Voraussetzung für häusliche Pflege: Umbaumaßnahmen und Wohnraumanpassung

Eine barrierefreie Umgestaltung macht die eigenen vier Wände komfortabler und sicherer. Trotz zunehmender Einschränkung können sich Bewohner lange am eigenen Zuhause erfreuen und Pflegende unterstützt werden.

©Andy Dean | Fotolia.com


1. Was bedeutet Barrierefreiheit?

2. Wie kann das Zuhause altersgerecht umgebaut werden?

2.1. Treppenlift

2.2. Senioren- und Pflegebettsysteme

2.3. Umbau der Toilette

2.4. Umbau im Bad

2.5. Umbau in der Küche

2.6. Eingangsbereich

2.7. Türen und Fenster

2.8. Beleuchtung

2.9. Anti-Rutsch-Systeme

3. Welche technischen Hilfsmittel eignen sich für den altersgerechten Umbau?

3.1. Smart Home

3.2. Hausnotruf

3.3. GPS-Ortung

4. Was kosten Umbaumaßnahmen für altersgerechtes Wohnen?

5. Wie können die Umbaumaßnahmen finanziert werden?

5.1. Finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse

5.2. Förderung der KfW-Bank


Umbaumaßnahmen und die Anschaffung von Pflegehilfsmitteln, wie zum Beispiel Pflegebetten, sind Voraussetzungen für eine gute Pflege zuhause. Sie bieten aber auch noch weitgehend uneingeschränkten Personen die Möglichkeit, langfristig im eigenen Zuhause wohnen zu können. Wichtig sind vor allem ein barrierefreier Zugang zu den Räumen und entsprechend umgebaute Möbel, die nicht nur für hohen Komfort und zusätzliche Sicherheit sorgen, sondern Bewohner und Pflegende gleichermaßen entlasten. Durch moderne Technik, wie beispielsweise Smart Homes, werden einzelne Räume miteinander vernetzt. Dadurch kann die Selbständigkeit gefördert und individuelle Lebensqualität verbessert werden.

1. Was bedeutet Barrierefreiheit?

Unter Barrierefreiheit wird in Deutschland rechtlich folgende Definition verstanden (§ 4 BGG): „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen [...], wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig."

Für die Umsetzung von barrierefreiem Wohnen ist die Norm nach DIN 18040-2 von besonderer Bedeutung. Die Norm beschreibt planerische und bauliche Voraussetzungen für barrierefreies Wohnen, wobei persönliche Mobilität und unabhängige Lebensführung im Vordergrund stehen.

Der zweite Teil der Norm befasst sich mit den Vorschriften für Wohnungen. Meist können die umfangreichen Vorgaben zwar nicht vollständig in Wohnungen und Häusern umgesetzt werden, die nicht von vorneherein barrierefrei konzipiert wurden. Für Senioren, die ihr Zuhause altersgerecht umbauen möchten, können sie jedoch vor allem in Bezug auf Flächennutzung und Platzbedarf eine erste Orientierungshilfe sein.

2. Wie kann das Zuhause altersgerecht umgebaut werden?

Ob in Küche, Bad, Flur oder Eingangsbereich – für jeden Raum bieten sich durch diverse Umbaumaßnahmen Möglichkeiten, den Alltag bequemer und sicherer zu gestalten. Intelligente Beleuchtungssysteme sorgen zusätzlich für Orientierung in der Dunkelheit, Anti-Rutsch-Systeme tragen dazu bei, Stürze zu vermeiden.

2.1. Treppenlift

Die Bewältigung von Stufen ist für bewegungseingeschränkte Menschen eine große Herausforderung. Treppenlifte tragen dazu bei, auch im hohen Alter noch lange im eigenen Zuhause wohnen zu können. Sicherheitshebel und Gurt ermöglichen dabei ein sicheres und bequemes Ein- und Aussteigen. Darüber hinaus registrieren Stoppsensoren Hindernisse und bringen den Treppenlift bei Bedarf zum Stillstand.

2.2. Senioren- und Pflegebettsysteme

Je nach Grad der Einschränkung passen sich Senioren- oder Pflegebetten den Anforderungen im Pflegealltag an. Für weitgehend mobile Senioren können Seniorenbetten zusätzlichen Komfort bieten. Sie sind im Prinzip Alltagsbetten mit ergänzender Ausstattung. Die Liegehöhe ist dabei in der Regel höher als bei herkömmlichen Betten, um leichteres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Pflegebetten sind hingegen elektrisch höhenverstellbar. Sie verfügen zudem über eine Liegefläche, die in verschiedene Positionen bewegt werden kann. Somit kann der Pflegebedürftige darin nicht nur schlafen, sondern sich auch tagsüber im Bett aufhalten. Meist verfügen Pflegebetten auch über Rollen, um das Bett in andere Räume bewegen zu können.

