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THEMA:   Gedicht - Text gesucht

 11 Antwort(en).

Brigitte begann die Diskussion am 04.09.02 (16:38) mit folgendem Beitrag:

Wer kennt den ganzen Text?
Im großen Saale zischt es und dampft,
der stählerne Kolben das Eisen stampft...
Ich weiß auch nicht von wehm das Gedicht ist.
Bitte an die angegebene E-Mail senden. Danke...


Barbara antwortete am 06.09.02 (07:13):

Hallo liebe Brigitte
wenn ich mich gut erinnere an meine Schulzeit vor 60 Jahren
sind die gesuchten Verse aus "Hagens Sterbelied" von Felix Dahn.Es beginnt so "Nun werd' ich sehr alleine,die Fürsten liegen tot...." Leider habe ich es nirgends gefunden.
Ich werde aber weiter suchen.
Liebe Grüße
Barbara


Simba antwortete am 06.09.02 (09:56):

Im großen Saale da zischt es und dampft,
der stählerne Kolben das Eisen stampft.
Die Funken sprühn, der Glührost spritzt
der Eisenspan die Hände ritzt.
Um die Maschinen stehen die Männer herum,
wie Marmorbilder stehen sie stumm.
Nur einer hat kein kalt Gesicht,
ein Lachen aus seinen Augen bricht.
Morgen, morgen wird es sein,
da bringt er den ersten Lohn seinem Mütterlein.
Drei lange Jahre hat sie gehungert, gedarbt und gespart
drei lange Jahre bis er Geselle ward.
"Doch nun soll es anders sein,
ein Haus kauf ich meinem Mütterlein
und warme Kleider und warme Schuh,
und einen riesigen Schinken dazu!"
So denkt er froh und lacht - und grell
ein Schrei! Vom Rad ergriffen der unachtsame Gesell.
Vom Riemen in die Speichen gepresst,
die Eisenfinger fassen fest.
Man trägt die Leiche stumm hinaus,
weiter brüllt das Eisengebraus.
Flimmert auch Blut vor manchem Blick,
keiner tritt vom Werk zurück.
Das Eisen es birgt für sie Brot und das Geld,
Das Eisen, das Eisen es ist ihre Welt.


Soweit meine Version, dieses Gedichtes, welches ich wiederholt in der Schule auswendig lernen mußte - Vollständigkeit kann ich leider nicht garantieren und Autor weiss ich auch keinen :-)


Brigitte Tomaselli antwortete am 06.09.02 (10:35):

Vielen Dank für eure Mühe...
Wünsche euch ein schönes Wochenende.


8 antwortete am 06.09.02 (12:32):

---

Internet-Tipp: https://www.nordwolf.de/hagen.htm


Christa Lembcke antwortete am 26.09.02 (22:36):

Kennt jemand den Text zu einem Gedicht, welches ungefaehr so beginnt:

Ein Mann ging nach Amerika
und schrieb nach einigen Jahren,
schickt mir...


schorsch antwortete am 27.09.02 (09:29):

"..... meine Erika;
sie soll zu mir gleich fahren!"
Doch Erika die wollte nicht
und gab sich sehr gewunden.
Da hat der gute Männe schlicht
ne Bessere bald gefunden.

Ja, so könnte es gewesen sein - war es aber hoffentlich nicht (;--)))))


KikiM antwortete am 27.09.02 (16:26):

schorch!
"Humor ist wenn man trotzdem lacht"
Dieses ist mir aber ernst.
In den Nachkriegsjahren, als es noch keine neuen Schulbuecher gab, bekamen wir ein Heft mit getippten Gedichten. Dieses ist mir immer in Erinnerung geblieben, weil ich heute diesen Amerika - Auswanderer noch besser verstehen kann.
von Zeit zu Zeit erbat er sich Dinge aus Deutschland,die ihm wichtig erschienen, bis es zum Schluss Heimaterde war.
Leider bekomme ich den Text nicht mehr zusammen. Es ist schaetzungsweise 50 Jahre her. Bin diesem Gedicht auch nie wieder begegnet. Kenne auch den Verfasser nicht.


schorsch antwortete am 27.09.02 (18:08):

Dann viel Glück.

Schorch alias Schorsch


Dirgni antwortete am 27.09.02 (18:29):

Hallo Christa,

habe dieses Gedicht vor nicht allzu langer Zeit irgendwo gelesen. Bin eifrig am Suchen. Wenn ich es finde, melde ich mich wieder.


Dirgni antwortete am 27.09.02 (18:54):

Was ich meinte, heißt:

Ein Freund ging nach Amerika

Ein Freund ging nach Amerika
und schrieb mir vor einigen Lenzen:
Schicke mir Rosen aus Steiermark,
ich hab' eine Braut zu bekränzen!

Und als vergangen war ein Jahr,
da kam ein Brieflein gelaufen:
Schicke mir Wasser aus Steiermark,
ich hab' ein Kindlein zu taufen!

Und wieder ein Jahr, da wollte der Freund,
ach, noch was anderes haben:
schicke mir Erde aus Steiermark,
muß Weib und Kind begraben!

Und so ersehnte der arme Mann
auf fernsten, fremden Wegen
für höchste Freud, für tiefstes Leid
des Heimatlandes Segen!

Peter Rosegger
(1843-1918)

kopiert von https://www.germanstl.org/newsletter/poems/Ein%20Freund.html


KikiM antwortete am 27.09.02 (21:24):

Hallo Dirgni,
vielen Dank. Das ist es bestimmt.
Haette nicht geglaubt, ich wuerde es
so schnell finden.
Damit waere meine Suche beendet.