Mobil im Alter:
So bleiben Sie auch ohne Auto flexibel

Ein eigenes Auto steht für viele Menschen seit Jahrzehnten für Freiheit, Unabhängigkeit und Komfort. Es ermöglicht spontane Ausflüge, bringt uns sicher zu Arztterminen, in den Supermarkt oder zu Freunden – und gibt das Gefühl, jederzeit selbst entscheiden zu können, wann und wohin man fährt.

Was tun, wenn das Auto wegfällt – oder der Führerschein abgegeben wird?

Für viele Menschen ist der Moment, in dem sie ihren Führerschein abgeben oder das Auto verkaufen, ein tiefer Einschnitt. Manche entscheiden sich freiwillig dazu, weil sie sich selbst nicht mehr sicher fühlen oder weil sie keine Verantwortung mehr im Straßenverkehr tragen möchten. Andere werden durch gesundheitliche Veränderungen, Medikamenteneinnahme oder äußere Umstände dazu gezwungen.

Was viele unterschätzen: Der Ausstieg aus dem Autofahren muss kein Verlust sein – wenn man sich rechtzeitig vorbereitet. Denn die Frage lautet nicht: Wie komme ich ohne Auto klar? Sondern: Welche neuen Möglichkeiten kann ich stattdessen nutzen?

Häufige Gründe für den Umstieg:

  • Körperliche oder kognitive Einschränkungen, z. B. Seh- oder Hörprobleme, verlangsamte Reaktion, Gleichgewichtsprobleme
  • Nebenwirkungen von Medikamenten, die das Fahrverhalten beeinträchtigen können (z. B. Müdigkeit, Schwindel)
  • Sicherheitsbedenken – besonders bei Dunkelheit, Glätte oder dichtem Verkehr
  • Finanzielle Gründe: Auto-Unterhalt ist teuer (Versicherung, Steuer, Reparaturen, Sprit)
  • Veränderte Lebensumstände: Partner/in verstorben, Umzug in eine seniorengerechte Wohnung
     

Der wichtigste Schritt: Nicht abwarten, sondern aktiv werden

Viele Menschen schieben die Entscheidung hinaus – oft aus Angst vor Abhängigkeit. Doch wer früh beginnt, Alternativen kennenzulernen, kann den Übergang sanft gestalten. Das Ziel: nicht erst handeln, wenn es nicht mehr anders geht, sondern bewusst die eigene Mobilität neu gestalten.

Praktische Tipps für den Umstieg:

  • Erste Wege bewusst ohne Auto planen (z. B. mit dem Bus zum Wochenmarkt oder zu Fuß zum Bäcker)
  • Beratung wahrnehmen – z. B. bei Seniorenbüros, Verbraucherzentralen oder ADAC-Verkehrssicherheitsangeboten
  • Angebote im Wohnumfeld kennenlernen: Gibt es einen Rufbus? Ein Fahrdienst? Einkaufslieferungen?

Mobilitätsformen testen: Probefahrt mit dem E-Bike, Begleitung im ÖPNV, Training mit dem Rollator

Gut zu wissen

Der Umstieg auf alternative Mobilitätsformen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern eine aktive Entscheidung für Sicherheit, Gesundheit und Unabhängigkeit. Viele Seniorinnen und Senioren berichten im Nachhinein von einem Gefühl der Erleichterung: weniger Stress, weniger Kosten – und mehr Kontakt mit anderen Menschen im Alltag.

Welche Mobilitätsalternativen eignen sich im Alter?

Wer sein Auto nicht mehr nutzt, braucht andere Wege, um mobil zu bleiben. Wichtig ist dabei vor allem eins: Die Alternative muss zum Alltag passen. Denn Mobilität bedeutet mehr als nur Strecken zurückzulegen – es geht um Lebensqualität, Sicherheit und Eigenständigkeit. Die folgenden Möglichkeiten haben sich besonders bewährt:

Zufußgehen – unterschätzte Fortbewegungsmöglichkeit

Für viele ältere Menschen ist das Gehen die wichtigste und häufigste Fortbewegungsart. Gerade im hohen Alter – also ab etwa 85 Jahren – werden laut BMVIT über 70 Prozent aller Wege zu Fuß zurückgelegt (BMVIT 2014, S. 3). Das hat gute Gründe: Es ist kostenlos, unabhängig und hält in Bewegung.