Senioren- und Pflegebetten sollten darüber hinaus mit geeigneten Matratzen kombiniert werden. Je nach Gesundheitszustand des Nutzers kommen dafür Standard-Pflegebettmatratzen oder sogenannte Anti-Dekubitus-Matratzen in Frage. Letztere sind druckentlastend und atmungsaktiv, wodurch sie dem Wundliegen und Druckstellen vorbeugen. Außerdem ergänzen spezielle Auflagen für Inkontinenz-Patienten sowie Beistell- und Nachttische mit Rollen die Senioren- bzw. Pflegebettsysteme.

2.3. Umbau der Toilette

Herkömmliche Toiletten sind für bewegungseingeschränkte Menschen in der Regel zu niedrig und können Probleme beim Setzen und Aufstehen bereiten. Hängetoiletten werden an der Wand befestigt und sind dadurch höher als übliche Toiletten. Alternativ dazu können Sitzerhöhungen auf vorhandene Toiletten angebracht werden. Für Rollstuhlfahrer bieten höhenverstellbare Toiletten einen hohen Komfort.

2.4. Umbau im Bad

Im Badezimmer bestehen verschiedene Möglichkeiten der barrierefreien und komfortablen Umgestaltung. Vorhandene Duschen sollten ebenerdig umgebaut werden, damit sich die Verletzungsgefahr beim Ein- und Aussteigen verringert und die Dusche bei Bedarf auch für einen Rollstuhl geeignet ist. Eine Vergrößerung der Dusche bzw. ein Umbau von Badewanne zur Dusche in kleinen Bädern ist sinnvoll, damit der Pflegende beim Waschen unterstützen kann. In der Dusche helfen Griffe, Hocker und rutschsichere Fußmatte dabei, Stürze durch Ausrutschen oder Schwächeanfall zu vermeiden.

Neben dem Umbau zur Dusche können Badewannen auch mit Einstiegstüren versehen werden, die sich am Rand der Wanne sicher öffnen und schließen lassen. Nach dem Schließen ist die Einstiegstür komplett wasserdicht. Eine solche barrierefreie Einstiegstür ermöglicht einen nahezu ebenerdigen Zugang zur Badewanne und dadurch ein sicheres Baden.

Der Wannenlift fährt bis zur Oberkante der Badewanne hoch und senkt sich nach dem Setzen des Nutzers in die Wanne ab. Er garantiert dadurch einen sicheren Ein- und Ausstieg. Griffe an der Wand und eine rutschfeste Matte in der Wanne sorgen für zusätzliche Sicherheit.

2.5. Umbau in der Küche

Auch die Küche kann mit einigen Maßnahmen komfortabler und sicherer gestaltet werden. Im Mittelpunkt des Umbaus steht hierbei der Herd: Wegen der hohen Hitze ist er die größte Gefahrenquelle in der Küche. Insbesondere Gasherde und Herde mit Kochfeldern können zu Unfällen mit Verbrennungen führen. Hierbei schaffen Induktionsherde Abhilfe. Die Kochfelder solcher Herde werden weniger heiß als andere, da die Hitze lediglich auf den Topf oder die Pfanne, jedoch nicht auf das Kochfeld selbst übergeht. Somit wird auch das Risiko einer Überhitzung geringer, wenn vergessen wurde, die Herdplatte abzuschalten – sofern nichts auf dem Kochfeld steht. Für letzteren Fall können zusätzlich Sensoren angebracht werden, die sich bei längerer Inaktivität bemerkbar machen.

Spülmaschine und Backofen, die in einer komfortablen Höhe angebracht werden, sorgen für rückenschonende Benutzung. Ein längerer Brauseschlauch erweitert die Bewegungsfreiheit am Spülbecken. Zudem haben sich Auszugstableaus unter dem Backofen etabliert, auf denen heiße Schüsseln und Formen abgestellt werden können. Die Backofentür sollte sich darüber hinaus vollständig zur Seite umschwenken lassen, um die Verbrennungsgefahr zu reduzieren.

