Voraussetzung für häusliche Pflege: Umbaumaßnahmen & Wohnraumanpassung

Eine barrierefreie Umgestaltung macht die eigenen vier Wände komfortabler und sicherer. Insbesondere im Falle einer Pflegebedürftigkeit erhalten Betroffene weiterhin die Möglichkeit, im eigenen Zuhause zu wohnen. Wenn der Wohnraum barrierefrei gestaltet ist, untersützt dies auch die verantwortlichen Pflegepersonen in ihrer Tätigkeit.

Älteres Paar blickt aus dem Fenster
©simonapilolla | Freepik.com


1. Was bedeutet Barrierefreiheit?

2. Wie kann das Zuhause altersgerecht umgebaut werden?

2.1. Treppenlift

2.2. Senioren- und Pflegebettsysteme

2.3. Umbau der Toilette

2.4. Umbau im Bad

2.5. Umbau in der Küche

2.6. Eingangsbereich

2.7. Türen und Fenster

2.8. Beleuchtung

2.9. Anti-Rutsch-Systeme im gesamten Wohnraum

3. Welche technischen Hilfsmittel eignen sich für den altersgerechten Umbau?

3.1. Smart Home

3.2. Hausnotruf

3.3. GPS-Ortung

4. Was kosten Umbaumaßnahmen für altersgerechtes Wohnen?

5. Wie können die Umbaumaßnahmen finanziert werden?

5.1. Finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse

5.2. Förderung der KfW-Bank


Umbaumaßnahmen und die Anschaffung von Pflegehilfsmitteln, wie zum Beispiel Pflegebetten, sind Voraussetzungen für eine reibungslose Pflege zuhause. Ein barrierearmer Wohnraum ist grundsätzlich empfehlenswert, um im Alter möglichst lange in den vertrauten vier Wänden wohnen zu können. 

Wichtig sind vor allem ein barrierefreier Zugang zu den Räumen und entsprechend umgebaute Möbel, die nicht nur für hohen Komfort und zusätzliche Sicherheit sorgen, sondern Bewohner und Pflegende gleichermaßen entlasten. Smart Home-Technologien können beispielsweise einzelne Räume miteinander vernetzen. Dadurch kann die Selbständigkeit gefördert und individuelle Lebensqualität verbessert werden.

1. Was bedeutet Barrierefreiheit?

Unter Barrierefreiheit wird in Deutschland rechtlich folgende Definition verstanden (§ 4 BGG): „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen [...], wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind."

Für die Umsetzung von barrierefreiem Wohnen ist die Norm nach DIN 18040-2 von besonderer Bedeutung. Die Norm beschreibt planerische und bauliche Voraussetzungen für barrierefreies Wohnen, wobei persönliche Mobilität und unabhängige Lebensführung im Vordergrund stehen.

Der zweite Teil der Norm befasst sich mit den Vorschriften für Wohnungen. In Wohnungen und Häusern, die nicht von vorneherein barrierefrei konzipiert wurden, können die umfangreichen Vorgaben meist nicht vollständig umgesetzt werden. Für Senioren, die ihr Zuhause altersgerecht umbauen möchten, sind sie jedoch vor allem in Bezug auf Flächennutzung und Platzbedarf eine wertvolle Orientierungshilfe.

2. Wie kann das Zuhause altersgerecht umgebaut werden?

Ob in Küche, Bad, Flur oder Eingangsbereich – für jeden Raum bieten sich durch diverse Möglichkeiten, um den Alltag bequemer und sicherer zu gestalten. Intelloigente Beleuchtungssysteme sorgen zusätzlich für Orientierung in der Dunkelheit, Anti-Rutsch-Systeme tragen dazu bei, Stürze zu vermeiden.

2.1. Treppenlift

Die Bewältigung von Stufen ist für bewegungseingeschränkte Menschen eine große Herausforderung. Treppenlifte tragen dazu bei, auch im hohen Alter noch lange im eigenen Zuhause wohnen zu können. Sicherheitshebel und Gurt ermöglichen dabei ein sicheres und bequemes Ein- und Aussteigen. Darüber hinaus registrieren Stoppsensoren Hindernisse und bringen den Treppenlift bei Bedarf zum Stillstand.

2.2. Senioren- und Pflegebettsysteme

Je nach Grad der Einschränkung sind Senioren- oder Pflegebetten eine großartige Unterstützung im Alltag.

