Apps für Senioren:
Mit Apps die digitale Welt erobern
Ob Sie Ihre Gesundheit im Blick behalten, sich sicher im Netz bewegen oder einfach nur neue Interessen entdecken möchten – Apps für Senioren machen es möglich, den Alltag auf angenehme Weise zu bereichern und selbstbestimmt zu gestalten.

Was sind Apps für Senioren?
Apps ist eine Abkürzung für „Applications“, also Anwendungen für mobile Geräte. Zwar ist es möglich, Apps auch auf einem Desktop-PC zu nutzen, jedoch richten sie sich in erster Linie an Smartphones und Tablets. Diese Softwareprogramme können Sie problemlos über Online-Stores wie dem Google Play Store oder dem Apple App Store, den offiziellen Anlaufstellen für Anwendungen von den Firmen Microsoft und Apple, herunterladen. Sie bieten einfache Bedienbarkeit, sind stets verfügbar und lassen sich individuell auf die Bedürfnisse der Nutzer anpassen.
Die Entwickler haben diese Anwendungen mit diversen Funktionen ausgestattet, um ihren Benutzern den Alltag zu erleichtern. So ermöglichen Apps beispielsweise, alltägliche Aufgaben effizienter zu erledigen und Informationen schnell griffbereit zu haben.
Welche Apps für Senioren gibt es?
Seit 2007 sind Apps für Smartphones üblich und entsprechend gibt es heute eine Fülle an Apps für viele verschiedene Aufgaben. Außerdem investieren Entwickler weiterhin viel Zeit in innovative Apps, die neue Bedürfnisse bedienen oder bereits bestehende Bereiche verbessern. Dadurch steigt die Zahl der Apps weiterhin kontinuierlich an. Der folgende Überblick stellt die gängigsten Anwendungsbereiche von Apps für Senioren dar:
Alltagsstrukturierung
Apps aus dieser Kategorie helfen Ihnen effizient, Ihren Alltag zu organisieren und das Ergebnis übersichtlich darzustellen. Mit diesen Apps können Sie nicht nur Termine erstellen, sondern auch Erinnerungen schalten und verschiedene Aufgaben verwalten.
Finanzmanagement
Wahrscheinlich hat auch Ihre Bank mittlerweile eine App herausgebracht, die es Ihnen ermöglicht, Ihr Konto sicher und bequem einzusehen, neue Überweisungen zu tätigen oder Daueraufträge einzurichten. Während Sie früher noch auf PIN-Nummern zurückgreifen mussten, bestätigen Sie Ihre Aufträge heute ganz bequem durch die Fingerabdruckerkennung direkt am Gerät. Zusätzlich helfen Ihnen Apps bei der Einteilung und Überwachung Ihrer Finanzen, sodass Sie stets die Kontrolle behalten.
Gehirnjogging
Eine Vielzahl an Apps bietet verschiedene Gedächtnistrainings und Denkspiele, sogenanntes Gehirnjogging an, die dabei unterstützen auch im hohen Alter geistig fit zu bleiben. Ihre Ergebnisse können Sie dabei festhalten und oft auch grafisch darstellen lassen. Die Visualisierung des Fortschritts hilft, motiviert zu bleiben und nicht den Überblick zu verlieren.
Gesundheitsdaten verwalten
Der Bereich der Gesundheitsverwaltung integriert sich immer stärker in die digitale Welt. Grundlegende Apps ermöglichen beispielsweise eine einfache Organisation der Medikamenteneinnahme und das automatische Versenden entsprechender Erinnerungen. Die Entwicklung geht jedoch stetig weiter: Sogenannte Smartwatches, also intelligente Uhren, überwachen mittlerweile unterschiedliche Gesundheitsaspekte wie Blutdruck, Sauerstoffsättigung des Blutes, Schlafqualität und -dauer, Kalorienverbrauch, Aktivitätslevel, Hauttemperatur oder Herzfrequenz. Auf diese Weise erkennen Sie plötzliche, potenziell gefährliche Schwankungen sofort und können sinnvolle Maßnahmen ergreifen.
Auch für pflegende Angehörige lohnt sich ein Blick in die Welt der Gesundheitsapps. Sie unterstützen dabei, die Pflege ihrer Lieben zu optimieren und sicherzustellen, dass alle benötigten Informationen und Hilfsmittel stets zur Verfügung stehen. Zusätzlich bieten Pflegemanagement-Apps eine komfortable Möglichkeit, die Pflege rund um die Uhr effizient zu verwalten und zu koordinieren.
