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THEMA:   Weihnachtsstimmung

 20 Antwort(en).

Nuxel begann die Diskussion am 04.12.02 (15:56) mit folgendem Beitrag:

Es ist das 1.Mal,dass keine vorweihnachtliche Stimmung in mir wach werden will.
Ein Auto voll Schwarzwaldtannenreisig brachte mir am Sonntag ein Freund.Wunderschöne,tiefgrüne saftige Zweige.Rosen u.a.soll damit im Garten vor dem Frost geschützt werden.Und einen kurzen Moment dachte ich: nun mach ich doch einen grossen Tannenstraus in meine Bodenvase.
Nachrichten aus aller Welt,wo überall Menschen leiden,gequält werden und grosse Angst vor dem möglichen Krieg besteht----und nicht zuletzt eigener -Arztbesuch und
erforderliche Behandlungen lassen alles,was sonst so selbstverständlich zur Advents-und Weihnachtszeit gehörte so
unwichtig werden.
Wie geht es Euch?
fragt Nuxel


Hanskarl antwortete am 04.12.02 (17:19):

Hallo Nuxel,

Karl fragte neulich nach "Weihnachtserinnerungen?"

Beim Lesen der Beiträge kam ich in Weihnachtsstimmung. Ich habe selbst keinen
Beitrag geschrieben, mir den Text der Beiträge aber ausgeliehen - ich hoffe dies ist
erlaubt - um ihn in unserer Familie am Weihnachtsabend vorzulesen.

An dieser Stelle nachträglich DANKESCHÖN an Karl und die Beitragsschreiber.

Es gibt sie also noch, die Geschichten die uns anrühren können.

Gruß Hanskarl


jako antwortete am 05.12.02 (02:40):

Seit ich allein lebe - das sind mittlerweile 18 Jahre - habe ich keine Weihnachten mehr vorausgeplant, sondern habe den Zufall entscheiden lassen, wie und mit wem ich diesen Tag verleben würde. In der Adventszeit stellte ich das traditionelle Weihnachtsgebäck für die Kinder und einige Freunde her, letztes Jahr bastelte ich für�s Internet einen Weihnachtskalender und seit 5 Jahren nahm ich an intensiven Chorproben für das Weihnachtssingen in der Kirche teil.
Dieses Jahr wollte ich mal alles anders machen und das Fest in meiner zweiten Heimat Italien verbringen. Also habe ich mir sowohl die Bäckerei wie auch die Arbeit mit einem neuen Kalender erspart, den Chor musste ich sowieso aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und war dabei, meine Reise vorzubereiten. Ich genoss schon die Vorfreude, viele liebe Freunde wieder zu treffen. Aber das war�s dann auch:
Aus dieser Reise wird nichts. Natürlich bin ich enttäuscht, aber mehr noch bin ich wütend, dass ich geglaubt hatte, ich könnte mich dem Zufall oder der Fügung entziehen.
Ich weiß also heute nicht, was ich Weihnachten machen werde. Vielleicht sitze ich ganz allein bei einer Kerze und genieße meine Lieblingsmusik - Bach�s Weihnachtsoratorium - und hänge meinen Gedanken nach, die am 24. immer nur ein Ziel kennen: die Geburt Jesu Christi, das Symbol der allumfassenden Liebe. Wenn ich meinen klitzekleinen Teil dieser Liebe nicht durch Wort oder Tat weitergeben kann, werde ich es halt in Gedanken tun. Und dann werde ich vielleicht die Feiertage damit verbringen, zu schreiben. Das wollte ich immer schon. Und so weiß ich, dass es sicher ein schönes Weihnachten wird.
Ich kann das Leid der Welt, der Menschen nicht verhindern, aber ich kann und will an die Macht der Liebe glauben. DAS kann mir keiner nehmen.


Manfred Franz antwortete am 05.12.02 (06:47):