  • Für weitgehend mobile Senioren bieten Seniorenbetten zusätzlichen Komfort. Sie sind im Prinzip Alltagsbetten mit ergänzender Ausstattung. Die Liegehöhe ist dabei in der Regel höher als bei herkömmlichen Betten, um ein leichteres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. 
  • Pflegebetten sind hingegen elektrisch höhenverstellbar. Sie verfügen zudem über eine Liegefläche, die sich in verschiedene Positionen bewegen lässt. Somit kann der Pflegebedürftige darin nicht nur schlafen, sondern sich auch tagsüber im Bett aufhalten. Meist verfügen Pflegebetten über Rollen, um das Bett neu positionieren zu können.

Es ist grundsätzlich empfehlenswert, Senioren- und Pflegebetten mit geeigneten Matratzen zu kombinieren. Je nach Gesundheitszustand des Nutzers kommen dafür Standard-Pflegebettmatratzen oder sogenannte Anti-Dekubitus-Matratzen in Frage. Letztere sind druckentlastend und atmungsaktiv, wodurch sie dem Wundliegen und Druckstellen vorbeugen. Außerdem ergänzen spezielle Auflagen für Inkontinenz-Patienten sowie Beistell- und Nachttische mit Rollen die Senioren- bzw. Pflegebettsysteme.

2.3. Umbau der Toilette

Herkömmliche Toiletten sind für bewegungseingeschränkte Menschen in der Regel zu niedrig und bereiten oftmals Probleme beim Setzen und Aufstehen. Hängetoiletten werden an der Wand befestigt und sind dadurch höher als übliche Toiletten. Alternativ dazu können Sitzerhöhungen auf vorhandene Toiletten angebracht werden. Für Rollstuhlfahrer bieten höhenverstellbare Toiletten einen hohen Komfort.

2.4. Umbau im Bad

Im Badezimmer bestehen verschiedene Möglichkeiten der barrierefreien und komfortablen Umgestaltung. Für ältere Menschen ist es beispielsweise hilfreich, vorhandene Duschen ebenerdig umzubauen. Dadurch verringert sich die Verletzungsgefahr beim Ein- und Aussteigen. Bei Bedarf wäre diese dann sogar für einen Rollstuhl geeignet. Eine Vergrößerung der Dusche bzw. ein Umbau von Badewanne zur Dusche in kleinen Bädern ist sinnvoll, um im Falle einer Pflegebedürftigkeit Unterstützung zu erhalten. In der Dusche helfen Griffe, Hocker und rutschsichere Fußmatte dabei, Stürze durch Ausrutschen oder Schwächeanfall zu vermeiden.

Als Alternative zum Umbau von Wanne zur Dusche können Badewannen auch mit Einstiegstüren versehen werden, die sich am Rand der Wanne sicher öffnen und schließen lassen. Nach dem Schließen ist die Einstiegstür komplett wasserdicht. Eine solche barrierefreie Einstiegstür ermöglicht einen barrierefreien Zugang zur Badewanne und dadurch ein sicheres Badeerlebnis.

Ein Wannenlift ist ebenfalls eine Option: Dieser fährt bis zur Oberkante der Badewanne hoch und senkt sich nach dem Setzen des Nutzers in die Wanne ab. So garantiert er einen sicheren Ein- und Ausstieg. Griffe an der Wand und eine rutschfeste Matte in der Wanne sorgen für zusätzliche Sicherheit.

2.5. Umbau in der Küche

Auch die Küche lässt sich mithilfe verschiedener Maßnahmen komfortabler und sicherer gestalten. Im Mittelpunkt des Umbaus steht hierbei der Herd: Wegen der hohen Hitze ist er die größte Gefahrenquelle in der Küche. Insbesondere Gasherde und Herde mit Kochfeldern können zu Unfällen mit Verbrennungen führen. Hierbei schaffen Induktionsherde Abhilfe. Die Kochfelder solcher Herde werden weniger heiß als andere, da die Hitze lediglich auf den Topf oder die Pfanne, jedoch nicht auf das Kochfeld selbst übergeht. Somit wird auch das Risiko einer Überhitzung geringer, wenn vergessen wurde, die Herdplatte abzuschalten – sofern nichts auf dem Kochfeld steht. Für letzteren Fall können zusätzlich Sensoren angebracht werden, die sich bei längerer Inaktivität bemerkbar machen.

