Lichter für die Dunkelheit


Archivübersicht | Impressum

THEMA:   Laßt uns die dunkle Zeit etwas heller machen

 143 Antwort(en).

waldtraut/socke begann die Diskussion am 09.11.02 (10:38) mit folgendem Beitrag:

Einmal sehen , ob es mir gelingt!!
Frueher gab es die Spinnstuben in denen sich Menschen zu einem gemuetlichen Plausch in geselliger Runde trafen.
Es wurde gescherzt, gesungen und es wurde erzaehlt,
Vielleicht sind hier warmherzige Menschen mit denen man
in dieser dunklen Novemberzeit bei Kerzenlicht plaudern kann.
Menschen die germ am Kamin sitzen und in Erinnerungen schwelgen.
Welche die Adventzeit in der "Spinnstube " in netter Gesellschaft genießen moechten.


mulde antwortete am 09.11.02 (11:38):

Richtig Socke
so sehe ich das auch, nur es besteht die Gefahr
das man in der Geschichte untebrochen wird bzw der andere
sie nicht mehr lesen wird/kann
weil jemand anders garnicht drauf antwortet aber irgendwelche Grüße und ähnliches loswerden möchte und diesenWeg benutzt.
Es gibt doch auch die normale mailbox.
durch solche Unterbrechungen kommt das was Du erzählt hast
oder möchttest aus den Augen Rutscht nach oben( techisch bedingt)
wer macht sich also schon die Mühe drei vier Geschichten
im Nachhinein zu lesen,
Er/sie sieht nur da hat jemand ein Rezept für Mohrrübenkiuchen drin - das ist aktuell- das aber da auch eine Geschichte vielleicht aus Kindertagen steht liest niemand.
Trotzdem Socke ich ein unverbesserliche optimist
versuchen wir es - bin dabei


WANDA antwortete am 09.11.02 (11:52):

@waltraud, ich verstehe Dein Anliegen nicht ganz, da warmherzig fühle ich mich zugehörig, aber wie soll das gehen?


socke/Waldtraut antwortete am 09.11.02 (11:57):

Ach Mulde zereisse das Thema nicht, es soll das Herz waermen und auch ein Rezept ueber einen herzhaften Moehrenkuchen schadet nicht, wenn er in trauter Runde genossen wird.
Hatt einer auch fast mehr Verstand,
als wie die drei Weisen aus Morgenland,
und liesse sich duenken , er waer wohl nie
dem Sternlein nachgereist wie sie;
Dennoch, wenn nun das Weihnachtsfest
sein Lichtlein wonniglich scheinen laesst,
faellt auch auf sein verstaendig Gesicht.
er mag es merken oder nicht,
ein freundlicher Strahl
des Wundersternes von dazumal.

Wilhelm Busch


socke/waldtraut antwortete am 09.11.02 (13:02):

Wanda, freu mich einen warmherzigen Menschen kenne zulernen. Lass ein Stueck von Deiner Waerme hier, mit netten Erinnerungen, einem huebschen Gedicht oder einer lustigen Geschichte. Zuende ein Licht fuer ein einsames Menschenkind an, indem Du einfach etwas nettes erzaehlst.
Mache den Tag hell!!


Heidi antwortete am 09.11.02 (13:21):

Ein schönes Thema :-)

Darf es auch ein Bild sein?

www.hl-gedichte.de/lichter.jpg

Internet-Tipp: https://www.hl-gedichte.de/lichter.jpg


maggy antwortete am 09.11.02 (13:23):

Liebe Socke,
gerne bin ich dabei, den Tag etwas heller zu gestalten. Hier regnet es nämlich seit fast 9 Stunden!

also....etwas kurzes von W.Busch...es passt zu dem nick der lieben Socke.....

....Ich kenne keine Beine,
die schöner sind, als deine.
Deshalb bedaure ich es fast,
dass du nur zweie davon hast.

In den dunklen Novembertagen (viele Menschen leiden gerade in dieser Zeit an Depressionen) halte ich es für besonders wichtig, etwas Frohsinn und Spass mitschwingen zu lassen.

Söckchen....Dein Thema ist gut.....es werden sicherlich noch etliche was schreiben....

Komme wieder...bis dahin.....
tschüssi


waldtraut/socke antwortete am 09.11.02 (13:53):

Freu mich, Heidi, versuche es ,mit einem Bild.
Bin leider micht sehr Forumerfahren. Denke aber alles was erfreut
sollte man bei diesem Thema zulassen.

Maggy, herrlich , so wie ich Dich im Chat erlebe, mitfuehlend und warmherzig, danke fuer das Gedicht.

In dieser dunklen Zeit, denke ich besonders gern an meine Kindheit. Um diese Zeit wurden die Gaense geschlachtet. Federn wurden gerissen oder schleissen nannte man es. Fuer uns Kinder wurden in dem mit Bettlaken ausgelegten Zimmer in einem Kachelofen Aepfel gebraten. Noch heute habe ich den Apfelduft in meiner Nase.Vater erzaehlte von seinen Wanderjahren als Schmied und wir Kinder spitzten unsere Ohren.Es ist ein gutes Gefuehl sich an die heimelige, in weißen Federn gehuellten, friedlichen Stunden zu erinnern.


schorsch antwortete am 09.11.02 (16:35):

Eigentlich wäre das doch ein Thema, das man in die kleine Kneipe integrieren könnte, oder?


socke/waldtraut antwortete am 09.11.02 (18:13):

Richtig Schorsch, hatte ich auch ueberlegt.
Ich meine jedoch, es sollte ein Ort werden in dem sich auch ganz einsame Menschen Waerme holen können.
Ob es gelingt, steht in den Sternen, vielleicht darf ich Dich um Hilfe bitten. Du kannst so herrliche Geschichten erzaehlen.
Vielleicht hast Du auch eine Frau, die sich hier beteiligen moechte. Dankeschoen.


WANDA antwortete am 09.11.02 (18:24):


Der kleine Baumwollfaden

Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der hatte Angst, dass es nicht ausreicht, so wie er war.
- für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach, sagte er sich -
- und für einen Pullover zu kurz �
- an andere anzuknüpfen, dazu Hab ich zu viel Hemmungen �
- für eine Stickerei eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos,

Ja, wenn ich aus Lurex bestünde, dann könnte ich eine Stola verzieren. Aber so ? Es reicht nicht! Was kann ich schon ?
Niemand braucht mich, niemand mag mich, und ich mich selbst am wenigsten.
So sprach der kleine Baumwollfaden zu sich selbst und legte eine traurige Musik auf und fühlte sich ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.

Da klopfe das Wachs an seine Tür und sagte: Lass dich doch nicht so hängen, kleiner Baumwollfaden! Ich weiss was. Ich hab da eine Idee. Wir beide tun uns zusammen!
Für eine lange Kerze bist Du als Docht zu kurz, und ich dafür auch nicht genug Wachs.
Aber für ein Teelicht reicht es allemal.

--wir beide zusammen werden eine kleine Kerze,
--die wärmt und macht ein bisschen heller.
--es ist besser, auch nur ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die Dunkelheit zu
--schimpfen.

Da war der kleine Baumwollfaden ganz glücklich und sagte � dann bin ich also doch zu etwas nütze.

Und wer weiss, vielleicht gibt es auf der Welt noch mehr kurze Baumwollfäden, die sich zusammentun mit Wachs.


Barbara antwortete am 09.11.02 (19:17):

Wenn ich mich an Heidis kerzenbeleuchteten Tisch setze, fallen mir die Geschichten aus der Nachkriegszeit ein, die meine Eltern uns später so oft erzählten......

Gestern habe ich den ersten Grünkohl auf dem Markt gesehen. Dabei fiel mir die folgende Geschichte aus meiner Kindheit ein:

Meine Eltern waren ausgebombt. Die meiste Energie wurde täglich benötigt, um irgendwo etwas Essbares zu ergattern. Unendlich viel haben wir einem Onkel zu verdanken, der einen kleinen Bauernhof besaß. Er hat uns immer wieder mit kleinen Kostbarkeiten versorgt, was allerdings seiner Frau ein Dorn im Auge war, da sie furchtbar geizig war.

Wenn er mir im Sommer auf den Apfelbaum half und mir zeigte, wie ich den schönsten Apfel erreichen könnte, schrie seine Frau aus dem Fenster ihres Hauses: "Nicht die Äpfel abpflücken! Die brauche ich zum Einmachen!" Mein Onkel rief dann zurück: "Dieser hier ist voller Wurmstiche. Da bleibt sowieso nichts von übrig!" Noch heute habe ich den einzigartigen Duft dieses "wurmstichigen" Apfels in der Nase!

In der Vorweihnachtszeit, es könnte 1949 gewesen sein, hatte meine Mutter ein Stück durchwachsenen Speck ergattern können. Woher sollte sie jedoch den Kohl bekommen, um ein leckeres Essen davon zu kochen? Mein Onkel wusste Rat: am nächsten Morgen brachte er uns einen großen Beutel mit frisch gerupftem Grünkohl. Er hatte ihn aus seinem eigenen Garten "geklaut"! Ich sehe noch heute den fassungslosen Blick seiner Frau, als sie uns von dem "Diebstahl" erzählte: "Den ganzen Grünkohl haben sie uns in der Nacht geklaut! Und das Merkwürdigste, Hasso, der Schäferhund, hat gar nicht angeschlagen!"

Noch heute denke ich bei jedem Grünkohlessen an die schelmisch blinzelnden Augen meines Onkels, als er dem erschütternden Bericht seiner Frau lauschte.....


sofia204 antwortete am 09.11.02 (19:33):

und als einmal im Dorf eine Hochzeit war, im Jahre 1945 -
sah man das unglaublich kostbare Geschenk :
ein Korb voll Kartoffeln...


socke/waldtraut antwortete am 09.11.02 (23:34):

Ein Mensch gereizt, unausgeschlafen,
und eine kecke Fliege trafen
im Bad zur Aufstehzeit zusammen.
Er fuehlte seine Muskeln strammen, weil sie es gar nicht respektierte, dass er sich mißgelaunt rasierte.
Sie argerte ihn unverhohlen
mit ihren dreisten Kapriolen.
Er wollte wuetend nach ihr schlagen.
besann sich aber, stumm zu fragen:
Was kann die >Fliege denn dafuer?
Sie absolviert nur ihre Kür.
Der Ärger ist ganz meine Schukd
und liegt an mangelnder Geduld.
Da suchte er verkrampft zu lächeln.
Er dachte einen Gruß zu fächeln.
begann, das Handtuch kurz zu reffen -
und hoffte insgeheim zu treffen.

(Soehler)


Socke/waldtraut antwortete am 10.11.02 (06:29):

Einen wunderschoenen Sonntag wuensche ich meinen Mitmenschen!!
Ein Griff in den Buecherschrank ließ mich folgenden Ausspruch finden:
"Ich glaube, der Geruch eines Pfannkuchens
ist ein staerkerer Beweggrund, in der Welt zu bleiben,
als alle die maechtig gemeinten Schlüsse des jungen Werthers sind, aus derselben zu gehen".

(Ludwig Christoph Lichtenberg)


WANDA antwortete am 10.11.02 (08:09):

Beim Geruch des Pfannkuchens, den ich in der Nase hatte, fiel mir folgendes Rezept ein:
Rezept nach der Heiligen Hildegard von Bingen

N e r v e n k e k s e
300 g Dinkelmehl
200 g gemahlene Mandeln
100 g Zucker
200 g Butter
10 -15 g Nervenmischung bestehend aus(45gMuskatnuss gem.
45 g Zimt
10 g Nelken gem.)
Zubereitung - Mürbeteig herstellen
Rollen formen, Scheiben schneiden, backen.
Fröhliches Schaffen und guten Appetit


Felix antwortete am 10.11.02 (08:45):

Ich höre euch schweigend zu ... weiter so!
&:>)


schorsch antwortete am 10.11.02 (09:05):

@ Barbara

Am Anfang macht das Sparen Reiz;
am Ende wirds zum baren Geiz!


Chris antwortete am 10.11.02 (10:22):

Liebe Socke,

ich werde dir einen Bericht meiner Nachbarin über die
Spinnstube aus früheren Zeiten in die kleine Kneipe
schreiben!

Muss nur nochmal was nachfragen :-))

Chris


Chris antwortete am 10.11.02 (10:32):

Die Spinnstube - oder wie es in Franken heist die Rästube -

aus Erzählungen meiner Eltern und meiner Nachbarin, die
bereits 94 J. alt ist kann ich folgendes berichten:

Die Rästube fand wöchentlich statt. Man traf sich immer
bei einer anderen Familie. Dort wurde dann abends zusammen-
gesessen, es wurde gestrickt und gehäkelt und sicher ganz
früher auch noch Wolle selbst gesponnen.

Für alle gab es einen warmen Most oder einen Tee, um die
Weihnachtszeit herum auch einen Glühwein. Zur Weihnachtszeit
gab es auch Pfeffernüsse dazu, das Rezept suche ich noch
für euch.

Nach Aussage meiner Nachbarin wurde dabei dann auch noch
gesungen, na und sicher hat man sich auch die neuesten
Dorfnachrichten erzählt...... weisst du schon...... dass...... usw-

Meine Nachbarin erzählt, dass in der Spinnstube nicht nur die
alten Frauen sassen, sondern dass auch junge Leute dahinkamen,
sicher war das ja für die jungen Burschen dann oft die einzige
Möglichkeit den Mädchen zu begegnen, denn Tanzveranstaltungen
gab es ja nur 3 im Jahr.

Ich werde mal meine Nachbarin noch ein wenig ausfragen, um
euch dann noch ein wenig davon zu erzählen.

Chris


utelo antwortete am 10.11.02 (11:06):

Zu diesem Thema auch eine nette Erinnerung: Wir hatten nach dem Krieg ein Zimmer auf der 4. Etage mit 4 Personen, wenn mein Vater aus dem Lazarett nach Hause kam, sogar 5 Personen. Eines Tages im Winter waren wir Kinder mal wieder "Kohlen klauen" -das war ja erlaubt, die vom Zug herunter gefallenen Kohlen oder Brikett mitzunehmen. Mit 2 Brikett wurde die Stube schon ganz schön warm. Papa kam zum Urlaub aus dem Lazarett und brachte eine APFELSINE mit. Nie hatten wir so was gesehen und gerochen. Diese wurde 2 - 3 Tage von allen Seiten beschaut, berochen und dann endlich teilte unsere Mutter sie und jeder, außer unserem Baby, bekam etwas davon. Gott war das köstlich. Die Schalen legten wir dann auf den heißen Ofen und ein unbeschreiblicher Duft zog durch das Zimmer und auch durch�s Treppenhaus.
Manchmal erwische ich auch heute noch eine Apfelsine, die nicht gespritzt ist und genieße dann diesen Duft, obwohl er nicht mehr so intensiv wahrgenommen wird, wie damals als Kind und in einer Zeit, als Solches Obst absoluter Luxus war.


