Zahngesundheit & Vorsorge:
Strahlendes Lächeln dank Prophylaxe
Zahnschmerzen kommen meistens dann, wenn man sie am wenigsten gebrauchen kann. Doch viele Probleme lassen sich durch eine gute Vorsorge vermeiden.

Strahlendes Lächeln dank Prophylaxe
Lache und die Welt lacht mit dir – das besagt ein Sprichwort. Wer schöne Zähne sein Eigen nennen darf, tut dies natürlich mit Vergnügen. Doch damit das strahlende Lächeln auch auf Dauer erhalten bleibt, bedarf es einer guten Pflege und der richtigen Vorsorge.
Warum Zahnschmerzen entstehen – und wie man sie verhindert
Zahnschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt und können in vielen Fällen vermieden werden. Sie entstehen meist durch unzureichende Zahnpflege, schlechte Ernährung oder vernachlässigte Kontrollbesuche beim Zahnarzt. Die häufigsten Ursachen sind:
- Karies: Bakterien greifen den Zahnschmelz an und lösen kleine Löcher aus, die unbehandelt bis zum Zahnnerv vordringen und starke Schmerzen verursachen.
- Zahnfleischentzündungen (Gingivitis & Parodontitis): Unzureichende Reinigung der Zahnzwischenräume kann zu entzündetem Zahnfleisch führen, das sich in einer Parodontitis verschlimmern kann – einer Erkrankung, die unbehandelt zu Zahnverlust führt.
- Zahnschmelz-Abnutzung: Übermäßiges Schrubben, säurehaltige Ernährung oder das Zähneknirschen (Bruxismus) können den Zahnschmelz beschädigen, was zu empfindlichen Zähnen und Schmerzen führt.
- Zahnsteinbildung: Wenn Zahnbelag nicht regelmäßig entfernt wird, verhärtet er sich zu Zahnstein, der das Zahnfleisch reizt und Entzündungen begünstigt.
- Unbehandelte Zahnprobleme: Selbst kleine Löcher oder undichte Füllungen können unbehandelt zu Entzündungen im Zahninneren (Pulpitis) oder zu Wurzelentzündungen führen, die im schlimmsten Fall eine Wurzelkanalbehandlung oder sogar eine Zahnextraktion erfordern.
Doch die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Prophylaxe lassen sich die meisten dieser Probleme vermeiden. Wer regelmäßig seine Zähne pflegt, Zahnseide nutzt und Kontrolltermine wahrnimmt, reduziert das Risiko für Zahnerkrankungen erheblich.
Die richtige Pflege für die Zähne
Natürlich kann jeder bereits Zuhause viel für die Gesundheit seiner Zähne tun. Eine ausgewogene Ernährung ist hierbei genauso wichtig wie die passende Pflege. Aber wie pflegt man seine Zähne eigentlich richtig? Nicht selten herrscht bei einigen Menschen Verwirrung, wenn es um die Wahl der Zahnpflegeutensilien geht. Diese sind jedoch ausschlaggebend für die Gesundheit des Zahnfleischs und der Zähne. Der Kauf des Zahnpflegezubehörs sollte daher immer mit Bedacht erfolgen.
Die 5 goldenen Regeln der Zahnpflege:
- Zähne mindestens zweimal täglich richtig putzen
Eine gründliche Zahnpflege beginnt mit dem richtigen Zähneputzen. Morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen sollten wir uns mindestens zwei, aber nicht länger als drei Minuten die Zähne putzen. Übermäßiges Schrubben greift nämlich unter Umständen den Zahnschmelz an und schädigt das Zahnfleisch. Dabei ist es wichtig, eine fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden, da Fluorid den Zahnschmelz stärkt und vor Karies schützt.
Zusätzlich kann eine alkoholfreie Mundspülung verwendet werden, um Keime zu reduzieren und Bakterien an schwer erreichbaren Stellen zu entfernen. Sie ersetzt allerdings nicht das mechanische Reinigen mit der Zahnbürste und Zahnseide, sondern dient als unterstützende Maßnahme für eine ganzheitliche Mundhygiene.