Spülmaschine und Backofen in einer komfortablen Höhe sorgen für rückenschonende Benutzung. Ein längerer Brauseschlauch erweitert die Bewegungsfreiheit am Spülbecken. Zudem haben sich Auszugstableaus unter dem Backofen etabliert, auf denen heiße Schüsseln und Formen abgestellt werden können. Die Backofentür sollte sich darüber hinaus vollständig zur Seite umschwenken lassen, um die Verbrennungsgefahr zu reduzieren.

Im Gegensatz zu klassischen Regalen ermöglichen Apothekerschränke einen einfachen Zugriff auf den hinteren Teil des Schrankes. Mit absenkbaren Arbeitsflächen können Bewohner auch im Sitzen Gerichte zubereiten. Bei der Montage von solchen absenkbaren Arbeitsflächen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass unter dem Arbeits- und Herdbereich ausreichend Platz für die Beine von Sitzenden oder Rollstuhlfahrern bleibt.

Hinsichtlich der Anordnung in der Küche empfiehlt sich, den Vorratsschrank direkt neben dem Kühlschrank anzubringen. Dadurch lassen sich alle Vorräte leichter überblicken. 

2.6. Eingangsbereich

Verfügt der Eingangsbereich zur Haustür über Stufen, ermöglicht ein Treppengeländer einen sicheren Zugang zum Wohnraum. Die Stufen sollten dabei entweder überdacht oder auch in nassem Zustand rutschfest sein, um ein Ausrutschen bei Regen oder Schnee zu vermeiden. Auf der Innenseite des Eingangsbereichs hilft eine Sitzmöglichkeit dabei, die Schuhe bequem an- und auszuziehen.

An dieser Stelle ist auch die Installation eines Plattformlifts empfehlenswert, wenn das Treppengeländer nicht ausreichend Sicherheit bietet und/oder Menschen auf Gehhilfen angewiesen sind. 

2.7. Türen und Fenster

Herkömmliche Türen sind für bewegungseingeschränkte Menschen unter Umständen zu schmal. Insbesondere Nutzer von Rollatoren und Rollstuhlfahrer benötigen breitere Türen. Womöglich stellen Türschwellen eine zusätzliche Hürde dar und sollten wenn möglich entfernt oder durch eine kleine Rampe leichter überwindbar gemacht werden.

Spezielle Fenster, die dem barrierefreien Wohnen gerecht werden, sind mit einer leichtgängigen Mechanik ausgestattet, die sich mit wenig Kraftaufwand bedienen lassen. In einer komfortablen Höhe angebrachte Fenstergriffe ermöglichen es auch Rollstuhlfahrern, das Fenster mühelos zu öffnen und zu schließen. Bei einem umfangreicheren Umbau bieten sich bodentiefe Fenster an, mit denen sich der Blick nach draußen auch im Sitzen eröffnet. Darüber hinaus sorgen elektrische Jalousien für zusätzlichen Komfort.

2.8. Beleuchtung

Durchdachte Beleuchtungssysteme erzielen mit wenig Aufwand zusätzlichen Komfort und Sicherheit. Lichtschalter sollten beispielsweise über eine große Bedienwippe und abtastbare Symbole verfügen, damit sie auch im Dunkeln besser zu erkennen und zu ertasten sind. Intelligente Lichtsysteme können auch nachts für angemessene Orientierung sorgen. Steckdosen mit eingelassenen Lichtleisten erzeugen ein nach unten gerichtetes Licht, das den Boden dezent ausleuchtet. Solche Orientierungslichter gehen automatisch an, wenn sie nachts Bewegung registrieren.

Besonders in Fluren, Durchgangsräumen und an Treppen können diese Leuchten das Sturzrisiko verringern. Spezielle Deckenleuchten passen die Helligkeit automatisch an die jeweilige Tageszeit an. Sie vermitteln dem Bewohner eine zeitliche Orientierung, wodurch der Schlafrhythmus gefördert und das Wohlbefinden gesteigert wird. Durch sogenannte Zeitschaltuhren schaltet sich die Steckdose samt Lampe zu festgelegten Zeiten selbstständig ein und aus. So können sich die Bewohner zum Beispiel vom angenehmen Licht einer Lampe wecken lassen.