Karl antwortete am 10.11.02 (12:37):

Vor gut einem Jahr (oder sind es schon zwei?) durfte ich folgenden Text "Dämmerstunde" von Patricia Bendel in den Autorenteil des Seniorentreffs einbauen. Ich finde er passt sehr gut zu der warmen Atmosphäre, die ihr hier habt enstehen lassen:

Dämmerstunde

von Patrizia Bendel

Der eigentümliche Reiz dieser Zeitspanne zwischen Tag und Nacht begleitet mich seit meiner Kindheit. Klirrender Frost zauberte Eisblumen an unsere Fenster. Im alten Küchenherd mühte sich das Feuer beharrlich, Wärme in den Raum abzugeben. Auf dem Herd summte das Wasser im blank geputzten Schiff, und unter der leicht gerußten Decke trockneten an Schnüren hutzlige Apfelringe. Oben auf dem altertümlichen Küchenschrank lag unsere Katze, unbewusst auf Distanz bedacht. Für Fremde musste dieser Platz ungewöhnlich erscheinen, und von uns wagte es niemand, ihn ihr streitig zu machen. Sie war schon alt und hatte sich einige, von uns nie angetastete, Gewohnheitsrechte erstritten. Mit meiner Großmutter verstand sie sich ohne Worte. Beide verbreiteten Behaglichkeit, die Katze durch ihr sanftes Schnurren und meine Oma durch ihre bloße Anwesenheit. Waren wir als Kinder krank und glühten im Fieber, hatte sie kühle Hände und erfrischenden Himbeersaft. In meiner Erinnerung am tiefsten eingegraben hat sich die eigentümliche Stimmung in der Adventszeit. Wenn verstohlen der Duft frisch gebackener Plätzchen durch die Räume zog, wenn im Ofen Tannenzweige knisternd verbrannten und ihren harzigen Geruch verströmten, wenn am selbst gebundenen Adventskranz die Kerzen angezündet wurden und sich draußen die Dunkelheit unaufhaltsam ausbreitete, dann kam die schönste Stunde des Tages. Die Arbeiten waren beendet und wir erlagen, immer wieder aufs Neue, dem Zauber dieser Stunde, der Stunde unserer Oma. Wir aßen mit Begeisterung etwas zu dunkel geratene Plätzchen, hörten gespannt ihren Kindheitserinnerungen zu oder sangen mit Inbrunst: �Schneeflöckchen - Weißröckchen� bis sich der Himmel erbarmte und zarte Flocken herab rieseln ließ.

Vergeblich habe ich in späteren Jahren versucht, diesen Zauber wieder zu finden, ihm noch einmal zu erliegen. Er war unwiederbringlich vorbei. Unsere Zeit ist nicht ausgerichtet auf Gefühle, sondern auf Ehrgeiz und Geld. Von beiden hatte meine Oma nur das Nötigste...

Wenn ich heute die Möglichkeit habe, mich in der Vorweihnachtszeit zurückzuziehen und bei Kerzenschein dem schwinden Licht nachzuschauen, sehe ich sie manchmal auf ihrem Samtsofa sitzen und unsere Katze streicheln, und dann streift mich wie ein Hauch:


�Der Zauber einer Dämmerstunde.�



Internet-Tipp: https://www.seniorenstadt.de/autoren/Patricia_Bendel/Daemmerstunde.html


sofia204 antwortete am 10.11.02 (19:39):

;-)

Internet-Tipp: https://www.gif-art.de/gifs123/kerzen/00004573.gif


Chris antwortete am 10.11.02 (20:03):

Sei gut zu uns

Wer Ohren hat zu hören,
der hört von überall her:

Sei gut zu uns!

Sei gut zu uns!
so hört er die Pflanzen sagen,
die Bäume und die Wälder,
Die Bäche und die Meere.

Sei gut zu uns!
so bitten die Tiere,
die Kleinen
und die Großen,
die Zahmen und die Wilden.

Sei gut zu uns!
so flehen
die Ungeborenen,
die Stummen
und Hilflosen.
Lass uns
die Sonne erblicken.

Sie gut zu uns!
so rufen die
Schwachen
und Kleinen,
deren Recht man
mit Füßen tritt.

Sie gut zu uns!
so mahnen uns alle,
die auf der
Schattenseite
des Lebens wohnen.

Sei gut zu uns!
um der Güte
Gottes willen.

Wer
Ohren hat
zu hören,
der höre
den Ruf.

-Marie Hüsing_

https://www.gif-art.de/gifs123/kerzen/00004552.gif

Internet-Tipp: https://www.gif-art.de/gifs123/kerzen/00004552.gif


socke/Waldtraut antwortete am 11.11.02 (02:30):

Guten Morgen!!
Ich wuensche allen einen schoenen Wochenanfang ohne Sorgen. Mit einem klugen Wort werde ich persoenlich die Woche beginnen.
Ich behandle das Kleine
mit derselben Liebe
wie das Große,
weil ich den Unterschied
zwischen klein und groß
nicht recht gelten lasse.

(Theodor Fontane)


Nuxel antwortete am 11.11.02 (02:34):


...möchte so gerne sagen,dass mich die
*Lichter für die Dunkelheit*
über diesem Thema in eine heimelige Stimmung versetzen.
Es ist fast so,als ob wir zusammensitzen würden und jeder weiss etwas zu erzählen.
Jetzt sollen hier die Lichter die graue dunkle Novemberzeit
etwas aufhellen.Aber bald schon zünden wir die Adventskerzen an.


WANDA antwortete am 11.11.02 (08:15):

Versäume
keinen fröhlichen Tag
und lass dir die Freuden
nicht entgehen,
die dir beschieden sind. Jesus Sirach 14,14


Chris antwortete am 11.11.02 (14:48):

Jeden Tag neu leben!

Neu bist du,
wenn du staunst,
weil jeden Morgen Licht da ist:
wenn du glücklich bist.
weil deine Augen sehen,
weil deine Hände fühlen,
deine Füße laufen;
wenn du singst,
weil dein Herz schlägt.

Neu bist du,
wenn Du weisst,
dass du lebst;
wenn du denkst,
dass heute der erste Tag
vom Rest deines Lebens beginnt.

Neu bist du,
wenn du mit reinem Blcik
auf Menschen und Dinge schaust,
wenn du noch lachen kannst,
wenn du dich freuen kannst
über die einfachen, kleinen Blumen
am Wege deines Lebens.

-Phil Bosman-

Internet-Tipp: https://www.send4fun.com/IMAGES/pinkrose_sm_clr.gif


Nuxel antwortete am 11.11.02 (22:32):

H. Hoffmann v. Fallersleben

Abend wird es wieder,
Über Wald und Feld
Säuselt Frieden nieder
Und es ruht die Welt.
Nur der Bach ergießet
Sich am Felsen dort,
Und er braust und fließet
Immer, immer fort.
Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh,
Keine Glocke klinget
Ihm ein Rastlied zu.
So in deinem Streben
Bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
Wahre Abendruh.


Socke/Waldtraut antwortete am 11.11.02 (23:52):

Auch Maerchen wurden in der Daemerstunde erzaehlt:
Es war einmal...
Es war einaml eine Maus gewesen, die hat zwei Kinderlein gehabt, und dann ist die große Maus mit ihren Kleinen am Abend spazieren gegangen. Da ist auf einmal eine Katze gekommen und hat alle drei Maeuse gefressen,Dann hat die große Maus zu den kleinen gesagt:"Ihr haettet eben davonspringen sollen!"
Darauf haben die zwei kleinen Maeuslein arg geweint, und haben gesagt:
"Ach, Mama, jetzt ist es zu spaet!"

(Wilhelm Busch)

Gute Nacht


WANDA antwortete am 12.11.02 (07:54):

Vier Männer sitzen beim Doppelkopf. Fragt einer seinen Nachbarn,
der in der Automobilbranche tätig ist: "Was machst Du eigentlich
mit Deinem Weihnachtsgeld?" "Ich kaufe ein neues Schlafzimmer
und den Rest spende ich wohltätigen Zwecken."
Fragt er den zweiten, der in der Metallbranche beschäftigt ist:" Und
was machst Du mit Deinem Weihnachtsgeld?" "Ich kaufe meiner Frau
einen Ring und den Rest spende ich wohltätigen Zwecken."
Fragt er den im Öffentlichen Dienst beschäftigten:"Und Du was machst
Du mit Deinem Weihnachtsgeld?" "Ich kaufe mir eine neue Hose."
"Und den Rest?" "Den Rest gibt Oma zu."


cherine antwortete am 12.11.02 (14:03):

Ein Gruß in die Runde ! *
Gemütlich ist's hier ! *
Die Gedanken von "Christina Telker" passen, glaube ich, sehr gut zu diesem Thema.
*
Weihnachtsrückblick *
*
Sehnt dein Herz sich in die Kindheit,
denkt zurück an manches Jahr. *
Weihnachten einst mit den Eltern, *
oh wie war das wunderbar.
*
Standst als Engel in der Kirche,
vorne,dort beim Krippenspiel. *
Aller Augen auf dich sahen,
mit dabei sein war das Ziel. *
*
Dieser Baum, mit seinen Kerzen,
solchen Duft gibt's längst nicht mehr.
Kleine Gaben, kam'n von Herzen, *
doch sie freuten uns so sehr. *

Dann am ersten Weihnachtstage,
ging es durch den Winterwald.
Schnee kam oben in die Stiefel, *
doch dir war kein bisschen kalt.

Bratäpfel und Kachelofen, *
gerne denkst du dran zurück.
Erst der Stoll'n aus Mutters Küche, *
war er doch dein ganzes Glück.

Doch versuch nach vorn zu sehen, *
mach es dir auch heute schön.
Eine Kerze auf dem Tische,
lässt die Welt dich freundlich sehn. *
*

Eine schöne Zeit wünscht Euch allen *
Cherine *
*

* *


mulde antwortete am 12.11.02 (17:04):

1945
es ist wieder ruhiger unter den Menschen, wir Kinder sind
da nicht so nachdenklich.
Weihnachtszeit - heimliche Zeit ja doch die gab es auch.
Wir waren ausgebommbt Vater hat eine Ruine wieder bewohnbar gemacht, jeder hatte auch schon wieder ein Bett.
In dem Dorf wo wir nun wohnten ging Vater zur Schule.
Man kannte sich also.
Im Stall ein paar Kaninchen.
Mutter backte aus Rübensaft und Mehl Plätzchen
und aus Kartoffeln mit Mehl einen Zuckerkuchen.
Nur mit dem Baume da gab es so seine Schwierigkeiten.
Das Fest kam näher und näher und kein Baum.
Heiligabend früh
Vater nahm den Sohnemann an die Hande und den Rucksack mit
seinem Beil auf den Rücken. Ab in den Wald
es sollte ja ein besonderer Baum sein - es wurde gesucht
und da Stand er.
Groß und voller Zweige - so wie Vater es wollte - vom Fußboden bis an die Decke. wie beide mußten ihn wirklich
gemeinsam tragen.
Weihnachtszeit - heimliche Zeit - Mutter hat von der Nachbarin ein paar alte Kerzen erhalten von der anderen
Glaskugeln
Zu guter Letzt war auch noch Stromsperre nun war es richtig dunkel und die Kerzen leuchteten.
Ein schönes Fest.

Jahrzehnte später - wieder ist es die Zeit vor Weihnachten.
Wir arbeiteten in der Nähe eines größeren Waldes
All das , was über das man 1945 sich gefreut hatte - war
in vergessenheit geraten.
Nur Otto , ein Kollege der hatte noch keinen Baum, es sollte auch ein ordentlicher sein.
Ja Otto ging los, nur diesmal ohne Beil- nein mit
Motorsäge ritsch der Baum war seiner.
Am Heilig Abend Ottos Baum wird in der Stube geschmückt.
alles warte auf die Bescherung
Langsam, ganz langsam entwickelte sich ein pestialischer
Gestank um den Weihnachtsbaum.
Doie Försterei hatte doch ihre Bäume mit Buttersäure oder ähnlichen eingesprüht wegen des Diebstahls.
Es stank wie S.........
Eine schöne Bescherung!


Chris antwortete am 12.11.02 (17:40):

Mein erster Wunschzettel,

also so richtig schreiben konnte ich noch nicht, aber Buchstaben, die mir
mein älterer Bruder vorschrieb nachmalen, ja das klappte schon. Ja und dann
schrieb ich auf den Wunschzettel: " Ich wünsche mir ein Brüderlein" und legte
das ganze mit Würfelzucker raus aufs Fensterbrett.

Tatsächlich am nächsten Morgen war der Zettel weg und ich bekam auch
mein Brüderlein....allerdings dauerte das noch ne Weile.....

Chris


Chris antwortete am 12.11.02 (17:52):

Noch ne Wunschzettel-Geschichte

Also ich muss so 5 oder 6 J. alt gewesen sein und die Mutter sagte:
"schreib einen Brief an das Christkind und wünsche dir was, vielleicht
kommt das Christkind und bringt dir das Geschenk!!"

Nun ich muss wohl recht verwundert geschaut haben, doch meine Mutter
sagte:"schreib nur!"

Nun mein sehnlichster Wunsch war damals ein Kaufladen.... also irgendwas
verkaufen .......... nie glaubte ich, dass das Christkind sowas bringen
würde......... doch meine Augen wurden groß .....
am Heiligen Abend, als ich mit meinem Vater aus der Christmette kam, stand
unter dem Christbaum ein Kaufladen...... und was es da alles drin gab.......
sogar selbst gebackenes Brot und kleine winzige Brötchen natürlich alles im
Miniformat......... dieses Geschenk war wohl das beeindruckendste, das ich
bekam, diese Weihnachtsüberraschung aus Kinderzeiten werde ich wohl
nie vergessen!

Erst viel später erfuhr ich dann mal, wo der Kaufladen herkam, jemand, der
also handwerklich gut basteln konnte, hat den für mich gebastelt und aus-
gestattet. Das selbstgebackene Brot kam natürlich aus der Backstube meines
Vaters und wie ich heute weiss, wurde der Kaufladen auch mit Naturalien bezahlt!

Also gab es wohl zweimal Freude einmal bei mir und einmal in der Familie des
Bastlers :-))


Chris


Socke Waldtraut antwortete am 12.11.02 (19:04):

Jaja lieber Mulde,so war es dazumal, es waren schlimme Zeiten und auch wieder nicht. Die Menschen rueckten naeher zusammen. Ich erinnere mich gern und oft an diese, wenn auch manchmal nicht leichte Zeit. Wir waren zufriedener und damit gluecklicher.
OH Chris, herrlich die Geschichte vom Kaufladen.
Ich seh Dich und Deine Familie so richtig vor mir


WANDA antwortete am 13.11.02 (08:30):

Auch eine Geschichte, die sich heute kaum glauben lässt. Wir waren mit 18 Personen (alles Familie) auf der Flucht aus Schlesien, kurz vor Dresden erlitten wir am 13.Februar einen Achsenbruch, was höchstwahrscheinlich unser Leben rettete. Aber wir flohen noch einmal und zwar über die Elbe, weil man glaubte, der Russe würde es nicht schaffen über die Elbe zu kommen. In diesem Ort oberhalb von Bad Schandau wurde uns eine Grossküche zugewiesen, dort lebten wir alle. In dieser Zeit gelang es meiner Mutter durch Tausch ein eiziges Ei zu ergattern. Das durfte niemand wissen, nicht ihr Mutter, nicht ihre Schwester usw.
Es gelang meiner Mutter zusätzlich jemanden zu finden, der ihr es ermöglichte einen privaten Herd zu finden, wo sie aus diesem einem Ei mit viel Mehl und Wasser und vor allen Dingen Majoran einen Brotaufstrich zauberte, der drei Tage reichte und für meinen Bruder und mich der Himmel auf Erden war.
Alles erfolgte heimlich, obwohl die Familie zusammenhielt, es war nicht anders möglich, wie gesagt, man kann sich das heute kaum vorstellen. Geblieben ist ein gespaltenes Verhältnis zu Majoran, jedenfalls meinerseits.


