Keine Angst vor dem Urologen

Probleme an Blase, Niere und Prostata können in den meisten Fällen dank moderner Techniken schnell und schonend operiert werden.

Keine Angst vor dem Urologen
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Viele Männer vermeiden es, zum Urologen zu gehen. Sie nutzen nur selten Vorsorgeangebote und leben häufig lange mit gesundheitlichen Problemen, obwohl es gute Heilungschancen gäbe. Besonders vermeintlich „peinliche" Beschwerden wie Impotenz oder Inkontinenz werden lieber ertragen, statt sich einer möglichen Behandlung zu unterziehen. Dabei sind die Therapiemöglichkeiten in der Urologie in den vergangenen Jahren deutlich schonender und schmerzfreier geworden, betont PD Dr. Frédéric Birkhäuser: „Selbst nach einem chirurgischen Eingriff ist es keine Seltenheit, dass unser Patient schon am nächsten Abend mit seiner Frau zum Essen in ein Restaurant geht". PD Dr. Birkhäuser und PD Dr. Pascal Zehnder sind Spezialisten für Urologie und haben zusammen die Urologie St. Anna in Luzern/Schweiz gegründet. „Minimalinvasive Eingriffe mit der sogenannten ‚Schlüssellochtechnik' haben stark zugenommen", so PD Dr. Pascal Zehnder. „Dank dieser Methoden kommen unsere Patienten schnell wieder auf die Beine. Wie der Name ‚Schlüssellochtechnik' schon sagt, entstehen lediglich kleine Wunden, der Blutverlust ist gering und entsprechend rasch ist die Rekonvaleszenz". Seit 2015 verwendet das eingespielte Ärzte-Team wann immer es sinnvoll und möglich ist an Blase, Niere, Prostata, Harnleiter und Nebenniere das neueste Modell des Operationsroboters „DaVinci Xi". Statt in unbequemer Haltung über den Patienten gebeugt zu operieren, steuern die Ärzte die Instrumente präzise und zitterfrei von einer bequemen Konsole aus, die Roboter-Kamera liefert dank vergrößerter, dreidimensionaler Bilder in HD Qualität eine perfekte Sicht auf das Operationsgebiet.

Funktionsstörungen nachhaltig beheben

Besonders unangenehm und belastend sind Probleme der harnableitenden Organe. In einigen Fällen, in denen aufgrund von angeborenen oder entstandenen Fehlbildungen starke Funktionseinschränkungen vorliegen, hilft nur eine Operation. Bei Frauen und Männern sind dies z.B. der Fall bei einer Nierenbeckenabgangsstenose oder einem sogenannten „Megaureter", einer Erweiterung der Harnleiter, aufgrund derer der Urin aus der Harnblase immer wieder in die Harnleiter oder Niere zurückfließt (Reflux).

Kleine Jungen und sogar schon Neugeborene leiden manchmal unter Harnröhrenklappen: segelartigen Membranen, die die Harnröhre verschließen. Auch diese müssen operativ entfernt werden. Erwachsene Männer sind häufig von gutartigen Prostatavergrößerungen oder Tumoren betroffen. Aber selbst eine Funktionsstörung des Harnröhrenschließmuskels, die eine schwere Inkontinenz zur Folge hat, kann chirurgisch mit guten Erfolgen korrigiert werden, erläutert PD Dr. Birkhäuser: „Dies ist eine diffizile Operation, bei der wir den betroffenen Muskel durch eine vollmechanische künstliche Manschette ersetzen. Zum System gehören zudem eine kleine Pumpe im Hodensack sowie ein kleiner Ballon, der in den Unterbauch implantiert wird (AMS-800). Mit Hilfe dieser Bedienpumpe können die Patienten ihr Wasserlassen selbständig kontrollieren. Viele Betroffene wissen nicht, dass es diese Möglichkeit gibt, obwohl sie ihnen die Wiederherstellung der Lebensqualität ermöglicht".

Sterilisation ohne Skalpell

Als sicherste Verhütungsmethode gilt nach wie vor die Sterilisation des Mannes. Bei einer sogenannten „Vasektomie" werden die Samenleiter beidseits durchtrennt. Sie bewirkt, dass der Mann keine Kinder zeugen kann, hat ansonsten aber keinen Einfluss auf das Sexualleben. „Die Angst vor diesem kleinen Eingriff ist unbegründet", beruhigt PD Dr. Birkhäuser. „Schon die lokale Betäubung kann ohne Nadel erfolgen. Stattdessen spritzen wir mit Hilfe von Luftdruck einen Wasserstrahl mit dem Anästhetikum in die Haut. Anschließend folgt die sogenannte ‚No scalpel-Vasektomie". Dabei wird mit einem Spezialinstrument mittels Spreizen der Hodensackhaut ein kleines Loch geschaffen, durch das wir den Samenleiter fassen und durchtrennen können. Dies ist ein sehr schonendes Vorgehen, das später kaum sichtbar ist, und vor allem kaum Blutungen oder Infektionen auslöst". Falls im Nachhinein doch noch ein Kinderwunsch aufkommen sollte, können die zuvor durchtrennten Samenleiter in einem mikrochirurgischen Eingriff wieder vereint werden, so der Spezialist für Urologie. Auch dieser Eingriff kann ambulant unter lokaler Betäubung erfolgen.

PD Dr. Birkhäuser und sein Klinikpartner PD Dr. Zehnder betonen, dass letztendlich aber nicht die Technik das entscheidende Element sei, sondern eine genaue Diagnose, eine gute Planung für eine effektive und möglichst schonende Behandlung, genügend Erfahrung sowie vor allem auch erklärende und vertrauensbildende Gespräche mit den Patienten. Auch wenn diese gerne ein wenig abfällig als „Soft-Faktoren" bezeichnet werden und wissenschaftlich kaum erfasst sind, stehen sie dennoch im Zentrum ihrer Arbeit. Die beiden Experten sind sich einig: Angst vor dem Urologen braucht heute keiner mehr zu haben, wenn er sich in die Hände erfahrener Fachärzte begibt. 

 


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Quelle: Susanne Amrhein, PRIMO MEDICO

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