2.9. Anti-Rutsch-Systeme im gesamten Wohnraum

Einige Bodenbeläge wie Fliesen, Parkett oder Laminat haben eine besonders glatte Oberfläche mit hohem Rutschpotential. Hierbei verringern Anti-Rutsch-Beschichtungen die Gefahr des Ausrutschens. Insbesondere auf Stein- oder Holztreppen bieten solche Beschichtungen einen sicheren Schutz vor Unfällen beim Treppensteigen. Im Vergleich zu Stufenmatten bieten sie den Vorteil einer einfacheren Reinigung. Für das Bad bestehen hygienische transparente Anti-Rutsch-Auflagen, die mühelos entfernt und gereinigt werden können. Daneben sorgen auch Anti-Rutsch-Sticker in Form von Streifen oder Punkten für zusätzliche Sicherheit in Badewanne und Dusche.

3. Welche technischen Hilfsmittel eignen sich für den altersgerechten Umbau?

Smart Home, Hausnotruf und GPS-Ortung integrieren mehr Komfort und Sicherheit in den Alltag älterer und/oder pflegebedürftiger Menschen. Durch die Vernetzung mit Smartphones können auch Angehörige Zugriff auf die Steuerung erhalten und somit im Notfall schneller eingreifen.

3.1. Smart Home

Das „Smart Home" ist ein ganzheitliches System der Informations- und Sensortechnik für das eigene Zuhause. Es verbessert die Lebens- und Wohnqualität der Bewohner, bietet aber auch ergänzende Sicherheit. Ein solches System kann sich innerhalb der Räume und nach außen verbinden, etwa mit Smartphones von Angehörigen. In einem so vernetzten Zuhause funktionieren Heizungen, Türen, Fenster, Beleuchtungen, Betten, Jalousien und Hilfsgeräte im Bad automatisch. Darüber hinaus lassen sie sich auch manuell über Smartphones steuern.

Prinzipiell ist es möglich, in jedem Raum technische Hilfsmittel anzubringen, die über das System funktionieren und sich meist über Bewegungsmelder selbst steuern. Mit einer Chipkarte oder einem Türcode öffnet und schließt sich beispielsweise die Eingangstüre automatisch. Sämtliche höhenverstellbare Schränke und Arbeitsplatten registrieren Bewegungen und fahren selbständig herauf und herunter. Durch Sensoren schaltet sich der Herd bei längerer Abwesenheit selbständig ab. Außerdem können sämtliche Lampen und Beleuchtungen zu einem ganzheitlichen automatischen Beleuchtungssystem verbunden werden – das sich bei Betreten des Hauses einschaltet und beim Verlassen erlischt.

3.2. Hausnotruf

Durch die Installation eines Hausnotrufes können ältere Menschen im Notfall jederzeit unkompliziert Hilfe anfordern. Durch einen einzigen Knopfdruck wird die Notrufzentrale kontaktiert, die sofortige Anweisungen bzw. Hilfe einleitet. Betroffene können über die Freisprecheinrichtung der Installation kommunizieren und Angehörige, Freunde oder einen Notarzt zu Hilfe kommen lassen.

Es empfiehlt sich, beim jeweiligen Notfalldienst die Kontaktdaten von nahestehenden Personen zu hinterlegen. Hilfreich kann es ebenfalls sein, wichtige Informationen, wie Erkrankungen und Medikamente, zu dokumentieren, sodass diese im Notfall jederzeit griffbereit sind. 

3.3. GPS-Ortung

Mehr Sicherheit außerhalb der eigenen vier Wände kann ein GPS-Tracker mit Personenortung bieten. Angehörige können dadurch auch über weitere Entfernungen hinweg mit dem Pflegebedürftigen in Verbindung stehen und im Notfall rasch handeln. Angehörige können einsehen, wo sich ihr Mitmensch gerade aufhält, ihn benachrichtigen oder anrufen. Besonders sinnvoll kann ein solches GPS-Ortungsgerät bei Personen mit beginnender Demenz sein, die häufig orientierungslos sind.

4. Was kosten Umbaumaßnahmen für altersgerechtes Wohnen?

Die Kosten für den altersgerechten Umbau schwanken in Abhängigkeit der erforderlichen Maßnahmen stark. So können zum Beispiel die Kosten für einen Treppenlift bei einer geraden Treppe durchschnittlich zwischen 4.000 und 10.000 Euro betragen, bei einer Kurventreppe sogar bis zu 15.000 Euro. Einzelne Umbauten im Badezimmer sind meist günstiger: So kosten Wannenlifte je nach Art und Modell zwischen 200 und 2.000 Euro. Bei einem Einbau einer Einstiegstür in die Badewanne sind mit 1.500 und 2.500 Euro zu rechnen. Auch einzelne Umbaumaßnahmen in der Küche bewegen sich in diesem Preisrahmen. Kleinere Hilfen wie Rutschmatten, einfache Sitze oder die Anschaffung eines Hausnotrufes sind bedeutend preiswerter. Herkömmliche Seniorenbetten sind mit einem Preis ab etwa 500 Euro erschwinglicher als Pflegebetten, die zwischen 1.000 und 4.000 Euro kosten.