Nicht alle sind religiös, glauben an Gott. Aber das Weihnachtsfest, die Weihnachtsstimmung erfasst doch in unserem Lande bei weitem mehr Menschen, als nur die Christen.
Haben die auch ein "Recht", sich auf Weihnachten zu freuen, Vorfreude zu leben, das Fest zu erwarten? Ich glaube, Ja.
Ist doch die Weihnachtszeit ein wunderbarer Beweis für die menschliche Fähigkeit, aus der Not (der Finsternis, der Kälte, des noch nicht "fertigen" Winters) eine Tugend zu machen. Mir gefällt diese Zeit der Vorfreude ganz besonders, oft mehr als das Fest selbst, obwohl ich die "Zeit zwischen den Jahren", -auch wieder in einer Vorfreude, nämlich der auf die dann schon wieder steigende Sonne, die man in den ersten Januartagen schon erahnen kann, ganz besonders genieße.
Die Zeit der Lichter, des Lichtelns, wie wir früher sagten, sie hat schon was und erfasst mich mit ihrer Heimlichkeit, Traulichkeit, menschlichen Wärme jedes Jahr auf�s Neue.
Mich fasziniert auch immer noch und immer wieder die Beschäftigung mit der Modelleisenbahn, besonders in dieser Zeit. Das ist aus der Kindheit �rübergekommen und zum Lebenshobby geworden.

Internet-Tipp: https://Dioramoba.here.de


WANDA antwortete am 05.12.02 (08:15):

@nuxel, wie wärs, wenn Du mal abends in den Nebenstrassen spazieren gehst ? Ich finde das immer wunderschön, all die geschmückten und hellen Fenster zu sehen. Manchmal gucke ich auch rein oder ich male mir aus, wer dahinter wohnt.
Es gibt ja so viele unterschiedliche Beleuchtungen und da habe ich meine Freude dran.


KG antwortete am 05.12.02 (11:07):

Liebe Nuxel,
ich möchte Dir ja gerne was zur Aufmunterung sagen, doch das Thema ist schwierig. Weißt Du, Weihnachten ist das, was man selbst draus macht. Stimmungen, Gefühle, Gefühlsausbrüche haben immer einen Grund und sind Zeichen der Seele. Der alternde Mensch hat gerade zu Weihnachten so unendlich viel zu verarbeiten. In der Jugend war Weihnachten vordergründig die Bescherung und das große Familientreffen, dahinter stand Christi Geburt und die Sonnenwende. Im Kriegseinsatz in der Fremde war es die gedankliche Nähe zur Familie. In der Kriegsgefangenschaft gab es kein Weihnachtsfest und keine Liebe und nach dem Krieg freute man sich vor allem wieder auf das Familientreffen. In der eigenen Familie mit den Kindern war man gefordert, das Weihnachtsfest selbst zu gestalten. Kirche, Tannenbaum, Bescherung, evtl. der Weihnachtsmann halfen dabei. Nun sind die Kinder lange aus dem Haus und man steht erneut vor dem Fest, flüchtet sich in die Vergangenheit, denkt an Volksbrauch, Kirche und summt mit, wenn im Radio oder Fernsehen das Stille Nacht! Heilige Nacht! erklingt. Der eine oder andere wird die Hände falten. Vielleicht verbringt er die Festtage allein in seiner Wohnung und wird von einer gewissen Traurigkeit erfasst. So manche Träne wird über die Wange laufen.
Also, liebe Nuxel, Du bist nicht allein mit Deiner Unsicherheit. Ursache ist aber nicht die problembehaftete Umwelt, es hat mit Dir selbst zu tun.
Bestimme selbst, was Du aus dem Weihnachtsfest machst. Eigentlich schreibe ich dies nicht für Dich, sondern eher für mich selbst, weil Du mich mit Deiner Frage angeregt hast. Je stärker die Gefühle, um so weniger Worte findet man.
Kurt


Nuxel antwortete am 05.12.02 (11:47):

Liebe Wanda

mach ich..geh mit meinem Troll durch den kleinen stillen Stadtteil und schaue den weihnachtlichen Schmuck in den Gärten und Fenstern an....
Bin soo lange schon allein,hab aber immer meine weihnachtlichen Dekorationen gerne und fröhlich angebracht.
Die Fenster hatte ich extra für die Kinder der Nachbarschaft geschmückt.
Aber hier sind keine Kinder mehr um mich in der Nachbarschaft.
Mein Sohn lebt in Spanien,eine Tochter mit Familie bei Düsseldorf,die Älteste ganz nahe,aber beruflich und privat wirklich total überlastet--- fliegt mit ihrer Familie in den Weihnachtsferien nach Ägypten----und da ist meine irre Angst,es könnte etwas passieren! Sag nicht,wenn es passieren soll,passierts auch hier,das ist zu einfach!
Man muss das Schicksal doch nicht herausfordern...
Es ist mein verflixter 7.Sinn,der mir keine Ruhe lässt!
--------


Lieber KG

Du hast recht!
Es hat tatsächlich mit mir selbst zu tun.Ich fühle mich plötzlich überflüssig.
Dass ausgerechnet ein männliches Wesen den kausalen Zusammenhang erkannt hat;-)
Seid bitte nicht böse,wenn in der allgemeinen Weihnachtsstimmung durch mich ein Missklang ertönte.