- Zahnzwischenräume mit Zahnseide & Interdentalbürsten reinigen
Ein Großteil der Zahnerkrankungen entsteht in den Zahnzwischenräumen, weil dort Essensreste und Bakterien sitzen, die mit der Zahnbürste allein nicht entfernt werden können. Deshalb sollten wir zusätzlich täglich Zahnseide und/oder Interdentalbürsten verwenden – am besten abends vor dem Zähneputzen. So können Beläge und Essensreste entfernt werden, bevor die Zahnbürste zum Einsatz kommt, und das Fluorid aus der Zahnpasta erreicht alle Zahnflächen effektiv. Außerdem verhindert dies, dass Bakterien über Nacht arbeiten und Karies oder Zahnfleischentzündungen verursachen.
Dabei eignet sich Zahnseide besonders für enge Zahnzwischenräume während Interdentalbürsten ideal für größere Zwischenräume oder für Träger von Brücken und Zahnspangen sind. Manche Menschen kommen mit Interdentalbürsten besser zurecht als mit Zahnseide. Hier gilt es, auf sich selbst zu hören und die optimale Lösung zu finden.
- Die richtige Zahnbürste & die dazugehörige Pflege
Die Wahl der richtigen Zahnbürste ist entscheidend für die Zahngesundheit. Empfohlen wird in der Regel eine Bürste mit mittlerer Borstenhärte, da sie sanft zum Zahnfleisch ist, aber dennoch gründlich reinigt. Elektrische Zahnbürsten bieten laut Studien einige Vorteile gegenüber Handzahnbürsten:
Eine Analyse der Cochrane Collaboration1 ergab, dass elektrische Zahnbürsten nach drei Monaten 21 % mehr Plaque entfernen und Zahnfleischentzündungen um 11 % reduzieren. Eine Langzeitstudie aus Deutschland2 zeigte zudem, dass Nutzer elektrischer Zahnbürsten geringere Kariesprogression, weniger Zahnverlust und bessere Parodontalwerte aufweisen als NutzerInnen manueller Zahnbürsten. Je nach gewählter Zahnbürste unterscheidet sich auch die optimale Putztechnik:- Mit einer Handzahnbürste sollten die Zähne in sanften, kreisenden Bewegungen gereinigt werden. Dabei gilt die Regel „von Rot nach Weiß“, also vom Zahnfleisch zur Zahnkrone. Es ist wichtig, nicht zu fest aufzudrücken, um Zahnfleischreizungen oder einen Rückgang des Zahnfleisches zu vermeiden.
- Elektrische, rotierend-oszillierende Zahnbürsten übernehmen den Putzvorgang durch ihre Rotation oder Vibration. Hier genügt es, die Bürste langsam von Zahn zu Zahn zu führen, ohne zusätzlichen Druck auszuüben. Viele Modelle verfügen über eine Andruckkontrolle, die warnt, wenn zu stark geputzt wird. Experten empfehlen, den Mund in vier Quadranten (Oberkiefer rechts, Oberkiefer links, Unterkiefer rechts, Unterkiefer links) zu unterteilen und jeden Bereich etwa 30 Sekunden lang zu putzen.
Moderne elektrische Zahnbürsten verfügen oft über eine integrierte Zeitkontrolle, die signalisiert, wann man zum nächsten Quadranten wechseln sollte. Sie gehen dabei effektiv vor, wenn Sie die Bürste gleichmäßig über alle Zahnoberflächen zu führen, damit jeder Bereich ausreichend gereinigt wird.
- Schallzahnbürsten arbeiten mit hochfrequenten Schwingungen und erzeugen Flüssigkeitsströmungen, die Plaque auch an schwer zugänglichen Stellen lösen können. Die Bürste wird ähnlich wie eine elektrische Zahnbürste von Zahn zu Zahn geführt, sollte aber noch sanfter angesetzt werden. Aufgrund der schnellen Bewegungen genügt es, sie leicht auf die Zähne aufzulegen, ohne aktive Putzbewegungen auszuführen.
