Bluthochdruck:
Blutdruckwerte messen & analysieren
Das Herz pumpt unser Blut mit Druck durch unsere Blutgefäße. Diesen Druck nennt man Blutdruck.
Pro Minute zieht sich das Herz dabei 60- bis 80-mal zusammen und dehnt sich wieder aus, wobei es ca. fünf Liter Blut durch unsere Blutgefäße pumpt. Unser Herz reagiert auf alles, was wir tun, und passt sich innerhalb kürzester Zeit an. Mit steigender körperlicher Anstrengung kann unser Herz die Blutdurchflussmenge bis auf das Fünffache steigern. Durch das Pumpen versorgt unser Herz alle Zellen und Organe mit Sauerstoff und gleichzeitig transportiert es Kohlenstoffdioxid zurück zum Herzen, um es später in der Lunge abzubauen. Ist unser Blutdruck permanent erhöht, spricht man von einer Hypertonie (Bluthochdruck).
Was heißt eigentlich Blutdruckmessen?
Wie der Name schon sagt, misst man den Druck im Blut – genauer gesagt, in einem Blutgefäß. Beim Blutdruckmessen bestimmt man also den Druck, der in der Arterie (Schlagader) herrscht.
Der Druck ist von den folgenden drei Faktoren abhängig:
- Spannung in der Gefäßmuskulatur
- Dehnbarkeit der Gefäßwand
Menge des Blutes, welches das Herz pro Minute in die Hauptschlagadern pumpt
Der Blutdruck passt sich auch an die aktuellen Lebenssituationen wie etwa Stress, Entspannung oder aber auch dem Wetter an.
Bei der Blutdruckmessung erhält man zwei Werte:
Oberer Wert (systolisch): Dieser misst den Druck während des Herzschlags, wenn der Herzmuskel sich zusammenzieht (Anspannung des Herzmuskels) und sauerstoffreiches Blut in die Gefäße pumpt
Unterer Wert (diastolisch): Dieser misst den Druck auf die Gefäße, wenn wieder Blut in die Kammern fließt (Füllphase). Dieser Druck entsteht nach dem Herzschlag, während der Entspannung des Herzmuskels.
Die Messeinheit ist immer mmHg. Die Messwerte werden immer paarweise angegeben: Der höhere (systolische) Druck steht immer vorne, der niedrigere (diastolische) Druck steht immer hinten.
Warum misst man den Blutdruck?
Man misst den Blutdruck, um Bluthochdruck zu erkennen und eventuellen gesundheitlichen Folgen wie bspw. einem Schlaganfall, Nieren- oder Augenschäden, Herzinfarkten etc. vorzubeugen.
Wann misst man den Blutdruck?
Der Blutdruck sollte regelmäßig durch den Hausarzt gemessen und kontrolliert werden.
Insbesondere bei Vorerkrankungen, wie etwa einer Schilddrüsenüberfunktion, Nierenerkrankungen oder Diabetes Typ 2, ist eine regelmäßige Selbstkontrolle wichtig. Die Blutdruckmessung kann dann nach einer Einweisung durch den Hausarzt auch selbst zu Hause durchgeführt werden.
Wie misst man den Blutdruck?
- Regelmäßig
- Morgens und abends
- immer zur gleichen Uhrzeit
Tipp: Führen Sie ein Blutdruck-Tagebuch und notieren Sie Ihre Messwerte und Zeiten. Veränderungen und Verläufe können so dokumentiert und mit dem Hausarzt besprochen werden.
Unser praktisches Blutdrucktagebuch zum Download finden Sie unter www.mein-pflegeset.de/wichtige_antraege.html Informieren Sie isch auch über die zuzahlungsfreien Pflegehilfsmittel.
Worauf muss man beim Blutdruckmessen achten?
Im Ruhezustand messen: Vermeiden Sie vorher körperliche Aktivitäten und bleiben Sie vorher für etwa fünf Minuten ruhig sitzen.
Die Manschette richtig anlegen: Vergewissern Sie sich, dass die Manschette luftleer ist. Die richtige Manschettengröße ist hierbei von Bedeutung. Achten Sie ebenfalls darauf, keine einschneidende Kleidung zu tragen - idealerweise erfolgt die Messung auf der nackten Haut. Bringen Sie die Manschette in etwa auf Herzhöhe an. Die optimale Position ist etwas 2,5 cm über der Armbeuge.
Richtig messen: Legen Sie den Arm während der Messung entspannt auf den Tisch und bleiben Sie während des gesamten Messvorgangs entspannt und gerade sitzen. Führen Sie im Abstand von 30 bis 60 Sekunden eine weitere Messung durch. Die Werte der zweiten Messung sollten dann notiert werden.
Was können Ursachen für Bluthochdruck sein?
- Vererbung
- Umwelteinflüsse (Schadstoffe, Lärm, etc.)
- Übergewicht
- Fehlende Bewegung bzw. sportliche Aktivitäten
- Mangelernährung (Alkoholkonsum, Tabak bzw. Nikotinzufuhr, stark erhöhter Salzkonsum, etc.)
- Stress und psychische Belastungen im Allgemeinen
- Schlafstörungen
- Diabetes
Wie findet man das richtige Gerät?
Auf der Internetseite der Deutschen Hochdruckliga gibt es immer eine aktuelle Liste mit empfohlenen Messgeräten und mit Prüfsiegeln für die Messgenauigkeit.
Blutdruckwerte im Überblick
Klassifikation | systolisch (mmHg) | diastolisch (mmHg) |
optimaler Blutdruck | bis 119 | bis 79 |
normaler Blutdruck | 120 – 129 | 80 – 84 |
noch normaler Blutdruck | 130 – 139 | 85 – 89 |
eindeutig erhöhter Blutdruck | ab 140 | ab 90 |
Gender-Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Quelle: meinPflegeset