Aber: Zufußgehen funktioniert nur, wenn die Bedingungen stimmen. Stolperfallen, zu kurze Grünphasen, fehlende Sitzgelegenheiten oder ungeräumte Gehwege können schnell zur Barriere werden. Genau hier setzen viele sinnvolle Maßnahmen an, zum Beispiel:

  • breite, rutschfeste Gehwege ohne Schlaglöcher oder hohe Bordsteine
  • regelmäßige Sitzgelegenheiten mit Rückenlehne und guter Beleuchtung
  • sichere Querungen mit ausreichend Grünphase an Ampeln
  • Winterdienst mit Priorität auf Gehwegen statt Straßen

Auch einfache Hilfsmittel wie ein Rollator oder Einkaufstrolley können das Gehen erleichtern und für mehr Stabilität sorgen.

Ein häufiges Missverständnis: Wer weniger mobil ist, sollte „sich lieber schonen“. Tatsächlich ist es oft umgekehrt – wer regelmäßig geht, stärkt Herz, Kreislauf, Gleichgewicht und auch die Psyche. Bereits kurze Wege, z. B. zum Supermarkt, können im Alltag viel bewirken.

Tipp der Redaktion

 Ein „Senioren-Stadtplan“ mit kurzen, barrierearmen Routen, Sitzplätzen und Toiletten kann helfen, sich sicherer zu bewegen. Einige Städte bieten solche Pläne bereits an.

Radfahren, E-Bike & Pedelec – mehr Reichweite, mehr Bewegung

Radfahren ist auch im Alter eine beliebte Form der Mobilität – besonders mit elektrischer Unterstützung. Studien zeigen: Der Anteil älterer Radfahrer ist stabil und nimmt erst bei Hochbetagten deutlich ab (BMVIT 2014, S. 3). Mit E-Bikes oder Pedelecs wird Radfahren sogar für Menschen interessant, die früher nie oder schon lange nicht mehr gefahren sind.

Was spricht dafür:

  • größere Reichweite bei geringerer Anstrengung
  • gelenkschonende Bewegung, ideal bei Arthrose oder Herz-Kreislauf-Schwäche
  • oft schneller als der Bus, besonders auf kurzen Strecken

Wichtig ist ein sicheres Fahrrad – mit tiefem Einstieg, bequemen Sattel, Rückspiegel und guter Beleuchtung. Wer sich unsicher fühlt, kann spezielle Fahrtrainings für Senior*innen nutzen, wie sie Verkehrswachten, Seniorenbüros oder die Polizei anbieten.

Ein häufiger Fehler: Die Geschwindigkeit von Pedelecs wird unterschätzt. Gerade beim Anfahren oder an Kreuzungen braucht es etwas Übung. Deshalb empfiehlt sich vor dem Kauf unbedingt eine Probefahrt – idealerweise im Beisein eines Fachhändlers.

Wer keinen Platz für ein Fahrrad hat, kann sich in vielen Städten auch ein E-Bike leihen – bei Verleihstationen oder über Sharing-Angebote.

Öffentlicher Verkehr – sicher, aber oft unterschätzt

Busse, Straßenbahnen und Züge sind eine verlässliche und meist kostengünstige Alternative zum Auto – vor allem im städtischen und suburbanen Raum. Was viele nicht wissen: Der öffentliche Verkehr ist laut Unfallstatistik das sicherste Verkehrsmittel für ältere Menschen (BMVIT 2014, S. 4). Dennoch nutzen ihn viele Seniorinnen und Senioren nur zögerlich. Warum?

Ein häufiger Grund ist Unsicherheit: Wie funktioniert der Ticketautomat? Wo muss ich umsteigen? Wie viel Zeit habe ich beim Ein- und Aussteigen? Hinzu kommen praktische Hürden wie zu wenige Sitzplätze, hohe Einstiegskanten oder schlecht verständliche Fahrpläne.