Waldtrau antwortete am 13.11.02 (11:06):

Guten Zag!
Oh liebe Wanda und ich mag den Geruch von frischen Majoran so gern. Er erinnert mich an Mutters Garten.
Du hattest eine sehr tapfere Mutter.


WANDA antwortete am 14.11.02 (16:29):

Der Honigkuchen

Vor der Bude vom Zuckerbäcker,stand ein Opa, mit seinem Enkelsohn an der Hand.
Und Steffen, so heisst er, - wählte nach langem Suchen
Ein grosses Herz aus Honigkuchen.
Zuckerguss war darüber geglättet,
Plätzchen, wie Perlen eingebettet.

Nun ging Opa mit Steffen Runde um Runde,
es dauerte schon über eine gute Stunde.
Vor jeder Bude blieb Steffen steh�n,
über all gabs etwas zu seh�n.
Dann sagte er ganz leise �Opalein�
Opa, ich muss mal, - nur ganz klein.

Tatkräftig sagte der Opa, der Gute,
komm., geh hinter diese Bude,
ich bleibe dichte vor dir stehn,
da kannste. � und keiner kann was sehn!!!

Fest in der Hand den Honigkuchen
Tut Steffen nun das Knöpfchen suchen.
Der kalte Wind pfiff um die Ohren,
die Fingerchen waren blau gefroren,
und deshalb traf er auch, einige Male
den Honigkuchen mit seinem Strahle.

Der kleine Steffen merkte es gleich,
der Honigkuchen wurde ganz weich.
Und nun sagte er ohne Unterlass,
�Opalein� mein schönes Herz ist ganz nass.

Da ging der Opa, der einzig Gute
Mit Steffen zurück an die Zuckerbude,
und stillte dessen grossen Schmerz
mit einem neuen Honigkuchenherz.

Nun hatte er zwei Herzen
Doch es war ihm ganz klar,
dass eines davon nicht in Ordnung war.
Er wollte den Opa entscheiden lassen,
�Opa� was machen wir mit dem Nassen???

Der Opa wusste auch hier,--in der Tat
Gleich wieder einen guten Rat.

�Weeste mein Junge, das machen wir so,
das schenkste der Oma -- die tunkt sowieso.


Socke Waldtraut antwortete am 14.11.02 (22:36):

Haende

Klein Manfred war allein zu Daheim. Er hatte Langeweile. Da firl ihm ein, dass er ja den Wunschzettel fuer das Christkind schreiben könne.
Papier lag stets auf einer Platte auf dem Fußboden, denn Manfred hatte keine Haende. Er ist so geboren worden und niemand wußte warum.niemand wußte warum.
Also schrieb er"Liebes Christkind ich moechte gern zu Weihnachten eine Eisenbahn haben" Er dachte nach oh er hatte ja keine Haende, da war es schwierig damit zu spielen. Er warf den Brief weg und schrieb einen Neuen, und er schrieb ihn gleich an den lieben Gott.

Fortsetzung folgt


Socke/Waldtraut antwortete am 14.11.02 (22:49):

Lieber Gott Du hast ja mehr zu sagen wie das Christkind, bitte schenke mir zu Weihnachten Haende. Er legte den Brief auf das Fensterbrett und ging zufrieden in die Kueche.Dort sah er Muttis Haushalthandschuhe liegen. Da kam ihn eine Idee, er streifte sie über seine Armse und freute sich, tanzte durch das Zimmer und rief: "Ich habe Haende, habe Haende."Die Mutti ist vom einkaufen zurueck gekommen. Der Vater kommt aus seinem Zimmer. Da stehen die Eltern und schauen auf ihr Kind. Der Vater presst die Lippen zusammen und geht in sein Zimmer.Die Mutter schluckt. Auf einmal bleibt Manfred stehen. Er schaut die Handschuhe an. Er jubelt nicht mehr. Er ist still. Und dann schleudert er die Handschuhe weg, und weint Fortsetzung folgt


Socke/Waldtraut antwortete am 14.11.02 (23:06):

Die Mutter nimmt ihn in die Arme.
"Manfred, wenn Du groß bist, bekommst Du Hände. Es gibt Menschen die können Hände machen, künstliche Hände", sagt sie.
Doch Manfred hoert nicht zu. Später holt er den Brief und wirft ihn in den Abfalleimer. Am Abend geht erschlafen. Er betet. Aber er sagt nicht mehr:"Schenk mir Hände"
Er weiß, er bekommt keine - auch nicht zu Weihnachten.

Eines Tages kam eine Mutter mit Ihrem Kind an mein Karussell und ich habe erleben muessen, wie eine andere Mutter ihr Kind vom Karussel runternahm, weil es nicht neben dem Kind ohne Hände sitzen sollte.Die andere Mutter weinte bitterlich. Ich nahm mir diese gedankenlose Frau zur Seite und habe ihr diese Geschichte erzählt.Beschämt ging sie ihrer Wege.
Seitdem wurde diese Geschichte oft von mir am Karussell erzählt. Mit dem Zusat;" Es ist wunderschoen glueckliche Kinder zu haben. Seid lieb zu allen Kindern.


schorsch antwortete am 15.11.02 (09:59):

Das Leben ist ein Karussell;
es dreht sich schnell und schneller;
am Drehrad steht ein schwarz Gesell;
mir lieber wär`ein heller!

Schorsch


Loreley antwortete am 15.11.02 (13:05):

Waltraud, eine sehr gute Idee von Dir!
Ich habe folgendes gefunden:

Während wir über die Kälte um uns klagen,
über die Dunkelheit, das fehlende, wärmende Licht,
schließen wir wie gewohnt die Fensterläden
unserer Häuser, unserer Seelen (Margot Bickel)

Sagt sehr vieles aus oder?


Marie2 antwortete am 15.11.02 (15:11):

November
Es kommt eine Zeit,
da lassen die Bäume
ihre Blätter fallen.
Die Häuser rücken
enger zusammen.
Aus dem Schornstein
kommt ein Rauch.

Es kommt eine Zeit,
da werden die Tage klein
und die Nächte groß,
und jeder Abend hat einen schönen Namen.

Einer heißt Hänsel und Gretel.
Einer heißt Schneewittchen.
Einer heißt Rumpelstilzechen.
Einer heißt Katerlieschen.
Einer heißt Hans im Glück.
Einer heißt Sterntaler.

Auf der Fensterbank
im Dunkeln,
dass ihn keiner sieht,
sitzt ein kleiner Stern
und hört zu.
- Elisabeth Borchers
-

Ich wünsche Euch viele schöne Novemberabende,
Märchen-, Kamin-, Kerzen-, Tee-, Rotwein-
oder oder...........

Marie2


Loreley antwortete am 15.11.02 (15:18):

Liebe Waldtraud, habe etwas gelesen, das soooo gut zu Dir
paßt:
In unserer Welt gibt es so viele Weichmacher, Aufmacher,
Schlaumacher, Kleinmacher, Schlankmacher
finden wir überall
Angstmacher, Sorgenmacher, Krankmacher, Dummacher
und sooo wenig MUTMACHER (K.Allert-Wybranietz)

Ich habe eine Mutmacherin gefunden, DICH!!!!
Danke dafür u. herzlichen Gruß, liebevolle Umarmung von
Loreley


Socke/Waldtraut antwortete am 15.11.02 (23:04):

Ich wünsch mir was!
Was ist denn das?
Das ist ein Schloß aus Marzipan
mir Türmem aus Rosinen dran
und Mandeln an den Ecken.
Ganz zuckersüß und braungebrannt
und jede Wand aus Zuckerkand -
da kann man tüchtig schlecken!
Und Diener laufen hin und her
mit Saft und Marmelade,
und drinnen , in dem Schlosse drin,
sitzt meine Frau, die Königin -
die ist aus Schokolade!
(Unbekannt


Heidi antwortete am 15.11.02 (23:40):

Ein bißchen Musik?

https://www.hl-extra.de/sound/still.mid

Internet-Tipp: https://www.hl-extra.de/sound/drumms.mid


Socke/Waldtraut antwortete am 15.11.02 (23:45):

Einer der heiligen drei Könige ist ein Mohr. Er war der schwarzeste in seinm Land und wurde deshalb der König. Auch er sah eines Nachts den Stern leuchten und machte sich auf dem Weg, das Kind zu suchen. Unterwegs wollte er den Kinderm am Wegesrand Zuckerwerk schenken,
Jedoch die Erwachsenen zogen ihre Kinder weg, darüber wurde er sehr traurig.Er sah aber auch sehr fremdartig aus und wenn er lächelte blitzen seine weißen Zähne in seinem dunklen Gesicht.
Da wurde er traurig und hatte Angst er könnte das heilige Kind erschrecken. Als er dann zur Wiege des Kindes ging, lächelte ihm das Christkind freundlich an. Er ergriff vor Freude die Beine, so wie das in seinem Land üblich ist und streichelte sie.
Als er dann an seinen Platz zurueck ging und seine Hände ansah, merkte er, dass seine Handflächen ganz hell waren. Wenn ihr einmal einen dunkelhäutigen Menschen begegnet, schaut euch einmal seine Handflächen an. Ihr werdet sehen, sie sind ganz hell.

Und nun ist es Zeit schlafen zu gehen , gute Nacht!


Chris antwortete am 16.11.02 (07:45):

Liebe Waldtraud,

das Lied habe ich für dich gefunden!

Unsere Blümlein sie blühen so lieblich im Grün,
Sie brauchen die Sonne zum schönen erblühn und
Der Mensch braucht ein Herz und der Mensch braucht
Ein Herz, dem er seins kann vertraun.

Und die Vöglein sie schweben, so hoch in der Luft,
Sie brauchen zum Leben die Freiheit und Licht,
Doch der Mensch braucht ein Herz, doch der Mensch
Braucht ein Herz, dem er seins kann vertraun.

Suchen wir auf der Erde das Glück dieser Welt,
So streben wir oft nur nach Gut oder Geld,
Doch der Mensch braucht ein Herz, doch der Mensch
Braucht ein Herz, dem er seins kann vertraun.

Wie zum Atmen die Lüfte, zum Trinken den Wein,
So braucht man ein Herz um hier glücklich zu sein,
Ja der Mensch braucht ein Herz, ja der Mensch
Braucht ein Herz, dem er seins kann vertraun.

der Verfasser ist unbekannt

Wünsche Dir einen schönen Tag!


Chris


Socke/Waldtraut antwortete am 16.11.02 (08:37):

Da wünsche ich doch, husch , husch, allen netten Menschen
einen guten Morgen und ein schönes Wochenende.Ich bedanke mich bei allen Menschen, die einen Beitrag mit in die Spinnstube gebracht haben. Es hat mein Herz gewaermt.
Heute Abend werde ich die Plätzchen von Wanda auf den Tisch stellen. Die wunderschöne Kerze von Karl anzünden und die Beiträge noch einmal lesen,
Vielleicht hat manch einer auch Zeit und leistet mir Gesellschaft.
Einen wunderschönen Tag mit vielen guten Gedanken!!


Nuxel antwortete am 16.11.02 (10:53):

Liebe Chris

hab mich auch an Deinem Gedicht gefreut,hatte es ganz vergessen.

Es ist von Annette von Droste Hülshoff

Schönes Wochenende,Allen,die hier gerne lesen

Nuxel


Zausel antwortete am 16.11.02 (11:23):

Hallo zusammen,

mal was besinnliches von Zausel:

Es war einmal ein kleines Licht.
Weil es Angst vor dem Verlöschen hatte,
machte es sich auf die Suche
nach einem großen Licht, das bleibt.
Bald traf es ein Licht, das bleibt.
�Wohin gehst du?"
�Ich habe Angst vor dem Verlöschen
und suche ein Licht, das bleibt."
So gingen sie miteinander.
Unterwegs kam noch ein Licht dazu,
und noch eins � zuletzt waren es viele.
Die kleinen Lichter waren sehr müde.
Auf einmal sahen sei einen Stein,
der im Dunkeln leuchtete.
�Stein woher hast du dein Leuchten?"
�Geh weiter � und ihr werdet sehen."
Dann kamen sie zu einem Stück Holz.
�Holz, woher hast du dein Leuchten?"
�Geht weiter � und ihr werdet sehen."
Und zu einem Blütenbaum.
�Blütenbaum, woher hast du dein Leuchten?"
�Geht nur weiter � gleich werdet ihr sehen."
So gingen sie mit letzter Kraft.
Plötzlich standen sie
vor einem großen, hellen Licht.
Es war um ein Kind, das in der Krippe lag.
Den kleinen Lichtern klopfte das Herz.
Sie wagten sich nicht weiter.
�Fürchtet euch nicht", sagte das Kind,
�ich bin das Licht der Welt.
Wer zu mir kommt,
wird nicht im Finstern leben."
Und es lächelte ihnen entgegen
und segnete sie.
Da wurde ihre Flamme stark und still.
Auf dem Rückweg und zu Hause
erzählten sie allen von dem großen Licht,
das bleibt und das sie jetzt in sich tragen.


WANDA antwortete am 16.11.02 (13:22):

Bild des Lebens

Es war einmal ein kleines Mädchen, das wollte das Leben malen. Sie nahm das Braun der Erde und das Blau des Himmels, brachte das Grün der Bäume und die Buntheit des Sommers dazu, malte das Gold eines Herbstes und die weisse Ruhe des Winters, vermischte es mit dem betörenden Duft des Frühlings, schüttete die Pracht der Sonne darüber aus und liess es von den Geheimnissen der Winde durchwehen.

So malte sie ein Bild des Lebens, das sie liebte. Das Bild atmetet Freude aus. Es tönte wie ein herzhaftes Lachen, schmeckte nach Glück und fasste sich an wie Wahrheit.
Das Mädchen fand ihr Bild so schön und lebendig, dass sie es Gott schenken wollte. Gott lächelte, als er das Bild sah.
�Mein Mädchen, dein Bild ist wunderbar, ich will dir helfen, dass es vollkommen wird.�

Und Gott schenkte ihr den Glauben.

Da verwandelte sich das Bild des Mädchens. Sie malte die Glut der Hingabe, das Feuer der Liebe, die Begeisterung von Gott in das Bild. Es behielt die Freude, wurde aber tiefer und reifer, bekam einen überirdischen Glanz und reichte in die letzten Geheimnisse des Lebens hinein.
Das Mädchen wurde zur Frau und wieder legte sie Gott ihr Lebensbild zu Füssen.

Gott nickte zustimmend, aber gab ihr das Bild zurück und schenkte ihr das Leid.

