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          Georg von Signau: Noch weit bis Eden


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Friedel musste sich vor Lachen den Bauch halten. "Hast du das gehört?" wandte er sich an den im

Fond des Wagens erschrocken aufgewachten treuen Genossen. "Wir sind also eine ganz furchtbar

fruchtbare Familie, wir zwei. Aber wo ist denn die Mutter der Hundchen hingekommen?" fragte er

besorgt.


"Ach die," antwortete Lana ausweichend. "Als die Jungen keine Milch mehr brauchten von ihr, da

haben unsere Männer sie zu einem Festessen verarbeitet. Du brauchst gar nicht so erschrocken und

empört in die Luft zu starren. Hundefleisch zu essen ist auch nicht verurteilungswürdiger, als wenn

man sich ein Kalb von einem Unbekannten totschlagen lässt und dann das Fleisch in der Metzgerei

kauft."


Dagegen konnte auch Friedel nichts einwenden, denn dieser Gedanke war ihm selber schon des

öfteren gekommen, wenn er sich ein Steak gebraten oder eine Wurst gegessen hatte.

Seltsamerweise ging ihm nun das Bild durch den Kopf, wie sein kleiner Dino die doch um einiges

grössere Hündin begattet hatte. Er musste laut lachen, was Lana zur Frage drängte, warum. "Oh,

ich habe mir nur meinen Zwergpudel vorgestellt, wie er es schaffte, eure Hündin zu schwängern!

Er konnte sie ja schliesslich nicht in der Missionarsstellung nehmen!"


Sie lachte nun ebenfalls ihr glockenreines Jungfrauenlachen und sagte: "Ja, das hättest du sehen

sollen. Im gleichen Moment, da sich Elvira deiner bediente, haben die zwei Hunde Schwerarbeit

geleistet. Wir beide, die Luna und ich, haben ihnen staunend zugesehen und sie machen lassen. Der

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