Wünsch Euch allen eine sehr schöne,besinnliche Weihnatszeit!

die dumme Nuxel


maggy antwortete am 05.12.02 (13:54):

Lieber jako,
Dein Beitrag hat mich angerührt. Ich wünsche Dir eine besinnliche vorweihnachtliche Zeit und ich bin mir sicher, Du wirst an Weihnachten die Macht der Liebe spüren. Alles Gute für Dich


jako antwortete am 05.12.02 (21:32):

Liebe Nuxel,
wieso Missklang? Und wieso Dich entschuldigen? Sicher bist Du nicht die Einzige, die diese Gefühle hegt und ich glaube , es tut uns allen gut, zu hören, wie es anderen geht. Das Zuhören ist heutzutage eine Seltenheit geworden. Ich erlebe immer wieder in meinem täglichen Leben, welches Bedürfnis Menschen haben, über das was sie bewegt sprechen zu können. Also nicht nur diskutieren, sondern sozusagen das Innere nach Außen kehren. Aber steigere Dich nicht in Deine (verständlichen) Ängste hinein, das tut Dir nicht gut und auch nicht Deinen Kindern. Siehst Du, ich habe auch Kinder und sie leben weit weg von mir, wir sehen uns nur sehr selten. Früher, als sie noch jünger waren und erst ihren Platz im Leben finden mussten, kam ich oft schier um vor Angst um sie. Mittlerweile habe ich gelernt, ihnen gute Gedanken zu schicken, die ihnen in all ihren Schwierigkeiten helfen sollen. Mehr kann ich für sie nicht tun.
Ja Maggy, wenn wir uns der Macht der Liebe öffnen, dann spüren wir sie auch und dabei ist es gleichgültig, welcher Religion wir angehören. Denn die Quelle der Liebe (sprich positive Energie)ist allen zugänglich. Wenn man das begreift, hat man auch nie Probleme mit Andersgläubigen. Oder denken wir an die Tiere - sie sind genauso empfänglich für die Liebe wie wir, und leben ohne jegliche Religion.


Nuxel antwortete am 05.12.02 (23:43):

Liebe Jako

danke.....

Nuxel


WANDA antwortete am 06.12.02 (08:08):

Lieber Jako, oder liebe Jako, schreibe, bitte schreibe.


Venus antwortete am 06.12.02 (09:17):

Liebe Nuxel,
ja, Weihnachten und die Zeit davor ist schon eine emotional sehr belastete Zeit. Warum auch immer, genau weiß ich es nicht. Ich habe einen anderen Zugang dazu, seitdem ich die Zeit nur bedingt anders erlebe als andere, manches ignoriere ich und mache einfach die gleichen Dinge wie sonst auch. Das hilft, glaube mir. Man kann auch manches mit dem Kopf steuern,auch Gefühle. Dazu muß ich sagen, ich lebe allein, habe hier am Ort (und auch außerhalb kaum) keine Verwandten, mein einziges Kind (Sohn) starb vor 13 J. Trotzdem geht es mir meistens gut. Es gibt einen m.E. wunderbaren Spruch, der ungefähr so geht:
Glück ist nicht, was andere tun oder sagen oder was um Dich herum geschieht; Glück stellt sich ein, wenn ich mit mir in Frieden lebe. In diesem Sinne trotzdem eine schöne Zeit.Ve nus


schorsch antwortete am 06.12.02 (13:23):

Ich freue mich auf die Freude der Enkel.....


Ingie antwortete am 06.12.02 (19:47):

Etwas zum Aufheitern:
Klein Elschen schaut aufmerksam zu, wie die Mutter die Krippe aufbaut.Als diese fertig ist ,fragt die Kleine :"Und wo ist denn jetzt der Owie?"
Die Mutter schaut sie verständnislos an :"Ich weiss nicht wen Du meinst ,Kind?"
"Na der Owie,...in dem Lied heisst es doch,Gottes Sohn,Owielacht......"