Da tupfte die Frau auf das Meer der Freude die Tränen von Menschen, malte an den wunderbar bunten Regenbogen einen dicken schwarzen Rand, zeichnete in die grünen Hoffnungsträume den Trauerflor, mischte mitten in den Bunten Sommer die Kränkungen und Verwundungen ihres Herzens, fügte zur Sonne der Liebe die Nacht des Leides, ergänzte Wonne mit Qual und Lachen mit Weinen. Das Bild wurde durch die Töne der Schwermut und Trauer noch echter und schöner.
Still ging die Frau zu Gott. �Herr, nimm mein Bild, ich habe es mit Herzblut und Schmerzen gemalt�
Gott sah sie gütig an. �ich habe noch ein Letztes Geschenk für Dich, das Schwerste�

Und er schenkte ihr die Einsamkeit.

Noch einmal wandelte sich das Bild. Es wurde stiller, alles Aufgeregte, Schreiende wurde gemildert. Sanfte, einfache, demütigende Farben begannen zu leuchten. Menschenstimmen, Zeitgeister, Tagesformen wurden umgestaltet in ruhige Worte des Lebens, Weisheit des Himmels und Sehnsucht nach Ewigkeit.
Nun erst konnte man den ganzen Zauber des Lebens erkennen.

Da nahm Gott das Bild zu sich und sprach �Nun ist es vollkommen, wir werden es in meinem Reich zum ganzen Leben erwecken.�


Loreley antwortete am 16.11.02 (13:51):

Es ist immer wieder erfreulich, daß es noch Menschen gibt,
die es fertig bringen, in Seelen u. Herzen ein Licht anzu-zünden, solange das der Fall ist, das ist meine Überzeugung,
hat Gott richtig gewählt, den Menschen zu erschaffen.

Mensch bleiben (trotz allem)

Wo aus Übermut Sanftmut und
aus Wankelmut Wandelmut wird,
wo aus Eigensinn Gemeinsinn
aus Leid Mitleid
aus Hartherzigkeit Vergebung,
aus Sorge Fürsorge,
aus Vorherrschaft Partnerschaft und
aus dem Geschöpf ein Mitgeschöpf wird,
da erst wird aus dem Mensch
ein Mitmensch. (Friedrich Scholemmer)

Ein friedliches Wochenende wünscht

Loreley


Marie2 antwortete am 16.11.02 (18:56):

Hallo Wanda,
das "Bild des Lebens" ist eine wunderschöne Geschichte. Ich werde sie mir gleich ausdrucken.
Ich wünsche Dir und allen hier ein helles Wochenende in diesem nebligen Monat.
Marie2


Socke/Waldtraut antwortete am 16.11.02 (20:00):

Ich habe mir eine Kerze angezündet und in aller Ruhe nochmal die Beitraege gelesen.Alle Beitraege haben mein Herz gewärmt.
Danke Loreley, fuer deine gute Meinung von mir.Ich werde mich bemuehen ihr gerecht zu werden.
Zausel , ja auf einen Beitrag von dir habe ich gewartet. Nicht umsonst, wie ich gelesen habe.
Ja das Licht, das bleibt, es soll tatsaechlich Menschen geben, die erkennen es nicht.


Socke/Waldtraut antwortete am 16.11.02 (20:03):


Wanda, Deine Geschichte vom Bild des Lebens habe ich meinem Sohn, er war heute Nachmittag bei mir zu Besuch, vorgelesen.Bis zu der Stelle welche die Einsamkeit beschreibt.
Weil meine Brille trüb wurde, mußte mein Sohn weiterlesen. Eine wunderschöne Geschichte.
Ich habe Dich schon oft im Forum gelesen und es ist sicher unbescheiden, wenn ich gern mehr von Dir wüßte.
Ich wuensche eine geruhsame Nacht und schöne Träume


Socke/Waldtraut antwortete am 17.11.02 (06:44):

Vär Winachte

Witt öngemummlt liggt die Welt-
ök goa se hen on dreem,
de Frost, dä knöppt, dat Schneke föllt,
et riekt noa Dannebeem.

Dat ös de röchtge Winachtsloft-
mi waart so week to Sönn.Ölk hevv mi e Hampelmann gekofft
on een Kommruut-kommrön.

<Ök kick mien Späältieg selig an-
mench ener drellt sök om.
"Wat späält dä möt dem Hampel,
mann-
so oolt on noch so domm!"


Socke/Waldtraut antwortete am 17.11.02 (06:55):



Nu huck ök oller Junggesell
ön miner Stoav alleen-
dat Moonke schient mi wart so hell
as könn i Geister sehn.

Mien Späältieg mi ganz schummrig stimmt-
moakt nich de Däär sök öp?
Mien Mudder kömmt, mien Voater kömmt,
on strikelt mi dem Kopp.

"Wie freit ons dat, ons oler Sään,
dat du nich trurig granzt-
wie ös dat doch von di so scheen,
dat du noch späle kannst."

De Mönsche wanke her on hen,
dat Glöck. dat stiegt on föllt-
sulk späältiegfreidger Kindersönn
buut sök sien bäätre Welt.

Siehste Pucki es passt rein, Dein ostpreußisches Gedicht.
Beim Zweitenmal lesen, kann es auch jeder verstehen.
Vielleicht mag es auch ein Leser, in Erinnerung an seine alte Heimat, übersetzen.


WANDA antwortete am 17.11.02 (08:15):

Ihr Lieben alle, die Geschichte - Bild des Lebens - ist nicht von mir persönlich. Es stimmt, dass ich einen grossen Fundus habe und manches, was ich noch hier reinsetzen kann, kommt evtl. zu früh. Ich denke aber an die vielen Weihnachtsfeiern von Vereinen, die anstehen. Und das eine oder andere lässt sich dort vortragen. Euch allen einen schönen Sonntag. Eure Wanda, die dankbar ist, hier zu sein.


WANDA antwortete am 17.11.02 (10:07):

Es ist gut denkbar,
dass die Herrlichkeit des Lebens
um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereitliegt,
aber verhängt in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit.
Aber sie liegt dort,
nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub.
Ruft man sie mit dem richtigen Wort,
beim richtigen Namen,
dann kommt sie.


WANDA antwortete am 18.11.02 (14:38):

Ich bringe jetzt die Ansprache einer Kerze, kann man gut mit einer grossen Kerze verschenken. Danach müsst ihr sagen, ob noch Bedarf besteht, ich kann mich auch bremsen


Ansprache einer Kerze
Ihr habt mich angezündet und schaut � nachdenklich oder versonnen � in mein Licht. Vielleicht feut Ihr euch ein wenig dabei. Ich jedenfalls freue mich, dass ich brenne.
Wenn ich nicht brennen würde, dann läge ich in einem Karton mit anderen, die auch nicht brennen. >In so einem Karton haben wir überhaupt keinen Sinn. Da liegen wir nur herum.
Einen Sinn habe ich nur, wenn ich brenne.
Und jetzt brenne ich. Aber seit ich brenne, bin ich schon ein kleines Stückchen kürzer geworden. Das ist schade, denn ich kann mir schon ausrechnen, dass ich bald nur noch ein Stümpchen bin
Aber so ist das - es gibt nur zwei Möglichkeiten � entweder ich bleibe ganz unversehrt und im Karton, dann werde ich nicht kürzer, dann geht mir überhaupt nichts ab � aber dann weiss ich nicht, was ich eigentlich soll- oder ich gebe Licht und Wärme, dann weiss ich, wofür ich da bin.
Ich muss aber etwas dafür geben: etwas von mir selbst, mich selber.
Das ist schöner als kalt und sinnlos im Karton liegen. So ist es auch bei euch Menschen, genau so. Entweder ihr bleibt für euch, dann passiert auch nichts, dann geht euch nichts ab � aber dann wisst ihr auch nicht so recht � warum. Dann seid ihr wie die Kerzen im Karton. Oder ihr gebt Licht und Wärme. Dann habt ihr einen Sinn. Dann freuen sich die Menschen, dass es euch gibt. Dann seid ihr nicht vergebens da.
Aber dafür müsst ihr etwas geben, von euch selber, vor allem , was in euch lebendig ist, von eurer Freude, von eurer Herzlichkeit, von eurer Treue, von eurem Lachen, von eurer Traurigkeit, von euren Ängsten, von euren Sehnsüchten, von allem was in euch ist. Ihr braucht keine Angst zu haben, wenn ihr dabei kleiner werdet. Dass ist nur äusserlich, innen werdet ihr immer heller. Denkt ruhig daran, wenn ihr eine brennende Kerze seht. Denn so eine Kerze seid ihr dann selber.
Ich bin nur eine kleine einzelne Kerze. Wenn ich allein brenne, ist mein Licht nicht gross und die Wärme, die ich gebe, ist gering. Ich allein � das ist nicht viel.
Aber mit anderen zusammen ist das Licht gross und die Wärme stark. Das ist einfach zu begreifen. Und wieder :bei euch Menschen ist das genauso. Einzeln ist euer Licht nicht gewaltig und die Wärme ist klein.
Aber zusammen mit anderen, da seid ihr viel.
Und das Licht ist ansteckend, vergesst das nicht.
Manchmal geschieht es, dass im Haus plötzlich das Licht ausgeht. Dann ist es unerwartet finster, und alle rufen nach einer Kerze. Man sucht ein Streichholz, eine Kerze wird angezündet und mit dem Anzünden der Kerze ist die Dunkelheit überwunden � mit einem einzigen Licht.
Auch so ist es wieder unter euch Menschen. Nicht alles ist bei euch gut. Vieles ist finster und kalt. Viele klagen und schimpfen und jammern unaufhörlich darüber, wie miserabel die heutige Welt sei und wie schlecht es insbesondere ihnen geht. Aber ein einziges Licht, das brennt, ist mehr als alle Dunkelheit. Lasst euch deshalb ermutigen und wartet nicht auf die anderen. Lasst euch anzünden. Brennt, leuchtet, wärmt!!!!!
Das ist der Sinn eures Lebens, wie er der Sinn einer einfachen Kerze ist.
Und wenn ihr Zweifel habt, ob das auch stimmt, dann zündet eine Kerze an - und schaut in die lebendige Flamme und begreift so das Gleichnis.


Chris antwortete am 18.11.02 (15:39):

Liebe Wanda,

lese alle deine Geschichten, bitte schreibe weiter.

Ich weiss, dass viele hier lesen, nur nichts dazuschreiben.

Lass mir auch wieder was einfallen, nur jeden Tag klappt es nicht


Wünsche einen gemütlichen Nachmittag :-))

chris


Baerbel Quindel antwortete am 18.11.02 (16:19):

Robert O.G. Anger

Geschenkidee

Die Zeit des Wartens bricht jetzt an,
des Wartens auf den Weihnachtsmann.
Was wird er wohl, für uns zum Segen,
dort unter jenes Bäumchen legen.

Hat er den Zettel auch bekommen
mit all den Wünschen, unser�n frommen.
Und jeder freut sich auf den Tag,
der in vier Wochen kommen mag.

Was hat da jeder noch zu tun,
und keiner hat die Zeit zu ruh�n.
Auch hat er über all dem Hetzen
kaum Zeit, sich auch mal hinzusetzen.

Mal Platz zu nehmen und zu denken,
dem Nächsten etwas Zeit zu schenken.
Denn Zeit ist kostbar heutzutage:
sie nicht zu haben ist die Plage.

Das leicht gefragte:"Na, wie geht�s?",
für unser Desint�resse steht�s!
Ganz drinnen ist�s uns doch egal,
ob er geplagt von einer Qual.

Die Angst wird heute groß geschrieben.
Wer will denn heut den Nächsten lieben!
Ist Frieden nur ein leeres Wort?
Wie leicht fliegt dieser Engel fort.

Seht dieses Fest der Liebe so:
Nur miteinander wird man froh.
Drum schenkt ein wenig eurer Zeit
dem Nächsten. Er ist gar nicht weit.

Ja, liebe Waldtraut --schenken wir uns etwas Zeit -
ein offenes Ohr - -etwas Mitgefühl -- etwas Liebe-
wie schön könnte es doch sein!!!!!!!!!!
pucki


Socke Waldtraut antwortete am 18.11.02 (16:35):

Ohja liebe Chris, da kann ich Dir nur beipflichten. Ich kenne viele Chatter im Seniorentreff die hier lesen. Es sind eine Menge begabte , kluge Menschen und ich würde mich riesig darueber freuen wenn sie uns helfen wuerden die dunklen Tage etwas heller zu machen.

Wanda super die Geschichte von der Kerze.

Auch das Gedicht aus Ostpreussen von Pucki hat einen köstlichen Sinn,:
Die Menschen wanken her und hin
das Glück das steigt und fäellt.
Solch spiezeugfreudiger Kindersinn
baut sich seine bessere Welt

Einen schönen Abend


Chris antwortete am 18.11.02 (18:16):

Annette von Droste-Hülshoff

An meine Mutter

So gern hätt� ich ein schönes Lied gemacht,
Von deiner Liebe, deiner treuen Weise,
Die Gabe, die für andre immer wacht,
Hätt� ich so gern geweckt zu deinem Preise.
Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr,
Und wie ich auch die Reime mochte stellen,
Des Herzens Fluten rollten drüber her,
Zerstörten mir des Liedes zarte Wellen.

So nimm die einfach schlichte Gabe hin,
vom einfach ungeschmückten Wort getragen,
Und meine ganze Seele nimm darin;
Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen.


Chris antwortete am 18.11.02 (21:58):

Hermann Hesse

Im Nebel

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein.
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war,
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist einsam sein.
Kein Mensch kennt den anderen,
Jeder ist allein.

(1905)


WANDA antwortete am 19.11.02 (07:49):

Per e-mail wurde ich gefragt, ob ich den Autor vom Bild des Lebens kenne. Ja, ich kenne ihn, er gehörte zu meinem Freundeskreis. Ein Theologe, der sein Bild zu schnell malte und es mit 48 ganz überraschend abgab. Weder seine Frau, noch seine Freunde konnten das verhindern.
Haltet mich jetzt nicht für übergeschnappt, aber manchmal schicke ich Informationen nach oben, und so habe ich ihm gesagt, dass sein "Bild des Lebens" hier gut ankommt.


WANDA antwortete am 19.11.02 (07:49):

Per e-mail wurde ich gefragt, ob ich den Autor vom Bild des Lebens kenne. Ja, ich kenne ihn, er gehörte zu meinem Freundeskreis. Ein Theologe, der sein Bild zu schnell malte und es mit 48 ganz überraschend abgab. Weder seine Frau, noch seine Freunde konnten das verhindern.
Haltet mich jetzt nicht für übergeschnappt, aber manchmal schicke ich Informationen nach oben, und so habe ich ihm gesagt, dass sein "Bild des Lebens" hier gut ankommt.


schorsch antwortete am 19.11.02 (08:51):





Herbstnebel

Ich wandere im Nebel dem Berg entlang;
von ferne tönt dumpf einer Glocke Klang.
Tautröpfchen sammeln sich an meinen Brauen;
sie nässen die Bäume, sie nähren die Auen.
Wo ist die Sonne? Lass sie mich ahnen.
Zieht sie dort oben denn noch ihre Bahnen?
In düsterer Stimmung geh ich nachhaus`
und zieh`mit den Kleidern den Missmut aus.