Im Gegensatz zu Regalen können Apothekerschränke vollständig herausgezogen werden und ermöglichen daher einen einfachen Zugriff auf den hinteren Teil des Schrankes. Mit absenkbaren Arbeitsflächen können Bewohner auch im Sitzen Gerichte zubereiten. Bei der Montage von solchen absenkbaren Arbeitsflächen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass unter dem Arbeits- und Herdbereich ausreichend Platz für die Beine von Sitzenden oder Rollstuhlfahrern bleibt.

Hinsichtlich der Anordnung in der Küche empfiehlt sich, den Vorratsschrank direkt neben dem Kühlschrank anzubringen, denn somit können alle Vorräte leicht überblickt werden.

2.6. Eingangsbereich

Verfügt der Eingangsbereich zur Haustür über Stufen, ermöglicht ein Treppengeländer einen sicheren Zugang zum Wohnraum. Die Stufen sollten dabei entweder überdacht oder auch in nassem Zustand rutschfest sein, um ein Ausrutschen bei Regen oder Schnee zu vermeiden. Auf der Innenseite des Eingangsbereichs hilft eine Sitzmöglichkeit dabei, die Schuhe bequem an- und auszuziehen.

2.7. Türen und Fenster

Herkömmliche Türen sind für bewegungseingeschränkte Menschen unter Umständen zu schmal und sollten daher erweitert werden. Insbesondere Nutzer von Rollatoren und Rollstuhlfahrer benötigen breitere Türen. Türschwellen stellen eine zusätzliche Hürde dar und sollten wenn möglich entfernt oder durch eine kleine Rampe leichter überwindbar gemacht werden.

Spezielle Fenster, die dem barrierefreien Wohnen gerecht werden, sind mit einer leichtgängigen Mechanik ausgestattet, die mit wenig Kraftaufwand bedient werden können. In einer komfortablen Höhe angebrachte Fenstergriffe ermöglichen es auch Rollstuhlfahrern, das Fenster mühelos zu öffnen und zu schließen. Bei einem umfangreicheren Umbau bieten sich bodentiefe Fenster an, mit denen sich der Blick nach draußen auch im Sitzen eröffnet. Darüber hinaus sorgen elektrische Jalousien für zusätzlichen Komfort.

2.8. Beleuchtung

Durchdachte Beleuchtungssysteme erzielen mit wenig Aufwand zusätzlichen Komfort und Sicherheit. Lichtschalter beispielsweise sollten über eine große Bedienwippe und abtastbare Symbole verfügen, damit sie auch im Dunkeln besser zu erkennen und zu ertasten sind. Intelligente Lichtsysteme können auch nachts für angemessene Orientierung sorgen. Steckdosen mit eingelassenen Lichtleisten erzeugen ein nach unten gerichtetes Licht, das den Boden dezent ausleuchtet. Solche Orientierungslichter gehen automatisch an, wenn sie nachts Bewegung registrieren. Besonders in Fluren, Durchgangsräumen und an Treppen können diese Leuchten das Sturzrisiko verringern. Spezielle Deckenleuchten passen die Lichtfarbe automatisch an die jeweilige Tageszeit an. Sie vermitteln dem Bewohner eine zeitliche Orientierung, wodurch der Schlafrhythmus gefördert und das Wohlbefinden gesteigert wird. Durch sogenannte Zeitschaltuhren schaltet sich die Steckdose samt Lampe zu festgelegten Zeiten selbstständig ein und aus. So können sich die Bewohner zum Beispiel vom angenehmen Licht einer Lampe wecken lassen.

2.9. Anti-Rutsch-Systeme

Einige Bodenbeläge wie Fliesen, Parkett oder Laminat haben eine besonders glatte Oberfläche mit hohem Rutschpotential. Hierbei verhindern Anti-Rutsch-Beschichtungen, die auf unterschiedlichen Materialien aufgebracht werden können, die Gefahr des Ausrutschens. Insbesondere auf Stein- oder Holztreppen bieten solche Beschichtungen einen sicheren Schutz vor Unfällen im Haushalt. Im Vergleich zu Stufenmatten bieten sie den Vorteil einer einfacheren Reinigung. Für das Bad bestehen hygienische transparente Anti-Rutsch-Auflagen, die mühelos entfernt und gereinigt werden können. Daneben sorgen auch Anti-Rutsch-Sticker in Form von Streifen oder Punkten für zusätzliche Sicherheit in Badewanne und Dusche.

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3. Welche technischen Hilfsmittel eignen sich für den altersgerechten Umbau?

