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Die Sache liess sich gut an. Herr Obrist senior war die Liebenswürdigkeit in Person. Friedels
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Bedenken, er sei ja gar noch nie auf dem Vertreterfach tätig gewesen, zerstreute er mit einem
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lauten meckernden Lachen und der Bemerkung, Herr Beeringer habe genauso wenig Wissen
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mitgebracht, als er damals den Job übernommen habe. Es sei doch selbstverständlich, dass man
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einem hoffnungsvollen Anwärter auf seine Nachfolge zumindest die gleiche Ausbildung werde
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angedeihen lassen. Ein paar Wochen im Stammbetrieb, dann einige Wochen mit einem versierten
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älteren Herrn Kollegen auf die Tour und schon habe man das nötige Rüstzeug beieinander. Da
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solle er sich keine Sorgen machen. Natürlich werde man ihm einen starken Wagen zur Verfügung
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stellen, den er auch in der Freizeit benutzen könne. Dazu gebe es soviel Spesenentschädigung, dass
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man sie gar nicht in Essen und Trinken umwandeln könnte. Er, der Herr Reist solle doch nur
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schauen, dass er so bald als möglich von der jetzigen Arbeitgeberfirma loskomme. Und falls er es
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auf eine fristlose Kündigung abgesehen habe, die man mit etwas Geschick auch ertricksen könne,
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(hahaha) dann übernehme er, der Herr Obrist persönlich die Garantie, dass man hier alle
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eventuellen finanziellen Nachteile, die Herrn Reist daraus erwachsen sollten, grosszügig tragen
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werde.
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Dieser letzte Satz liess Friedel zwar etwas aufhorchen. Denn er dachte, wenn ein Arbeitgeber mit
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solchen Aufforderungen zum Vertragsbruch operiere, dann könnte er auch später mit der gleichen
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Cleverness ihn, den Friedel Reist abservieren, wenn dem Herrn Patron gerade der Sinn danach
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stünde. Aber der Gedanke, sobald als möglich vom alten Halunken Baumer loszukommen, war so
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verlockend, dass Friedel sich auf den Handel einliess.
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