Dezember 1995 Schorsch


Loreley antwortete am 19.11.02 (10:08):

Freude

Die Freude scheint mir eine Stufe über der Zufriedenheit
zu stehen.
Letztere ist ein Zustand, den man unter günstigen Umständen
bisweilen erreichen kann.
FREUDE aber ist ein LICHT, das einen mit HOFFNUNG,
ZUVERSICHT und LIEBE erfüllt.

Ich wünsche allen Lesern einen schönen, friedlichen Tag
u. vergeßt die Freude nicht!

Loreley


Socke/Waldtraut antwortete am 19.11.02 (12:47):

^November
Grau is da Dag
da Regen wia a Schleier
vaschluckt as Liacht,
verwascht an jedn Glanz.
da Neve waht
gespenstisch übern Weiher.
Vorbei da Sommer
Mit sei'm Mückentanz!

De Sonn is miad,
da Himmel wia vahanga.
Lautlos klopft dia Zeit
wia Regen von de Baam.
As Jahr hat scho
gans staad as Ster'm ogfanga.
Aa#ss Le'm varinnt....
Und Du? Du gspiast as kaam.

A Anung riaht di o
mit leise Finga.
Gehst du net scho
am letzten Weg, alloa!
D' Bleamen dafriern,
koan Vogel hört ma singa.
As Liacht vegliaht.
Schnee treibt boid übern Roa!

(Monika Pauderer)


Chris antwortete am 19.11.02 (15:51):

Der kurze Besuch eines Engels
(aus "Da war es auf einmal so still" von Linda von Keyserlingk)

Es war Abend. Nanina saß in ihrem Bett und sah sich ein Märchenbuch an. Das Bett war ein Klappsofa und
gehörte Oma. Nanina war vier Wochen lang bei ihr zu Besuch. Eben kam Oma hinein und brachte einen
Schlaftrunk, einen Verveine-Tee. Nanina nahm den Becher und sagte: "Jetzt kommt Mama bald und holt mich ab.
"Woher weißt du das denn schon? Sie hat doch gar nicht angerufen". Nanina verstand nicht, warum Oma so
komisch fragte. "Ich weiß es eben" sagte sie und schien eifrig das Märchenbuch zu betrachten.

Oma hatte eine feines Gespür für das, was wichtig war. "Ich möchte dir gerne eine Geschichte erzählen, "sagte
sie. Nanina sah ins Märchenbuch.

"Es war einmal ein Engel", begann Oma, "der wollte gerne ein Mensch werden. Aber er wollte auch wieder nicht.
Er wollte so gerne zu den guten Menschen auf der Erde. Aber er wollte nicht den Krieg und all das Kaputte. Das
gefiel ihm nicht so. Darum wolle er nicht. Dann wollte er wieder. Dann wieder nicht. Er konnte sich einfach nicht
entscheiden. "Da ging es ihm ja, wie mir auch manchmal, wenn ich nicht weiß , was ich machen soll" sagte
Nanina.

Der Engel fragte andere Engel, was er machen solle. "Geh mal zu Besuch. Dann wirst du schon sehen.", sagten
die. Als der nächste Regenbogen kam, ging der Engel drauf zur Erde. Er ging zu Mama, weil die so nett ist. Es
dauerte eine Weile. Es ist nämlich nicht leicht ein Mensch zu werden. Als er dann endlich ein Mensch war, gefiel
es ihm nicht. Er merkte, dass er kein richtiger Mensch werden konnte. "Das ist doch aber schade", sagte Nanina.
"Und Mama?" Mama gefiel er. Sie wollte ihn behalten, denn es sah so niedlich aus. Wie ein Engelchen eben. Sie
hatte ganz vergessen, dass Besuch nie bleibt. Jeder weiß doch, dass Besuch kommt, mal länger mal kürzer bleibt
und dann wieder geht.

Der Engel blieb eine kleine Weile, und dann ging er wieder. Da haben Mama und Papa geweint. Der kleine Engel
sagte: "Weint doch nicht. Wenn ihr so viel weint, dann kann ich nicht mehr fliegen. Dann sind meine Flügel zu
schwer." Aber Papa und Mama mussten trotzdem weinen. Und damit nicht auch du weinst, darum bist du hier bei
mir, damit ich dir alles erklären kann."

Nanina rührte in ihrem Tee. "Haben sie jetzt aufgehört zu weinen?" fragte sie dann und ihre Stimme war ganz
klein. "Ja", sagte Oma. "Jetzt haben sie verstanden, dass sie für kurze Zeit einen Engel zu Besuch hatten. "Nanina
war ganz still geworden. Sie wunderte sich, woher Oma das alles wusste.

"Bin ich denn kein Engel gewesen?" fragte sie. "Nein," sagte Oma mit ihrer warmen Stimme. "Du bist doch ein
Menschenkind. Du gehörst auf die Erde. Aber Engel, weißt du ,die kommen und gehen. Sie kommen oft, aber sie
können nicht auf der Erde wohnen."

"Ich bin froh, dass du mir das alles erzählt hast", sagte Nanina. Oma wußte nicht so ganz, was sie davon halten
sollte. Sie nahm Nanina den Becher ab und legte das Märchenbuch auf den Tisch. Aber gerade, als sie Nanina
noch einmal in den Arm nehmen wollte, hatte die sich schon in ihr Kissen gekuschelt und war zufrieden
eingeschlafen.

Oma schrieb die Engelsgeschichte auf. Als Mama am nächsten Tag kam, um Nanina abzuholen, gab Oma ihr die
Geschichte mit. Das war für Mama und Papa ein großer Trost, denn nun mussten sie nicht verstummen und nichts
verheimlichen, sondern fanden Worte, um auch mit Nanina über alles reden zu können, was sie bewegte.


WANDA antwortete am 20.11.02 (08:08):

Ich finde alle Beiträge auf ihre Art schön und würde mir wünschen, das bei mundartlichen das Land dabeisteht. Z.B. war ich bei "da Regen wia Schleier" sofort in Schlesien, merkte dann aber, dass ich mich wohl getäuscht hatte.
Heute nichts weihnachtliches aber ein Gebet was zu Buss- und Bettag passt und was wir uns immer wieder durchlesen sollten. Gebet einer Nonne

Herr, Du weißt besser als ich, dass ich älter werde. Bewahre mich vor der misslichen Angewohnheit, überall und jederzeit meine Meinung sagen zu müssen. Erlöse mich von der Sucht, jedermanns Angelegenheiten regeln zu wollen. Mach mich nachdenklich aber nicht trübsinnig, nützlich aber nicht kommandierend.
Angesichts meiner gewaltigen Lebensweisheit ist es sicherlich jammerschade, sie nicht mit vollen Händen auszuteilen, aber du weißt, Herr, dass ich schliesslich auch ein paar Freunde behalten möchte.
Bewahre meinen Verstand vor dem Erzählen endloser Einzelheiten. Lass mich wie auf Flügeln stets zum Kern der Sache kommen. Versiegele meinen Mund vor den eigenen Wehen und Schmerzen. Sie wachsen und gedeihen. Der Genuss, sie zu beschreiben, wird mit den Jahren immer süsser.
Ich wage nicht, dich um die Gnadengabe zu bitten, Wehklagen anderer freudig zuzuhören, aber hilf mir, sie geduldig über mich ergehen zu lassen.
Auch um ein besseres Gedächtnis wage ich nicht zu bitten, wohl aber um ein Wachstum meiner Demut und die Erschütterung meiner felsenfesten Sicherheit, wenn mein Erinnerungsvermögen in Streit zu geraten scheint mit der Erinnerung anderer Leute. Lehre mich die grossartige Lektion, dass zuweilen selbst ich mich irren kann.
Erhalte mich einigermassen ansehnlich. Eine Heilige möchte ich nicht werden - mit manchen ist so schrecklich schwer auszukommen.
Ein griesgrämiger alter Mensch ist jedoch ein Meisterstück des Teufels.
Gib mir die Fähigkeit, Gutes an unerwarteten Orten zu sehen und Gaben in Menschen, in denen ich sie nicht vermutet hätte.
Und, lieber Herr, verleihe mir die Liebenswürdigkeit es ihnen auch zu sagen. AMEN.


(aus dem Englischen überliefert, Quelle unbekannt, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert)
Viel Spass Eure Wanda


schorsch antwortete am 20.11.02 (12:13):

Schmunzel: Guuut!


Marie2 antwortete am 20.11.02 (12:27):

Liebe Wanda,
das sehr beherzigenswerte Gebet einer Nonne wird Theresa von Avila (1515 �1582) zugeschrieben
Gruß
Marie


Socke/Waldtraut antwortete am 20.11.02 (16:34):

Liebe Wanda, ich geniesse Deine herrlichen Beiträge, danke.
Das Gedicht ist in der Dachauer Mundart geschrieben, also bayrisch.Deshalb schnell noch etwas, von meinem leider schon verstorbenen Freund Josef Wahl:
Zuversicht
"Morng is aa no a Dag!"
sagte
die Eintagsfliege.


mulde antwortete am 20.11.02 (17:46):

1945
Die vielen Luftalarme waren vorbei, was den Eltern Sorgen
bereitete ging, uns Kindern schon nichts mehr an.
Die Großen Jungs da kamen schon einige wieder aus der Gefangenschaft.
Wenn das Leben auch nicht normal war, aber es nomalisierte sich.
Neujahr 1945 /46 war vorbei und mächtig kalt.
Unser Dorf hatte einen recht großen See nicht sehr breit
aber lang.
Die Hauptbrücke war kapput - dafür eine Behehelfsbrücke
mit für diesr Zeit gute Beleuchtung.
Was macht man also ?
Rauf auf das Eis mit Schlittschuhen Marke "Hackenreisser"
aus den am Ufer stehenden Bäumen sägte man sich den passenden Hockeyschläger raus und dann Dorfteil "P"gegen
"S" Regeln waren nicht nötig.
Für uns Jungs waren die Mädchen ausser zum abschreiben
bei den Hausaufgaben nur die dummen "Zicken"
Das man da auch noch was anderes machen Konnte wußte man
noch (NOCH) nicht so richtig.
Da kam eines Abends einer von den "Grossen" mit einem
Grammophon zum See - da fingen die großen Mädchen mit den
Jungs auf dem See -an der Brücke zu tanzen.
Schnitz der pfiffigste von den großen, brachte es fertig
zwei lautsprecher irgendwie mit dem Grammophon zu verbinden
nun schallte Musik über den See.
Wir die Kleineren spielten Hockey - was gingen uns die Weiber die , die unser Alter waren, spielten ja mit uns
um die Ehre.
Die großen -- die spielten mit was anderem.
Hier entstanden auch lebenlange Verbindungen zwischen
"Flüchtlingen und Einheimischen"
Nur für alle war dieser erste Nachkriegswinter was besonderes.
Es war für uns Kinder eeeefach scheeeene !


WANDA antwortete am 21.11.02 (07:44):

Nur ein Traum
Ein junger Mann hatte einen Traum. Er betrat einen Laden. Hinter der Ladentheke sah er einen Engel stehen. Hastig fragte er den Engel: Was verkaufen Sie, mein Herr? Der Engel gab freundlich zur Antwort: Alles, was Sie wollen. Da fing der junge Mann sofort an zu bestellen. Dann hätte ich gern: eine demokratische Regierung in Chile, das Ende der Kriege in der Welt, bessere Bedingungen für die Randgruppen in der Gesellschaft. Beiseitigung der Elendsviertel in Lateinamerika, und .... Da fiel ihm der Engel ins Wort und sagte: Entschuldigen, sie, junger Mann. Sie haben mich verkehrt verstanden.
Wir verkaufen hier keine Früchte, wir verkaufen hier nur den Samen.
Quelle unbekannt


Socke/waldtraut antwortete am 21.11.02 (16:12):

Das Schicksal zeigt sich leicht erkenntlich,
nimmst du nicht alles selbstverständlich.
Der Weg ist dabei jedem gangbar,
und niemand dürfte ihn bereuen:
Für vieles bist du plötzlich dankbar
und siehst mehr Gründe dich zu freuen.
(söhler)
Ja Mulde, unser Revier zum Schlittschuhlaufen, waren die Kanäle im Oranienbaumer Park.Schön was die Zeit damals trotzdem.
Liebe Wanda, Deine Geschichte macht sehr nachdenklich.


Ruth antwortete am 21.11.02 (16:58):

Weihnachtsmärchen
Ich möchte gerne allen Omas, Opas oder anderen "Vorlesern", die Kindern auf märchenhafte Weise Weihnachten näher bringen, eine Geschichte übermitteln, die in Kindergärten und Schulen sehr gut aufgenommen worden ist.
Das Märchen ist selbstverständlich honorarfrei.
Wer daran interessiert ist, soll mich bitte via e-mail kontaktieren.
Ruth


Socke/Waldtraut antwortete am 21.11.02 (20:53):

Zu Weihnachten eine Giraffe
Hummelchen sagte zu ihren Eltern:Ich habe nir etwas vom Christkind gewünscht, ich bete jeden Abend,dass ich es kriege!" "So, was denn"? fragten belustigt die Eltern. "Eine Giraffe, Ich kriege sie, weil ich nicht mehr lügen tu und den Martin von der Schnellgaststätte nie mehr verhaue! Das Christkind bringt sie mir bestimmt!"Meinst Du eine Giraffe aus Stoff oder Holz?" fragte der Vater lächelnd."Nee" rief Hummelchen, so eine doch nicht, eine richtige, eine lebendige wie die im Zoo. Soo groß!"Und Hummelchen streckte beide Ärmchen hoch, um zu zeigen wie groß."Aber Hummelchen, dass ist doch ausgeschlossen, eine lebendige Giraffe in unserer kleinen Wohnung, wo soll das Tier denn wohnen?"


Socke/Waldtraut antwortete am 21.11.02 (21:11):

"Im Hof", beteuerte Hummelchen. "Das Christkind baut einen Stall, das Christkind kann alles, das kann viel mehr als ihr Ich will auch sonst garnichts, keine neue Perücke für meine Amanda, ich will nur die Giraffe, die große, lebemdige! Ich bete nicht nur zum Christkind, ich bete auch jeden Abend zum lieben Gott! die zwei, die können das doch!"Ratlos sahen sich die Eltern an. Die Mutter machte dem Vater leise Vorwürfe, sie sei immer dagegen gewesen, das Kind so unreal zu erziehen, aber der Vater meinte, nichts gehe über den Zauber solchen Kinderglaubens."Dann sieh jetzt zu wie Du damit fertig wirst!" entgegnete die Mutter. Der Vater versuchte es von der Puppenstube bis zum Kasperltheater, alles hätte er gekauft, wenn nur Hummelchen von diesem wahnwitzigen Wunsch abzubringen gewesen wäre.Aber es war hoffnungslos. Immer wieder beteuerte sie"Nur eine Giraffe, eine lebendige, sonst nichts, das Christkind weiß das schon!" Aber <Kind, wer soll sie denn füttern?" "Du Vati, das >Christkind schenkt das Heu schon mit!"versicherte Hummelchen. "Ich habe doch keine Zeit!" Soviel Zeit hast Du", meinte Hummelchen und ließ sich durch nichts beirren.