Dabei hat sich in den letzten Jahren viel verbessert. In vielen Regionen gibt es:

  • barrierefreie Fahrzeuge mit Niederflurtechnik
  • digitale und gedruckte Fahrpläne mit klarer Darstellung
  • mobile Apps mit Echtzeit-Infos und einfacher Bedienung
  • Schulungen und Begleitangebote speziell für ältere Fahrgäste
  • Haltestellen mit Sitzplätzen, guter Beleuchtung und Wetterschutz

Ein wichtiges Argument sind auch die Kosten:
Viele Verkehrsverbünde bieten vergünstigte Seniorentickets, Monatspässe oder Jahreskarten an – oft mit flexibler Gültigkeit (z. B. werktags ab 9 Uhr). Beispiele dafür sind das bundesweite Deutschlandticket für 49 Euro im Monat oder regionale Angebote wie das „Senioren-Abo“ einzelner Städte und Bundesländer. Diese Tickets machen den öffentlichen Verkehr auch finanziell attraktiv – besonders im Vergleich zu den laufenden Kosten eines Autos.

Wer sich bislang wenig mit dem öffentlichen Verkehr beschäftigt hat, kann den Einstieg Schritt für Schritt angehen. Es hilft, bekannte Strecken zu wählen, sich vorab über die Fahrtroute zu informieren oder gemeinsam mit einer vertrauten Person die erste Fahrt zu unternehmen.

Tipp der Redaktion

In vielen Städten bieten Seniorenbüros oder Verkehrsverbünde Mobilitätstrainings an – zum Beispiel zur Nutzung von Bus und Bahn, zum Umgang mit Ticketautomaten oder zur Orientierung am Bahnsteig.

Fahrdienste, Taxi & Rufbus – flexibel unterwegs ohne eigenes Auto

Nicht jeder Weg lässt sich mit dem Linienbus oder zu Fuß bewältigen. Wer zum Arzt muss, einen Großeinkauf plant oder spontan ins Café möchte, ist oft auf individuelle Lösungen angewiesen. Hier kommen Fahrdienste, Taxis oder Rufbus-Angebote ins Spiel.

Gerade in kleineren Städten oder auf dem Land übernehmen häufig ehrenamtliche Initiativen diese Fahrten – zum Beispiel Vereine wie „Bürger fahren Bürger“ oder Angebote der Kirche, Caritas oder Kommune. Oft sind diese Dienste kostenlos oder gegen eine geringe Spende nutzbar. Manche Gemeinden stellen eigene Fahrzeuge samt Fahrer zur Verfügung – etwa über Sozialstationen oder Seniorenbüros.

Auch Rufbusse oder Sammeltaxis sind eine wichtige Ergänzung zum öffentlichen Verkehr: Sie fahren nur nach Bedarf und verbinden ländliche Gebiete mit zentralen Haltestellen. Das reduziert Leerkilometer, spart Kosten – und macht Mobilität auch dort möglich, wo kein regulärer Bus mehr fährt.

Taxifahrten können vor allem bei eingeschränkter Gesundheit eine gute Lösung sein – etwa bei Gehproblemen, starker Sehschwäche oder nach einer OP. Wichtig: In bestimmten Fällen übernehmen Krankenkassen oder Pflegekassen einen Teil der Kosten, z. B. bei genehmigten Fahrten zu Arzt oder Therapie. Auch hier lohnt sich die Nachfrage.

Tipp der Redaktion

In vielen Regionen gibt es Mobilitätskarten oder Gutscheine, mit denen Seniorinnen und Senioren Taxis zu vergünstigten Konditionen nutzen können. Informationen dazu gibt es meist beim Rathaus, bei Pflegestützpunkten oder Sozialverbänden.

Nachbarschaftshilfe & Mitfahrangebote – gemeinsam ans Ziel

Nicht alle Wege lassen sich bequem mit Bus, Fahrrad oder zu Fuß bewältigen. Besonders in kleineren Gemeinden oder bei eingeschränkter Mobilität braucht es oft individuelle Lösungen. Eine bewährte Möglichkeit: Fahrten mit vertrauten Personen – organisiert über Nachbarschaftshilfe, Vereine oder Mitfahrangebote.

Viele Kommunen und Initiativen bieten inzwischen gezielte Unterstützung für Seniorinnen und Senioren an:

  • Fahrdienste auf Ehrenamtsbasis, z. B. von Bürgervereinen, Kirchengemeinden oder Sozialverbänden
  • Nachbarschaftsnetzwerke, bei denen Menschen aus der Umgebung regelmäßig Fahrten übernehmen – etwa zum Arzt, zur Apotheke oder zum Wocheneinkauf
  • Mitfahrbörsen auf kommunaler Ebene, z. B. telefonisch oder über Aushänge im Gemeindezentrum

Diese Angebote sind meist kostengünstig oder sogar kostenlos – oft reicht eine kleine Spende oder die Übernahme der Spritkosten. Der Vorteil: Die Fahrten finden in vertrauter Umgebung statt, oft mit bekannten Personen, was besonders bei Unsicherheit oder eingeschränkter Gesundheit ein großer Pluspunkt ist.