Hör- und Seh-Unterstützung
Wie die Kategorie schon vermuten lässt, handelt es sich bei diesen Apps um Werkzeuge, die das Hören und Sehen vereinfachen. Diese Software verstärkt die Lautsprecher für Sie so sehr, wie Sie es möchten, oder vergrößert die Schrift und Bilder auf Ihrem Endgerät ähnlich wie eine Lupe. Alternativ geben Apps Text auch als Sprache aus.
Nutzer von Hörgeräten profitieren dadurch, dass sie diese komfortable über die App einstellen können. Außerdem senden die Hersteller normalerweise Updates für ihre Software und benachrichtigen Sie über die Neuerungen.
Navigation und Orientierung
Diese Apps helfen Ihnen dabei, sich auch in unbekannten Gegenden zurecht zu finden. Per GPS führt die Software Sie zuverlässig zu Ihrem Ziel, ähnlich wie ein Navigationsgerät im Auto. Ob Sie eine fremde Stadt frei erkunden oder einen spezifischen Ort finden möchten, Navigationsapps sorgen dafür, dass Sie Ihr Ziel sicher und schnell erreichen.
Natürlich ist es auch möglich, diese Apps im Urlaub zu benutzen. Kombiniert mit Übersetzungssoftware finden reisende Seniorinnen und Senioren sich auch ohne Sprachkenntnisse zurecht.
Sicherheit und Notfallunterstützung
Verschiedene Apps für Senioren kümmern sich in vielerlei Hinsicht um Ihre Sicherheit. Zum einen gibt es Software für gesundheitliche Notfälle, mit deren Hilfe Sie in wenigen Klicks Notfallkontakte und wichtige Gesundheitsdaten anrufen, abrufen und präsentieren können. Zudem übermitteln diese Apps in der Regel Ihren genauen Standpunkt per GPS, sodass Helfende Sie im Notfall schnell und ohne Probleme finden.
Abseits dieser Notfallapps bieten Apps zur häuslichen Sicherheit Schutz vor Einbrechern. Die Software ermöglicht Ihnen die visuelle Überwachung der eigenen vier Wände und die Steuerung dieser. So erhöhen Sie die Sicherheit für Sie und Ihre Familie effektiv und haben Zugriff auf eventuell wichtige Videobeweise. Im Falle ungewöhnlicher Aktivitäten werden Sie umgehend benachrichtigt.
Smart-Home-Steuerung
Abseits der Überwachung des Grundstücks lässt sich auch das Smart Home komplett über Apps für Smartphones oder Tablets steuern. Das beinhaltet Licht in jedem Raum, Musik, Fernseher, Klimaanlage, Staubsaugerroboter und Heizung. Mit diesen Apps haben Sie die volle Kontrolle über Ihr Zuhause und können es jederzeit nach Ihren persönlichen Wünschen anpassen.
Soziale Kontakte pflegen
Apps für Text- und Sprachnachrichten ermöglichen Ihnen, einfache Nachrichten sowie Bilder oder Videos schnell und unkompliziert zu senden, egal wo Sie sich befinden. So teilen Sie Ihre Gedanken und Neuigkeiten schnell mit und bleiben stets über das Leben Ihrer Freunde und Familie informiert. Dank Videotelefonie unterhalten Sie sich außerdem mit Freunden und Familie so, als wären Sie im gleichen Raum.
Unterhaltung
Apps bieten natürlich auch unzählige Unterhaltungsoptionen. Sie können bequem Nachrichten lesen und sich über aktuelle Ereignisse informieren. Freunde von Literatur haben Zugriff auf eine große Palette von Büchern, die direkt auf dem Smartphone oder Tablet verfügbar sind. Musikliebhaber kommen ebenfalls auf ihre Kosten und können jederzeit ihre Lieblingsinterpreten hören.
Darüber hinaus helfen viele Apps dabei, neue Hobbys zu entdecken – sei es Malen, Gärtnern, Fotografieren oder das Erlernen einer neuen Sprache. Sie können auch lernen, wie Sie richtig gut kochen, ganz gleich wie viel Vorerfahrung Sie mitbringen. Die Möglichkeiten im Bereich der Unterhaltung sind hier nahezu unbegrenzt und erweitern sich beinahe täglich.
Wie finde ich die richtige App für mich?