Socke Waldtraut antwortete am 21.11.02 (21:34):

Eine Giraffe in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, wo höchstens ein Goldfisch Platz fand, es war zu lächerlich. Der Vater war ganz verzweifelt. Pläne wurden überlegt und wieder verworfen. Schließlich kam dem Vater ein Gedanke. Er setzte sich mit der Zoodirektion in Verbindung und gab allerlei Geschenke an die Wärter.Dann früh am Heiligen Abend zog er sein Hummelchen an und ging mit ihr in den zoologischen Garten. Das Tor wurde extra geöffnet, und vorbei am Raubtierhaus ging es zum Giraffenstall. Dort brannte ein kleiner Lichterbaum und am Gitter hing ein großes Schild, darauf stand zu lesen:"Diese Giraffe gehört dem kleinen Hummelchen!"Ferner gab es einen blaßblauen Umschlag, mit Sternchen beklebt, vom Christkind, darin hieß es: Diese Giraffe muß bei ihrem Pfleger bleiben. Der Vater hat zuwenig Zeit, und die Giraffe bekommt sonst Heimweh!"In dem Umschlag lag eine Dauerkarte für den Zoo, die Hummelchen stets benutzen konnte.Als der Vater ihr alles erklärt und vorgelesen hatte und die Giraffe mit ihrem herrlichen Hals auf und ab ging, faltete Hummelchen ihre rundlichen Händchen und sagte laut:"Lieber Gott und liebes Christkind, ich danke euch für die Giraffe, die große, lebendige! Amen" Und dann rief sie ihrem Vater zu:"Siehst du, ich hab's ja gesagt, daß das Christkind alles kann!", während der Vater sich mit seiner beschlagenen Brille zu schaffen machte.
(Lotte Tiedemann)


WANDA antwortete am 22.11.02 (08:35):

Am scheensten wors
Eine Flüchtlingsfrau aus Schlesien fand in einem schwäbischen Dorf eine neue Heimat.
Oft hing sie am Fenster ihrer engen Wohnung und schaute die Dorfstrasse hinunter.
Als eines Tages ein reicher Bauer, der es während der Ernte sehr eilig hatte, vorbeistürmte, ohne ihren Gruss zu erwidern, murmelte sie vor sich hin:
�Am scheen sten wors halt, als
wir gar nischt hatten!
Überhaupt nischt.
Wie wir dann einen kleinen
Leiterwagen bekamen, wors
Schon nimma so scheea.
Es hätt jo a Rad brecha kenna!�


socke/Waldtraut antwortete am 22.11.02 (16:20):

Warum nicht mal eine Sage aus Hessen!
Wie die Ziegen nach Hessen gekommen sind

In alter, alter Zeit waren in Hessen riesige Wälder in denen viele Wölfe lebten.Wenn nun eine Ziegenfamilie in das Land wollte, wurde sie von den Wölfen zerissen.
Eines Tages kam ein schwaches kleines Zieglein in den Wald, da begegnete ihm ein riesiger grauer Wolf. Voller Angst und Schrecken rief das kleine Zicklein dem Wolf zu:"Meine Mutter kommt auch noch!" Da dachte der Wolf , was soll es, die Mutter ist sicher dick und fett, also ließ der Wolf das Zickleinen weiterlaufen.Es dauerte nicht lange da kam die Ziegenmutter und der Wolf wollte schon über sie herfallen, da rief sie: "Mein Mann kommt auch noch!"


Socke/Waldtraut antwortete am 22.11.02 (16:22):

/Der verfressene Wolf dachte ,den Appetit woll ich mir sicher nun auch nicht verderben,der Ziegenmann an dem wäre sicher noch mehr dran.Da kam auch schon der Ziegenbock und der Wolf freute sich schon, der Bock war ein prachtvoller Bursche. Der Wolf stutzte als er die grossen Zacken auf dem Kopf des Bockes sah, und fragte: "Sag was hast du da auf dem Kopf?" "Eija, die Zacken auf dem Kopf, dass sind Pistolen!" Da wurde dem Wolf ganz bang. Der Bock rieb, wie es Ziegenböcke gern tun, seine Hörner an den Weichen. Oh, und der Wolf meinte, er würde die Pistolen laden, und lief schnell weg.
So kam der schlaue Ziegenbock in das schöne Hessenland. Er vermehrte sich. Noch heute sieht man hier und dort in Hessen Ziegen. Wölfe aber gibt es keine mehr.


WANDA antwortete am 23.11.02 (09:23):

Nimm die Stille dieser Tage
in dein Herz auf
und bewahre sie wie einen Schatz
für die ruhelosen Zeiten.


WANDA antwortete am 24.11.02 (09:22):

Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast, und sei des Friedens eingedenk, den die Stille bergen kann.
Vertrage dich mit allen Menschen, möglichst ohne dich ihnen auszuliefern.,
Äussere deine Wahrheit ruhig und klar, und höre anderen zu, auch den Geistlosen und Unwissenden: auch sie haben ihre Geschichte.
Meide laute und aggressive Menschen. Für den Geist sind sie eine Qual.
Wenn du dich mit anderen vergleichst, könntest du bitter werden und dir nichtig vorkommen, denn es wird immer Menschen geben, die grösser oder geringer sind als du.
Freue dich deiner Leistungen und auch deiner Pläne.
Bleibe weiter an deinem eigenen Weg interessiert, wie bescheiden er auch sei.
Im wechselnden Glück der Zeiten ist er ein echter Besitz.
In deinen geschäftlichen Angelegenheiten lasse Vorsicht walten, denn die Welt ist voller Betrug.
Doch soll das dich nicht blind machen für vorhandene Rechtschaffenheit.
Viele Menschen bemühen sich, hohen Idealen zu folgen, und überall ist das Leben voller Heldenmut.
Sei du selbst.
Vor allem heuchle nicht Zuneigung.
Und sei, was die Liebe anlangt, nicht zynisch.
Denn trotz aller Dürre und Enttäuschung ist sie doch wie das Gras.
Nimm freundlich-gelassen den Ratschluss der Jahre an und gib mit Würde die Dinge der Jugend auf.
Stärke die Kraft des Geistes, damit er dich bei unvorhergesehenem Unglück schütze.
Aber quäle dich nicht mit Gedanken.
Viele Ängste kommen aus Ermüdung und Einsamkeit.
Neben einem gesunden Mass an Selbstdisziplin sei gut zu dir.
Du bist nicht weniger ein Kind des Universums als es die Bäume und die Sterne sind.
Du hast ein Recht, hier zu sein.
Und, ob dies dir klar ist oder nicht, kein Zweifel besteht, dass das Universum sich so entfaltet, wie es sich entfalten soll.
Darum lebe in Frieden mit Gott, wie auch immer du in verstehst.
Was auch immer dein Mühen und dein Sehnen ist, halte in der lärmenden Wirrnis des Lebens mit deiner Seele Frieden.
Trotz aller Falschheit, trotz aller Mühsal und all der zerbrochenen Träume ist es dennoch eine schöne Welt.
Sei vorsichtig und strebe danach, glücklich zu sein.

(Quelle unbekannt, ca. 100 Jahre alt)


wese antwortete am 24.11.02 (09:34):

Es handelt sich um den Text von "Disiderata" der recht weit verbreitet ist.

GOOGLE liefert unter dem Stichwort "Desiderata" eine Menge Informationen über diesen Text. Ein Beispiel dazu unten.

Internet-Tipp: https://www.capricorna.de/desiderata/desid_home.html


Loreley antwortete am 24.11.02 (14:47):

Loreley antwortet:

DESIDERATA...
gesprochen von Friedrich Schütter, unvergesslicher Theater-/Filmschauspieler auf der CD:
EIN MENSCH u.v.a. einfach hörenswert

Loreley


Socke/Waldtraut antwortete am 24.11.02 (17:15):

Denkt euch--ich habe das Christkind gesehn!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh:
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her -
was drin war wolltet ihr wissen?
Ihr Naseweise, ihr Schelmenpack --
meint ihr, er wäre offen,
Zugebunden bis oben hin der Sack?!
Doch war gewiß etwas Schönes drin:
Es roch so nach Äpfeln und Nüßen!


Mary antwortete am 24.11.02 (23:00):

Ich habe mich sehr an den Beiträgen erfreut. Besonders Muldes Kindheitserinnerungen erinnern mich an die meinen. Ich habe eigentlich die "dunkle " Jahreszeit gern. Es ist eine Zeit der Besinnung, im Garten ist alles fertig
ich kann in Ruhe mal abschalten, das heißt für mich Musik hören, intensiv lesen, am Pc mit netten Menschen kommunizieren, . Diese Woche Freu ich mich schon darauf , meine Wohnung für die Adventzeit zu schmücken. Als ehemalige Erzgebirglerin werden Nußknacker, Räuchermänn'l, Pyramide, Und meine grünhainicher Engelskapelle
aufgestellt. Natürlich Kerzen, und Naschereien dürfen nicht fehlen.Mit der Familie und guten Freunden trifft man sich zum Stoll kosten, denn soviel verschiedene Stollen man probierte soviel gute Monate hat man im Neuem Jahr.
ich wünsche allen viel Freude in den nächsten Tagen Mary


WANDA antwortete am 25.11.02 (08:00):

Ein Segen

einen Mund, ein gutes Wort zu sprechen,
und zwei Hände, die zärtlich sind beim Handeln,
und zwei Ohren, die offen sind für Räume
und ein Herz, das Platz hat für die Liebe.
Und zwei Augen, zu sehen gut und böse,
und zwei Füsse, den Weg nach Hause zu finden,
einen Menschen, der dir wird zur Heimat
und Vertrauen, dass Du geborgen bist.


WANDA antwortete am 27.11.02 (08:09):

Aufgestanden

Ich bin noch immer
wieder aufgestanden
so oft ich auch
gelegen hab.
Ich hatte immer
wieder eine Freude,
so oft es
einen Kummer gab.

Ich hab noch immer
Wieder lachen können,
so oft ich
voller Tränen war,
ich spürte immer,
wieder Morgensonne,
so oft ich nur
das Dunkel sah.

Ich habe immer
Wieder lieben können,
so oft mein Herz
erkaltet war.
Ich fand das Leben
Immer wieder
---nach wilden Stürmen
wunderbar.

(Ute Latendorf)


Socke/Waldtraut antwortete am 27.11.02 (08:54):

Guten Morgen, das Gedicht gefällt mir, liebe Wanda!
Ich habe in meinem Büchlein"Worte wie Sonnenschein" einen Ausspruch von Ludwig Thoma gefunden. werde ihn heute als Motto nehmen.
"Es gibt Berge über die man hinüber muß,
sonst geht der Weg nicht weiter."


WANDA antwortete am 28.11.02 (16:32):

Ein Gruss dem Menschen,
der aus der Reihe tanzt
und nicht
dem Trend der Mehrheitsmeinung folgt,
sondern täglich nach Gottes Willen fragt,

ein Gruss dem Menschen,
der den Widerspruch wagt
und nicht
längstverschlissene Phrasen wiederholt,
sondern seine Ohren öffnet für neue Worte.

Ein Gruss dem Menschen,
der in guter Hoffnung lebt
und nicht
im Kreise müde grinsender Leute sitzt,
sondern von Gott Überraschungen erwartet.

Er ist
Wie ein Baum am Bachufer,
wird unter grünen Blättern Frucht bringen,
und seine
Spuren wird der Wind nicht verwehen

Er ist
ein Mensch in Gottes Hand
und wird
ein Beispiel der Hoffnung sein für viele,
die für sich und diese Erde nichts mehr erwarten.


Socke/Waldtraut antwortete am 29.11.02 (06:56):

In dieser dunklen Zeit fragen sich viele Menschen,
: Warum ??
Sind an der Grenze Ihrer seelischen Kraft angelangt
Aber auch ganz viele Menschen können auch Kraft spenden, danke Wanda.!!
Darum wollen wir versuchen jeden Tag ein Licht anzuzünden.
Bald werden die Tage wieder heller!!
Wenn ein Lichtlein brennt, feierm wir Advent.
Später brennen zwei drei Kerzen
freuen sich noch mehr die Herzen.
sinds der Licht lein vier
feiern Weihnacht wir.





Einen wunderschönen Tag allen traurigen und fröhlichen Menschen


schorsch antwortete am 29.11.02 (11:38):

Advent, Advent;
ein Lichtlein brennt;
der Engel siehts -
wenn er nicht pennt...

Lasst trotzdem viele Lichtlein brennen
und nicht nach schnödem Mammon rennen!


Socke /Waldtraut antwortete am 29.11.02 (13:12):

Guten Tag! Ich weiß nicht warum mir immer wieder der "Söhler" einfällt.
Verständnis leider, und Humor,
die kommen allzu selten vor
und stellen sich noch obendrein
meist erst beim Zweitgedanken ein.
Wir sollten, was wir gleich verachten,
vielleicht ein zweites Mal betrachten.
Es könnte nämlich überraschend glücken,
beim zweiten Blick - ein Auge zuzudrücken.


WANDA antwortete am 29.11.02 (18:05):

Aus dem Tagebuch von Mäxchen,
Vier Tage vor Weihnachten

20. Dezember
Gestern mit Monika(Schwester) Wohnung durchsucht. Mama war gerade einkaufen. Monika kriegt Rollschuhe und Armbanduhr. Ich kriege Skier und Fussball.- Ganz anständig von den Alten. Werden so tun, als ob wir nichts wissen � wegen der Überraschung.

Letzte Rechenarbeit � Fünf! Grosse Sche....
Werde nichts sagen zuhause, stört nur den Weihnachtsfrieden.

Papa beim Abendessen wieder Vorträge gehalten, wie es früher war und so. Da gab�s nur Mütze, Mensch-ärgere dich nicht und Honigkuchenmann zu Weihnachten --- Angeber!

Mit Monika beraten, was Mama schenken ? Papa kriegt Papierkorb. Wünscht sich selbstgebastelten Blödsinn!
Kriegt gekauften, sieht aber aus, wie selbstgemacht. Kostet nur vier Mark fünfzig!

Soll Papa Weihnachtsfreude machen. Holz im Keller aufstapeln. Er selbst drückt sich. Immer dasselbe. Möchte auch gern erwachsen sein.

21.Dezember
War prima Tag. Tannenbaum mit Papa geholt. Drei Stunden in seiner Stammkneipe! Halbes Hähnchen gekriegt und Sprucdel und Kaugummi. Papa hat fünf Bier getrunken � mitgezählt. Soll nichts Mama sagen � Ehrensache!

Muss langes Gedicht zu Weihnachten lernen, wegen Onkel Paul, ist Pastor. Legt einem immer die Hand auf den Kopf, ziemlich knickerig � hat mir letzten Weihnachten nur ein frommes Buch geschenkt!! Hiess �der Knabe Aloysius�. An Peter weiter verkungelt gegen eine alte Wasserpistole.

Was Mama schenken??? Vielleicht Topflappen? Hat sie aber schon. Mütter sind schwierig, Weihnachten!

22.Dezember
Ohrfeige von Papa � Krippe auf Kleiderschrank mit Zwille beschossen. Kopf von Josef ab. Soll vom Taschengeld neuen Josef kaufen.- Mist!