In einigen Regionen gibt es auch digitale Lösungen, die speziell auf ältere Menschen abgestimmt sind – etwa einfach bedienbare Apps oder Rufnummern, bei denen man Mitfahrgelegenheiten buchen kann. Dabei ist wichtig, dass die Bedienung niedrigschwellig ist und persönliche Hilfe bei der Organisation möglich ist.

Wer sich nicht direkt auf digitale Systeme verlassen möchte, kann auch mit einfachen Mitteln Mitfahrgelegenheiten organisieren: über den Seniorentreff, Aushänge im Supermarkt oder durch direkte Absprachen im Freundeskreis.

Wie bleibt man sicher unterwegs – auch im hohen Alter?

Mobilität im Alter bringt besondere Anforderungen mit sich. Ältere Menschen bewegen sich langsamer, reagieren mitunter verzögert und haben ein erhöhtes Risiko für Stürze oder Orientierungsschwierigkeiten. Das heißt aber nicht, dass Mobilität unsicher sein muss – im Gegenteil: Wer sich vorbereitet, kann viele Risiken vermeiden und lange selbstständig bleiben.

Mobilitätstrainings und Schulungen

Ein effektiver Weg zu mehr Sicherheit sind Mobilitätstrainings. Viele Städte, Gemeinden und Verkehrsverbände bieten spezielle Kurse für Seniorinnen und Senioren an – etwa:

  • Sicher zu Fuß unterwegs: Übungen für Gleichgewicht, Reaktion und Orientierung
  • Bus- und Bahntraining: Ein- und Aussteigen, Verhalten bei Verspätungen, Ticketkauf
  • Fahrrad- und Pedelec-Kurse: praktische Fahrübungen, Verhalten im Straßenverkehr
  • Fahrsicherheitstrainings für Autofahrer im Rentenalter

Diese Kurse sind niedrigschwellig und werden oft kostenfrei oder stark vergünstigt angeboten – z. B. von der Polizei, Verkehrswachten, Seniorenorganisationen oder Krankenkassen.

Technische Hilfen und Ausrüstung

Auch mit der richtigen Ausstattung lässt sich viel tun, um sicher unterwegs zu sein:

  • Rollatoren oder Gehstöcke bieten Stabilität beim Gehen – besonders auf unebenem Untergrund
  • Reflektierende Kleidung oder Leuchtbänder erhöhen die Sichtbarkeit, besonders bei Dämmerung
  • Bequeme, rutschfeste Schuhe verringern das Sturzrisiko erheblich
  • Notrufarmbänder oder Mobiltelefone mit Notruftaste geben Sicherheit im Fall eines Zwischenfalls

Gerade beim Radfahren können zusätzliche Ausstattungen sinnvoll sein: Rückspiegel, stabile Fahrradständer, helle Kleidung, Helm mit guter Belüftung – all das trägt zur Sicherheit bei.

Sturzprävention im Alltag

Stürze sind eine der häufigsten Unfallursachen im Alter – jede zweite Person über 80 stürzt mindestens einmal pro Jahr (BMVIT 2014, S. 4). Die Gründe reichen von unebenen Gehwegen bis zu Schwindel oder Sehstörungen. Was hilft:

  • Gute Beleuchtung auf Wegen, in Hauseingängen und Treppenhäusern
  • Vermeidung von Stolperfallen wie Teppichkanten, Kabel oder schlecht verlegte Pflastersteine
  • Koordinationstraining oder Gymnastikgruppen zur Verbesserung von Gleichgewicht und Kraft
  • Eingewöhnung an neue Mobilitätsformen, z. B. durch Begleitung in den ersten Wochen

Tipp der Redaktion

Wer unsicher ist, sollte neue Wege zunächst gemeinsam mit vertrauten Personen ausprobieren – das gibt Sicherheit und stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Was kostet Mobilität im Alter?