Adventliche Grüsse von Ing(i)e


jako antwortete am 06.12.02 (23:11):

Heute bekam ich eine Mail aus Hamburg, die aber leider durch den Mailwasher gelöscht wurde. So kann ich nicht direkt antworten, was ich gern getan hätte, da Hamburg erstens meine Geburtsstadt ist und zweitens auch des Inhaltes wegen. Ich möchte mich also an dieser Stelle bedanken und will versuchen, mit einigen Worten darauf einzugehen.
Ich glaube, dass die älteren Generationen allgemein immer weniger mit der heutigen, konsumorientierten Art Weihnachten zu feiern etwas anfangen können. Wir haben einfach andere Bedürfnisse, wie zum Beispiel Harmonie, Frieden, Stille, und alles, was wir in anderen Beiträgen schon ausgesprochen haben. Der ein oder andere vermisst wohl das Familienfest, wie es in früheren Jahren stattfand.
Aber ich weiß auch von wesentlich jüngeren Singles, dass sie sich auf Weihnachten nicht mehr freuen können. Denn gerade in diesen Tagen sehnen sich wohl alle nach Zugehörigkeit, nach Geborgenheit.
Da lob ich mir die italienische Art, Weihnachten zu feiern.
Es ist ein reines Familienfest, nicht still und besinnlich, sondern gesellig, fröhlich und wo ständig gekocht und gefuttert wird. Der Heilige Abend wird der religiösen Andacht in der Mitternachtsmesse gewidmet, anschließend feiern Alt und Jung zusammen mit der ganzen Gemeinde bei Sekt und Panettone. Am ersten Feiertag stehen die weiblichen Mitglieder der Familie gemeinsam in der Küche, um für ihre Männer, Kinder und Großeltern zu kochen. Das alles geschieht bei bester Laune, denn man genießt das Zusammensein (eventuelle Streitigkeiten werden mit viel Wein und Spumante runtergespült oder man schiebt sie für einen anderen Zeitpunkt auf). So jedenfalls habe ich Weihnachten in Italien erlebt, heute mag sich auch dort so einiges geändert haben.
Im Übrigen schließe ich mich den Worten von Venus an - es ist ein wunderbarer Spruch.
@Wanda, danke für Deine ermunternden Worte! Ich werde sie mir zu Herzen nehmen. Kennst Du meine HP, die ich unten angebe? Da geht es um Kindheitserinnerungen (nicht nostalgisch, sondern einfach nur so. Leider noch nicht fertig).

Internet-Tipp: /seniorentreff/de/hp/jakobe


schorsch antwortete am 07.12.02 (13:30):

Gibts denn was Schöneres als den Duft von Lebkuchen und von frisch geschälten Mandarinen.......?


Barbara antwortete am 07.12.02 (18:43):

Lieber Schorsch,

unter foodwatch.de kannst Du nachschaun, ob Du an Deinem Lebkuchen lieber nur riechen solltest.....

Internet-Tipp: https://www.foodwatch.de/Messwerte.doc


henner antwortete am 07.12.02 (20:33):

liebe Barbara:

foodwatch guck ich mir nicht an ,das desillusioniert,,und wer möchts das schon so kurz vor Weihnachten ? ggg


Barbara antwortete am 07.12.02 (22:40):

Hallo henner,

ich habe meinem Sohn gerade gemailt, dass er seine Lieblings-Lebkuchen ohne Sorge weiter genießen darf, da sie lt. foodwatch kaum belastet sind. Da man sich den Horrormeldungen über belastete Lebensmittel nicht entziehen kann, wirken Informationen mitunter auch entlastend.

Ich halte die Aufklärung der Verbraucher und den Druck auf Hersteller für sehr wichtig, genieße trotzdem angstfrei das, was mir schmeckt. Unser Körper scheint allerhand abwehren zu können, denn sonst würden wir nicht immer älter werden.

Irgendwie scheint vieles an unserem Immunsystem zu liegen. Wer sich bei jeder Nahrungsaufnahme mit Schuldgefühlen und Ängsten plagt, schwächt mit Sicherheit sein Immunsystem und wird allein dadurch anfälliger. Trotzdem darf man nichts verharmlosen. Schließlich soll Acrylamid erbschädigend und krebserregend sein.


schorsch antwortete am 08.12.02 (10:41):

Beim Essen mach ichs wie beim Schlucken von Pillen, die mir der Arzt gibt: Packungsbeilage NICHT lesen - sonst hat man all die Nebenwirkungen, die auf dem Papierchen stehen (;--))))


Nuxel antwortete am 08.12.02 (11:17):

Hallo,Schorsch

das -DAS-ist ja schon angewendete Püschologie;-))

ich freu mich stets an Deinen kurzen,aber so lebensnahen
und lebenswichtigen (!) Beiträgen!

Wohlbekomms----
irgendwann erwischt's und ja doch;-))

Fröhlichen Adventssonntag

wünscht Nuxel