Im Klassenbuch eingetragen � wegen nichts. Mit Peter und Winfried Schlüssel auf Klaviersaite gelegt. � machte � plärr - bei �Vom Himmel hoch, da komm ich her�. Nepomuk (Spitzname vom Religionslehrer) furchtbar sauer, - versteht nie Spass.
Was Mama schenken? Hat�s verdient. Nach Ohrfeige von Papa nämlich mir heimlich Kekse zugesteckt. Prima Frau!

23. Dezember
Papa knurrt rum Tante Luise hat geschrieben, will Weihnachten kommen. Hörte, wie Papa von �Ziege� sprach und Mama�Psst� sagte, albern, wissen doch, wer gemeint ist. Spekulatius genascht. Sieben Stück. Erwischt � aber nur von Mama. Papa hätte gleich losgebrüllt, nascht aber selber. Vor allem Aufschnitt. Einmal allen Schinken aus dem Kühlschrank aufgegessen, deshalb auch so dick. Stöhnt ewig beim Schuhe zumachen. Will früher Fussballer gewesen sein, Mittelstürmer. War höchstens Platzwart. Was Mama schenken >?? Habe nur noch vier Mark fünfzig.
Wenn ich gross bin, kriegt sie nen Pelzmantel von mir! Hat sie lange was von.


WANDA antwortete am 02.12.02 (08:20):

Advent

Im Tale sind die Blumen nun verblüht
Und auf den Bergen liegt der erste Schnee.
Des Sommers Licht und Wärme sind verglüht,
In Eis verwandelt ist der blaue See.

Wie würde mir mein Herz in Einsamkeit
Und in des Winters Kälte angstvoll gehen,
Könnt ich in aller tiefen Dunkelheit
Nicht doch ein Licht in diesen Tagen sehn.

Es leuchtet fern und sanft aus einem Land,
Das einstens voll von solchen Lichtern war,
Da ging ich fröhlich an der Mutter Hand
Und trug in Zöpfen noch mein braunes Haar.

Verändert hat die Welt sich hundertmal
In auf und Ab � doch sieh, mein Lichtlein brennt!
Durch aller Jahre Mühen, Freud und Qual
Leuchtet es hell und schön: Es ist Advent!

(Hilde Fürstenberg)


Socke/Waldtraut antwortete am 02.12.02 (09:19):

Wenn die ersten Fröste knistern
in dem Wald bei Bayrisch Moos,
geht ein Wispern und ein Flüstern
in den Tannenbäumen los, ein Gekicker und Gesumm
ringsum.
Eine Tanne lernt Gedichte,
eine Lärche hört ihr zu.
Eine dicke alte Fichte
sagt verdrießlich:Gebt doch Ruh!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit sind noch weit!
Vierundzwanzig lange Tage
wird gekräuselt und gestutzt
und das Wäldchen ohne Frage
wundervoll herausgeputzt.
Wer noch fragt: Wieso? Warum?-
der ist dumm.
Was das flüstern hier bedeutet,
weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
sich nun vor aufs Weihnachtsfest.
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
Das ist fein!
(James Krüss)


WANDA antwortete am 03.12.02 (07:53):

Am 4. Dezember

Geh in den Garten
Am Barbaratag
Gehe zum kahlen
Kirschbaum und sag:

Kurz ist der Tag
Grau ist die Zeit.
Der Winter beginnt,
der Frühling ist weit.

Doch in drei Wochen,
da wird es geschehen:
Wir feiern ein Fest,
wie der Frühling so schön.

Baum, einen Zweig
Gib Du mir von dir,
ist er auch kahl,
ich nehm ihn mit mir.

Und er wird blühen
In selber Pracht
Mitten im Winter
In der heiligen Nacht.

(Josef Guggenmoos)


Socke/Waldtraut antwortete am 03.12.02 (20:36):






Danke Wanda!
Der Barbarazweig steht schon in der Vase.
Ich wünsch Dir eine gute Zeit.


Marie antwortete am 04.12.02 (09:25):



1. Ich brach drei dürre Reiselein
vom harten Haselstrauch
und tat sie in ein Tonkrüglein,
warm war das Waser auch.

2. Das war am Tag Sankt Barbara,
da ich die Reiselein brach,
und als es nah an Weihnacht war,
da ward das Wunder wach.

3. Da blühten bald zwei Zweigelein,
und in der heil'gen Nacht
brach auf das dritte Reiselein
und hat das Herz entfacht.

4. Ich brach drei dürre Reiselein
vom harten Haselstrauch
Gott läßt sie grünen und gedeihn,
wie unser Leben auch.


schorsch antwortete am 04.12.02 (11:26):

Frage an Marie: Von Dir?


Nuxel antwortete am 04.12.02 (12:24):

@Schorsch

....kenn das Lied schon lange Jahr
und weiss,von wem es ist!
Ich sag es Dir,denn es ist wahr:
Heinz Grunnow wohl der Dichter ist....

Nuxel


Marie antwortete am 04.12.02 (17:51):

@ Schorsch
nein, meine eigene literarische Kreativität lässt leider zu wünschen übrig.. Ich habe das Lied früher oft gesungen, wusste aber nicht mehr, wer es geschrieben hat. �Autor unbekannt� habe ich heute morgen leider nicht mit übertragen, war etwas in Eile. Zum Glück hat Nuxel ein ausgezeichnetes Gedächtnis.
@ Nuxel
danke für die schnelle Aufklärung.
Marie


WANDA antwortete am 05.12.02 (07:27):

NOCH BIST DU DA

Wirf deine Angst
In die Luft

Bald
Ist deine zeit um
Bald
Wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends.

Noch
Duftet die Nelke
Singt die Drossel
Noch darfst du lieben
Worte verschenken
Noch bist du da.

Sei was du bist,
Gib was du hast. (Rose Ausländer)


WANDA antwortete am 06.12.02 (07:59):

Das Nikolaus ABC von James Krüss

Alle Jahre stets aufs neu
Bringt uns jemand allerlei.
Chorgesang der Kinder klingt
Dem, der uns Geschenke bringt.
Es ist jemand, der bei Nacht
Furchtlos Türen offen macht.
Ganz, ganz heimlich legt er in
Häusern seine Gaben hin.
In die Socken, in die Schuh,
Jedem teilt er etwas zu.
Keiner hört ihn, wenn er sehr
Leise naht, so still ist er.
Mögt Ihr wissen, wer das ist?
Nikolaus, der Knecht vom Christ.
Ordentlich in jedem Haus
Packt er die Geschenke aus.
Quengelkindern bringt der Mann
Ruten aus dem finstern Tann,
Selten nur und unverhofft
Tut er das, und gar nicht oft.
Und so wird der Mann zuletzt
Von den meisten hoch geschätzt-
Wünscht drum ruhig, dass er naht!
X � und merkt Euch diesen Rat.
Ypsilon � er ist sehr nett.
Zett.


WANDA antwortete am 07.12.02 (07:17):

Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.
(aus Arabien)


WANDA antwortete am 08.12.02 (09:41):

Der Weihnachtsstern

Von Osten strahlt ein Stern herein
mit wunderbarem hellem Schein,
es naht, es naht ein himmlisch Licht,
das sich in tausend Strahlen bricht!

Ihr Sternlein auf dem Dunklen Bau,
die alle ihr schmückt des Himmels Blau,
zieht euch zurück vor diesem Schein.
Ihr werdet alle winzig klein!

Verbergt euch, Sonnenlicht und Mond,
die ihr so stolz am Himmel thront!
Er naht, er naht sich von fern �
von Osten her � der Weihnachtsstern !

Franz von Pocci


Nuxel antwortete am 08.12.02 (11:23):

Auch etwas,um die dunkle Zeit etwas heller zu machen:

von der Enkelin abgeholt werden,um ein adventliches Chorkonzert zu hören,bei dem sie aktiv beteiligt ist!

Freude kommt auf! Plötzlich wird es hell....

Nuxel


KG antwortete am 08.12.02 (17:45):

@Wanda,
zu Rose Ausländer (Dein Beitrag v.05.12.02 NOCH BIST DU DA):
Mir läuft ein Schauer über den Rücken wenn ich von Rose Ausländer und auch Paul Celan lese. Ich habe mich ein wenig mit dem Leben der beiden beschäftigt. Nenne als Stichwort nur Czernowitz.
Kurt


WANDA antwortete am 09.12.02 (07:38):

Sag ja zu dir, so wie du bist.
Nur wer barmherzig mit sich ist,
ist,s auch zum andern neben sich.
Gott will, dass du ihn liebst wie dich.

Sei gut zu dir und nimm dich an.
Nur wer sich selber lieben kann,
liebt auch den andern neben sich.
Gott will, dass du ihn liebst wie dich.

Entdecke dich und deinen Wert.
Nur wer die eignen Gaben ehrt,
ehrt auch den andern neben sich.
Gott will, dass du ihn liebst wie dich.

Vergib dir Fehler und Fragment.
Nur wer die eignen Grenzen kennt,
vergibt dem andern neben sich.
Gott will, dass du ihn liebst wie dich.

Gott nimmt dich an und ist dir gut.
Gib weiter, was er Gutes tut,
an deinen Nächsten neben dir.
Dann wird aus Ich und Du ein Wir. Detlev Block


Socke/Waldtraut antwortete am 09.12.02 (18:05):

Herrlich Nuxel, wunderschön.
Ein liebes Wort, nette Mails, ein freundlicher Blick und ein liebes Lächeln, können die dunklen Tage heller machen.

Alle die hereinschauen schenke ich ein liebes Lächeln!!


WANDA antwortete am 10.12.02 (08:28):

Der grüne Winter des Lebens

Meine Kinder kommen mich heute besuchen.
Sie meinen es gut mit mir.

Sie sind jedoch so besorgt um mich:
Sie meinen, ich sollte im Flur ein Geländer haben.
In der Küche ein Telefon.
Dass jemand mir beim Baden helfen sollte.
Sie mögen es nicht, dass ich allein bin.

Hilf mir, für die Besorgnis meiner Kinder
Dankbar zu sein.
Und hilf ihnen zu verstehen,
dass ich allein zurecht kommen muss �
solange ich dies vermag.

Sie haben recht, wenn sie sagen,
dass es Risikomomente gibt.
Ich könnte hinfallen.
Ich könnte vergessen, den Ofen abzustellen.
Aber es gibt hkeine Herausforderung,
keine Möglichkeit des Siegens,
kein wirkliches Leben � ohne Risiko.

Als sie klein waren und in Bäume kletterten
Und Fahrrad fuhren
Und ins Zeltlager fuhren �
War ich entsetzt.
Aber ich liess sie.
Sie daran zu hindern,
wäre ihnen zu schaden.

Jetzt sind die Rollen vertauscht.
Hilf ihnen, dies zu verstehen.
Lass mich nicht schwierig und stur werden.
Aber lass mich ihnen nicht erlauben �
Mich in Besorgnis zu ersticken.


Socke/waldtraut antwortete am 10.12.02 (14:55):

Liebe Wanda Dein Gedicht hat mich sehr angerührt.
Es ist voll aus dem Leben gegriffen,
Deine Gedichte erfreuen mich, danke.


Marie2 antwortete am 10.12.02 (18:04):

Licht in uns

Das Symbol der christlichen Hoffnung ist das Licht.
Licht bedeutet nicht, dass es keine Nacht mehr gibt,
aber es bedeutet, dass die Nacht erhellt
und überwunden werden kann.

Ich glaube, dass wir einen Funken
jenes ewigen Lichtes in uns tragen,
das im Grunde des Sein leuchten muß
und welches unsere schwachen Sinne
nur von ferne ahnen können.

Johann Wolfgang von Goethe


Tessy antwortete am 11.12.02 (01:10):

Eine der wichtigsten Fortbewegungsarten des Menschen ist,
dem anderen auf halbem Weg entgegen zu kommen.


WANDA antwortete am 11.12.02 (07:31):

Ein Wort kann sein.......

ein Wegweiser
eine Brücke
ein Schlüssel
ein Pflaster für eine Wunde
ein warmer Mantel gegen die Kälte
ein brennendes Streichholz in der Dunkelheit
ein Regenbogen

Ein Wort kann aber auch sein..

ein Sperrschild
ein Schlagbaum
ein Vorhängeschloss
eine Ohrfeige
eine kalte Dusche
ein Luftzug, der das Licht auslöscht
eine platzende Seifenblase

Ich möchte Worte finden .......

Worte, die weiterhelfen
Worte, die Verbindung schaffen.
Worte, die aufschliessen.
Worte, die nicht verletzen.
Worte, die wärmen.
Worte, die Angst vertreiben.
Worte, auf die man sich verlassen kann.


Socke/Waldtraut antwortete am 11.12.02 (13:11):

Draußen

Wir stellen vor das Fenster hier
Den Christbaum für die Vogelscharen.
Wie werden sie so fröhlich sein,
Wenn sie den schönen Baum gewahren.
Wir hängen kleine Näpfchen dran,
Die wir mit Oel und Körnlein füllen.
Ihr Vögel kommt und pickt nur zu!
Ihr sollt euren Hunger stellen.

(Volksgut)


Marie2 antwortete am 11.12.02 (19:05):

Vorweihnachtstrubel
Grüner Kranz mit roten Kerzen,
Lichterglanz in allen Herzen,
Weihnachtslieder, Plätzchenduft,
Zimt und Sterne in der Luft.
Garten trägt sein Winterkleid,
wer hat noch für Kinder Zeit?

Leute packen, basteln, laufen,
grübeln, suchen, rennen, kaufen,
kochen, backen, braten, waschen,
rätseln, wispern, flüstern, naschen,
schreiben Briefe, Wünsche, Karten
was sie auch von dir erwarten.

Doch wozu denn hetzen, eilen,
schöner ist es zu verweilen,
und vor allem dran zu denken,
sich ein Päckchen "Zeit" zu schenken.
Und bitte lasst noch etwas Raum
Für das Christkind unterm Baum!
Ursel Scheffler


Marie antwortete am 11.12.02 (19:07):

Zuerst traten hier große Ladehemmungen auf, dann war das Gedicht gleich dreimal da. Ich hoffe, Ihr entschuldigt diese Panne.
Marie


Karl antwortete am 11.12.02 (23:42):

Kein Problem Marie. Repariert, mfG Karl


Heidi antwortete am 11.12.02 (23:54):

Ein Weihnachtslied :-) (die Musik dazu gibt mit u.a.Link)

1
Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit
wir zünden an die Kerzen
sie leuchten hell, sie leuchten warm
sie leuchten in die Herzen.

2
Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit
wir singen alte Lieder
sie klingen hell, sie klingen warm
sie klingen in uns wieder.

3
Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit
ganz weit sind uns're Herzen
die Wangen glühn beim Kerzenschein
wir singen, lachen, scherzen.

4
Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit
so manche sind jetzt einsam
hol sie herein ins Kerzenlicht
und freut euch dran gemeinsam.

5
Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit
nicht jeder lebt in Frieden
Ich wünsche Dir, ich wünsche mir
viel Lieb' auf allen Wegen.

(c) hl 2002

Internet-Tipp: https://www.hl-gedichte.de/midi/lautenspiel_jer.mid


WANDA antwortete am 12.12.02 (07:48):

@HL zu Rose Ausländer noch ein Hinweis, Selma Meerbaum-Eisinger: Ich bin in Sehnsucht eingehüllt, Fischer-Verlag


WANDA antwortete am 12.12.02 (07:49):

Christmarkt vor dem
Berliner Schloss

Welch lustiger Wald um das hohe Schloss
Hat sich zusammengefunden,
ein grünes, bewegliches Nadelgehölz,
von keiner Wurzel gebunden!