Der Unterhalt eines eigenen Autos ist teuer – vor allem, wenn es im Alltag kaum noch genutzt wird. Versicherung, Steuer, Reparaturen, TÜV, Reifenwechsel, Sprit: Im Durchschnitt verursacht ein Fahrzeug jährlich zwischen 2.000 und 3.000 Euro an Fixkosten, selbst wenn es wenig bewegt wird (Quelle: ADAC Autokostenrechner 2023).

Für viele Seniorinnen und Senioren lohnt sich daher die Frage: Was spare ich eigentlich, wenn ich auf das Auto verzichte – und welche Alternativen stehen mir dafür zur Verfügung?

Kostenvergleich: Auto vs. Alternativen

Mobilitätsform

Monatliche Kosten (ca.)

Vorteile

Eigenes Auto

150–250 €

Flexibilität, Komfort

E-Bike/Pedelec

ab 50 € (inkl. Wartung)

Bewegung, günstig im Alltag

ÖPNV (Seniorenticket)

29–49 € (je nach Region)

sicher, planbar, gut vernetzt

Fahrdienst/Rufbus

oft kostenlos oder geringfügige Spende

individuell, flexibel

Taxi

je nach Strecke

komfortabel, auf Abruf verfügbar

Die meisten dieser Alternativen lassen sich zudem kombinieren – z. B. ein Seniorenticket für Alltagserledigungen und ein E-Bike für Freizeitaktivitäten. Dadurch entstehen oft keine Mobilitätseinschränkungen, sondern eher neue Freiräume – finanziell wie praktisch.

Zuschüsse und Vergünstigungen nutzen

Viele ältere Menschen wissen nicht, dass es für Mobilitätsalternativen gezielte Förderungen und Ermäßigungen gibt:

  • Seniorentickets im Nahverkehr (z. B. Deutschlandticket, regionale Sondertarife)
  • Zuschüsse zu Mobilitätshilfen wie E-Bikes, Rollatoren oder Elektromobile über Pflege- oder Krankenkasse
  • Kostenübernahme für Fahrten zum Arzt oder zur Therapie bei entsprechender Verordnung
  • Fahrdienste im Pflegekontext, die über Pflegestützpunkte oder Sozialstationen organisiert werden

Tipp der Redaktion

Wer einen Pflegegrad hat, kann in vielen Fällen Fahrten im Rahmen der „Mobilitätshilfe“ über die Pflegekasse brechnen lassen – etwa für Fahrten zur Behandlung oder Tagespflege. Auch Kommunen und Kirchengemeinden bieten oft Unterstützung.

 

Gebraucht statt neu – und gemeinschaftlich statt allein

Ein weiteres Sparpotenzial liegt in der Anschaffung: E-Bikes, Elektromobile oder Hilfsmittel müssen nicht neu sein. Viele Händler bieten generalüberholte Modelle mit Garantie an – deutlich günstiger als Neugeräte. Auch das Teilen von Ressourcen wird attraktiver: Leihangebote, Mitfahrbörsen oder gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge können helfen, Kosten zu senken und gleichzeitig soziale Kontakte zu fördern.

Wo erhalte ich Hilfe beim Umstieg vom Auto auf alternative Modelle?

Der Verzicht auf das eigene Auto bedeutet nicht, plötzlich auf sich allein gestellt zu sein. Ganz im Gegenteil: In vielen Städten und Gemeinden gibt es Angebote, die genau beim Übergang zu neuen Mobilitätsformen helfen – informativ, praktisch und persönlich.

Beratungsstellen und Ansprechpartner vor Ort

Ein guter erster Schritt ist die Kontaktaufnahme mit:

  • Seniorenbüros der Kommunen: Hier gibt es oft konkrete Infos zu Fahrdiensten, Nahverkehr, Mobilitätstrainings und Unterstützungsangeboten im Wohnumfeld.
  • Verbraucherzentralen: Sie beraten neutral zu Mobilitätsalternativen, Förderprogrammen oder technischen Hilfsmitteln.
  • Pflegestützpunkten und Sozialstationen: Diese Stellen kennen sich mit Zuschüssen, Anträgen und Mobilitätshilfen im Pflegekontext aus.
  • Verkehrswachten oder Verkehrsclubs (z. B. ADAC, VCD): Sie bieten Schulungen, Sicherheits-Checks und praktische Einstiegshilfen – etwa fürs Radfahren oder den ÖPNV.