Die Welt der Apps ist groß und so gibt es für jede Aufgabe in der Regel auch gleich eine Fülle an Apps für Senioren. Um die richtige App zu finden, können Sie sich an einigen Punkten orientieren.
Als erste Entscheidungsstütze dient die Benutzerfreundlichkeit der App. Gerade für Einsteiger ist der Punkt besonders wichtig, um motiviert zu bleiben und Freude zu haben. Die jeweiligen Anbieter stellen den Online Stores normalerweise einen Einblick in die Benutzeroberflächen der Apps zur Verfügung, sodass Endnutzer auf einen Blick sehen, ob die App ansprechend wirkt oder nicht. Zusätzlich können Sie die Bewertungen anderer Nutzer einsehen. Dadurch finden Sie schnell heraus, ob die App bestimmte Makel mitbringt, auf die sie unbedingt verzichten möchten.
Falls Sie großen Wert auf Barrierefreiheit in der digitalen Welt setzen, sind Apps mit größeren Schriftarten oder Sprachausgabe empfehlenswert. Da Apps permanent verbessert werden, müssen Sie sich nicht sonderlich darum kümmern, auf dem neusten Stand zu bleiben. Die Updates laden meist automatisch und bringen neue Funktionen, die Ihnen die Bedienung zusätzlich erleichtern.
Zudem ist ein zuverlässiger Kundensupport hilfreich, falls Probleme jeglicher Art auftreten. Ein gut gepflegter FAQ-Bereich (Frequently Asked Questions = Häufig gestellte Fragen) bietet schnelle und unkomplizierte Hilfe und ist ein Indikator für einen guten Service des Anbieters.
Ist es sicher, Apps für Senioren herunterzuladen?
In der Regel ist das Herunterladen der Apps aus den offiziellen Online-Stores sicher. Die Anbieter überprüfen ihre Auswahl regelmäßig und Betrüger haben es so sehr schwer, schädliche Software an den Endnutzer zu bringen. Vermeiden Sie es unbedingt, Apps zur Installation von Drittanbietern und unbekannten Webseiten herunterzuladen, da die möglicherweise Schadsoftware unwissentlich anbieten könnten und womöglich selten oder gar nicht das Angebot prüfen.
Sie sollten stets darauf achten, dass eine App auch nur wirklich nötige Berechtigungen einfordert. Ein Taschenrechner sollte beispielsweise keine Berechtigung für Ihre persönlichen Kontakte benötigen. Verlangt er dennoch danach, dürfen Sie zurecht skeptisch sein.
Wenn die App, für die Sie sich interessieren, von bekannten und seriösen Anbietern stammt, ist das meist ein gutes Zeichen. Große, bekannte Entwickler haben oft hohe Sicherheitsstandards. Achten Sie außerdem darauf, ob Ihre Daten verschlüsselt versendet werden, insbesondere bei Persönlichem, wie Gesundheits- oder Zahlungsinformationen.
Zusätzlich deuten Sicherheitszertifikate, falls vorhanden, auf seriöse und unbedenkliche Apps hin. Wählen Sie Ihre Passwörter mit Bedacht und notieren Sie sich auf keinen Fall auf Ihrem Smartphone oder Tablet. Einige Apps bieten außerdem eine Zwei-Faktor-Authentifizierung an. In diesen Fällen benötigen Apps nicht nur das Passwort, sondern beispielsweise noch einen 6-stelligen Code, der Ihnen ohne zusätzliche Kosten in der Regel als SMS oder per E-Mail geschickt wird.
Tipp der Redaktion
Ein sicheres Passwort sollte grundsätzlich mindestens aus acht Zeichen bestehen und enthält eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Besonders wichtig: Verwenden Sie keine leicht zu erratenden, persönlichen Informationen wie z.B. Ihren Namen oder Ihr Geburtsdatum.
Vorsicht vor unerwünschter Werbung in kostenlosen Apps für Senioren
Die Menschheit sendet im 21. Jahrhundert mehr Werbung als je zuvor. Plattformen, die früher völlig kostenlos waren, spielen seit einiger Zeit Werbung ein, um sich zu finanzieren ohne einen Mitgliedsbeitrag zu verlangen. Während einige Formate klar signalisieren, dass es sich beim ausgespielten Beitrag um geschaltete Werbung handelt, sind andere so überladen, dass es schwierig wird, zwischen Werbung und tatsächlichem Beitrag zu unterscheiden. Natürlich sind kostenlose Apps sehr verlockend und eine tolle Möglichkeit, sich die digitale Welt näher anzusehen, jedoch lauern gerade hier Fallstricke, die besonders für Seniorinnen und Senioren anstrengend, verwirrend und sogar gefährlich sein können.