Auch die richtige Pflege der Zahnbürste ist wichtig. Nach jeder Nutzung sollte sie gründlich ausgespült und trocken gelagert werden. Spätestens alle drei Monate ist ein Wechsel notwendig, da sich Bakterien ansammeln und die Borsten abnutzen. Nach einer Erkältung empfiehlt es sich, die Bürste früher auszutauschen, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden.
- Mit einer Handzahnbürste sollten die Zähne in sanften, kreisenden Bewegungen gereinigt werden. Dabei gilt die Regel „von Rot nach Weiß“, also vom Zahnfleisch zur Zahnkrone. Es ist wichtig, nicht zu fest aufzudrücken, um Zahnfleischreizungen oder einen Rückgang des Zahnfleisches zu vermeiden.
Regelmäßige Prophylaxe & Professionelle Zahnreinigung (PZR)
Auch bei der besten Zahnpflege lassen sich nicht alle Ablagerungen vermeiden. Deshalb ist es wichtig, zweimal pro Jahr eine zahnärztliche Kontrolluntersuchung wahrzunehmen. Dabei können frühzeitig Probleme erkannt und behandelt werden, bevor größere Schäden entstehen. Zusätzlich zur Kontrolle empfiehlt sich die professionelle Zahnreinigung (PZR). Sie hilft, hartnäckige Beläge und Zahnstein zu entfernen, was das Risiko für Karies und Paradontitis deutlich reduziert. Außerdem werden die Zähne poliert und anschließend fluoridiert, um sie widerstandsfähiger zu machen.
Ein weiterer Vorteil der regelmäßigen Prophylaxe liegt in der finanziellen Ersparnis. Wer seine Kontrolltermine im Bonusheft der Krankenkasse dokumentiert, kann im Bedarfsfall von höheren Zuschüssen für Zahnersatz profitieren.
- Gesunde Ernährung
Die Ernährung hat nach wie vor einen direkten Einfluss auf die Zahngesundheit. Besonders zuckerhaltige und säurehaltige Lebensmittel (z. B. Softdrinks, Süßigkeiten oder saure Früchte) greifen den Zahnschmelz an und fördern Karies. Stattdessen helfen folgende Lebensmittel dabei, die Zähne zu stärken:
Kalziumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte oder Nüsse schützen den Zahnschmelz, Rohes Gemüse & Vollkornprodukte regen den Speichelfluss an, was wiederum die Zähne auf natürliche Weise schützt und Zahnpflegekaugummis ohne Zucker können unterwegs helfen, indem sie den Speichelfluss anregen und so Säuren neutralisieren.
Hinweis der Redaktion
Wer säurehaltige Speisen zu sich nimmt, sollte mindestens 30 Minuten vor dem Zähneputzen warten, da der Zahnschmelz nach dem Verzehr vorübergehend weicher ist.
Kostenfreie Zahnvorsorgeuntersuchungen
Ein regelmäßiger Gang zum Zahnarzt ist für den Erhalt gesunder Zähne unabdinglich. Kontrolltermine ermöglichen eine optimale Pflege und ein vorzeitiges Eingreifen bei ersten Anzeichen von Karies und anderen Zahnerkrankungen. Aus diesem Grund bieten gesetzliche Krankenkassen kostenlose Zahnvorsorgetermine für Menschen aller Altersklassen.
Darunter zählen folgende Angebote:
Untersuchung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten, sowie Fluoridierung kariesgefährdeter Zähne bei Mädchen und Jungen vom 6. bis 18. Lebensjahr (einmal je Kalenderhalbjahr), wobei bis zum 6. Lebensjahr drei Untersuchungen pro Jahr erfolgen
Zahnvorsorge-Untersuchungen bei Frauen und Männern ab dem 18. Lebensjahr (einmal je Kalenderhalbjahr). Erwachsenen zahlen für zwei Kontrolluntersuchungen pro Jahr keine Praxisgebühren.
Für gesetzlich versicherte Menschen ist es ratsam, die Zahnvorsorgetermine wahrzunehmen, da diese in einem Bonusheft vermerkt werden und mit einer Kostensenkung bei Bedarf an Zahnersatz „belohnt" werden.