Viele dieser Anlaufstellen helfen auch beim Ausfüllen von Formularen oder beim Organisieren erster Begleitfahrten – besonders hilfreich, wenn der Einstieg in neue Angebote noch mit Unsicherheit verbunden ist.

Schulungen & praktische Trainings

Immer mehr Organisationen bieten spezielle Mobilitätskurse für Ältere an – z. B. zum sicheren Umgang mit Bus und Bahn, zur Nutzung von Ticketautomaten oder zur Orientierung im öffentlichen Raum. In manchen Städten gibt es sogar begleitete Übungsfahrten oder „Mobilitätscoaches“, die ältere Menschen persönlich unterstützen.

Auch für den Umgang mit E-Bikes oder Pedelecs gibt es Trainings – ideal, um wieder Vertrauen in die eigene Fahrpraxis zu gewinnen oder ein neues Fahrzeug sicher kennenzulernen.

Sanfter Umstieg statt radikaler Bruch

Ein kompletter Verzicht auf das Auto muss also nicht sofort erfolgen. Viele Menschen fahren anfangs nur weniger – und testen parallel Alternativen. Das ist sinnvoll, denn es reduziert Druck und gibt Zeit, Neues auszuprobieren und sich vom Auto zu entwöhnen.

Tipp: Die Mobilität in kleinen Schritten umstellen – zum Beispiel:

  • bekannte Wege zu Fuß oder mit dem Bus erledigen
  • Einkauf mit dem Rollator oder Einkaufstrolley testen
  • E-Bike beim Händler oder in einer Testaktion ausprobieren
  • Fahrdienst für wichtige Termine organisieren

So wird Mobilität auch ohne Auto zu einem neuen, gut planbaren Teil des Alltags – mit vielen Vorteilen für Gesundheit, Geldbeutel und Lebensqualität.

Mobilität neu denken – unabhängig vom Auto

Für viele Menschen bedeutet der Abschied vom eigenen Auto zunächst einen Einschnitt. Jahrzehntelang stand es für Freiheit, Komfort und Spontaneität. Doch mit zunehmendem Alter verändern sich Bedürfnisse, Fähigkeiten – und auch die Anforderungen an sicheres und selbstbestimmtes Unterwegssein.

Die gute Nachricht ist: Wer offen bleibt und sich rechtzeitig mit Alternativen auseinandersetzt, muss auf Mobilität nicht verzichten – im Gegenteil. Heute gibt es mehr Möglichkeiten denn je, den Alltag auch ohne Führerschein oder Auto flexibel, sicher und aktiv zu gestalten.

Ob zu Fuß, mit dem E-Bike, per Bus, Fahrdienst oder Mitfahrangebot – die Auswahl ist groß. Viele dieser Optionen sind nicht nur kostengünstiger, sondern auch gesünder und sozial verbindender als das Alleinfahren mit dem Pkw. Besonders in Städten und gut angebundenen Gemeinden profitieren ältere Menschen von barrierefreiem ÖPNV, Seniorentickets und neuen Mobilitätsformen. Und auch im ländlichen Raum gibt es zunehmend flexible Lösungen wie Rufbusse oder ehrenamtliche Fahrdienste.

Mobilität im Alter ist kein „Entweder-oder“. Der Übergang vom Auto zu alternativen Wegen kann Schritt für Schritt erfolgen. Unterstützungsangebote, Trainings und Beratungen helfen beim Einstieg und stärken das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Wer sich frühzeitig vorbereitet, bleibt länger selbstständig – körperlich, sozial und emotional. Denn Mobilität bedeutet nicht nur Bewegung im Raum, sondern Teilhabe am Leben. Die entscheidende Frage ist also nicht: „Wie komme ich ohne Auto zurecht?“, sondern: „Wie gestalte ich meine Mobilität so, dass sie zu meinem Leben passt?“

Zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel

Wussten Sie schon, dass Sie Anspruch auf zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel haben?

Lassen Sie sich jetzt unverbindlich von uns beraten. Bereits ab Pflegegrad 1 haben Sie Anspruch auf zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel, wie z.B. Desinfektionsmittel oder Mundschutz, im Wert von bis zu 40 € im Monat.

0800 760 4990