Wechseljahresbeschwerden: Hormone helfen durch die Wechseljahre

Viele Frauen durchleben mit Eintritt der Wechseljahre rasante Veränderungen ihres Körpers und ihres Wohlbefindens. Individuell abgestimmte Hormongaben können viele der auftretenden Beschwerden verringern.

Frau steht am Strand und breitet die Hände aus
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Als Wechseljahre wird der Zeitraum bezeichnet, in dem sich der weibliche Körper auf eine neue Lebensphase umstellt. Die Eierstöcke stellen nach und nach ihre Arbeit ein und beenden das Bereitstellen von befruchtungsfähigen Eizellen und dem Sexualhormon Östrogen. Bei den meisten Frauen erfolgt um das 50. Lebensjahr herum die letzte Monatsblutung. Die anschließenden Wechseljahre ziehen sich über mehrere Jahre hin. Die genaue Dauer ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich, genauso wie mögliche Begleiterscheinungen und Beschwerden. Prof. Dr. med. Dr. med. habil Ernst Siebzehnrübl ist Spezialist für Reproduktionsmedizin mit eigener Praxis in Frankfurt und betreut zahlreiche Patientinnen mit Wechseljahresbeschwerden: „Viele Frauen durchleben die Wechseljahre völlig problemlos, andere leiden unter Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, Schlafstörungen, plötzlichem Erröten oder auch einer deutlichen Leistungs- oder Konzentrationsschwäche. Schuld daran ist vor allem die fehlende Östrogenproduktion, die für das Wohlbefinden der Frau wichtig ist. Mit Hilfe einer rechtzeitig angesetzten Hormonersatztherapie können aber viele dieser Beschwerden verhindert werden“.

Hormongaben können durch die Wechseljahre helfen

Studien haben belegt, dass eine individuell abgestimmte Hormongabe bereits zum Ende der körpereigenen Hormonproduktion die Wechseljahre positiv beeinflusst, so Prof. Siebzehnrübl: „Etwa 20 Prozent der Frauen erleben in den Wechseljahren nur leichte Beschwerden, die man gut mit Östrogen-ähnlichen Isoflavonen, wie sie z.B. in Rotklee enthalten sind, behandeln kann. Bei stärkeren Beschwerden helfen in der Regel ein bis zwei Milligramm Östradiol pro Tag, um den Hormonverlust auszugleichen“. Die Hormone wirken sich nicht nur auf körperliche Beschwerden aus, so Prof. Siebzehnrübl, sondern beeinflussen auch die Stimmung und das Wohlbefinden. „Sie helfen bei Antriebslosigkeit und Depressionen und wirken sich auch positiv auf das Sexualleben der Frauen aus. Nicht wenige leiden durch den Hormonmangel an Scheidentrockenheit. Durch die Ersatzgabe von Östrogen verschwinden diese Beschwerden und häufig steigt sogar wieder der Libido, der Wunsch nach Sex“.

Unerwünschte Nebenwirkungen vermeiden

Wichtig sei es, die Patientin auf die optimale Hormonersatzdosis einzustellen, erklärt Prof. Siebzehnrübl: „Abhängig vom Wunsch der Frau können wir durch den Gestagen-Anteil des Produkts bestimmen, ob weiterhin eine Regelblutung stattfindet oder nicht. Viele Frauen freuen sich, diese lästige Phase im Monat hinter sich zu lassen und auch die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft ist gebannt. Daran ändert sich auch durch die Hormongabe nichts“. Bei einer Dauertherapie sollten zwei Mal pro Jahr ein Blutbild erstellt und per Ultraschall die Gebärmutter und die Brüste kontrolliert werden, rät der erfahrene Gynäkologe. „Östrogene gelten auf der einen Seite als Risikofaktoren für Brustkrebs. Auf der anderen Seite kann eine Östrogentherapie aber die Gefahr von Osteoporose verringern. Da das Geschlechtshormon Östrogen auch die Knochen schützt, tritt diese Krankheit häufig zehn Jahre nach dem Ende der körpereigenen Östrogenproduktion auf“. Unter dem Strich sei eine Hormonersatztherapie eher hilfreich, betont Prof. Siebzehnrübl. Aber sie gehöre unbedingt in erfahrene Hände und sollte nicht mit der Gießkanne verteilt werden.

 


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Quelle: Susanne Amrhein, PRIMO MEDICO

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