Smart-Home-Systeme für Neubauten sind recht teuer. So kosten bereits die Basis-Versionen der meisten Anbieter rund 10.000 Euro. Bei Bestandswohnungen fallen die Kosten oft deutlich niedriger aus, weil lediglich Umbaumaßnahmen notwendig sind. Hierbei sollten Kosten von 2.500 bis 5.000 Euro kalkuliert werden.

5. Wie können die Umbaumaßnahmen finanziert werden?

Menschen, die in einen Pflegegrad eingruppiert sind, erhalten im Rahmen der sogenannten „Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen" einen Zuschuss ihrer Pflegeversicherung. Bei Pflegehilfsmitteln, zum Beispiel Pflegebetten, erstattet die Pflegekasse die anfallenden Kosten. Daneben bietet die KfW-Bank sowohl einen Investitionszuschuss als auch einen Kredit für barrierefreies Umbauen im eigenen Zuhause.

5.1. Finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse

"Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen" nach § 40 Abs. 4 SGB XI beschreiben den altersgerechten bzw. barrierearmen Umbau der Wohnung. Die damit verbundenen Umbauten haben das Ziel, die häusliche Pflege zu ermöglichen, in erheblichem Maße zu erleichtern oder eine selbstständigere Lebensweise des Pflegebedürftigen wiederherzustellen.

Maßnahmen der Wohnraumanpassung werden einmalig mit höchstens 4.000 Euro bezuschusst, wobei mehrere Leistungen im Rahmen eines Umbaus unter eine Gewährleistung des Zuschusses fallen können. In der Regel muss mindestens ein Bewohner des Haushaltes in einen Pflegegrad eingestuft sein, um den Zuschuss zu erhalten. Der Antrag auf Bezuschussung kann jedoch mehrmals gestellt werden, weshalb es sinnvoll sein kann, in mehreren Etappen umzubauen.

Übrigens: Pflegebetten, Toilettensitzerhöhungen und Wannenlifte gehören zu den Pflegehilfsmitteln und sind Standard-Leistungen der Pflegekasse. Sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt, können die Kosten hierfür von der Pflegekasse erstattet werden. Im Hilfsmittelkatalog wurden die Hilfsmittel vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in verschiedene Produktgruppen unterteilt, wobei die Produktgruppen 50 bis 54 zu den Pflegehilfsmitteln gehören.

Die Kosten für Installation und Wartung eines Hausnotrufes übernimmt die Pflegekasse ebenfalls, wenn ein Bewohner des Haushaltes in einen Pflegegrad eingestuft ist.

HINWEIS DER REDAKTION:

Leider ist die Finanzierung von Smart-Home-Systemen über die Pflegekasse oft problematisch. Pflegeversicherungen haben erfahrungsgemäß Schwierigkeiten, neue Technologien als solche Maßnahmen anzuerkennen. Als relativ neuer Trend ist das Smart Home bei der Leistungspraxis der Pflegekassen noch von geringer Relevanz. Wenn ein persönliches Gespräch mit der Pflegekasse nicht erfolgreich ist, kann die KfW-Bank mit ihren Zuschuss- und Kreditprogrammen eine alternative Finanzierung bieten.

5.2. Förderung der KfW-Bank

Neben dem Zuschuss der Pflegekasse gewährt die KfW-Bank einen Investitionszuschuss für altersgerechtes und barrierefreies Umbauen (Zuschuss 455-B) in Höhe von zu 6.250 Euro. Die Förderung der KfW-Bank erfolgt unabhängig vom Alter des Antragstellers und davon, ob der Geförderte in einen Pflegegrad eingestuft ist oder nicht.

Alternativ dazu bietet die KfW-Bank einen Kredit für altersgerechtes Umbauen (Kredit 159) in Höhe von bis zu 50.000 Euro je Wohnung für Maßnahmen der Barrierefreiheit oder des Einbruchschutzes.

 

zuletzt aktualisiert: 02/2024


Anzeigensonderveröffentlichungen


Newsletter

Quelle: Redaktion seniorenportal.de

Suchmodule


Anzeige