Smart Home, Hausnotruf und GPS-Ortung sind moderne Möglichkeiten, um mehr Komfort und Sicherheit in Haus oder Wohnung sowie außerhalb zu erzielen. Durch die Vernetzung mit Smartphones können auch Angehörige Zugriff auf die Steuerung erhalten und somit im Notfall schneller eingreifen.

3.1. Smart Home

Das „Smart Home" ist ein ganzheitliches System der Informations- und Sensortechnik für das eigene Zuhause. Es verbessert die Lebens- und Wohnqualität der Bewohner, bietet aber auch ergänzende Sicherheit. Ein solches System kann sich innerhalb der Räume und nach außen verbinden, etwa mit Smartphones von Angehörigen. In einem so vernetzten Zuhause funktionieren Heizungen, Türen, Fenster, Beleuchtungen, Betten, Jalousien und Hilfsgeräte im Bad automatisch. Darüber hinaus können sie auch manuell über Smartphones gesteuert werden. Prinzipiell lassen sich in jedem Raum technische Hilfsmittel anbringen, die über das System funktionieren und sich meist über Bewegungsmelder selbst steuern. Mit einer Chipkarte oder einem Türcode öffnet und schließt sich beispielsweise die Eingangstüre dieser Musterwohnung automatisch. Sämtliche höhenverstellbare Schränke und Arbeitsplatten registrieren Bewegung und fahren selbständig herauf und herunter. Durch Sensoren schaltet sich der Herd bei längerer Abwesenheit selbständig ab. Außerdem können sämtliche Lampen und Beleuchtungen zu einem ganzheitlichen automatischen Beleuchtungssystem verbunden werden – das sich bei Betreten des Hauses einschaltet und beim Verlassen erlischt.

3.2. Hausnotruf

Durch die Installation eines Hausnotrufes kann im Notfall jederzeit unkompliziert Hilfe angefordert werden. Durch einen einzigen Knopfdruck wird die Notrufzentrale kontaktiert, die sofortige Anweisungen bzw. Hilfe einleiten kann. Betroffene können über die Freisprecheinrichtung der Installation kommunizieren und Angehörige, Freunde oder einen Notarzt zu Hilfe kommen lassen. Mitarbeiter des Notfalldienstes können nach der Montage über die Medikamenteneinnahme und gegebenenfalls über eine vorliegende Erkrankung informiert werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Nummern der wichtigsten Kontakte einer Person für den Notfall zu hinterlegen.

3.3. GPS-Ortung

Mehr Sicherheit außerhalb der eigenen vier Wände kann ein GPS-Tracker mit Personenortung bieten. Angehörige können dadurch auch über weitere Entfernungen hinweg mit dem Pflegebedürftigen in Verbindung stehen und im Notfall rasch handeln. Angehörige können einsehen, wo sich ihr Mitmensch gerade aufhält, ihn benachrichtigen oder anrufen. Besonders sinnvoll kann ein solches GPS-Ortungsgerät bei Personen mit beginnender Demenz sein, die häufig orientierungslos sind.

4. Was kosten Umbaumaßnahmen für altersgerechtes Wohnen?

Die Kosten für den altersgerechten Umbau schwanken je erforderlichen Maßnahmen stark. So können zum Beispiel die Kosten für einen Treppenlift bei einer geraden Treppe durchschnittlich zwischen 4.000 und 10.000 Euro betragen, bei einer Kurventreppe bis zu 15.000 Euro. Einzelne Umbauten im Badezimmer sind günstiger: So kosten Wannenlifte je nach Art und Modell zwischen 200 und 2.000 Euro. Bei einem Einbau einer Einstiegstür in die Badewanne sind mit 1.500 und 2.500 Euro zu rechnen. Auch einzelne Umbaumaßnahmen in der Küche bewegen sich in diesem Preisrahmen. Kleinere Hilfen wie Rutschmatten, einfache Sitze oder die Anschaffung eines Hausnotrufes sind bedeutend preiswerter. Herkömmliche Seniorenbetten sind mit einem Preis ab etwa 500 Euro erschwinglicher als Pflegebetten, die zwischen 1.000 und 4.000 Euro kosten.

Smart-Home-Systeme für Neubauten sind recht teuer. So kosten bereits die Basis-Versionen der meisten Anbieter rund 10.000 Euro. Bei Bestandswohnungen fallen die Kosten oft deutlich niedriger aus, weil lediglich Umbaumaßnahmen notwendig sind. Hierbei sollten Kosten von 2.500 bis 5.000 Euro kalkuliert werden.