Anstatt der warmen Sonne scheint
Das Rauschgold durch die Wipfel;
Hier backt man Kuchen, dort brät man Wurst,
das Räuchlein zieht um die Gipfel.

Der eine kauft ein bescheidnes Gewächs
Zu überreichen Geschenken,
der andere einen gewaltigen Strauch,
drei Nüsse daran zu henken.

Und kommt die Nacht, so sing der Wald
Und wiegt sich im Gaslichtscheine;
Da führt die ärmste Mutter ihr Kind
Vorüber dem Zauberhaine.

Gottfried Keller


HL antwortete am 12.12.02 (08:27):

@Wanda - Ich vermute, dein Hinweis zu Rose Ausländer ist an "KG" gerichtet. :-)


WANDA antwortete am 12.12.02 (18:53):

@KG entschuldige, und Du HL entschuldige auch, aber vielleicht sind das so freudsche Versprecher oder nur die Weihnachtshektik.


WANDA antwortete am 12.12.02 (18:56):

> Frohe Weihnachten....... ACHTUNG: MAXIMALE TEXTLAENGE VON ETWA 500 WOERTERN UEBERSCHRITTEN! GEHEN SIE ZUM KUERZEN ZURUECK


WANDA antwortete am 12.12.02 (19:07):

Frohe Weihnachten.......
>
> 1. Dezember
>
> AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
>
> Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß unsere
> Firmen-Weihnachtsfeier
> am 20.12. im Argentina-Steakhouse stattfinden wird. Es wird eine nette
> Dekoration geben und eine kleine Musikband wird heimelige
> Weihnachtslieder
> spielen. Entspannen Sie sich und genießen Sie den Abend... Freuen Sie
> sich
> auf unseren
> Geschäftsführer, der als Weihnachtsmann verkleidet die
> Christbaumbeleuchtung
> einschalten wird! Sie können sich untereinander gern Geschenke machen,
> wobei
> kein Geschenk einen Wert von 20 EUR übersteigen sollte.
>
> Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche Adventszeit.
>
> Tina Bartsch-Levin
>
> Leiterin Personalabteilung
>
>
>
> 2. Dezember
>
> AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
>
> Auf gar keinen Fall sollte die gestrige Mitteilung unsere Türkischen
> Kollegen isolieren. Es ist uns bewußt, daß Ihre
> Feiertage mit den unsrigen nicht ganz konform gehen: Wir werden unser
> Zusammentreffen daher ab sofort "Jahresendfeier"
> nennen. Es wird weder einen Weihnachtsbaum oder Weihnachtslieder geben.
>
> Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine schöne Zeit.
>
> Tina Bartsch-Levin
>
> Leiterin Personalabteilung
>
>
>
> 3. Dezember
>
> AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
>
> Ich nehme Bezug auf einen diskreten Hinweis eines Mitglieds der Anonymen
> Alkoholiker, welcher einen "trockenen" Tisch
> einfordert. Ich freue mich, diesem Wunsch entsprechen zu können, weise
> jedoch darauf hin, daß dann die Anonymität nicht mehr
> gewährleistet sein wird...Ferner teile ich Ihnen mit, daß der
> Austausch von
> Geschenken durch die Intervention des
> Betriebsrats nicht gestattet sein wird: 20 EUR sei zuviel Geld.
>
> Tina Bartsch-Levin
>


WA NDA antwortete am 12.12.02 (19:09):

7. Dezember
>
> AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
>
> Es ist mir gelungen, für alle Mitglieder der "Weight-Watchers" einen
> Tisch
> weit entfernt vom Buffet und für alle Schwangeren
> einen Tisch ganz nah an den Toiletten reservieren zu können. Schwule
> dürfen
> miteinander sitzen. Lesben müssen nicht mit
> Schwulen sitzen, sondern haben einen Tisch für sich alleine. Na klar,
> die
> Schwulen erhalten ein Blumenarrangement für ihren
> Tisch.
>
> Endlich zufrieden?
>
> Tina Bartsch-Levin
>
> Leiterin Klappsmühle
>
>
>
> 9. Dezember
>
> AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
>
> Selbstverständlich werden wir die Nichtraucher vor den Rauchern
> schützen und
> einen schweren Vorhang benutzen, der den
> Festraum trennen kann, bzw. die Raucher vor dem Restaurant in einem
> Zelt
> platzieren.
>
> Tina Bartsch-Levin
>
> Leiterin Personalvergewaltigung
>
>
> 10. Dezember
>
> AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
> Vegetarier! Auf Euch habe ich gewartet! Es ist mir scheißegal, ob�s
> Euch nun
> paßt oder nicht: Wir gehen ins Steakhaus!!! Ihr
> könnt ja, wenn Ihr wollt, bis auf den Mond fliegen, um am 20.12.
> möglichst
> weit entfernt vom "Todesgrill", wie Ihr es nennt,
> sitzen zu können. Labt Euch an der Salatbar und freßt rohe Tomaten!
> Übrigens: Tomaten haben auch Gefühle, sie schreien
> wenn man sie aufschneidet, ich habe sie schon schreien hören, ätsch
> ätsch
> ätsch!
>
> Ich wünsch Euch allen beschissene Weihnachten, besauft Euch und
> krepiert
> !!!!!
>
> Die Schlampe aus der dritten Etage.
>
>
>
> 14. Dezember
>
> AN: ALLE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
>
> Ich kann sicher sagen, daß ich im Namen von uns allen spreche, was die
> baldigen Genehsungswünsche für Frau Bartsch-Levin
> angeht. Bitte Unterstützen Sie mich und schicken Sie reichlich Karten
> mit
> Wünschen zur guten Besserung ins Sanatorium. Die
> Direktion hat inzwischen die Absage unserer Feier am 20.12. beschlossen.
> Wir
> geben Ihnen an diesem Nachmittag bezahlte
> Freizeit.
>
> Josef Benninger
>
> Interimsleiter Personalabteilung
>
>


WANDA antwortete am 14.12.02 (07:37):


Die Tiere am Weihnachtsfest:

Wenn ich mit dem Kaiser sprechen könne, so würde ich ihm die Bitte vortragen, er möge eine besondere Verordnung erlassen: Am Weihnachtsfest sollten die Leute Korn und anderes Vogelfutter vor die Häuser und Burgen auslegen, damit die Vögel, besonders unsere Schwestern Lerchen, am Festtag gut zu essen hätten.

Franz von Assisi 1182 - 1226


Waldtraut/Socke antwortete am 15.12.02 (10:15):

Einen schönen Adventssonntag!


WANDA antwortete am 16.12.02 (08:06):

Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte

Ein milder Stern herniederlacht;
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich hörte ferner Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muss ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl�s, ein Wunder ist geschehen.

Theodor Storm


WANDA antwortete am 17.12.02 (10:23):

Eine kleine Geschichte für liebe Menschen

Zwei reisende Engel machten Halt, um die Nacht im Hause einer wohlhabenden Familie zu verbringen. Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln, im Gästezimmer des Haupthauses auszuruhen. Anstelle dessen bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller. Als sie sich auf dem harten Boden ausstreckten, sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es. Als der jüngere Engel fragte, warum antwortete der ältere Engel:
Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.
In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines sehr armen, aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau. Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten, mit ihnen geteilt hatten, liessen sie die Engel in ihrem Bett schlafen, wo sie gut schliefen. Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm, fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen, Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr alleiniges Einkommen gewesen war, lag tot auf dem Feld. Der jüngere Engel wurde wütend und fragte den älteren Engel, wie er das habe geschehen lassen können? Der erste Mann hatte alles, trotzdem halfst du ihm, meinte er, anklagend. Die zweite Familie hatte wenig und Du liessest die Kuh sterben.
Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen,
sagte der ältere Engel.
Als wir im Keller des Haupthauses ruhten, bemerkte ich, das Gold in diesem Loch in der Wand steckte. Weil der Eigentümer so von Gier besessen war und sein glückliches Schicksal nicht teilen wollte, versiegelte ich die Wand, so dass er es nicht finden konnte.
Als wir dann in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen, kam der Engel des Todes, um seine Frau zu holen. Ich gab ihm die Kuh stattdessen.
Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen.
Manchmal ist das genau das, was passiert, wenn die Dinge sich nicht als das entpuppen, was sie sollten. Wenn du Vertrauen hast, mussst du dich bloss darauf verlassen, dass jedes Ergebnis zu deinem Vorteil ist. Du magst es nicht bemerken, bevor ein bisschen Zeit vergangen ist ....
Manche Leute werden Freunde und bleiben ein bisschen .... wunderschöne Fussabdrücke auf unseren Herzen hinterlassend ... und wir sind ziemlich ähnlich, weil wir eine Freundschaft geschlossen haben!!

Gestern ist Geschichte. Das Morgen ein Mysterium. Das Heute ein Geschenk.


pucki antwortete am 17.12.02 (13:12):

von einer Schülerin der 9.Klasse -aus dem Buch:
Weihnachtsgeschichten am Kamin.

Ist das wirklich Weihnachten?

Ist Weihnachten wirklich die schönste Zeit im Jahr?
Ist das denn wirklich wahr?
Ist das denn wichtig?
Und ist alles, was wir machen richtig?

Dieser Streß heute und morgen
macht uns jedes Jahr Sorgen!

Was braucht denn die Tante für Geschenke?
Man bedenke!

Dieser Streß auf den Straßen
bringt uns immer ins Rasen.
Ein Gedränge in den Läden,
da kommt es häufig zu Schäden.
Viele Menschen streiten sich heute
mit großen Taschen um die Beute.
Ist das der Sinn
bei dem Gewinn?
Hast du schon gehört,
was viele stört?

Viele Menschen kaufen, laufen um die Sachen.
Was will man damit denn bloß machen?
Ist das Schenken denn gar so wichtig?
Ist das geplante Geschenk denn auch richtig?
Ist das der Sinn
bei dem Gewinn?

Weihnachten, wo bist du?
Leg dich nicht zur Ruh!
Denn das Licht auf Erden
soll uns�re Hoffnung werden.

Ja, *DAS* ist der Sinn!


WANDA antwortete am 19.12.02 (07:42):

Gute Forseze für den Neuen Jahr

Immer, wenn fenkt ein neuen Jahr an, da sag ich immer auf mir:ö � Mensch, bei den neuen Jahre, da wirscht du aber endlich jeze zusamm nehmen und bissel aufpassen mehr auf deinen Gesundheit�
Nemlich der Mensch, da wird er immer elter und elter und ganzem Gesundheit, da is ihm schnuppe. Bis auf einem mal plezulich, da hat er den Bescherunk und ligt er bei Bette und is kaputt und holt ihm der Deiwel.
Und die andern Menschen, da zucken sie mit die Axeln und grinsen sie: No, ja, natirlich, das kommt davon. Wie treibt man, so geht man!
Aber bei mir, da hat geschnappt jeze! Und deswegen bei jeden Neuen Jahre, da fang ich immer an mit die >Hauptsache! Hauptsache, da musst du nemlich immer machen dreie gutten Forseze!
Erschte Forsaz, no was wird ihm sein? Natirlaich dem Fusel verfluchten ! Also nimms du dem Schabsflasche, und wenn is jnoch bissel drinne, da saufsst du ihm aus und stellst du ihn bei Ecke und sagst du: So, Is Schluss jeze!

Zweite Forsaz, da is dem Tabakpfeife! Da kost nemlich Haufen Geld so allmehlich und macht bloss dem ganzen Lunge kaputt und hat kein Zweck! Also nimms ihm und kloppt ihm aus und stellst ihm auch bei Ecke und sagst du: So, is auch Schluss jeze!

Dritt Forsaz, na weißt du schon, da is dem schlimmsten! Da is nemlich dem Liebe! Unbedingt da musst du ihm auch Schluss machen. Da musst du dir doch bloss ärgern immerfort un is iberhaupt bloss grossen Schwindel. Und macht sie dir bloss kaputt am meisten! Also nimmst du dem Album mit die ganzen Bilder fon die Medchen und ganzen Haufen Briefe, was haben sie geschrieben wegen die ewige Treue und so weiter ganzem Unfuk, und steckst du ihm bei Ofenloche und zindst du ihm an und sagst du: So! Pierona! Da is ihm aber auch Gottseidank Schluss jeze!

Und jeze, da wirst du aber arbeiten und arbeiten alle Tage und feste ausschlafen und feste dem ganzen Geld sparen auf Urlaup, da is viel mehr fernimftiger. Und wenn kommt aber doch fileich dem Versuchunk auf Fusel oder Tabakpfeife oder dem Liebe, Mensch, da machst du aber sofort feste Kniebeige auf hundertmal oder zweihundertmal, bis fällst du bei Nase, und dem Versuchunk is wek. Und bloss auf diesen Art und Weise, da kannst du noch zu was bringen und kannst du hundert Jahre alt werden.

Aber pass auf mit die Forseze! Da is nemlich sehr hintergelistik! Nach dreie Wochen, da seh ich dir schon wieder rumlaufen mit die Tabakpfeife und abens mit die Lonja bei die Kneipe sitzen, wie haust du dem vollen Potmanneh bei Tische und lachst du: Wschistko jedno! Ganz egal heute! Was nutzt dem schlechten Leben!
No immer mach du! Immer mach du! Wie treibt man, so geht man!

aus meiner Heimat Schlesien von Erich Hoinkis


Socke Waldtraut antwortete am 19.12.02 (20:54):

Also wieder einmal köstlich deine Geschichte.
Ich habe herzlich gelacht und mir die Personen bildhaft vorgestellt.
Ich kann nur danken für die herrlichen Beiträge.


Socke/Waldtraut antwortete am 19.12.02 (21:15):

<Drei Alte aus dem hohen Karu
Sahen den Stern, den Engel dazu,
Nahmen drei Knüppel, drei Bündel bloß
Und zogen auf dem Schakalpfad los.

Folgten dem hellen, ziehenden Ding,
Das über Stein und Sickerquell ging,

Zum Distrikt sechs, wo man entdeckt
eine Kerze, in eine Flasche gesteckt,

Nah dem Makrelenstand und einer Sippe
Von Eseln fanden die Alten die Krippe,

Sie legten Biltong und Schaf-Fett geschwind,
Eier demütig vor Gottes Kind,

Daß es, so sagten sie im Gebet.
Rette ihr Volk, von dem nirgends was steht.

<Hat in ihrem Nest mißtrauisch gegluckt.Eine Bantamhenne, den Kopf hochgeOpermann,Südafrika

Distrkt sechs war ein verufenes Viertel in Kapstadt
Biltong ist luftgetrocknetes Wild- oder Rindfleisch.
ruckt,


Socke/Waldtraut antwortete am 22.12.02 (08:58):

Allen Menschen ein frohes Fest und ein friedliches gesundes
"Neues Jahr" !
Ganz besonders mit einem herzlichen Dankeschön,
den Menschen, welche mit ihren
Beiträgen geholfen haben die dunkle Zeit etwas heller zu machen.