injiziert. Dort gelangen sie über die Blutbahnen zu den betroffenen Organen, binden sie an PSMA auf der Tumoroberfläche und ermöglichen einerseits eine genaue Bildgebung und die Möglichkeit zur Entdeckung selbst kleinster Ansiedlungen von Krebszellen, die mit anderen Methoden oft nicht erfasst werden. Zum anderen kann auf die gleiche Art und Weise die Therapie erfolgen, d.h. die Bestrahlung der Tumorzellen mithilfe von Betastrahler-PSMA Molekülen. Diese Kombination aus Diagnose und Therapie wird als „Theranostics" bezeichnet. D.h. dort, wo Krebszellen angezeigt also diagnostiziert werden, werden sie auch direkt therapiert.

Insgesamt umfasst das Leistungsspektrum der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin folgende Behandlungen:

  • Metastasiertes Prostatakarzinom (Krebs der Vorsteherdrüse) mit 223Radium (Xofigo) und 177Lu-PSMA Therapie
  • Radiojodtherapie bei Schilddrüsenkrebs, Schilddrüsenüberfunktion
  • SIRT Therapie bei Lebertumoren
  • Radiopeptidtherapie bei Neuroendokrinen Tumoren (NET)
  • Zevalin-Therapie des Malignen Lymphoms

Aufgrund der guten Anbindung an den internationalen Flughafen von Wien/Österreich (Vienna International Airport) sowie den komfortablen Hotel- und Versorgungsstrukturen bietet das Nuklearmedizinische Zentrum unter Leitung von Universitäts-Professor Dr. med. Marcus Hacker auch hervorragende Bedingungen für die Behandlung ausländischer Patienten.

 


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Quelle: Susanne Amrhein, PRIMO MEDICO

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