5. Wie können die Umbaumaßnahmen finanziert werden?

Bewohner, die in einen Pflegegrad eingruppiert sind, können für „Maßnahmen der Wohnraumanpassung" einen Zuschuss ihrer Pflegeversicherung in Anspruch nehmen. Bei Pflegehilfsmitteln, zum Beispiel Pflegebetten, erstattet die Pflegekasse die anfallenden Kosten. Daneben bietet die KfW-Bank sowohl einen Investitionszuschuss als auch einen Kredit für barrierefreies Umbauen im eigenen Zuhause.

5.1. Finanzielle Unterstützung durch die Pflegekasse

Pflegekassen verstehen unter „Maßnahmen der Wohnraumanpassung" nach § 40 Abs. 4 SGB XI den altersgerechten bzw. barrierearmen Umbau der Wohnung. Die Umbauten sollen die häusliche Pflege ermöglichen, in erheblichem Maße erleichtern oder eine selbstständigere Lebensweise des Pflegebedürftigen wiederherstellen.

Maßnahmen der Wohnraumanpassung werden einmalig mit höchstens 4.000 Euro bezuschusst, wobei mehrere Leistungen im Rahmen eines Umbaus unter eine Gewährleistung des Zuschusses fallen können. In der Regel muss mindestens ein Bewohner des Haushaltes in einen Pflegegrad eingestuft sein, um den Zuschuss zu erhalten. Der Antrag auf Bezuschussung kann jedoch mehrmals gestellt werden, weshalb es sinnvoll sein kann, in mehreren Etappen umzubauen.

Übrigens: Pflegebetten, Toilettensitzerhöhungen und Wannenlifte gehören zu den Pflegehilfsmitteln und sind Standard-Leistungen der Pflegekasse. Sofern eine ärztliche Verordnung vorliegt, können die Kosten hierfür von der Pflegekasse erstattet werden. Im Hilfsmittelkatalog wurden die Hilfsmittel vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in verschiedene Produktgruppen unterteilt, wobei die Produktgruppen 50 bis 54 zu den Pflegehilfsmitteln gehören.

Die Kosten für Installation und Wartung eines Hausnotrufes übernimmt die Pflegekasse ebenfalls, wenn ein Bewohner des Haushaltes in einen Pflegegrad eingestuft ist.

HINWEIS DER REDAKTION:

Leider ist die Finanzierung von Smart-Home-Systemen über die Pflegekasse oft problematisch. Pflegeversicherungen haben erfahrungsgemäß Schwierigkeiten, neue Technologien als solche Maßnahmen anzuerkennen. Als relativ neuer Trend ist das Smart Home bei der Leistungspraxis der Pflegekassen noch von geringer Relevanz. Wenn ein persönliches Gespräch mit der Pflegekasse nicht erfolgreich ist, kann die KfW-Bank mit ihren Zuschuss- und Kreditprogrammen eine alternative Finanzierung bieten.

5.2. Förderung der KfW-Bank

Neben dem Zuschuss der Pflegekasse gewährt die KfW-Bank einen Investitionszuschuss für altersgerechtes und barrierefreies Umbauen (Zuschuss 455-B). Dabei können bis zu 6.250 Euro Zuschuss je Wohnung für Maßnahmen zur Barrierereduzierung erhalten werden. Voraussetzung ist, dass der Antragsteller Eigentümer eines Ein- oder Zweifamilienhauses oder einer Wohnung ist oder einer Wohnungseigentümerschaft aus Privatpersonen angehört. Die Förderung der KfW-Bank erfolgt unabhängig vom Alter des Antragstellers und davon, ob der Geförderte in einen Pflegegrad eingestuft ist oder nicht.

Alternativ dazu bietet die KfW-Bank einen Kredit für altersgerechtes Umbauen (Kredit 159) in Höhe von bis zu 50.000 Euro je Wohnung für Maßnahmen der Barrierefreiheit oder des Einbruchschutzes.

TIPP DER REDAKTION:

Den Investitionszuschuss können Sie auch als Mieter in Anspruch nehmen. Schließen Sie in diesem Fall jedoch eine Modernisierungsvereinbarung mit ihrem Vermieter ab, um Streitigkeiten zu vermeiden. Interessierte können sich auf der Homepage der KfW-Bank darüber informieren, welche Maßnahmen gefördert werden und wie hoch der individuelle Zuschuss ausfällt. 

Weitere Informationen zum Kredit 159 der KfW-Bank für altersgerechtes Umbauen erhalten Sie hier.


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Quelle: Redaktion seniorenportal.de

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