Gerade bei neuen Apps und ohne Erfahrung tun sich ältere Menschen oft schwer damit, zwischen Werbung und echten Inhalten zu differenzieren. Dies kann dazu führen, dass sie unabsichtlich auf einen vermeintlich interessanten Beitrag klicken, der sich als Werbung entpuppt. Die neue Seite, auf der die App Nutzenden landen, könnte sie mit irreführenden Informationen und womöglich sehr unseriösen Angeboten konfrontieren. Außerdem ist es nicht ganz einfach, aus der Endlosschleife an neuen, sogenannten Pop-Ups und externen Links wieder herauszufinden. Achten Sie daher gut darauf, was genau Sie anklicken.
Wenn eine App besonders viel Werbung zeigt und dabei sehr aufdringlich ist, lohnt es sich, nach Alternativen zu schauen. Darüber hinaus gibt es oftmals kostenpflichtige Versionen anderer Entwickler mit den gleichen Funktionen in verbesserter Ausführung.
Sind Gesundheits-Apps für Senioren erstattungsfähig?
Mit der steigenden Anzahl an Apps im Allgemeinen steigt auch die Anzahl der nützlichen Gesundheits-Apps für Senioren. Mit Hilfe dieser lassen sich viele Aspekte der Gesundheitsvorsorge digital überwachen. Allerdings ist nicht jede Gesundheitsapp kostenlos, weshalb sich die Frage der Erstattungsfähigkeit stellt. Tatsächlich übernimmt die Krankenkasse durch das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) vom 19. Dezember 2019 die Kosten bestimmter Gesundheitsapps, die von Ärzten verschrieben werden, zum Beispiel bei Diabetes oder Bluthochdruck.
Diese Apps auf Rezept müssen durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen sein und nachweislich medizinischen Nutzen bieten. Ob eine App für Senioren zu diesen gehört, können Sie ganz einfach in dem Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA-Verzeichnis) prüfen.
Tipp der Redaktion
Ein regelmäßiger Blick ins Verzeichnis lohnt sich, da mit der fortschreitenden Digitalisierung in Zukunft höchstwahrscheinlich vermehrt Gesundheitsapps für Senioren zur Erstattung durch die Krankenkassen zugelassen werden.
Was hält die Zukunft für die Welt der Apps für Senioren bereit?
Seit etwa den 1960er Jahren ist der Menschheit bewusst, dass der technologische Fortschritt jedes Jahr immer schneller voranschreitet. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen werden diese Entwicklung weiter unterstützen und dafür sorgen, dass Apps in den kommenden Jahren noch intelligenter und individueller werden. Wie jetzt schon die Smart-Home-Technologie zeigt, werden Apps nicht nur als Software auf dem Smartphone benutzt, sondern vor allem als Schnittstelle, um andere Geräte bequem bedienen zu können. Dadurch bewältigen Menschen den Alltag effizienter und können sich anderen Aufgaben widmen. Die dadurch freiwerdenen Ressourcen könnten wiederum zu einer weiteren Beschleunigung des technologischen Fortschritts führen, wodurch ein kontinuierlicher Innovationskreis entsteht.
Heute sind Smartwatches bereits breit vertreten. Sie dienen der Gesundheitsüberwachung und bieten weitere, nützliche Funktionen. Zudem wird der Aspekt der Barrierefreiheit weiter in den Fokus rücken. Die Entwicklung von Implantaten mit gleichen und weiteren Funktionen markiert den nächsten Schritt in diesem Bereich. Noland Arbaugh, der erste Mensch, der den Chip testweise erhielt, war vom Hals an abwärts gelähmt und konnte dank des Implantats in seinem Kopf einen Mauszeiger auf einem Bildschirm mit seinen Gedanken bewegen. Solche Entwicklungen könnten die Lebensqualität vieler Menschen erheblich verbessern. Sie zeigen außerdem, dass die Möglichkeiten der digitalen Welt noch lange nicht erschöpft sind und auch die Grenzen bisheriger Apps ständige Erweiterungen erfahren. Für Nutzer bedeutet dies, dass sie in Zukunft noch mehr Auswahl und Flexibilität haben werden, um die für sie passenden Lösungen zu finden.